Lateinamerika - Woche 27 (Brasilien - Kolumbien)


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South America » Brazil
June 10th 2005
Published: August 7th 2007
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04.06.05
Ich stand zwar frueh auf, ging aufs Buschklo und setzte meine Linsen ein, ging jedoch nochmals in die Haengematte zurueck und schlief tatsaechlich nochmals ein. Als ich aufwachte, stand bereits ein gebastelter Tisch aus Bambusholz bereit mit Kaffee, Milchpulver, Zucker, Butter, Brot, Eiern und Orangen gedeckt. Wir fruehstueckten gemuetlich und dann packten wir unsere Sachen wieder zusammen. Wir liefen zurueck zu unseren Kanus. Diesmal war das Kanu nicht mehr so voll wie vorher, wir hatten ja keine Nahrungsmittel mehr dabei. Martin setzte sich wieder mit dem Guide in das zweite Kanu. Der Guide hatte es wohl sehr eilig, denn als er ins Kanu stieg, kippte das Kanu und es sank ins Wasser. Martin sass also mitsamt seinen Schuhen im Wasser, zum Glueck wurde nicht sein ganzer Rucksack nass. Bei mir waeren die Folgen einiges fataler gewesen mit meiner Kameraausruestung, ich war froh, dass ich nicht an seiner Stelle gesessen hatte. Als wir wieder bei der einheimischen Familie ankamen, wartete schon das Boot mit einigen Leuten auf uns. Wir verabschiedeten uns von Shannon und den Guides und stiegen ins Boot. Auf dem Boot wollte Martin dann auch noch seine Schuhe waschen, da fiel ihm doch prompt auch noch der eine Schuh ins Wasser und konnte nicht wieder gefunden werden, das war wirklich ein schwarzer Tag fuer ihn, zum Glueck nahm er das alles gar nicht so tragisch. Wir fuhren mit dem Boot in ein kleines Doerfchen. Dort liefen wir zu einer kleinen Bar. In dessen Naehe erklaerte uns der Guide zuerst einmal, wie Farina gemacht wird, welches die Brasilianer zu allen Menues essen. Dann verbrachten wir einige Zeit mit warten bei der Bar, immerhin konnten wir etwas trinken. Danach liefen wir kurz durch einen kleinen Wald zu einer weiteren einheimischen Familie. Die Leute leben echt sehr einfach, es war sehr interessant, ihre Umgebung kennenzulernen. Nach dem Familienbesuch ging es dann aber auch schon wieder zurueck zum Fluss. Nur leider war unser Boot noch nicht angekommen und wir mussten ueber eine Stunde warten. So langsam aber sicher waren wir schon ein bisschen durstig und hungrig. Als das Boot endlich ankam ging es auch nicht mehr allzu lange bis wir die Lodge wieder erreichten. Es war bereits 14.00 Uhr, wir hatten zwei volle Stunden Verspaetung. Einmal mehr gab es dasselbe Essen, aber wir waren ueberhaupt froh, endlich mal was zu essen. Danach hatten wir noch bis etwa 15.00 Uhr Zeit um schwimmen zu gehen, das tat echt gut. Wir packten unser Gepaeck und gingen schon mal aufs Boot. Wie immer hatte auch dieses wieder mal Verspaetung. Als es endlich losfuhr, haengte jemand Haengematten auf. Ich schnappte mir natuerlich gleich eine und genoss das schaukeln. Nur zum Tagebuch schreiben war es ein bisschen schwierig. Martin wollte eigentlich nebenan schlafen, doch die Haengematten schwingten wegen den Wellen so stark, dass dies unmoeglich war, ich groelte mich dafuer halb kapputt. Gegen 18.30 Uhr kamen wir wieder in Manaus an. Wir verabschiedeten uns von allen. Zum Glueck hatte der Transport zurueck ins Hotel geklappt. Dort angekommen gab es nur noch eines, ab ins Zentrum um nach Essen Ausschau zu halten. In einer Gruppe ist es jedoch immer etwas schwieriger, jeder moechte etwas anderes. Deshalb kaufte sich jeder etwas von der Strasse ein und wir setzten uns an einen Tisch, das war viel einfacher. Danach kehrten wir auch schon wieder ins Hotel zurueck. Martin und Nadav gingen noch etwas trinken, Brian und ich gingen schon mal zurueck ins Hotel.

