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Published: October 3rd 2008
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chion-in
in kyoto sonntag, 28.09.08 nach der ersten japanischen erkundungstour im nächtlichen kyoto am mittwoch abend und der ersten nacht im 6-bett-zimmer im k's house kyoto beginnt am donnerstag morgen das sight seeing in kyoto. auf dem programm steht als einstieg der vom lonely planet vorgeschlagene spaziergang entlang den diversen tempeln...
zuerst muss ich mich aber mit kartenmaterial von kyoto eindecken und die nationalen gepflogenheiten für busfahren lernen - zum glück habe ich dank silvia und andreas schon einen gewissen wissensvorsprung, denn das ticketsystem ist nicht ganz trivial, aber nach der ersten einarbeitungsphase eigentlich doch recht einfach... und auch ziemlich touristenfreundlich auf englisch mit bildern erklärt.
erste station ist der kiyomizu-dera, ein buddhistischer tempel, dessen geschichte bis ins 8 jh. zurückreicht. zusammen mit vielen japanern und relativ vielen 'weissen' touristen gilt es dem gut ausgeschilderten pfad zu folgen. es gibt auch viele von ihnen, den japanern, meine ich, aber die sind alle so zivilisiert, dass sie zwar immer im bild stehen, aber sonst ganz angenehme zeitgenossen sind. der tempel liegt relativ hoch an einem hang, so dass man einen ersten überblick über kyoto erhaschen kann... das wetter will leider nicht mehr so ganz, aber immerhin hält sich der regen bis zum
nachmittag zurück.
durch mehrere recht malerische shopping strassen mit vielen tea houses, restaurants und chrimsch-chramsch-shops gelange ich zur maruyama-koen, einer öffentlich frei zugänglichen parkanlage - leider bei diesem wetter nicht gerade das gelbe vom ei. darum kehre ich, nach einem kurzen abstecher durch das chion-in, einer weiteren tempelanlage, ins zentrum von kyoto zurück und ziehe ein paar runden durch die einkaufsstrassen. gegen abend spaziere ich dann zurück zum hostel, mache aber zuerst noch einen kleinen abstecher zum sanjusangen-do, wo es tausend goldig schimmernde statuen gibt, die in reih und glied in einer ziemlich langen halle stehen - noch recht eindrücklich.
am abend klappt dann auch der zweite versuch, nicole und martin von globetrotter im sky garden in der elften etage über dem bahnhof von kyoto zu treffen - und netterweise werde ich zum gemütlichen nachtessen eingeladen! obwohl ich die meiste zeit alleine reise, und auch ganz zufrieden bin damit, ist es zwischendurch doch auch wieder schön, schweizerdeutsch zu reden. mit den allermeisten, die ich unterwegs treffe und rede, möchte ich nicht lange umherziehen.
den freitag - immer noch bei zweifelhaftem wetter - verbringe ich mit dem besuch vom nijo-jo. das ist ein schloss, welches unter unesco schutz
steht - überhaupt ist halb kyoto als 'unesco world heritage site' eingetragen! anschliessend fahre ich zum kinkaku-ji, dem goldenen tempel, der sehr fotogen an einem weiher steht und darauf wartet, von tausenden von touristen täglich fotografiert zu werden... ;-) und klar, einer geht immer noch rein - ninna-ji ist eine weitere sehr schöne tempelanlage mit einer fünfstöckigen pagode, einem wirklich sehr schönen japanischen garten, eigentlich mein erster echter, und vielen weiteren kleineren tempeln. im fachjargon nennt man das temple hopping... ich freue mich schon auf den herbst, wenn die japanischen ahornbäume ihr blattwerk auf rot umstellen! erste anzeichen davon sind bereits mancherorts zu erkennen. :-)
gegen abend gehe ich wieder ins neuzeitlichere kyoto in der gegend vom nishiki market, wo alles, was in japan essbar deklariert ist, feil geboten wird! und zum znacht gibt's ein ganzes sushi-menue - für mich ganz alleine... miami!
