Advertisement
Published: October 9th 2012
Edit Blog Post
Hallo liebe Freunde,
wie versprochen, gibt es nun den Blogeintrag zu Sao Paulo, diesmal etwas kürzer, aber ich war ja auch nur drei Tage dort. Außerdem muss ich mal die Ereignisse etwas aufholen, sonst schreib ich irgendwann im März 2013 die Ereignisse von November 2012 in den Blog :-D
Ja also auch wenn man es kaum glauben mag, aber ich habe hier auch „dienstliche“ Verpflichtungen. Bedeutet, dass ich schon vor längerer Zeit für die „PCIM South America“ einen Konferenzbeitrag eingereicht habe, wohlweislich in Vorbereitung meines Aufenthaltes hier, der glücklicherweise auch angenommen wurde.
Außerdem bot sich dadurch die Gelegenheit, etwa bei Halbzeit des Aufenthalts (jaja, soweit sind wir schon wieder) den Professor zu treffen und Zwischenbilanz zu ziehen sowie ein paar Dinge zu besprechen.
Somit flog ich an einem schönen Montagmorgen gemeinsam mit einem Kollegen nach Sao Paulo, diesmal zum Innenstadtflughafen Congonhas, der durch seine zentrale Lage sehr günstig liegt und völlig umbaut ist. Dadurch ergibt sich ein sehr spektakulärer Landeanflug über die Dächer der Stadt. Da die Landebahn hier sehr kurz ist, wird auch dementsprechend mächtig gebremst, coool.
Nach dem Durchkämpfen durch den unglaublich zähen Verkehr Sao Paulos (45min für 10km, sei aber noch zügig gewesen
Museu de Arte de São Paulo
Gebäude steht auf 4 Stahlbetonstützen laut Taxifahrer) kamen wir zum Hotel, welches in einer Seitenstraße der Avenida Paulista lag. Die Paulista ist wohl die wichtigste Straße Brasiliens in Bezug auf Handel und Finanzen. Das merkt man auch daran, dass hier alle stets unheimlich gut gekleidet sind. Ist richtig auffällig im sonst sehr informellen Brasilien. In Florianopolis z.B. trägt der Professor nichtmal zu einer Doktorverteidigung Hemd und Schlips, in Sao Paulo traf man die Leute in Hemd und Schlips beim Mittagessen.
Da wir Sao Paulo bereits am Mittag erreichten, blieb der Nachmittag fürs Sightseeing übrig. Die Paulista ist schon beeindruckend aufgrund der enormen Anzahl von Wolkenkratzern und Banken auf einer Länge von knapp 3km. Allerdings sind sie wohl erheblich kleiner als in Manhattan oder anderswo auf der Erde. Gut, mangels eigener Erfahrungen kann ich da natürlich nicht mitreden.
In den frühen Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts haben auf der Paulista die Kaffeebarone prächtige Villen errichtet, von denen leider nur noch wenige erhalten sind. In den letzten Jahrzehnten gab es einen ungebremsten Vertikalbau, der Trend scheint sich auch noch weiter fortzusetzen.
Nachdem wir die Paulista einmal vor und zurück abgelaufen hatten und von nahezu jeder bekannten und unbekannten Bank der Welt ein Hochhaus gesehen hatten
(die Sparkasse war allerdings nicht dabei :-D) fuhren wir mit der Metro ins eigentliche Zentrum der Stadt. Dieses ist wohl in den 90er Jahren mächtig heruntergekommen, da sich alles auf das „neue“ Zentrum Paulista konzentrierte. In den letzten Jahren kam es allerdings wohl wiederum zu einer Aufwertung und Sanierung, sodass es einige ansehnliche Gebäude gibt. Die Stadtverwaltung von Sao Paulo ist wohl vor einigen Jahren ebenfalls demonstrativ zurück ins Zentrum gezogen.
Zentraler Platz ist der Praça da Sé, direkt neben gleichnamiger Kathedrale gelegen. Er gilt als das historische Stadtzentrum und von hier aus werden alle Entfernungen von und nach Sao Paulo festgelegt. Ein wirklich sehr schön gemachter Platz mit Palmen und einem tollen Pflaster.