05.06.05
Mal wieder ein Sonntag, alles geschlossen. Wir entschieden uns nach dem Fruehstueck, nach Ponta Negra zu fahren. Normalerweise ist dort ein Beach, aber zu dieser Jahreszeit ist alles ueberflutet und kein Strand in Sicht. Wir gingen trotzdem dorthin, Brian nahm einen Bus spaeter. Wir liefen zum Busterminal und nahmen den naechsten Bus nach Ponta Negra. Dort schlenderten wir einfach der Promenade entlang und setzten uns irgendwo in die Wiese. Wir trafen Brian dann auch tatsaechlich an der Promenade, trotz den vielen Leuten. Beim Schwimmen sah man richtig wie braun das Wasser ist, es sieht aus wie Coca Cola. Zwischendurch verbrachten wir die Zeit mit aufs Mittagessen warten, ich glaube die mussten zuerst den Fisch fangen... Danach liefen wir nochmals der Promenade entlang, um einen besseren Platz ausfindig zu machen, kehrten jedoch wieder an denselben Ort zurueck. Es war toll, all die Leute zu beobachten, vorallem war an diesem Tag viel los mit Vorfuehrungen auf der Strasse. Gegen 16.00 Uhr ging ich wieder auf den Bus nach Manaus, Martin schaute sich ein Fussballspiel im Restaurant an und die anderen beiden blieben noch eine Weile laenger. Eigentlich wollte ich mich noch ueber die Bootspreise und Abfahrtszeiten informieren, aber Manaus ist echt "ausgestorben" an einem Sonntag. Eine Reiseagentur gleich neben dem Hotel war noch offen, dort informierte ich mich ueber weitere Aktivitaeten, aber es ist hier irgendwie alles ein bisschen ueberteuert. Im Internet hatte ich wieder mal einiges zu erledigen, ich kam nicht einmal richtig dazu, eMails zu beantworten. Danach gings zurueck ins Hotel und dann noch kurz was essen.

06.06.05
Heute war wieder mal ein Tag der Abklaerungen. Brian hatte heute Manaus verlassen. Martin und ich machten uns nach dem Fruehstueck auf den Weg zum Hafen, um Infos ueber das Speedboat zu erhalten. Wir liefen wieder zurueck ins Hotel um Pass und Travellers zu holen, dann gingen wir schon mal das Bootticket kaufen. Danach suchten wir lange einen Ort, um guenstig unsere Travellers einzuloesen, doch teilweise verlangten sie 20USD. Irgendwann gingen wir erst mal etwas essen. Um 13.00 Uhr war endlich mal eine Fuehrung im Opernhaus angesagt. Sie war zwar gut und interessant, doch Fotos konnten nur ohne Blitz gemacht werden, was ziemlich schwierig ist, wenn es so dunkel ist. Nach der Fuehrung ging ich noch in die Bibliothek fuer Gratisinternet, Martin ging noch seine Buecher tauschen. Spaeter trafen wir uns wieder in der Bibliothek. Martin brauchte nun doch kein Geld und ich wechselte nur 10 Dollar. Es ist wirklich stupid, staendig wegen Geld herumzurennen und zu ueberlegen, wieviel Geld man in etwa brauchen wird. Schliesslich kommt es ja meistens anders als man denkt... Mit den wenigen Reais leisteten wir uns noch einen feinen Fruchtsaft und dann gingen wir zurueck ins Hotel. Dort trafen wir wieder auf Nadav, mit ihm gingen wir nochmals ins Zentrum um etwas zu essen. Danach wollten wir noch ein wenig in der Stadt umherlaufen. Uns war es wohl schon so langweilig, dass wir ein Spiel machten. Bei jeder Kreuzung sagte einer eine Richtung, der wir dann folgten und der naechste musste die naechste Richtung angeben. Das war noch recht interessant, so lernt man auf jeden Fall Orte kennen, wo man sonst nie hingehen wuerde. Als wir nach einer Stunde Spiel ein Busterminal sahen, entschieden wir uns, ins Zentrum zurueckzufahren. Auf der Strassenkarte waren die Strassen nicht mehr zu finden, aber als der Bus ein paar Minuten fuhr, erkannten wir, dass wir den Weg auch problemlos noch haetten laufen koennen, es war so nahe. Naja, danach waren wir sehr muede und gingen zuerueck ins Hotel.

