Advertisement
Published: February 5th 2018
Edit Blog Post
Ich hatte lange mit mir gerungen. Philippinen ja oder nein, denn geplant hatte ich diesen Aufenthalt nicht. Das auswärtige Amt und viele andere Internetseiten hatten vor einem Aufenthalt gewarnt. Doch manchmal andern sich Pläne und diesmal auch meine. Ich buchte meinen Flug von Singapur nach Boracay.
Ich sitze mit Cloe im Spider House. Cloe ist meine Zimmernachbarin im Frendz Resort und durch und durch Aussi! Während sie ein Red Horse Bier trinkt, genehmige ich mir einen Cuba Libre. Wir schauen aufs Meer und genießen das Ambiete des Restaurants. Mit am Tisch sitzen noch 3 Holländerinnen und ein Engländer. Mit vollen Bäuchen schlendern wir den Strand entlang. Es ist mein vorletzter und Cloes letzter Abend in Boracay und wir lauschen den leichten Wellen am Strand.
Alles begann damit, dass ich spontan einen Flug nach Boracay gebucht hatte. Als ich gegen 0.00 Uhr am Flughafen in Singapur ankam verfiel ich in einen Schock. Die Dame am Schalter wollte mein Rückflugticket sehen. Ich hatte Ewigkeiten recherchiert und es hieß solange man einen Weiterflug vorweisen könne wäre alles in Ordnung. Ich zeigte ihr mein Ticket von Bali nach Cairns (welches ich nicht mehr nutzen werde), doch das genügte ihr nicht. Da stand ich
nun. Mein Herz raste und mir wurde heiß. Ich mussten also ein Rückflugticket buchen – jetzt. Ich suchte im Internet nach Kurzzeittickets, die nach 48 Stunden wieder verfallen. Keine Chance! Leider fährt kein Bus über Wasser. Ich hatte zusätzlich das Problem, dass ich keine Onlinebuchung über 50€ vornehmen konnte, da ich ein neues Handy hatte und die DKB meine Mail nach einem neuen QR-Code für die Nutzung der App nicht beantwortet hatte. Ich fand einen Flug und tippte wie wild auf meinem kleinen Handy umher. Da war sie, die Bestätigung für den Rückflug nach Borneo. Meine weiteren Pläne hatte ich also innerhalb weniger Minuten festgelegt. Ich schwitzte und mein Gesicht war sicherlich blutrot. Ich hiefte meinen schweren Rucksack zurück an deren Schalter. Ich hatte keine Ahnung wieviel Zeit vergangen war! Ich checkte ein und war fertig mit der Welt! Wie ein Schluck Wasser durchquerte ich die Passkontrolle und lief zum Gate. Ich hätte nie gedacht, dass MIR so etwas mal passieren würde. Aber ich hatte Glück, dass der Flug genau 50€ gekostet hatte. Ich hatte also trotz allem Pech irgendwie Glück gehabt. Ich landete nach 3 Stunden Flugzeit in Clark. Hier hatte ich 8 Stunden Aufenthalt. Ich schlief auf meinem
Rucksack bis mir die Beine einschliefen, spielte am Handy und ordnete ein paar Dinge. Ich wollte Geld erst in Boracay abholen, doch kurz vorm Boarding erfuhr ich, dass ich eine Flughafengebühr entrichten muss. Na toll! Aber wo war meine Kreditkarte? Mein Herz blieb an diesem Tag zum zweiten Mal stehen. Ich fand sie in meinem Bauchgurt unter meinem Sitz, den ich bereits verlassen hatte. Puh! Das war absolut nicht mein Tag! Ich flitzte zum ATM und musste zum dritten Mal durch die Sicherheitskontrolle. Völlig fertig und müde kam ich am Flughafen in Boracay an. Hier nahm ich die Fähre zur Insel und ein Tricycle zu meiner Unterkunft.
Ich checkte in ein 8-Bettzimmer ein und wurde freudig von meinen Mitbewohnerinnen Cecelie aus Dänemark, Cloe aus Australien und Julie von den Philippinen begrüßt. Cecelie berichtete von ihrem Raubüberfall in Manila und da war es wieder, das mulmige Gefühl. Ich lief mit lediglich ein bisschen Geld los und kaufte mir ein paar Bananen. Es war 19 Uhr und ich war noch komplett nüchtern, an Essen hatte ich bis dato noch überhaupt nicht gedacht. Am Strand tummelten sich Menschenmassen und es ertönte laute Musik aus den Bars. Ich war angekommen, in der Partystadt
Boracay. Die vielen Männer in Uniform beruhigten mich und auch die Gewissheit, dass ich keine Wertsachen bei mir hatte. Ich lief am Strand auf und ab und kehrte völlig erschöpft ins Hostel zurück.
Am nächsten Tag buchte ich mit anderen Reisenden ein Boot. Dieses fuhr uns zu einem Platz, an dem man von Felsen springen konnte. Präparierte Sprungbretter ragten in die Luft. Das höchste war mit 10 Metern ausgeschildert. Na wenn schon denn schon! Ich war von der höchsten Bungee-Brücke der Welt gesprungen, also warum nicht von einem Sprungbrett? Drei Anläufe hatte ich gebraucht, dann flog ich mit rasendem Herzen Richtung Meer. Anschließend schnorchelten wir zwischen bunten Fischen und Seeigeln im Meer umher. Den Rest des Tages verbrachten wir gammelnd am Strand und schmausend beim Inder und einer Schischa am Strand.
Am nächsten Morgen klingelte der Wecker früh. Wir hatten beschlossen an einem Intervalltraining am Strand teilzunehmen. Um 7.45 Uhr marschierten wir Richtung Strand. Nach getaner Arbeit ließen wir uns noch von einer Zumba-Trainerin treiben. Göttlich! Zur Belohnung gab es ein leckeres Panini mit Tomate und Mozzarella und ein leckeres Eis aus einer Kokosnuss. Den restlichen Tag verbrachte ich am weißen Sandstrand, bevor ich mich mit Cloe auf
den Weg zum Spider House machte.
Wir laufen zurück zum Hostel, wo wir noch einen Drink zu uns nehmen, da gerade ein Pub Crawl stattfindet und die Hostelbar voll mit Menschen ist. Morgen steht eine Laufeinheit und Strand auf der Tagesordnung, bevor abends eine der bekannten Pastapartys im Hostel stattfindet. Zum Abschluss werde ich mir noch eine schwedische Ganzkörpermassage gönnen. Ich hatte erst überlegt tauchen zu gehen, doch mich aufgrund des Massentourismus dagegen entschieden. Übermorgen geht mein Flieger nach Cebu, wo ich mit Walhaien schwimmen gehen will. Ich lege mich mit freudiger Miene schlafen und kann es kaum erwarten die weiteren Inseln zu erobern.
Advertisement
Tot: 0.122s; Tpl: 0.017s; cc: 12; qc: 48; dbt: 0.0575s; 1; m:domysql w:travelblog (10.17.0.13); sld: 1;
; mem: 1.1mb
Andrea
non-member comment
Danke für die kurzweilige Bahnfahrt...
..., die du mir mit deinem spannenden Bericht beschert hast! Ist ja ein halber Krimi! ?