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Um zu den Ruinen von Machu Picchu zu kommen, waehlen wir den fuenftaegigen Salkantay Trail. Dies ist eine alternative Route zum bekannten Inkatrail, den man Monate im voraus reservieren muesste, viel mehr kosten und gleichzeitig mit 200 anderen Touristen begehen wuerde. Einziger Nachteil des Salkantay Trails ist die Tatsache, dass man am letzten Tag von unten her zum Machu Picchu wandert und nicht via das Sonnentor von oben. Fuer 200 US-Dollar erhalten wir ein All-Inclusive Package mit Essen, Uebernachtung, Pferden fuers Gepaecktragen, Guides und Eintritten.
Tag 1: Von Cusco zum ersten Camp
Es ist 4 Uhr in der Nacht auf den 10. Mai als unser Wecker laeutet. Um 04:30 Uhr werden wir an der Plaza de Armas vom Bus abgeholt. Zu dieser Uhrzeit ist die Plaza nur noch von einigen wenigen Polizisten, (betrunkenen) Partyheimkehrern, Bettlern und Strassenverkaeufern bevoelkert. Letzere hoffen aufs Geschaeft mit den frueh aufgestandenen Trekkern. Mit 15 weitern Touristen und zwei Guides fahren wir los, nach zweieinhalb Stunden ist dann Fruehstueckshalt in Mollepata, der Startpunkt der Wanderung. Hier wird das Gepaeck auf die Pferde verladen, so dass wir nur kleine Tagesrucksaecke tragen muessen. Die beiden Pferdetreiber und die drei Koeche stossen ebenfalls hier zur Gruppe.
Von Mollepata, das
etwa auf 2900m liegt, fuehrt uns eine relativ einfache Wanderung zum ersten Camp auf 3900m. Wir sind etwa 7h unterwegs, am Mittag gibt’s eine groessere Pause und warmes Essen. Die Koeche haben bei einem Unterstand ihre mobilen Gaskocher, einen Tisch und Klappstuehle aufgestellt. Da die Koeche und Pferde schneller sind als wir, ist das Essen fast servierbereit, als wir dort eintreffen.
Aehnlich ist es auch am Abend. Als wir im Camp eintreffen, sind die Zelte schon aufgestellt und die Matratzen sowie unser Gepaeck liegen bereit. Zu unserer Ueberraschung stehen die Zelte in einem Unterstand und sind so etwas besser vor Kaelte und Wind geschuetzt. Auch fliessendes Wasser und einfache WCs gibt es hier, was wir ebenfalls nicht erwartet haetten. Muede fallen wir um 21:00 Uhr ins Bett.
Tag 2: Ueber den 4650m Pass
Tagwache ist heute um 05:30 Uhr. Gleich nach dem Wecken wird uns ein Mate de Coca (Tee aus Cocablaettern) direkt ans Zelt serviert. Nach dem ausgiebigen Fruehstueck mit Pancake steht uns die laengste und anstrengendste Wanderung des Treks bevor. Die letzten Schritte des 700m Aufstiegs zum Pass auf 4650m sind besonders anstrengend, auch wenn wir eigentlich schon gut an die Hoehe gewoehnt sind. Die Landschaft ist
wunderschoen, der Pass liegt am Fusse des Schneebergs Salkantay, der eine Hoehe von 6271m hat.
Den Rest des Tages geht’s ueber Stock und Stein hinunter, die letzten Stunden wandern wir durch Nebelwald dem Fluss entlang. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit erreichen wir unser zweites Camp auf 2500m. Wir sind heute fast neun Stunden gewandert. An diesem Ort ist es weniger kalt, die Zelte stehen frei auf einer gruenen Wiese. Der leichte Nieselregen am Abend und in der Nacht kann unsere gute Laune nicht verderben.
Tag 3: Flache Wanderung dem Fluss entlang
Wie am Tag zuvor werden wir wieder mit Mate de Coca geweckt, aber gnaedigerweise eine halbe Stunde spaeter. Nach einer einfachen Wanderung durch den Wald und einem Fluss entlang, erreichen wir bereits um 14:00 Uhr unser drittes Camp. Wir verabschieden unsere Pferdetreiber, die mit den Tieren wieder zurueck zum Ausgangspunkt reiten. Ab morgen ist also selber Gepaeck schleppen angesagt. Auf dem Platz neben dem Camp spielen wir am Nachmittag Fussball gegen eine zweite Touristengruppe, wir verlieren leider mit 3:2. Nach dem Spiel geniessen wir das erste Mal auf dieser Wanderung eine (kalte) Dusche. Auf 2400m ist das kalte Wasser aber kein Problem, das Klima ist hier schon fast
tropisch. Am Abend gibt es ein Buffet-Nachtessen, es ist das letzte von unseren Koechen.
