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Published: September 16th 2008
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samstag, 13.09.08 die ankunft in peking und der weg ins hostel waren erstaunlich einfach, denn das hostel liegt gerade vis-à-vis vom bahnhof. noch einfacher wäre es gewesen, wenn ich das von anfang an gewusst hätte, bzw. wenn ich gewusst hätte, an welchem bahnhof ich bin... denn gemäss reiseführer kommen die transsibzüge im westbahnhof an, dass auf dem ticket etwas anderes steht habe ich grosszügig übersehen. der mangel an yuan, chinesische währung, in meiner tasche treibt mich zuerst auf die jagd nach einer geldmaschine auf die andere strassenseite - und siehe da, ich stehe vor meinem hostel... ;-)
nachdem ich mich einquartiert und geduscht habe, mache ich mich wetterbedingt gleich auf die socken in richtung tiananmen square. wie ich inzwischen auch weiss, soll man einen 'smogfreien' abend auskosten, denn so schön wie am freitag abend war das wetter bis jetzt abends nie mehr. so auf halbem weg beginnt die geschichte mit wang - deren plausibilität zu beurteilen sei jedem einzelnen leser überlassen. ich gebe mein statement dazu später ab...
das ging etwa so - ich versuche neutral zu schreiben: wang spricht mich in sehr gutem englisch an, als ich ihn im gehen überhole und wir kommen ins gespräch. grundsätzlich
bin ich ja skeptisch, wenn ich von 'einheimischen' angesprochen werden, denn die wollen einem eigentlich immer etwas verkaufen... es ist aber ein sehr interessantes und teilweise auch politisches gespräch. er erzählt, dass er aus shanghai komme, 27 jahre alt sei, für eine chinesische bank arbeite und für verhandlungen mit einer anderen bank zusammen mit einer ganzen delegation für ein paar tage hier in peking sei. früher sei er englischlehrer gewesen und seinen guten akzent, denn normalerweise versteht man die chinesen kaum, habe er in den usa bei einem sprachaufenthalt gelernt...
inzwischen sind wir längst über den tiananmen square in einem hutong quartier nebenan angekommen. hutongs sind die von grau gemauerten ziegelsteinhäusern gesäumten gässchen des alten pekings - teils heruntergekommen, oft aber auch recht malerisch und manchmal auch touristisch ausgeschlachtet mit souvenir- und antiquitätenläden und ähnlichem. die gassen sind überhaupt nicht leer und auch andere touristen kurven herum - also denke ich, kein problem, alles im grünen bereich.
nach vielleicht einer guten stunde schlage ich vor, zusammen ein bier trinken zu gehen und wir gehen auf seinen vorschlag in ein tea house an einer recht grossen hauptgasse. wie auch immer, der abend ist sehr lustig, mehr bier wird bestellt,
wir bestellen für uns zwei etwas zu essen (achtung: es war donkey - man soll nichts unprobiert lassen...) und am schluss sitze ich mit drei chinesen an einem tisch, schon fast eine kleine party. die beiden anderen chinesen bezahlen ein paar hundert yuan und gehen, wang und ich trinken noch ein paar runden tee zum ausnüchtern, wang möchte noch eine büchse tee als geschenk für seine eltern mitnehmen und wir bestellen die rechnung... der rechnungsbetrag ist grob tausend yuan - das sind umgerechnet knapp 160 fr. - die teebüchse soll dabei etwa 40 fr. ausmachen. stolzer betrag für vielleicht 10 grosse flaschen bier (nein, ich habe nicht die hälfte getrunken...) und zweimal esel, denke ich, will aber trotzdem, weil ich den abend wirklich toll fand, den ganzen betrag selbst bezahlen. wang wehrt sich, aber ich setzte mich durch und erwähne nebenbei, dass er ja das nächste mal bezahlen könne. prompt geht er darauf ein und lädt mich für samstag abend zum nachtessen ein. wir machen also einen treffpunkt ab und fahren mit der u-bahn nach hause.
so, und jetzt die gretchenfrage - war das ganze ein abgekartetes spiel und viel zu teuer für mich? wenn ja, hätte neben wang
auch die tea house besitzerin und die beiden chinesen über mehrere stunden ziemlich gut gespielt haben müssen! und zum vergleich, das halb so grosse flaschenbier gestern hat zu einem ganz sicher offiziellen preis, zwar in einem restaurant, auch 50 yuan (8 fr.) gekostet - hochgerechnet auf 10 grosse flaschen wären das alleine schon 1000 yuan... zudem hätte ich ganz gut auch nur die halbe rechnung bezahlen können.
voilà, ich dachte, wenn wang am samstag nicht auftaucht, was er ja ganz einfach könnte, wäre das ganze ein betrug. immerhin hätte ich gleich gelernt u-bahn zu fahren, wo ich tickets für die paralympics kaufen kann, etc. etc. etc.
aber, ha, wang taucht wie verabredet auf und wir gehen auf seine kosten pekingente essen und trinken zusammen 5 flaschen bier. da ich aber die rechnung nicht gesehen habe (!), weiss ich nicht genau, wie viel wang bezahlt hat - aber sicherlich nicht 1000 yuan, was angesichts der kaufkraft auch ok ist. im resti vom sonntag abend hätte das wohl ca. 500 yuan (84 fr.) gekostet...
so, und was meint ihr? - das forum ist über 'add a comment' eröffnet!
liebe grüsse
dominik
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iwan
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salut. also das kommt mir schon auch bekannt vor... z.b. in burma haben wir oft für simplen tee horrende preise bezahlt... und das bier kostete gleich viel wie das gesamte nachtessen. und ich kann mir ja schon noch vorstellen, dass die geschäftstüchtigen chinesen, wohl auch als begleiterscheinung der olympiade da tüchtig zugreifen. aber was solls, du hattest ja offenbar nen gelungenen abend! hasta pronto! iw.