Nachdem wir noch ein wenig durch die Stadt schlenderten, die mir erstaunlicherweise nicht so hektisch wie das Zentrum von Rio vorkam, vorbei an alten und neuen Gebäuden, dem Teatro Municipal, fuhren wir mit der Metro im absoluten Feierabendverkehr (Chaos!) zum Hotel zurück.
Ein weniger schöner Aspekt ist, wie auch schon in Rio, die vielen vielen armen Menschen, die u.a. den Praça da Sé säumen und z.T. direkt auf dem Plaster schlafen. Auch auf der Paulista sieht man Leute im Schlafsack direkt auf dem
Gehsteig schlafen. Wenn man dann nebendran die Hotels mit eigenem Heliport und teilweise Preisen von 400€/Nacht für das einfachste Zimmer, wird einem schon ein wenig anders zumute.
Zu den Details der Konferenz möchte ich Euch gar nicht groß langweilen. Die fand übrigens in einem dieser teuren Hotels statt (normale Rate ab 300€/Nacht exkl. Frühstück, excl. Internet), welches aber ansonsten auf mich keinen besonders luxuriösen Eindruck machte. Essen, Trinken, Räumlichkeiten etc. war eher so Durchschnitt. Nunja, vielleicht hat auch der Veranstalter nicht mehr bezahlt. ;-D
Die eigentlichen Vorträge standen jeweils am Nachmittag auf dem Programm wodurch sich am Vormittag die Gelegenheit bot, die Seminare zu besuchen. Und auch meinen eigenen Posterbeitrag konnte ich, denke ich, angemessen präsentieren.
Nach diesem Ausflug in die größte Stadt der Südhalbkugel ging es dann am späten Abend des letzten Konferenztages zurück nach Florianopolis.
Was gibt es sonst so Neues?
Nebst stetiger Arbeit an meinem Thema (jaaa, ich arbeite auch) unternahmen wir mal einen Ausflug auf der Insel, mit von der Partie waren ein Kollege von hier, dessen Frau aus England, deren Freundin aus Frankreich, ein Schweizer (von der ETH) und meine Wenigkeit. Europa also in der deutlichen Überzahl :-D
Da
der Schweizer, der sich auf dreimonatiger Südamerikareise befand, nur zwei Tage für Florianópolis hatte, haben wir die Insel überwiegend per Auto erkundet. Einige Punkte kannte ich ja schon von den Ausflügen mit Nadine, andere waren aber auch neu. So z.B. die Felszeichnungen an der Praia do Santinho. Hier sind wir dann auch mal zu einem Aussichtspunkt durch den Wald gewandert, sehr zum Missfallen unseres Guides, der hier schon ein wenig abgeschlagen und aus der Puste oben ankam :-D Hat sich aber gelohnt, es ergab sich ein toller Überblick über die angrenzenden Ortschaften.
Was sich übrigens in großer Gruppe auf jeden Fall immer lohnt, ist der Restaurantbesuch. Für relativ wenig Geld pro Person gibt es schönen lokalen Fisch, Meeresfrüchte, Salatbuffet und Beilagen. Sehr lecker…
Ansonsten gibt’s von hier erstmal nix großartig neues zu vermelden, ein gewisser Alltag ist dann doch eingekehrt. Nunja man kann ja auch nicht ständig durch die Gegend fahren. Apropos, in zwei Wochen fliege ich nach Manaus in den Regenwald (also landen tun wir hoffentlich auf einer normalen Landebahn…) um mich dort mit Nadine, Stefanie (meine Schwester) und Danny (ihr Freund, der das beste Bier im Erzgebirge braut *schleim*) zu treffen. Mal sehen was wir dort
Moderne Architektur...
sicherlich Geschmackssache so erleben werden. Vorher gibt’s aber bestimmt noch einen kleinen Blogeintrag.
Dann seid mal herzlich gegrüßt und ich wünsche Euch einen goldenen Oktober…
Andreas
Advertisement
Tot: 0.068s; Tpl: 0.013s; cc: 6; qc: 44; dbt: 0.04s; 1; m:domysql w:travelblog (10.17.0.13); sld: 1;
; mem: 1.1mb