peking die letzte


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China's flag
Asia » China » Beijing
September 20th 2008
Published: September 24th 2008
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samstag, 20.09.08

am dienstag abend werde ich dann tatsächlich nochmals aktiv und ziehe in eine der shopping-strassen - in einem doch immerhin sechsgeschossigen bücherladen finde ich schliesslich auch das gesuchte - den 'lonely planet' von japan. denn so langsam muss ich mich auch um japan kümmern... was heisst hier 'müssen' - ich freue mich riesig auf japan, denn peking habe ich langsam gesehen, vgl. dazu weiter unten.

anschliessend ziehe ich ein big mac menue im mac rein! wow, wieder einmal gebratenes fleisch - ich wusste schon gar nicht mehr, wie das schmeckt...! ich hätte nie gedacht, dass ich mal an den punkt komme und mich so auf einen hamburger - wohlgemerkt, vom mac, freue... ;-) denn das essen ist in peking nicht der hammer, finde ich - alles ist enorm fettig und schmeckt relativ billig... - oder vielleicht war ich auch immer an den falschen orten. wie auch immer, das essen werde ich vorerst nicht vermissen.

am mittwoch morgen klettere ich wieder relativ früh aus dem bett, um den grossen massen bei den schlangen zum eingang der forbidden city zuvor zu kommen. mindestens dieser plan ging auf - aber, da die grossen touristenströme innerhalb der forbidden city einfach
templetempletemple

in forbidden city
einmal 'ab durch die mitte' gehen - dort sind die so genannten hauptattraktionen - holen die mich natürlich nach kurzer zeit ein, denn ich gehe im zickzack auch in die hinteren ecken. dort liegen wunderschöne, abgelegene und ruhige höfe mit ein paar bäumen, einer kleinen ausstellung zu irgend einem thema, roten wänden und gelben dächern (gelb ist die farbe der kaiser)... wirklich sehr malerisch und eindrücklich - auch sehr entspannend, sich einfach in so einem hof auf eine bank zu setzen und ein bisschen zu sein... und sonnencrème einzuschmieren... ;-)

beim pflügen und durch die menschenmassen geschubst werden wird mir klar, was mich an den chinesen ärgert - neben der schieren masse natürlich. mir scheint der chinese hat viele eigenschaften, die wir als unanständig bezeichnen würden: er ist laut, geht grundsätzlich in grosser zahl nebeneinander und langsam, rülpst und niest ohne skrupel zu jeder gelegenheit 'frei' in die luft und spukt so oft wie möglich in der gegend herum - und spuken ist nicht nur einfach spuken, sondern das kommt aus dem tiefen inneren mit einem grunzenden würgen voraus... nicht gerade das geräusch, welches man am morgen zum erwachen aus dem nachbarzimmer hören will - da war das gestöhne
back yardback yardback yard

in forbidden city
des paares in UB doch noch angenehmer... die beiden hatten immerhin offenbar spass... ;-)

weiter tönt für mein gehör die sprache mit ihrer typischen melodie irgendwie unangenehm und vielleicht ein bisschen - aggressiv? klar, ich habe ja keine ahnung, was sie sagen - vielleicht sind sie ja auch sauer auf mich, da ich alles falsch mache... mir ist durchaus bewusst, dass das alles recht negativ tönt und natürlich mit meinen mitteleuropäischen augen betrachtet ist - eine fast unheimliche vorstellung, dass wohl ein drittel der weltbevölkerung dieses verhalten völlig normal findet... was die wohl von uns denken...?

und weiter geht's - die strassenverkäufer, vor allem in der nähe des tiananmen squares. ich kann kaum 100 m gehen, ohne von irgend jemandem angequatscht zu werden: 'hello, sir...' - ich kann's schon nicht mehr hören. verkauft werden soll irgend ein schnick-schnack, made in china (das erste mal in meinem leben ist das ein qualitätslabel ;-)) oder eine dreirad-velofahrt wohin auch immer oder auch nur eine 'massage at my place...'. ja, ich weiss, die wollen auch nur überleben, aber es nervt trotzdem. bin ich denn, nur weil ich ein tourist bin, grundsätzlich freiwild?

am mittwoch abend will ich es dann wissen
great wallgreat wallgreat wall

mutianyu
- ich gehe nochmals ins resti, wo mich wang am samstag abend eingeladen hat. die karte wird eingehend studiert... und damit ist klar, dass die wang-geschichte wohl wirklich abschliessend ein fake war. eine flasche bier kostet hier 6 yuan, das essen nochmals 30 - also total ca. 6 fr. das tea house vom freitag wird preislich sicherlich näher bei diesem ort liegen als beim touristischen resti vom sonntag. ich habe also wohl einen preisaufschlag von 500 bis 600 % bezahlt - na ja, lustig war's trotzdem - und, was soll's...

