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Published: September 13th 2008
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freitag, 12.09.08 heute mittag bin ich mit dem zug in peking angekommen - und hier ist es noch verdammi heiss! irgend etwas leicht über 30 grad... nicht gerade mein lieblingswetter... aber der reihe nach.
nachdem ich am mittwoch abend dann doch noch meine zugtickets bekommen habe, fahre ich am donnerstag morgen also mit dem taxi, wieder bei wunderschönem wetter, zum bahnhof in UB. auf dem perron stehen schon eine ganze menge leute, die auch auf den zug warten - den gesichtern zu folge grösstenteils touristen. wen ich wohl in mein abteil bekomme?
eine gute stunde später sitze ich dann im restaurant-wagen der transmongolian und schlürfe einen tee für 30 rp. in meinem abteil schläft eine mongolin... sie ist aus UB, spricht sehr rudimentär englisch und hat wohl diese nacht wegen ratten (!) nicht schlafen können, mindestens habe ich das so verstanden. also, dachte ich, lasse ich sie ein bisschen pennen und verziehe mich ins restaurant, was ich ja sowieso schon lange einmal machen wollte. aber auch später war die konversation so stockend, dass ich aufgab - und auch sie war an einer unterhaltung nur bedingt interessiert...
vor dem fenster zieht eine hügelige, mit feinem gras überzogene landschaft
train
in UB vorbei - grasslands, wie ich sie ja schon auf meiner tour gesehen hatte. im morgenlicht leuchtet alles grün und goldig beidseits des bahntrasses bis an den horizont! aber schon recht bald gibt es das gras nur noch büschelweise und die landschaft wird sandiger oder steiniger, manchmal topfeben und manchmal auch mit sanften hügeln, und die ersten kamele tauchen wieder auf... willkommen in der gobi! es ist ein enorm schönes gefühl, die gobi nochmals vor dem fenster vorbeiziehen zu sehen, bilder von meiner tour werden wieder wach.
der zug ist übrigens ein mongolischer, nicht ein chinesischer. in unserem abteil haben wir ein privates wc, welches wir mit dem abteil nebenan, ein deutsches paar auf hochzeitsreise, teilen. dafür sind aus platzgründen die beiden betten nicht neben-, sondern übereinander - klettern ist also angesagt. zudem braucht das wc recht viel platz, so dass ich zum sitzen nur noch einen sessel habe. da gefällt mir das russische modell dann doch besser und die paar schritte durch den gang zum öffentlichen wc schaden auch keinem. vor allem ist es viel gemütlicher, wenn die betten beide unten sind und dadurch der raum auch viel grösser wirkt, aber was soll's, es sind ja nur 28 stunden
moon rise
in the gobi bis peking!
nach einem fantastischen sonnenuntergang in der gobi erreichen wir die chinesische grenze... ein bisschen nervös bin ich schon - aber es klappt alles reibungslos. die zolldame will zwar in meinen grossen rucksack schauen, als sie dann aber meine tadellose plastiksackordnung im rucksackinneren sieht, vergeht ihr die lust recht schnell und sie zieht weiter ins nächste abteil. ich habe auch keine ahnung, was sie zu finden hoffte.
dann werden wieder, wie schon in weissrussland, die fahrgestelle für die richtige spurbreite ausgetauscht, und nach total ca. fünf stunden fahren wir in die chinesische nacht richtung peking - ein fremdes gefühl in mir, ein bisschen ungewissheit macht sich breit. bald schlafe ich aber ein und erwache erst am morgen wieder so richtig.
die sonne steht schon recht hoch und bei stahlblauem himmel sehe ich gleich ein paar fragmente der grossen mauer, weit weg am fuss einer kleinen bergkette! die landschaft hier ist viel kultivierter als in der mongolei. auf allen flächen wird etwas angebaut - viel mais, ein paar sonnenblumen und den rest kenne ich nicht. es gibt aber auch, ganz im gegensatz zur mongolei, gewächshäuser... darin wachsen, soweit ich das sehen konnte, etwas ähnliches wie tomaten. das
klima sieht recht trocken aus und der boden ist wohl sandsteinig-lehmig und sehr staubig. dann passieren wir die ersten städte - wow, hier gibt es gebaute schöne strassen mit strassenschildern aus metall! überhaupt scheint alles recht aufgeräumt und sieht relativ sauber aus - ich staune. vielleicht ist das ja aber auch nur der kontrast zu mongolei... ;-)
die ländlichen häuser sind meist einstöckig aus ziegelroten klinkersteinen gemauert und haben ziegeldächer. in den städten wird gebaut wie verrückt - ganze retortenquartiere von wohnblocks werden hochgezogen (übrigens wie auch in UB). dann viel industrie, kohle-, und sogar ein atomkraftwerk (?).
ja, schon ein bisschen wehmütig... gobi ade! die natur wird immer üppiger, die wiesen sind schon fast saftig grün wie bei uns...
und ja - lesen kann man nix die laus!!!
liebe grüsse
dominik
transsib 4 bei flickr...!
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iw
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...wie gut das tut... deinen reisebericht frühmorgens am samstag im büro zu lesen... ;-)