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Costa Rica & Panama Route Eigentlich wollte ich gar nicht nach Costa Rica, aber nach dem mir einige Freunde davon vorgeschwaermt haben, hab ich es doch in Angriff genommen und dazu gleich noch Panama. Fuer beide Laender hab ich mir jedoch nur wenig Zeit genommen, auch weil die Idee auf einem Segelschiff nach Kolumbien ueberzusetzten immer mehr Formen annahm.
2 vielleicht interessante Fakten: Costa Rica hat keine eigene Armee (dafuer verstaerkte Polizei) sondern laesst sich vom grosssen Bruder aus dem Norden beschuetzen. Und: Nicht zuletzt durch Costa Rica´s Inititaive US Stuetzpunkte zu schliessen und zwischen Nicragua und ersteren zu vermitteln, wurde der fast 10 Jahre waehrende Krieg beigelegt und Arias Sánchez, Präsident Costa Rica´s bekam dafuer schon 1987 den Friedensnobelpreis.
Nach dem bisher buerokratischsten Grenzuebergang - Nicaragua und Costa Rica bzw. Nicas und Ticos moegen sich noch immer nicht - stellt man sofort fest wie unglaublich gruen Costa Rica ist. Die Landschaft wandelt sich erstaunlich schnell und mit Ihr anscheinend auch die jaehrliche Niederschlagsmenge. Costa Rica ist vorallem bekannt fuer seine zahreichen Naturparks (fuer mich nicht wirklich prickelnd nach Gauatmala und Nicaragua) und fuer seinen "vorbildlichen" Oekotourismus, der sich aufgrund konfliktfreier Jahrzehnte "nachhaltig" entwickeln konnte. Nebeneffekt diese Nachhaltigkeit ist eine scheinbar angeborene Schlitzohrigkeit,
einem alles zu verkaufen bzw aufzudraengen. So kommt man kaum 10 Meter ohne das allseits bekannte "Hola Amigo, buy this ..., special price" zu hoeren. Auf die Dauer ganz schoen nervend, da lob ich mir die weniger touristisch erschlossenen Laender! Panama und einige Ecken in Kolumbien stehen Costa Rica diesbezuglich nicht viel nach.
Costa Rica ist wohl auch eines diese Laender (aehnlich wie Thailand und spaeter Suedafrika) die mit einer Auswandererwelle von Deutschen (und anderen Europaern) in den 80iger und 90iger Jahren beglueckt wurden. So trifft man zahlreiche Deustche die 10 Jahre und laenger hier leben, in unserem Falle vornehmlich in der Touristikbranche aktive sind und einvernehmlich nicht wieder in die alte Heimat zurueck moechten. Natuerlich sind alle der selben Meinung das Costa Rica nicht mehr das ist was es mal war (waer haette das gedacht) und wie doll die Ticos doch unter den Einfluss und Missbrauch der Traficer (Kolumbianer) geraten sind, die nebenbei auch noch fuer einen Grossteil des Anstiegs der Kriminlitaet verantwortlich sind.
Da wir in Nicragua die Pazifikkueste ignorierten (immernoch unterwegs mit Kathrin), haben wir uns dann mit Montezuma und Mal Pais fuer zwei nette Straende auf der Halbinsel Nicoya entschieden, wohin wir von Puneta
Arenas mit einer Faehre uebersetzten. Montezuma war bisvor ein paar Jahren extrem verschlafen (obwohl es immernoch ein kleiner Ort ist), wurde durch ein Schnellboot aber Kurzurlaubern (wie in diesm Fall mir) zugaenglich gemacht. Auch hier wie in Mexico trifft man zahlreiche Teenager aus Nordamerika, die den Urlaub nutzen dem Alkohol zu froenen. Mal Pais ist ein toller Strand zum Surfen, leider hab ich es wieder nicht gebacken bekommen mich in die Geheimnisse des Wellenreitens einweihen zu lassen, timing ist alles 😊 Vielleicht in Ecuador oder Peru!
Desweiteren hatte es uns (auch nicht representative fur Costa Rica) der Vulkan Arenal angetan, angeblich der Drittaktivste der Welt und kontinuierlich Lava und Asche spuckend. Nachts konnte wir dann auch ganz gut bei wolkenlosen Himmel einige Lavabrocken den Hang runterrollen sehen. Der naechste Tag war leider vollkommen verreget, so dass wir, ausser der reizenden Gesellschaft unseres Hosts und Hoteleigentuemers, nur die "Waschkueche" auf dem Arenalsee geniessen konnten. Die Hotelstadt La Fortuna hatte zumindest einige Konsumtempel parat, was mir mein erstes neues Kleidungsstueck in der Neuen Welt - ein paar neue Shorts - zu bewundern auf den San Blas Bildern, einbrachte.
Ueber Sixaola an der Karibik ging es dann Richtung Panama Stadt, mit
stop in Bocca del Toro, einer Insel und Kanallandschaft. Der Grenzuebergang nach Panama war zur Abweckselung mal recht abenteuerlich: ueber eine schmale Bruecke (wohlgemerkt Eisenbahnbruecke) rollt sowohl der Fussgaenger als auch LKWverkehr, inklusive Blick durch lose Holzbalken auf den Grenzfluss in 15 Meter Tiefe.
