Quito, der Mittelpunkt der Erde


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Ecuador's flag
South America » Ecuador » North » Quito
June 14th 2018
Published: June 21st 2018
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Montag, den 11. Juni, habe ich Kolumbien verlassen und bin nach Ecuador gegangen. Verschiedene Leute hatten mir Horrorgeschichten von diesem Grenzübergang erzählt und gesagt dass dort so viele Venezuelaner die Grenze überqueren möchten, dass es Stunden oder sogar einen ganzen Tag dauern kann dort rüber zu kommen. Also hatte ich entschieden sehr früh dorthin zu gehen und hatte mir ein Taxi für 6h morgens bestellt. Allerdings kam und kam der Typ nicht und so bin ich um 6h20 losgegangen und habe mir ein anderes Taxi auf der Straße gesucht. Die Grenze ist nur um die 7km von Ipiales entfernt und so war ich dann gegen 6h30 dort, aber ich konnte kaum meinen Augen glauben bei dem Anblick der sich mir dort bot! Es waren bereits mehr als 100 Leute dort in der Warteschlange um Kolumbien zu verlassen! Glücklicherweise war dort ein netter Mann der gerne wollte dass ich meine Pesos bei ihm in Dollar wechsel der mir sagte, dass ich nicht in dieser langen Schlange warten muss, sondern sofort in die viel kürzere Schlange gehen kann ; die lange Schlange ist nur für Venezuelaner! Auf der anderen Seite der Grenze, bei der Immigration von Ecuador, war das System genau das gleiche : es gab eine sehr lange Schlange für Venezuelaner und eine sehr kurze (ich war die 2. in der Schlange) für andere Ausländer!

Ich habe bereits früher erwähnt, dass Kolumbien ein großes Problem mit den ganzen Flüchtlingen aus Venezuela hat und hier in Ecuador ist das nicht anders ; das ist der Grund weshalb die Schlangen an der Grenze so riesig sind. Es ist erst seit kurzem, dass sie das System geändert haben und andere Ausländer und Kolumbianer eine eigene Schlange haben ; ein paar Tage, vielleicht Wochen vorher mussten Ausländer Stunden oder sogar einen ganzen Tag warten um die Grenze überqueren zu können! Ich hatte echt Glück und war sehr froh darüber. :-)

Von der Grenze aus muss man einen Minibus zur ersten Stadt in der Nähe der Grenze nehmen, Tulcan, und von dort aus kann man einen Bus nach Quito nehmen. Die Busse hier in Ecuador sind sehr günstig (6$ für 5h Fahrt) und super bequem! Das war eine nette Abwechslung nach den sehr kleinen und überfüllten Minibussen in Kolumbien! :-)



Vom Busterminal in Quito habe ich ein Taxi zu meinem Hostel genommen und ich hatte ein sehr nettes Gespräch mit meinem Fahrer. Er war sehr freundlich und erzählte mir wie billig Taxis in Ecuador sind (wahr) und wie sehr Taxifahrer sich um die Sicherheit und den Comfort ihrer Passagiere sorgen. Er erzählte mir auch wie gut das Essen in Ecuador ist ; sie haben super leckere Früchte und anderes Essen (auch wahr) und wir redeten über Preise. Ich hatte gehört, dass Ecuador ein sehr teures Land ist denn sie haben dort Dollar, aber in Wahrheit ist es gar nicht teuer ; ich würde sogar sagen es ist billiger als in Kolumbien. Er erzählte mir, dass Quito wahrscheinlich der günstigste Ort in Ecuador ist und dass andere Städte wie Cuenca aus irgendeinem Grund wesentlich teurer sind. Wir werden das später prüfen.



Im Hostel wurde ich von Jamshid begrüßt. Er kommt aus Uzbekistan und ist schon seit 11 oder 12 Jahren am reisen und kam erst vor ein paar Wochen in Ecuador an. Momentan arbeitet er für ungefähr einen Monat im Casa Urbana Hostel. Er war super nett und wir hatten ein paar nette Abende zusammen. :-)

Casa Urbana ist ein tolles Hostel und es fühlt sich ganz an wie zu Hause. Carolina, die Besitzerin, ist eine tolle und super hilfsbereite Gastgeberin. Sie hat mir sehr dabei geholfen meine Zeit in Quito zu planen und Unterkünfte für den Quilotoa loop zu finden. Die Räume im Hostel waren sehr geräumig und die Betten sehr bequem mit Decken wie Wolken. Alles war sehr sauber, die Küche gut ausgestattet, das Wohnzimmer (mit offenem Feuer abends) sehr bequem. Die Location vom Hostel war sehr gut, Mariscal ist eine tolle Gegend!



