Lateinamerika - Woche 11 (Uruguay)


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South America » Uruguay
February 18th 2005
Published: August 7th 2007
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12.02.05
Ich stellte den Wecker sehr frueh, denn ich musste um 08.00 Uhr schon am Hafen sein um auf die Faehre nach Uruguay zu gehen. Marcelo und ich fruehstueckten ein letztes Mal miteinander, danach brachte er mich zum Hafen. Dort checkte ich mein Gepaeck ein und danach kam der grosse Abschied. Ich haette echt heulen koennen, dass ich Buenos Aires schon verlassen musste, aber irgendwann gehts halt weiter. Die Fahrt mit der Faehre dauerte etwa drei Stunden. Bereits zu Beginn der Fahrt habe ich Anna kennengelernt, eine Italienerin die schon seit drei Monaten in Buenos Aires ist und nicht mehr weg moechte... Mit ihr habe ich mich eigentlich waehrend der ganzen Fahrt unterhalten. Uns erwartete Colonia, ein kleines Staedtchen, welches viel Charme hat und wo man sich um Jahre zurueckversetzt vorkommt. Staendig sind uralte Autos oder resp. richtige Oldtimer zu sehen. Wir entschieden uns gleich fuer ein Hostal. Dieses bot sogar gratis Fahrraeder an, wovon wir natuerlich gleich profitierten. Mann, war das anstrengend, mit den alten Dingern ohne Gaenge zu fahren, und das Fahrrad bremste mehr von selbst als zu fahren, und das Ganze oft noch auf Steinpflaster. Aber immerhin waren wir schneller als mit laufen. Wir erkundeten ein wenig das Zentrum, welches ziemlich klein ist. Danach fuhren wir an den Strand, um ein wenig im Sand zu sitzen und zu tratschen. Ich hielt es jedoch nicht so lange aus und entschied mich, noch ein wenig mehr von Colonia zu sehen, Anna verbrachte noch eine Weile alleine am Strand. Das Fahrrad brachte ich wieder ins Hostal zurueck, es war irgendwann doch zu anstrengend. So ging ich zu Fuss ins Zentrum und habe doch noch einige schoene Plaetzchen entdeckt. Gegen 20.00 Uhr habe ich mit Anna wieder im Hostal abgemacht um Essen zu gehen. Wir haben wieder einmal super gegessen.

13.02.05
So frueh bin ich nun doch schon lange nicht mehr aufgestanden, um 06.00 Uhr! Draussen war es noch dunkel, als ich zur Busstation lief. Die naechste Destination war Colonia Suiza. Ich erwartete mir viel mehr als es in Wirklichkeit bot. Zum einen war mal wieder Sonntag und es hatte alles zu, zudem liegen anscheinend die interessanteren Sachen eher ausserhalb (falls ueberhaupt vorhanden). Somit habe ich ausser einem Monument auf einer Plaza und einem schoenen Turm nichts gesehen. An einigen Haeusern waren Schweizerwappen zu sehen, ansonsten war da echt nichts. Ich nahm den naechstmoeglichen Bus, knapp eine Stunde spaeter, nach Montevideo, der Hauptstadt Uruguays. Ich musste mal wieder eine Notluege machen, um ein Zimmer zu erhalten, denn es war wieder mal alles voll (bei den Frauenzimmern, haha). Ich glaub ich kann auch bei Maennern schlafen, aber anscheinend machen die das nicht. Da das Wetter super war, machte ich mich auf den Weg, um Montevideo zu entdecken. Lauter antike Gebaeude, viele Shops (leider auch geschlossen) und wenig Leute. Ab und zu kam ich an Strassen, wo es mucksmaeuschenstill war. Unvorstellbar in einer Stadt! Ich war schnell muede, da ich ja kaum geschlafen habe. Ich kehrte zurueck ins Hostal um zu lesen. Dies gelang mir gerade mal etwa eine Viertelstunde. Ich musste wieder raus. Da ich ja nicht lange hier bleiben wollte, musste ich jetzt noch raus gehen um was anzusehen. Ich lief ein wenig der Strasse entlang, als mich ein Taxifahrer ploetzlich fragte, ob er mir helfen koenne. Ich lehnte dankend ab, aber ich unterhielt mich noch eine Weile mit ihm. Er machte mich auf einen Aussichtspunkt aufmerksam, den ich zu Fuss unmoeglich in kurzer Zeit erreichen konnte. Sein Preisangebot war nicht schlecht, somit ging ein weiteres Abenteuer los. Er sagte, dass es hoechstens 150 Pesos kosten wuerde fuer den Hin- und Rueckweg. Als der Taxometer schon bei der Hinfahrt ueber diesem Preis war, dachte ich mir, er wolle mich veraeppeln. Er sah mir wohl genau an, was ich dachte. Er schaltete den Taxometer aus und fuhr weiter. Welch ein Glueck, dass ich eine Frau bin. Er lud mich sogar ins Museum ein, welches auf dem Aussichtspunkt zu besuchen war. Und danach kurvte er mit mir noch etwa eine Stunde in der Stadt umher und zeigte jegliche Orte und Gebaeude und erzaehlte einiges dazu. Das war ja wohl das Beste, was mir passieren konnte. Nun habe ich in kuerzester Zeit Montevideo gesehen und kann mich schon wieder auf den naechsten Trip machen.