Von Panama haben wir dann noch weniger gesehen als von Costa Rica. Bocca del Toro und der recht ansehnlich Ort mit Flugplatz haben uns zu 3-taegigem Verble¡ben eingeladen mit toller Unterwasserwelt und abermals Straenden. Schon die Bootsfahrt mit einem Schnellboot duerch endlose Kanaele war es absolut wert - der Red Frog beach und einige Schnorchelgaenge waren ebenfalls nett. Bei einem ganztaegigen Ausflug sind wir dann mitten auf dem Wasser in einem keinem Boot mit laechrigem Dach komplett eingeregnet. Das hiess hinterher alles trocknen was man mit hatte: Geld, Papiersachen - meine Kamera und die Festplatten waren aber unversehrt. Spaetestens jetzt hatte uns die Regenzeit eingeholt, brachte aber die ersehnte Linderung von der Hitzte der vergangen Wochen.
Nach Panama City sind wir dann dann geflogen - fuer nur 80 Dollar, was uns nen ganze Tag Busfahrt erspaerte. Leider konnte wir den Kanal nicht gut sehen wegen einige dicker Wolken. Das Zentrum ist gepraegt von lauter
Wolkenkratzer und nicht erst seit der Rueckgabe des Kanals an Panama floriert die Stadt zumindest in Teilen. Panama hat neben Costa Rica das hoehste Pro-kopfeinkommen Zentralamerikas unter anderem begruendet durch das Geld das der Kanal einbringt (fuer ein grosses Kontainerschiff Hunderthausende von Dollar). Von der herruntergekommen aber charmanten Altstadt, die in den naechten Jahren weitestgehend restauriert werden soll, hat man dann einen wunderbaren Blick auf die Skyline von Panama City. Natuerlich habe ich mir auch den Panamkanal aus der Naehe angesehen, vor allem das facettenriche Musuem war super interessant. Die zahleichen grossen Kontainerschiffe konnte man schon vom Flugzeug aus sehen, aber aus kurzer Enfernung sehen Sie noch riesiger aus. Die beiden Engpaesse (Schleusen) sollen bis 2012 Ihre Kapazitate vervielfachen und neue Schleusen fuer noch breitere und tiefere Schiffe sind bereits im Bau.
In Panama City haben wir dann auch unseren Segelturn nach Kolumbien festgezurrt. Dabei stiss George ein bayrische Schwabe zu uns mit dem wir dann gemeinsam die Reise nach Portobello und Puerto Lindo antraten um unseren Capitano JC (Jean-Cristoph) zu treffen, wie sich herraus stellte ein echte Gluecksgriff. JC, Franzose aus Grenoble und ehemaliger Motoradsportprofi und Mechaniker war nicht nur ein ausgezeichneter Unterhallter, Lebenskuenstler und Segler, sondern auch
ein exquisiter Koch und liebenswerter Gastgeber, der uns saemtliches Meeresgetier und andere Delikatessen servierte, gegen die bescheidene Gegenleistung von 275$, Geschuerr spuelen und Nachtwache an Deck fuer ein paar Stunden. Das Boot, ein etwa 9 Meter langer Sportsegeler, war dann 7 Tagen unser Zuhause, wenn auch etwas eng und spartanisch (gemessen am Leben an Land) so doch eine wunderbare Erfahrung und eine sehr harmonische Runde.
Von Puerto Lindo aus, wo wir nach dem wir die Einkaeufe getaetigt hatten noch eine Nacht vor Anker lagen und uebernachteten und uns schon mal an das schaukeln gewoehnen konnten, segelten wir bei nur sehr leichtem Wind Richtung San Blas, einem der wohl schoensten karibischen Archipels. San Blas umfasst einige hundert Inseln (manche nicht groesser als einige m2 mit nur 1 oder 2 Palmen) die von einem indigenem Stamm (die Kuna) bewohnt und in gewisser Autonomie verwaltet werden.
Nach einem Tag schnorcheln, sonnen an Deck, Ausfluegen zu Kunahuetten und den umliegenden Inseln, Verzehr von Oktopus (oder Oktuepuessy wie es JC aussprach) und Krabben, musste wir nur noch ganz schnell nach Provenir (der "Hauptstadt") unsere Paesse stempeln. Leider verbrachten wir dort eine Nacht und einen ganzen Tag, weil der Offizielle grad unterwegs war. Da
es 5 anderen Booten genauso ging, war aber ganz gute Stimmung mit gegenseitigem Besuch und Erfahrungsaustausch. Bei der Einreise nach Kolumbien sollten wir wieder fast eine Tag auf unsere Paesse warten und auf diese Weise unsere urspruengliche Reise von 5 auf 7 Tage ausdehnen.
Der beste Teil war dann das Segeln bei Nacht, bei nur "leichtem" Wellengang (um die 3 Meter) und gutem Wind, der das Boot bis auf 10 Knoten beschleunigte. Rundherum erleuchteten Blitze im Minutenabstand das Meer (kein Regen) und in der Bugwelle spielten einige Delphine. Wenn Sie sich vom Boot weg und blitzschnell wieder auf das Boot zu bewegten, sahen sie aus wie kleine Torpedos. Leider hielt der Wind fuer nur 3-4 Stunden, so dass wir den meisten Weg nur sehr langsam und mit eingeschlaltetem Motor bewaeltigen musste. Trotzdem das Segeln um die Darien "gap" ist jedem zu emphehlen, der einen einigermassen stabilen Magen hat. Man sollte sich nur voher den Kaptain und das Boot anschauen bzw Infos einholen!
Weil´s ne Menge Erlebtes is, gibts 2 Seiten mit Fotos (Chrille und Thomy!!)
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Yvonne
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Wow
Es sind ganz tolle Bilder!!! Wie hast du denn die Unterwasserbilder gemacht und zwar in so guter Qualität?