Quito II: Dirty Sanchez


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September 6th 2012
Published: September 14th 2012
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Auch am 2. Tag macht mir Quito noch zu schaffen: Nun auch noch am Geldautomaten, dank schneller Hilfe aus der Heimat ist der Kreditkartenengpass jedoch schnell behoben (Frais d'usage hors UE: 5,15 € - merci LCL). Gut, dass sich meine Abreise in den Nationalpark Cotopaxi um einen Tag hinaus verschiebt – ein wenig Zeit, um die zweite Hälfte meiner Reise grob zu planen, was leider ob des mannigfaltigen Restprogramms vonnöten ist und mit dem Niederringen einiger kognitiver Dissonanzen einhergeht (Machu Picchu canceln – welch Tabu! Ein solches Über-Absolutely-Must-Sight, aber am Ende dann doch eigentlich eine völlig von Touristen überlaufene Ruine.).

Ich beschließe, dass ich der Müdigkeit an meinem letzten Quito-Tag nicht mehr Tribut zolle und mache mich mit einem Leipziger Pärchen zusammen auf zu neuen Höhenflügen: Ein Gondellift, der uns auf 4100m unter den Gipfel von Quitos Hausberg bringt. Ein Höhenrekord jagt den nächsten, seltsamerweise geht es dort oben – trotz ziemlicher Sauerstoffarmut beim Wandern – wesentlich besser als unten in der Stadt. Völlig absurd erscheint uns nicht nur die Temperatur (angenehme 18 Grad), sondern auch das grüne Buschgras überall – bedenkt man, dass man sich gar jenseits sämtlicher Sommer-Ski-Stationen Europas befindet. Der Blick auf Quito ist eher enttäuschend, umso beeindruckender glänzt der fast 6000m hohe Cotopaxi in der Sonne. Dessen Gletscher spendet uns denn auch das einzige, nicht von Coca-Cola abgefüllte Trinkwasser Ecuadors.

Nach einem Power-Nap treffe ich mich abends mit Kelly, die ich vor 3 Jahren in Singapur auf der Clarke-Quay-Brücke kennen gelernt habe: Man sieht sich immer zwei Mal im Leben. Die charmante Bar heißt Dirty Sanchez, der Name ist allerdings nicht Programm. Wohl aber recht starke Cuba libres (2 für 4$), die das etwas lasch schmeckende Bier vergessen lassen. Dazu gibt es Oliver Koletzki, Kalkbrenner, Die Toten Hosen und Kraftklub – dabei ist der Betreiber nicht mal Deutscher. Doch ist es der richtige Rahmen für unseren Schluss, dass Deutsch eine so schlimme Sprache doch nicht ist – sondern viel Potenzial für Bedeutungsspiel und Metaphorik besitzt. Die Höhe verstärkt die Effekte der günstigen Genussmittel kaum, eher im Gegenteil, weshalb ich mir vornehme, von nun an neue Höhenflüge einfach von einem zünftigen Bier begleiten zu lassen.


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