14.02.05
Ich ueberlegte mir, fuer ein paar Tage ein Auto zu mieten, aber ich hatte irgendwie keine Lust alleine. Und leider fand ich auch niemanden, der mitkam. Da hoerte ich auf einmal, dass eine Spanierin, Silvie, nach Punta del Diablo geht. Ich schloss mich ihr an, es war so ungefaehr meine Richtung, aber alles mit dem Bus. Wir trafen uns spaeter am Busterminal. Silvie und ihre Kollegin hatten anscheinend ein Appartement gemietet. Als wir dort ankamen, mussten sie dieses zuerst suchen. Ich mit meinem Koffer hatte mal wieder Hoellenspass, es war viel Sand und Wiese. Und dann haben sie sich zudem noch verlaufen. Da ich eh nicht hier uebernachten wollte, lief ich dann doch lieber mit meinem Koffer zur Bushaltestelle. Der Ort konnte ich in einer halben Stunde locker erkunden, es war naemlich nichts ausser ein paar Restaurants, Strand, diversen Staenden mit Kunstgegenstaenden und etlichen Cabañas anzutreffen. Ich entschloss mich, den naechstmoeglichen Bus zu nehmen, um hier weg zu kommen. Denn ich hatte echt keine Lust, wegen ein paar Stunden all meine Badesachen herauszunehmen, davon abgesehen, dass ich in etwa einem Monat noch schoenere Straende und vorallem viele Straende antreffen werde. Ich entschied mich fuer die Stadt Rocha. Ich kam jedoch am spaeten Abend an und es war schon dunkel. Nun musste ich nur noch ein Hostal finden, was mir auch schnell gelang. Der Tag war somit auch gelaufen.