07.06.05
Heute war sehr frueh aufstehen angesagt. Vor dem Fruehstueck ging ich noch kurz in die Baeckerei um Proviant einzukaufen. Danach fruehstueckten wir und packten die restlichen Sachen zusammen. Von Nadav konnten wir uns nicht mehr verabschieden, er schien noch tief und fest zu schlafen, wir hinterliessen ihm eine Message. Danach liefen wir zum Hafen, wo schon eine Menge Leute warteten und eincheckten. Nun waren mal die Brasilianer nervoes und gestresst, damit sie puenktlich losfahren konnten. Nun sassen wir also im Speedboat. Leider waren sehr viele Passagiere dabei, somit hatte praktisch keiner einen zweiten Platz zum gut schlafen. Und die Sitze konnte man auch nicht verstellen. Und ausser lesen, schlafen, reden oder fernsehen konnte man eigentlich nichts machen, es war also recht langweilig. Mittag- und Nachtessen war wieder mal wie immer dasselbe, ich kann es schon bald nicht mehr sehen, aber man isst es halt wenn man Hunger hat. Als es ums schlafen ging, wechselte Martin den Platz und verbrachte die ganze Nacht mit lesen und Briefe schreiben und ueberliess mir seinen Platz. Ich habe zwar nicht allzu gut geschlafen, aber immerhin.

08.06.05
Nach dem Fruehstueck schlief dafuer Martin ziemlich lange, ich war hingegen relativ fit zum lesen, zumindest am Morgen. Nach dem Mittagessen gab es zum Glueck mehr Platz und dann schlief ich praktisch den ganzen Nachmittag. In Tabatinga kamen wir erst etwa gegen 23.00 Uhr an. Wir suchten uns ein guenstiges Hotel mit unseren restlichen Reais, natuerlich zu Fuss. Ich glaube kein Taxifahrer fuhr an uns vorbei ohne zu fragen ob wir eines brauchen. Irgendwann fanden wir schliesslich ein billiges und sehr einfaches Hotel. Wir gingen auch gleich schlafen, man spuerte wieder alle Laettli des Bettes...

09.06.05
Wir wachten bereits gegen 06.00 Uhr auf. Diesmal war Fruehstueck nicht inklusive. Ich ass noch mein zweitaegiges Brot mit Marmelade, dann gingen wir raus und suchten etwas fuer Martin. Und dann begann alles wieder von vorne, wir mussten uns ueber Boote und Fluege informieren um nach Iquitos zu kommen und ich wollte zudem noch Infos ueber eine Tour. Das war wieder mal recht schwierig. Ich kann kaum fassen, dass eigentlich niemand ueber etwas Bescheid weiss. Wir gingen auch noch nach Leticia auf die kolumbianische Seite, da es hiess, dort bessere Infos erhalten zu koennen. Dort wollte ich dann endlich meine Travellers einloesen, doch ohne Stempel im Pass lief gar nichts. Ich lief also noch mit etwa 15 Reais herum. Das hiess fuer mich, ich musste zurueck nach Tabatinga um den Ausgangsstempel von Brasilien zu erhalten, dann in Kolumbien einstempeln und irgendwann wieder in Kolumbien ausstempeln und schlussendlich in Peru wieder einstempeln. Und das alles wegen dem doofen Geld. Nun ja, ich liess mir Zeit. Martin ging sich schon mal nach Santa Rosa informieren ueber die Boote, ich blieb in Leticia und informierte mich ueber Touren. Danach trafen wir uns wieder und waren gleich weit, wir hatten nicht wirklich mehr Infos ueber Boote, und Touren gingen alle heute Morgen und fuer die naechsten Tage waren keine vorgesehen. Irgendwann fand ich doch noch eine, die war dafuer wieder doppelt so teuer. Ich konnte mich mal wieder nicht entscheiden und wartete ab. Um 14.00 Uhr traf ich mich mit Deborah von der Tour und Jorge, den ich im Speedboat kennenlernte sowie dessen Freund Ghilerme. Sie fuhren uns zuerst zum Flughafen um diesen anzuschauen (keine Ahnung weshalb), dann zur Policia Federal um den Pass auszustempeln, dann nochmals zum Flughafen um den Pass einzustempeln und schlussendlich