am nächsten morgen, es ist samstag, scheint ein bisschen die sonne und ich mache mich früh auf den weg zum bahnhof, denn ich will nach nara fahren. nach ca. 40 minuten fahrt erreicht der zug den zielbahnhof - nara, die erste permanente hauptstadt von japan, auch irgendwann im 8 jh. dementsprechend viele tempel gibt es
rice field
between kyoto and nara zu bewundern... beim ersten planungsstop nach dem obligatorischen kartenmaterialergattern im tourist office, treffe ich einen netten 70-jährigen japanischen herrn auf einer bank beim sarusawa-ike, einem teich mit schildkröten. er erzählt mir, dass er ein volunteer tourist guide sei, der dies ehrenamtlich und unentgeldlich mache und hier auf seine gruppe für heute warte... später treffe ich ihn wieder in einem garten, den er mir als geheimtipp angegeben hat, mit seinen beiden touristen.
die tempellandschaft in nara ist wunderschön! wirklich unglaublich viele tempel und schreine sind in einer weitläufigen, teils waldigen parkanlage verstreut, welche von hunderten ziemlich zahmer rehe bevölkert ist - alles in allem ein netter tagesspaziergang. natürlich gäbe es auch ausserhalb dieser standardroute noch etliche weitere tempel, aber irgendwann macht sich eine gewisse tempelsättigung breit. weiter besuche ich noch zwei landschaftsgärten, den isui-en und den yoshiki-en, den geheimtipp vom japanischen rentner...
hauptsächlich zwei tempel scheinen mir besonders erwähnenswert: erstens der todai-ji mit der daibutsu-den halle, welche offenbar das weltweit grösste holzgebäude ist. darin steht eine enorm grosse, bronzene buddha-statue aus 437 tonnen bronze und 130 kg gold mit einer höhe von 16 metern! und zweitens der kasuga taisha, ein schrein, der gemäss shinto tradition alle 20 jahre komplett
lanterns
at kasuga taisha in nara neu gebaut wird - und das seit dem 8 jh.! bereits im umkreis von vielleicht 200 bis 300 meter um den schrein sind die wege mit hunderten von steinernen laternen gesäumt und in der anlage sind nochmals hunderte von blechlaternen mit feinen mustern. anscheinend findet zweimal im jahr ein laternen-fest statt, wo alle diese laternen entzündet werden. da sollte man hier sein! einen kleinen vorgeschmack gibt's in einem abgedunkelten raum, in dem vielleicht 30 laternen brennen...!
als ich am abend im zug zurück nach kyoto sitze und wieder einmal den lonely planet studiere, beschliesse ich spontan, anschliessend noch nach osaka zu fahren. denn es ist ja samstagabend und im dotombori quartier soll der bär steppen um diese zeit! dank japan rail pass und shinkansen, der braucht von kyoto nach shin-osaka gerade mal 13 minuten, ist das ja kein problem! die u-bahn von shin-osaka nach namba braucht dann jedoch etwas länger... ;-) die stimmung im dotombori quartier ist wirklich einmalig - tausende von gestylten japanern und japanerinnen bewegen sich in grossen massen in alle richtungen. und die blinkenden leuchtreklamen, ganze hauswände gross, erinnern wirklich an blade runner - und mich ein bisschen an tianjin... allerdings, wenn im schweizer vergleich tianjin
etwa hochdorf wäre, so gäbe ich osaka etwa die quadratur von zürich! ich als momentan zwar heimatloser darf das ja sagen: zürich ist ein echtes kaff!
und heute, am sonntag, geht's dann nochmals ganz gemütlich nach osaka zum daylight sightseeing. das wetter will schon nicht mehr wirklich, so dass ich mal aufs umeda sky building in den 40-sten stock fahre und einen kaffee trinke. vom gestrigen marathon immer noch ein bisschen gezeichnet kurve ich kurz durch osakas shopping quartier kita/umeda, um schliesslich noch einen abstecher zum osaka aquarium und zum suntory museum von tadao ando zu machen (beides nur von aussen). na ja, wenn da nicht das riesenrad gewesen wäre, hätte sich dieser abstecher nicht einmal gelohnt - aber eben, riesenrad, warum nicht?
und schon wieder ist ein tag vorbei und ich muss noch meine sieben sachen packen, denn morgen geht's weiter nach koya-san, wo ich mir zwei nächte im fukuchi-in geleistet habe... :-) ich denke, der eine oder die andere sind da ein kleines bisschen neidisch - ich weiss auch ganz genau, welche beiden...! ;-)
liebe grüsse
dominik
kyoto-nara-osaka bei flickr...!
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Andreas
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fukuchi-in
ein bisschen neidisch reicht nicht ganz... schon toll oder? gib gas!