15.02.05
Als ich Rocha bei Tageslicht sah, war ich froh, dass ich zugleich auch La Paloma auf dem Busschild gesehen habe. Rocha hatte nichts Schoenes zu bieten, oder zumindest nicht die Umgebung welche ich gesehen habe. Ich nahm somit den naechsten Bus nach La Paloma, versicherte mich aber zuerst, ob es von La Paloma viele Busse nach San Carlos habe. Dies wurde zum Glueck mit ja beantwortet. In La Paloma angekommen, klaerte ich zuerst die Zeiten ab. Und siehe da, der naechste Bus ging erst in vier Stunden und ich landete erneut in einem Kaff, welches nur einen Strand, ein Leuchtturm und einige kleine Laeden und Restaurants zu bieten hat. Von wegen viele Busse, ich fragte am Terminal, ob es Lokalbusse gaebe, sie sagte ja und dass diese vom Zentrum aus fahren. Somit lief ich mit meinem Koffer ins Zentrum und fragte mich dumm und daemlich, denn es gab keine lokalen Busse nach San Carlos, nur diejenigen vom Terminal. Was blieb mir anderes uebrig als erneut mit meinem Gepaeck zum Terminal zu laufen. Ich fragte, was sie mir jetzt fuer einen Quatsch angegeben habe und sie sagte, sie meinte ich frage nach Serena; wie gleich die beiden Orte doch klingen! Meine vier Stunden verbrachte ich mit einem Spaziergang zum Leuchtturm, einmal rund ums Doerfchen und mit Lesen. Um 13.00 Uhr fuhr dann der Bus los nach San Carlos. Das erste was ich tun musste, war meine Reservation der Busfahrt nach Córdoba von Mittwoch auf Freitag zu verschieben. Doch bei allen Telefonkabinen werden nur Karten genommen und bei den Anrufinstituten konnte man nur internationale Anrufe taetigen. Ich ging in einen Internetshop und fragte an, ob ich gegen Bezahlung anrufen koenne. Er erledigte den Anruf fuer mich, sagte mir jedoch, dass ich die Reservation nur bis am naechsten Tag um 15.00 Uhr machen koenne, immerhin. Nun machte ich mal komplett auf Tourist und lief alles nach meinem Stadtplan ab, was ein Nuemmerchen mit interessanten Stops hatte. San Carlos ist ein schoenes Staedtchen, aber auch hier wollte ich nicht unbedingt bleiben. Mein naechster Bus ging nach Maldonado. Dort gibt es ein spezielles Haus, ohne Ecken. Leider war dieses 10km ausserhalb, somit musste ich wieder einen Bus nehmen. Der Bus hielt an der Strasse in der Naehe des Casapueblo, dann musste ich noch etwa 2km laufen. Aber die Aussicht und das Haus waren einmalig. Das war definitiv wieder einmal ein Supermotiv zum fotografieren! Nachher halt wieder die 2km zurueck laufen und auf den naechsten Bus warten. Ich setzte mich neben eine aeltere Frau, mit welcher ich mich unterhielt. In Maldonado musste ich kurz meinen Koffer holen und stieg wieder in den Bus ein, fuer die Weiterfahrt nach Punta del Este. Am Terminal kam die Frau alles mit mir mit, und half mir ein Hostal zu finden. Als haette ich das das erste Mal machen muessen, aber es war so suess von ihr. Dann trennten sich unsere Wege wieder. In Punta del Este fuehlte ich mich endlich wohl. Ich ging ins Hostal, deponierte mein Gepaeck und ging erst einmal durch die Strassen um einen ersten Eindruck zu gewinnen und spaeter ging ich wieder mal in ein Restaurant essen. Das war ja ein echt harter Tag, lauter Busfahrten und kleine Kaeffer. Ich dachte es nehme kein Ende!

16.02.05
Das Fruehstueck war erst ab 10.00 Uhr, das war mir doch ein bisschen zu spaet. Ich packte meine Kamera ein und lief erst einmal dem Ufer entlang durch Punta del Este. Es war eine schoene Stimmung am Morgen frueh, wenig Autos, wenig Leute und das Rauschen des Meeres. In der Mitte ein Leuchtturm und eine schoene Kirche, umrahmt mit wunderschoenen Haeusern. Dazu einen Hafen, einen schoenen Strand und ein Zentrum, das so Einiges zu bieten hat. Lauter Laeden, Restaurants, Casinos, etc. Einfach ein bisschen teuer, aber ein schoener Ort. Spaeter ging ich doch noch kurz fruehstuecken. Dann wollte ich weiter nach Piriápolis, doch der naechste Bus waere erst um 12.00 Uhr gefahren, somit waere ich zu spaet nach Montevideo gekommen, um mein reserviertes Ticket zu bezahlen. Somit musste ich diese Ortschaft leider auslassen. Ich nahm den naechsten Bus nach Montevideo. Am Busterminal fragte ich nach meiner Reservation und dann nervte ich mich echt, dass diese doch noch einen Tag laenger gueltig war. Ich haette also doch nach Piriápolis gehen koennen, aber jetzt war es zu spaet, waere idiotisch gewesen, nochmals alles zurueckzufahren. Ich kaufte mir ein Ticket nach Paysandú, um noch etwas vom Norden zu sehen. Die Fahrt dauerte etwa sechs Stunden. Die Landschaft in Uruguay hat nicht sehr viel zu bieten. Der hoechste Huegel ist glaub ich so etwa 500 Meter hoch. Im Landesinneren sieht man ab und zu mal ein paar Baeume, gelegentlich einen kleinen See, lauter Wiesen und Kuehe, Pferde, und Palmen. In Paysandú kam ich spaet an. Mein Hotelzimmer hatte zwar vier Betten, ich war jedoch wieder alleine, aber diesmal war ich nicht abgeneigt. Zudem hatte es einen Fernseher. Statt immer zu lesen habe ich mir wieder mal einen Film angeschaut.