Ich habe meinen ersten Nachmittag in Quito damit verbracht zum Supermarkt zu gehen, Essen und Wasser zu kaufen, und mir die Haare schneiden zu lassen. Es war alles sehr günstig, 10$ für 3 Tage Essen und Wasser, 4$ für den Haarschnitt. Den Rest des Nachmittags und den Abend habe ich im Hostel verbracht, geschrieben und meinen Aufenthalt in Quito sowie meine nächsten Stopps nach Quito geplant. Wir waren den Abend nur 4 Gäste im Hostel und 2 von ihnen waren abends weg, also waren nur Jamshid, ein Typ aus den USA und ich im Hostel und wir hatten einen gemütlichen Abend vor dem Feuer und jeder schaute einen Film.



Am nächsten Morgen, nach einem leckeren Frühstück, bin ich zum Plaza Foch gegangen, einem sehr schönen Platz voller Bars in der Nähe von meinem Hostel. Dort bin ich zum Büro von Gulliver Expeditions gegangen um mehr Informationen zu ihren Touren zu bekommen. Ich wollte eigentlich die 2-Tage-Wanderung zum Cotopaxi Vulkan machen, aber es gibt auch eine Tagestour und so wollte ich gerne mehr Informationen dazu haben. Die Dame dort im Büro war allerdings absolut nicht hilfreich und sie sagte mir ich könne die 2-Tage-Wanderung nicht alleine machen denn man kann den Gletscher nur mit einem Partner besteigen. Sie versprach mir sie würde mich später kontaktieren um mir zu sagen ob ich die 2-Tage oder die Tagestour machen kann.

Um 10h startete auf dem Plaza Foch eine Free walking Tour und ich habe daran teilgenommen. Von dort haben wir alle zusammen eine Bus zur Altstadt genommen und haben noch ein paar Leute im Community Hostel aufgegabelt. Dieses Hostel hat seine eigene Reiseagentur und es sind sie die die Free walking Tour organisieren. Ich mochte die Tour ganz gerne, es war interessant Quito besser kennenzulernen, eine sehr moderne und schöne Stadt. Während der Tour lernte ich Pauline aus Nantes, in Frankreich, kennen und wir hatten eine gute Zeit zusammen.

Zuerst sind wir zum öffentlichen Markt gegangen wo unser Guide uns sehr viele verschiedene Fruchtarten von Ecuador gezeigt hat und wo wir verschiedene Säfte probieren konnten (alle voller Zucker aber lecker). Es gab dort auch viele Blumenstände und uns wurde erklärt, dass Ecuador nach Holland das wichtigste Exportland für Rosen ist. Dann sind wir zur Kathedrale und zu anderen interessanten Orten in Quito gegangen wo unser Guide uns alles über Quito’s Geschichte erzählt hat. Sie erklärten uns auch, dass in Ecuador früher Sucre die Währung war, aber dass seit sehr langem die Menschen oft mit Dollar zahlten. Die Inflation des Sucre war sehr hoch und irgendwann bezahlte jeder nur noch mit Dollar, einer wesentlich stabileren Währung, und so wurde beschlossen den Sucre abzuschaffen und den Dollar zur offiziellen Währung zu machen.



Zum Mittagessen bin ich mit ein paar anderen Mädels aus unserer Tour in ein lokales Restaurant gegangen, wo man ein volles Mittagessen (Suppe, Hauptgericht und Getränk) für nur 2,50$ bekommt! Es war wirklich gut, ich hatte eine typische Käsesuppe und ich fand sie super! :-)

Dann bin ich zurück zum Community Hostel gegangen denn ich hatte entschieden die « Mitte der Erde » Tour zu machen. Wusstet ihr das Quito genau auf dem Equator liegt? Ich wusste das auf jeden Fall nicht und es war eine große Überraschung für mich! ^_^ Während ich darauf wartete, dass meine Tour um 13h30 startet, bin ich hoch zur Rezeption gegangen um dort einen Kaffee zu trinken. Dort traf ich auf ein Mädel das mir irgendwie bekannt vorkam und als sie mich sah fragte sie : « Kennen wir uns irgendwo her? ». Wir waren ziemlich sicher, dass wir uns von irgendwo kennen, aber wir erinnerten uns beide nicht woher. Ihr Name ist Melanie und sie kommt aus Bayern, aber ich kann mich immer noch nicht daran erinnern woher ich si kenne...