und weil ich gerade so schön am motzen bin: 'der staat und der grössenwahn in der selbstinszenierung - die olympics'. die plakate und fahnen der olympischen spiele sind omnipräsent. ganze bauwände werden über die maximal mögliche augenhöhe der vorbeifahrenden besucher in den bussen hochgezogen und mit olympischen plakaten beklebt. was hinter den bauwänden ist - nicht einfach rauszufinden - die olympischen planer chinas haben gute arbeit geleistet. aber der findige, neugierige und ein bisschen sportliche tourist findet es raus: da werden zum beispiel nicht kamerataugliche quartiere abgedeckt, vielleicht auch nur ein braches grundstück oder eine ausrangierte müllhalde oder ein agefuckter parkplatz oder oder oder... schlicht alles, was man nicht
great wallgreat wallgreat wall

mutianyu
zeigen will. ich habe gelesen, dass für die planung der marathon-strecke der olympischen spiele die kameraeinstellungen minutiös geplant wurden, so dass im hintergrund sicher nichts sichtbar ist, was der zuschauer nicht sehen soll. so wurden ganze quartiere platt gewalzt und durch disney-architektur ersetzt. dort, wo die zeit oder das geld nicht gereicht hat, die seitenstrasse auch fertig zu bauen, wird eine bauwand hochgezogen und zwei polizisten zum bewachen hingestellt - so geht das! polizisten gibt's wie sand am mehr! wow, fühle ich mich da sicher - sie bewachen eigentlich alles... also, ich meine, alles!

ja, 'one world one dream' ist der slogan der olympics - ich frage mich beim durch die strassen schlendern oft, ein traum wovon... denn die armut ist hinter den hochglanzbauwänden erschreckend! - und ich meine, das ist immerhin das zentrum von peking. wie das wohl auf dem land aussieht? - vielleicht hätten die x milliarden, die für die olympischen spiele vom staat ausgegeben wurden, sinnvoller und nachhaltiger ins land investiert werden können.

das mysterium 'wenig verkehr' hat sich übrigens auch aufgelöst - das ist die staatliche planung für die - richtig, die olympics! während den olympics dürfen nur entweder die geraden oder die ungeraden nummernschilder an einem tag fahren - ab morgen wird also wieder alles anders sein. denn ab morgen heisst es wieder freie fahrt für (fast) freie bürger... klar, warum auch verkehr reduzieren, die olympischen kameras laufen ja nicht mehr. zu diesem thema gehört auch 'die stadt ohne vögel'. in der schule war ich damals schockiert, als ein geografie-lehrer erzählte, dass in mexico city die luft so schlecht sei, dass die vögel tot vom himmel fallen. tja, dieses stadium ist in peking schon geschichte - oder hat ein pekingbesucher je einen vogel gesehen, also ich meine so einen kleinen, frechen und pfeifenden kerl, irgendwo in der stadt? oder vielleicht in einem park? nicht einmal spatzen scheinen hier zu überleben...

so hat sich meine faszination für die stadt ein bisschen aufgelöst... und darum beschloss ich, nochmals zur great wall an einen anderen ort zu fahren. von jess wurde mir für den zweiten besuch mutianyu empfohlen. also habe ich mir für donnerstag, gemäss wetterbericht wieder ein bilderbuchtag, erneut eine tour organisiert. auch dieses mal war es wieder wunderschön - mutianyu ist zwar einiges touristischer als jinshanling oder simatai, aber dafür war unsere gruppe nur sieben nasen gross, recht angenehm. die mauer ist eher besser erhalten oder vor allem auch besser in stand gestellt. zudem führen zwei seilbahnen hoch zur mauer, so dass auch weniger geländegängige zeitgenossen angetroffen werden können - trotzdem, die mauer ist so weitläufig, dass sich die massen problemlos verteilen und sich wieder malerische blicke in alle richtungen eröffnen. ja, die great wall ist und bleibt das highlight von meiner china-reise.

trotzdem packe ich heute morgen nochmals meinen kleinen rucksack zum sight seeing in der stadt - auf dem programm stehen zeitgenössische architektur und am nachmittag der summer palace am kunming lake. olympia ist vorbei, was aber immer noch steht sind die abschrankungen :-( so ist es recht schwierig bis unmöglich genügend nahe ans bird's nest zu kommen, denn der aufmerksame leser ahnt schon, da gibt es tausende von polizisten, die die abschrankungen unter ihren sonnenschirmen bewachen... faszinierend ist es trotzdem und vor allem riesig gross! die struktur der konstruktion mit diesen bändern ist total massstabslos, so dass das stadion im einen moment wie ein modell und handkehrum wie ein riesiges raumschiff dasteht. an sich und für sich betrachtet wunderschön, aber wie war das noch gleich mit dem sich instrumentarisieren lassen der architektur...?

der summer palace bietet wieder das
kunming lakekunming lakekunming lake

at summer palace
gleiche bild wie schon beim temple of heaven und bei der forbidden city - schöne tempel, gärten und höfe, diesmal mit see - und wieder mit tausend anderen zusammen. aber auch dieser besuch hat sich total gelohnt, wirklich schön.

so, das war's aus china - morgen nachmittag beginnt die reise nach japan. die ersten tage werde ich in kyoto sein... bis dann also!

liebe grüsse
dominik


beijing bei flickr...!





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24th September 2008

gespenster?
es spukt in peking...?
25th September 2008

ach, duuu wieder...
ou, ja, ich weiss, das eine ist das eine und das andere das andere... ich weiss nur nie welches welches, alles klar? - jedenfalls hast du dir hiermit gerade die ehre eingefangen, am schluss alles zu korrigieren... ;-) lg dominik.
25th September 2008

...
...déformation professionelle....
26th September 2008

:-)
ja, wohl ein bisschen ist nicht abstreitbar - aber ich halte mich recht gut, im fall... japan ist übrigens sehr nett, ausser dass es momentan gerade schifft draussen!

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