wieder ins Zentrum von Leticia. Dort gingen wir was essen. Danach konnte ich endlich meine Travellers einloesen, das dauerte zwar wieder eine halbe Stunde, aber es klappte. Unsere Wege trennten sich fuer etwa 1,5 Stunden und auf 19.00 Uhr verabredete ich mich wieder mit ihnen. Natuerlich kamen sie wieder ziemlich viel spaeter. Jorge, Deborah und ich liefen dann zum Hafen. Dort erklaerte mir Jorge alles was ich fuer morgen wissen musste. Er und seine Freunde organisierten etwas fuer mich. Dann genossen wir zugleich auch noch ein kurzes Feuerwerk am Hafen und danach gingen wir zurueck ins Zentrum um etwas zu essen. Ich probierte wieder einmal etwas Einheimisches, Arepu rellena. Eine Art Maisfladen gefuellt mit Fleisch, Huhn oder Kaese. Hat wieder mal super geschmeckt. Danach wollten wir eigentlich noch etwas trinken gehen, doch die beiden wollten sich zuerst frisch machen. Aber ein drittes Mal hatte ich keine Lust zu warten, deshalb verabschiedete ich mich von ihnen und lief nach Tabatinga ins Hotel zurueck. Dort unterhielt ich mich eine Weile mit dem Transvestit, resp. der Person die sich um die Hotelgaeste kuemmerte. Ich wollte der Person klarmachen, dass ich die eine Haelfte des Zimmers bezahle und Martin die andere Haelfte. Er verstand irgendwie ueberhaupt nichts und laechelte mich staendig an. Ich kam auf keinen gruenen Zweig, bis endlich eine andere Person die Sache regelte. Ein wenig spaeter kam auch Martin wieder zurueck. Wir quatschten noch eine Weile, unser letzter gemeinsamer Tag ging dem Ende zu. Martin war seit meiner ganzen Reise die laengste Reisebegleitung, thanks, war toll Dich kennenzulernen!

10.06.05
Wieder einmal wachte ich frueh auf, ein Wecker war also nicht noetig. Und geschlafen habe ich diesmal auch besser, da ich den Platz mit Martin gewechselt hatte :-). Ich packte meine Sachen schon mal zusammen und dann verabschiedete ich mich von Martin. Mit all dem Gepaeck lief ich zum Hafen und suchte ein Boot, welches nach Santa Rosa faehrt. Ich fand auch sofort eines, bei welchem ich nicht zuerst noch lange warten musste. Ein paar Minuten spaeter kamen wir in Santa Rosa an. Ein Ort, der nur aus einer Strasse und ein paar Haeusern besteht. Dort musste ich meinen Pass fuer Peru einstempeln lassen. Leider war der Posten noch geschlossen, ich war besorgt, dass der Bootsfahrer mit meinem Gepaeck abhaut. Zum Glueck hatte dieser aber geduldig 20 Minuten mitgewartet. Die Prozedur war dann innert kuerzester Zeit erledigt und ich fuhr mit dem Boot gleich weiter nach Leticia. Dort deponierte ich mein Gepaeck gleich am Bootssteg und ging mein Ticket kaufen. Nun besorgte ich mir noch ein paar Kleinigkeiten und um 10.00 Uhr fuhr das Speedboat los nach Puerto Nariño. Im Boot selber lernte ich den Kolumbianer William kennen. Er machte nur einen Tagesausflug nach Puerto Nariño, um die Delfine zu sehen. Als wir in Puerto Nariño ankamen, suchte ich zuerst Francisco, der mich eigentlich haette abholen sollen. Zum Glueck war es einfach, ihn zu finden. Dann suchte ich das Hotel Casa Selva von meinem Buch und handelte mal wieder deftig den Preis runter. Ich deponierte kurz mein Gepaeck im Haengemattenraum und dann machten wir die Tour zum Lago Tarapoto gleich zu Dritt. Mit dem kleinen Motorboot fuhren wir etwa eine halbe Stunde dem Fluss entlang. Als wir beim Lago Tarapoto ankamen, waren jedoch nicht wirklich viele Delfine zu sehen, und wenn, dann nur sehr weit entfernt. Wir entschieden uns noch, kurz eine einheimische Familie zu besuchen. Als wir bei den Ticuna-Familien ankamen, waren die Leute gerade damit beschaeftigt, in