Die Tour bestand darin ein Shuttle zum Museum der Mitte der Erde zu nehmen und dann zum Monument das der Mitte der Erde gewidmet ist. Dieses Museum war ziemlich interessant, es gab dort eine Linie die den Equator zeigt und wurde uns anhand von Experimenten gezeigt, dass dort auch tatsächlich der Equator verläuft. Es war kein atemberaubender Besuch, aber es war ganz cool (wissentlich) mit einem Fuß auf der nördlichen Halbkugel zu stehen und mit dem anderen auf der südlichen. :-)

Es gab dort auch ein originales Haus der Eingeborenen. Zum Witz halten sie dort in dem Haus Meerschweinchen um zu zeigen, dass die Eingeborenen auch Meerschweinchen aßen, genau wie die Menschen heute (in Peru, Ecuador und Westkolumbien isst man heute noch Meerschweinchen).

Ich bin nicht in den Park des Monuments zu Ehren der Mitte der Erde gegangen, denn es kostet 5$ und das einzige was man dort tun kann ist ein Photo mit dem Monument machen. Das Monument steht nicht mal genau auf dem Equator ; es wurde von den Franzosen gebaut, die sich ziemlich verrechnet haben und den Equator nicht getroffen haben... ^_^ Deshalb habe ich nur ein paar Bilder vom Eingang zum Park gemacht und habe im Shuttle gewartet bis die anderen zurück kamen.



Zurück im Community Hostel bin ich zur Rezeption gegangen um die Tagestour zum Cotopaxi Vulkan für den nächsten Tag zu buchen. Ich hatte nichts mehr von Gulliver Expeditions gehört und so hatte ich entschieden die Tour mit dem Community Hostel zu machen, das eh viel beliebter zu sein scheint als Gulliver expeditions. Während ich buchte schaute ein Mädel das neben mir saß mich auf einmal an und rief : « Bianca! Bist du das? » und ich drehte mich um und erkannte sie ! Petra aus den Niederlanden, ein Mädel mit dem ich vor 2 1/2 Jahren in San Pedro de Atakama in Chile zusammen Weihnachten gefeiert habe!!! Die Welt ist so klein! ^_^ Wir haben uns kurz über unser Leben seit unserem letzten Treffen und über unsere Reisen unterhalten, aber ich konnte leider nicht lange bleiben, da ich meine Wäsche abholen gehen musste und nicht wusste wie lange die auf hatten... Vielleicht sehe ich sie irgendwann nochmal irgendwo anders! :-D



Jetzt wo ich diese Tagestour für den nächsten Tag geplant hatte, war ich mir am überlegen, ob ich meinen Rucksack sofort mitnehmen soll und von Cotopaxi aus sofort einen Bus nach Latacunga nehmen soll oder zurück nach Quito gehen und eine Nacht mehr dort verbringen soll. Von Cotopaxi ist es viel näher bis Latacunga als von Quito und ich hätte viel Zeit sparen können, aber schlussendlich habe ich mich dafür entschieden nach der Tour zurück nach Quito zu fahren, denn ich mochte mein Hostel einfach zu sehr um es schon zu verlassen! ^_^

Ich hatte mir überlegt diesen Abend noch was trinken zu gehen, aber schlussendlich blieb ich einfach im Hostel mit Jamshid, dem Amerikaner und einem anderen Amerikaner der ein Praktikum in Quito macht und nur ab und zu zu unserem Hostel kommt um Zeit mit Jamshid zu verbringen. Er hatte eine Woche im Casa Urbana Hostel verbracht und hatte jetzt seine eigene Wohnung.