17.02.05
Da mein Bus am naechsten Tag von Paysandú aus nach Córdoba faehrt, wollte ich Salto nur als Tagestrip ohne viel Gepaeck besuchen. Ich nahm den Bus um 08.30 Uhr. Nach zwei Stunden kam ich in Salto an, verlangte einen Stadtplan und lief ein bisschen durchs Zentrum, an den Hafen, in einen Park und zurueck zum Busterminal. Und um 16.00 Uhr nahm ich auch schon wieder den Bus zurueck nach Paysandú, da es nichts Spezielles zu sehen gab. In Paysandú nochmals dasselbe, ich lief durchs Zentrum, welches noch weniger als Salto zu bieten hat. Dann setzte ich mich in ein Restaurant um etwas Kleines zu essen und trinken. Den Rest des Abends verbrachte ich im Hotel, ein wenig entspannen :-).

18.02.05
Ausschlafen war angesagt und gediegen fruehstuecken, denn ich musste ja irgendwie den Tag bis 22.30 Uhr verbringen, da mein Bus erst so spaet faehrt. Wie aergerlich, wenn man in einem Kaff festsitzt, wenn man eigentlich an einem schoenen Strand liegen koennte, und alles nur, weil die einem staendig falsche Auskuenfte geben. Es scheint fuer Euch vielleicht so, als wuerde alles immer an den anderen liegen. Nicht immer, aber hier in Uruguay haben die wohl echt die Ohrstoepsel noch nicht aus den Ohren genommen... Den restlichen Tag habe ich mit lesen, haengen, spazieren, Internet, etc. verbracht. Immerhin konnte ich noch im Garten des Hotels verweilen und meine Koffer deponieren. Ich sass auf einer Schaukelbank und irgendwann kam ein Mann mit seinem Sohn auch in den Garten. Der Sohn war so scheu, aber er wollte auch auf die Schaukelbank. Der Vater brachte ihn zu mir und ich unterhielt mich mit dem Jungen, 4 Jahre alt. Die Unterhaltung war natuerlich nicht einfach, da er sehr schnell gesprochen hat und oft die Finger im Mund hatte. Aber irgendwie hat es doch geklappt. Er fragte mich viele Sachen, mein Alter, meinen Namen, weshalb ich so einen komischen Dialekt habe, etc. Irgendwann hat er mich gefragt, ob ich mit ihm auf die Schaukel gehe, was ich auch tat. Und er fragte mich, wie lange ich hier bleiben werde, als ich antwortete, dass ich um 22.00 Uhr gehen werde, rannte er zum Vater und fragte, wielange sie noch bleiben, denn er bleibe bis 22.00 Uhr mit mir. Der Vater musste jedoch gehen und der Junge war ziemlich enttaeuscht. Wir haben uns verabschiedet mit winken, dann gingen sie weg, aber der Junge wollte sich unbedingt noch richtig von mir verabschieden, wie es alle machen, mit einem Wangenkuss. Der war echt suess, so klein und ein richtiger Flirter!!! Was mich am meisten faszinierte an Paysandú und Salto war, dass hier jegliche uralte Autos umherfahren, vorallem viele VW Kaefer. Das erinnerte mich wieder an meine Kindheit resp. an den VW Kaefer meiner Grosseltern. Und hier fahren auch alle mit dem Mofa oder einer Vespa umher: ohne Helm, alleine, zu zweit, zu dritt oder sogar zu viert, mit Hunden, mit Babys, Omas und Opas, man sieht alles, einfach unglaublich!!! So wuerde es viel mehr Spass machen, Mofa zu fahren... Sieben Tage in Uruguay sind nicht viel. Uruguay ist grundsaetzlich ein schoenes Land, aber es ist mir zu langweilig, nur Straende und Staedte zu sehen. Ich muss wieder mal was Aktives machen. Die Landschaft und die Straende sind wunderschoen, die Leute sind nett, auch wenn etwas weniger freundlich und offen als die Argentinier und Chilenen, aber es ist Zeit um weiterzuziehen ;-). Um 21.45 Uhr machte ich mich auf den Weg, die Adresse der Bushaltestelle zu finden. Eigentlich gaebe es in Paysandú ein Busterminal, aber anscheinend hat das Busunternehmen keine Lust, Taxen zu bezahlen und schicken dafuer alle Touristen an einen Ort, der etwa eine halbe Stunde vom Terminal entfernt liegt, kurz gesagt, vis-à-vis der Pizzeria, Strasse sowieso und kein Mensch ist da. Der Bus kam mit einer halben Stunde Verspaetung an und auf einmal stroemen jegliche Leute von der Pizzeria zur Haltestelle, wenn man das jeweils nur wuesste, aber ich hatte ja eh keinen Peso mehr uebrig :-). Dafuer gab es im Bus gleich ein gutes Nachtessen inkl. Dessert...


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