einer riesengrossen "Pfanne" Fariña zuzubereiten. Es war interessant ihnen zuzuschauen und mehr darueber zu erfahren. Rundherum standen viele Kinder, einige halfen mit. William und ich gingen noch ein Stueckchen weiter spazieren und trafen auf zwei Leute, die gerade am Zuckerrohr essen waren und Baeume faellten. Wir unterhielten uns ein wenig mit ihnen und fragten viele Sachen. Erfahren haben wir, dass sie sich von Fischfang, Huehnern, Affen und diversen Pflanzen ernaehren. Es war auch interessant zu erfahren, dass in dieser Region immer noch Jaguare anzutreffen sind, einfach ein bisschen weiter innen im Dschungel. Das waere ein wirkliches Abenteuer... Danach ging ich wieder zurueck zu den Kindern und machte einige Fotos, die Kinder hatten Riesenspass daran, diese auch gleich auf dem Bildschirm der Kamera anzuschauen. Waehrenddem ging William mit Francisco eine Weile Piranha-Fischen. Gegen 15.00 Uhr verliessen wir das Doerfchen wieder. Und auf dem Rueckweg hatten wir auch tatsaechlich Glueck und sahen einige Delfine, sogar von nahem. Fuer Fotos sind sie jedoch immer zu schnell, oder wir zu langsam. Als wir wieder in Puerto Nariño ankamen, verabschiedete ich mich von William, da er ja bereits wieder nach Leticia zurueckfuhr. Ich lief zurueck ins Hotel und wollte eigentlich in meiner Haengematte relaxen. Ich traf dann jedoch auf den Hoteleigentuemer Fernando. Er lud mich zu einem Kaffee ein und fuer den Abend auf eine Kanufahrt. Wir unterhielten uns recht lange, bis mich Francisco abholte und zum Restaurant seiner Tochter fuehrte. Diese kochte mir ein fantastisches Menue mit Fisch, Reis und superfeinen Kartoffeln. Ich war megagluecklich ueber den herrlichen Tag. Nach dem Nachtessen wollte ich mich nur noch kurz im Park hinsetzen und ein wenig die Leute beobachten. Ich fand sogar noch eine leere Parkbank. Das erste Mal seit langem, dass ich meine Haare wieder offen trug. Diese stoerten mich jedoch gleich, als ich mich setzte, ich wollte sie zwischen Bank und Ruecken erloesen, als ich ueberrascht feststellte, dass ich mich soeben auf eine frischgestrichene Parkbank gesetzt hatte. Natuerlich fragte ich mich mal wieder, welcher Idiot eine Parkbank streicht und nichts signalisiert. So lief ich zurueck zum Restaurant mit der ganzen Farbe in meinen Haaren, am Ruecken und meinem Arsch. Im Restaurant wussten sie nur die Loesung mit Benzin, vorhanden war bei ihnen jedoch keines. Ich lief zurueck zum Hotel und bat Fernando um Hilfe. Er war dann so lieb und holte ein wenig Benzin und waschte mir das T-Shirt und die Hosen am Waschbecken aus. Danach waren auch noch meine Haare dran. Ueber dem Waschbecken uebernahm Fernando auch noch gleich die Rolle des Coiffeurs. Ich kam mir schon ein bisschen bloed vor, aber so wars halt, war ja irgendwie auch lustig. Zum Glueck ist auch alles wieder ohne Schaden ausgegangen. Nach diesem Abenteuer gingen wir auf die geplante Kanufahrt. Fernando, etwa dreimal dicker als ich, lehnte mir eine seiner Hosen und ein Hemd von sich aus, sowie ein paar Stiefel in meiner Groesse. Dann liefen wir zum Hafen, zogen uns Westen an und fuhren los. Das war echt wieder ein Erlebnis, diesen diversen Geraeuschen zu lauschen. Und dann fiel mir auch wieder auf, wie anstrengend doch Kanufahren eigentlich ist und die Einheimischen dies jeden Tag machen um zu ueberleben. Nach einer Weile fuhren wir wieder zurueck, tranken nochmals einen Kaffee und besprachen kurz, was Fernando mir morgen in Leticia abklaeren soll. Dann wurde es auch endlich Zeit fuers schlafen gehen.


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