Wir redeten übers Studium, Doktorarbeit (er überlegte einen Doktor zu schreiben) und über Reisen. Es war ein richtig netter Abend, gemütlich vor dem warmen Feuer. :- )



Am nächsten Morgen hat unser Shuttle uns um 7h in der Nähe des Plaza Foch aufgesammelt. Dann sind wir zum Community Hostel gefahren um mehr Leute mitzunehmen und danach zu dem Ort wo wir Frühstück bekamen. Unterwegs erzählten unsere Guides uns alles über den Cotopaxi Nationalpark, den Vulkan und andere Vulkane in Ecuador. Es gibt mehr als 80 Vulkane in Ecuador, aber nur verschiedene sind aktiv und der Cotopaxi Vulkan ist höchste von ihnen der immer mit Schnee und Eis bedeckt ist. Um nach Cotopaxi zu kommen nahmen wir die Panamericana Autobahn die ganz Südamerika durchquert und die « Straße der Vulkane » genannt wird, weil sie von beiden Seiten von Bergen und Vulkanen umgeben ist. Es gibt 2 Vulkan- oder Bergketten die Ecuador in 3 Teile unterteilen : die Küste, das Hochland und der Amazonas ; der erste und letzte Teil liegen in tropischem Klima während es kälter im Hochland ist.

Die Landschaft war sehr schön und wir hatten großes Glück mit dem Wetter. Es war ein sehr klarer Tag mit viel Sonne und wir hatten eine tolle Sicht auf die verschiedenen Vulkane.

Wir haben ungefähr 3 Stunden gebraucht um zum Parkplatz vom Cotopaxi Vulkan zu kommen. Der Parkplatz ist bereits auf einer Höhe von 4500m. Es war eine sehr anstrengende Wanderung ; die Strecke an sich war nicht sehr anspruchsvoll und auch nicht sehr steil, aber die Höhe machte es schwierig ! Ich bin vor allem zusammen mit Chris aus England am Anfang der Gruppe gewandert, während Sanne aus den Niederlanden weiter hinten ging. Während unseres Stopps im Basecamp habe ich Sebastian aus Kolumbien kennengelernt. Er hat die letzten 3 Jahre in Uruguay gelebt und war jetzt unterwegs zurück nach Kolumbien. Er war super nett und es war schade, dass er nicht in unserer Gruppe war. :-)

Von dort aus sind wir weitere 150m hoch gewandert zu einer Höhe von 5000m von wo aus wir dem Gletscher sehr nahe kamen, aber wir kamen nicht nahe genug um ihn zu berühren.

Dann sind wir zurück zum Parking gegangen, oder besser, wir sind dorthin gelaufen. Wir haben einen anderen Weg nach unten genommen der viel steiler war und der tiefe Sand dort machte es sehr lustig (und besser für die Knie) den Vulkan runter zu laufen anstatt zu gehen! :-D Dann haben wir Fahrräder bekommen und sind den Rest des Vulkans bis unter zu einer Lagune runtergefahren. Ich fahre nicht besonders gerne Rad, aber es war Teil der Tour, also was solls. Nach dieser Radtour sind wir aller erschöpft in den Bus geklettert und haben geschlafen bis wir dort ankamen wo wir Mittagessen bekamen. Wir waren alle total fertig von der Wanderung und der Höhe und ich für meinen Teil hatte ziemliche Kopfschmerzen von der Höhe...



Ich hatte abends eigentlich auf dem Plaza Foch noch ein Bier trinken wollen, aber ich hatte zu schlimme Kopfschmerzen und außerdem musste ich noch packen und meine Wanderung in Quilotoa vorbereiten, also bin ich im Hostel geblieben. Ich hatte online nach Hostels geschaut, aber keine gefunden oder jedenfalls keine die noch frei waren. Das hat mich sehr überrascht, da keine Saison mehr ist und man eigentlich nie Probleme hat noch Platz in einem Hostel zu bekommen! Ich hatte ein bisschen Panik, denn alles was ich finden konnte war super teuer, aber dank Carolinas Hilfe habe ich dann doch noch in jedem Ort etwas gefunden, das nicht zu teuer war. Ich habe den Abend im Hostel verbracht und verschiedene Travelblogs zum Quilotoa loop gelesen und bin früh ins Bett gegangen, da ich am nächsten Morgen um 5h30 aufstehen musste um nach Latacunga zu fahren von wo aus ich den Quilotoa loop starten würde.

Es machte mir gar nichts aus den Abend im Hostel zu verbringen anstatt auszugehen, ich liebe dieses Hostel und die Leute dort! :-) Und ich werde eh irgendwann wieder nach Quito kommen und kann dann immer noch ausgehen. :-)





Quito ist eine wundervolle Stadt voller Geschichte, kombiniert mit vielen modernen Gebäuden, guten Restaurants und Bars und es ist der perfekte Startpunkt um Ecuador zu entdecken. Ich kann euch nur empfehlen auch mal dorthin zu gehen! :-)


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