Tag 4: Per Truck, Seilbahn und zu Fuss nach Aguas Calientes
Nach dem Fruehstueck verabschieden wir auch die Koeche, fuers Mittagessen gibt es fuer jeden einen Boxlunch und fuer die weiteren Essen wird ein Restaurant in Aguas Calientes sorgen. Die ersten paar Kilometer legen wir heute auf dem Laderaum eines Lastwagens zurueck, der uns durch spektakulaere Landschaft runter an den Urubamba Fluss faehrt. Neben vielen weiteren Verwuestungen hat das Unwetter Ende Januar auch hier eine Bruecke zerstoert, ueber die unser Trail normalerweise fuehren wuerde. Als Uebergangsloesung wurde eine Art Seilbahn eingerichtet, mit der wir und das Gepaeck befoerdert werden. Die kleine offene Holzschale fasst maximal drei Touristen und ein bisschen Gepaeck. In etwa 20 Metern Hoehe fahren wir mit Schwung ueber den Fluss. Fuer die letzten Meter (sowie in die andere Richtung) muss jemand mit Muskelkraft die Gondel zur Plattform hochziehen.
Am Nachmittag wandern wir dem Urubamba Fluss und Bahngleisen entlang in etwa fuenf Stunden nach Aguas Calientes. Hier uebernachten wir komfortabel im Doppelzimmer mit Bad und Warmwasser. Am Abend gibt es ein ueberraschend ueppiges Essen im Hotelrestaurant.
Tag 5: Machu Picchu
Wieder einmal
Wir waren da!
in Machu Picchu am 5. Tag ist frueh aufstehen angesagt. Der Wecker laeutet um 03:15 Uhr, um vier Uhr wandern wir los. Ueber unzaehlige Stufen geht es 400m den Huegel hinauf zum Eingang des Machu Picchu. Etwas mehr als eine Stunde spaeter stehen wir vor dem Eingang und warten auf die Tueroeffnung um sechs Uhr. Man muss so frueh da sein, wenn man in Machu Picchu auf den Aussichtsberg Wayna Picchu hoch will, weil nur die ersten 400 Besucher eine Berechtigung dazu erhalten. Wir haben es geschafft und gehoeren auch dank Nebensaison zu den ersten, die in der Schlange stehen.
Es ist ueberwaeltigend, diese grosse Ruine zum ersten Mal mit eigenen Augen zu sehen. Nicht nur die Ruinen selbst sind interessant, sondern auch deren Lage zuoberst auf einem Huegelzug am Fusse des steilen Wayna Picchu Berges. Unser Guide fuehrt uns die ersten zwei Stunden durch die Ruine und zeigt uns einige wichtige Orte. Die Erklaerungen dazu sind leider etwas mangelhaft, weshalb wir anschliessend mit dem Reisefuehrer von ein paar Deutschen unserer Gruppe die Ruinen selber erkunden. Um 10 Uhr passieren wir dann den Eingang zum Wayna Picchu und sind etwa eine Stunde spaeter auf dem Gipfel. Von hier aus hat man eine schoene Sicht auf die
Sonnentempel in Machu Picchu
perfekte Steinbaukunst der Inkas Ruinen und die umliegenden Berge. Runter geht es dann einen anderen Weg via Mondtempel, wo wir Mittagshalt machen und unerlaubterweise picknicken. Ueber einen anstrengenden Weg wandern wir dann wieder zurueck zum Machu Picchu. Nach einem Abstecher zu einer enttaeuschenden Inkabruecke erholen wir uns am spaeteren Nachmittag auf einer Wiese beim Wachtturm, von wo man die bekannte Postkartenansicht von Machu Picchu und Wayna Picchu hat. Wir geniessen hier die Aussicht und den Sonnenuntergang, bevor wir um 17 Uhr die Ruinen verlassen, kurz bevor die Tore schliessen. Als wir zu Fuss wieder in Aguas Calientes ankommen, ist es bereits wieder dunkel. Nach einem ausgiebigen Nachtessen mit Pizza nehmen wir um 21:45 den Zug von Aguas Calientes bis zu einem improvisierten Bahnhof kurz vor Ollantaytambo. Hier ist voruebergehend Schluss mit Bahnfahren, weil seit den Unwettern die Bahnbruecke fehlt. Per Kleinbus geht es dann weiter nach Ollantaytambo, wo wir in unseren Tourbus nach Cusco umsteigen. Um 02.30 Uhr in der Nacht sind wir zurueck im Hotel in Cusco. Ein anstrengender, aber wunderschoener Tag geht zu Ende, wir waren fast 24 Stunden auf den Beinen…
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Nicole
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Danke
Hallo zämä, danke für aui die wunderbare, interessante Brichte über öii Reis! I fröie mi immer druf, ds läse, was dir so erläbt heit und die schöne Biuder ds gseh! I ma mi no guet erinnere, wo mir im Spanisch über Machu Picchu gredt hei und iz sit dir säuber dert! So genial! Gniesset öii Reis no! I ga iz de grad chli i Norde (Helsinki und Stockholm). Fröie mi ou sehr. Liebe Gruess Nicole