Sinulog Festival - Cebu City


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January 21st 2018
Published: March 10th 2018
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Ich erreichte Cebu City mit der Fähre aus Bohol. Das Terminal platze aus allen Nähten, da sehr viele Menschen zum Festival wollten. Das Festival nannte sich Sinulog und ich hatte bereits in der letzten Woche Schulkinder dafür üben sehen. Auf der Fähre lief seit Ewigkeiten mal wieder der Fernseher, ein sehr trauriger Film. Ich heulte wie eine Schlosshund und schniefte mit meiner unbekannten Sitznachbarin um die Wette. In Cebu City konnte ich vor Menschen kaum laufen. Mit meinem dicken Rucksack presste ich mich durch die Massen auf den Straßen und umklammerte meine Wertsachen. Weit und breit fuhr kein Jeepny, Taxi oder sonst was. Ich hatte mir mal wieder ein Bett über Couchsurfing organisiert und noch einen weiten Weg aus der Stadt vor mir. Die Menschen um mich herum hielten Puppen in die Luft und schrien laut: „Viva Pit Sensor“, was soviel wie „Wir rufen dich Jesus“ bedeutet. Das Festival hat einen religiösen Hintergrund und wird zu Ehren des heiligen Kindes Jesu an jedem dritten Wochenende im Januar abgehalten. Dann verwandelt sich die ganze Innenstadt in eine riesige Parade. Die Menschen tragen T-Shirts mit der Aufschrift "Sinulog" und bremalren sich gegenseitig mit Farbe im Gesicht. Umso bunter und dreckiger man aussieht, desto mehr Spaß hat man dem Anschein nach.

Nach einer ganzen Weile hatte ich es zu einer befahrenen Straße geschafft. Ein Rollerfahrer nahm mich mit. Mein schwerer Rucksack auf dem Rücken lies mich ab und zu mal leicht zur Seite abfallen, während ich ihn von hinten navigierte. Der Rollerfahrer gab irgendwann auf. Er wusste nicht wohin und verstehen tat er mich auch nicht. Mit meinem Handy in der Hand lief ich den Rest zu Fuß. Glücklicherweise war es nicht mehr weit bis zu Harleys Haus. Als in den Vorgarten betrat blieb mir die Spucke im Halse kleben. Eine reine Müllhalde fand ich hier vor. Im kleinen Haus selbst wohnten sie und ihr Bruder, manchmal auch noch ein Freund, sowie 2 Hunde und 2 Katzen. Harley war im ersten Moment nicht sonderlich herzlich und so war mein erster Abend eher schleppend. Ich schlief in ihrem Bett, in dem sie sonst mit den Hunden schlief, während sie unbedingt auf dem Boden schlafen wollte. Die Hunde hatten bereits mehrmals auf ihren Schlafteppich gepinkelt und im Bett lagen leere Kondomverpackungen. Aber ich bin ja hart im Nehmen und hatte schließlich kein Hotel gebucht. Der Waschbereich befand sich neben dem Haus. Ich konnten in dem dunklen Gemäuer kaum stehen und das winzige Licht beleuchtete den Raum bei weitem nicht. Ein Glück war ich frisch geduscht.

Am nächsten Morgen war es so weit. Ich wollte zum Festival. Doch der Wettergott meinte es nicht gut mit mir, denn es regnete in Strömen. Harley hatte Rührei gemacht und so schaute ich beim Essen enttäuscht aus dem Fenster. Gegen Mittag kam die Sonne heraus und Harley hatte sich entschieden mitzukommen. Mit dem Rollertaxi ging es in die Innenstadt. Hier war es genauso überfüllt wie am Vorabend. Wir liefen durchs Gedränge und schauten der Parade zu. Wenn die Mädels neben mir ausflippten und schrien, dann war mal wieder irgendein für mich unbekannter Youtube-Star oder Sänger auf einem der Wagen. Neben den Wagen, gab es etlicher Tanzvorführungen, die von einer Jury bewertet wurde. Dem Sieger winkt ein hohes Preisgeld.

Nach etlichen Stunden stehend am Straßenrand liefen wir Richtung Bühne, denn in einem viel zu kleinen Park sollte die Party weitergehen. Doch wir erreichten den Park erst sehr viel später als erwartet. Auf dem Weg wurden wir von einigen Philippinern in den 50ern abgefangen, die uns anfänglich nur auf ein Bier einluden. Da es ein striktes Alkoholverbot auf dem Festival gab kam uns das sehr gelegen. Ganze vier Bier, fritiertem Hühnchen mit Reis und einer kurzen Begegnung mit der Polizei und dem SWAT-Team später kamen wir gut angetrunken im Park an. Hier war es uns eindeutig zu voll. Einen der Männer trafen wir anschließend am Hafen wieder. In einer Bar tanzte ich mit einem Ladyboy und bekam weitere 4 Bier auf den Tisch gestellt. Ziemlich betrunken liefen wir zu Fuß den Highway entlang und fielen nach einer kurzen Fahrt auf der Ladefläche eines Autos und einer weiteren Motorradtaxifahrt müde in unsere „Betten“.


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10th March 2018

Uff
Ich ziehe wirklich meinen Hut vor dir, dass du in diesem Bett übernachtet hast! Allein bei der Vorstellung bekomme ich beinahe Herpes...
10th March 2018

Ja irgendwann schraubt man seine Ansprüche gewaltig herunter, ob ecklige Betten, Toiletten, Waschbecken oder auch Essen. Den Hund hab ich nachts mehrmals weggeschubst! Der schläft da wohl sonst auch!

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