Entdeckungsreise Altiplano


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South America » Bolivia
August 12th 2009
Published: August 12th 2009
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Manchen wird Tupiza bereits bekannt sein, nämlich als die Stadt, in der Butch Cassidy und Sundance Kid das Zeitliche segnete. Uns sollte die Stadt als Ausgangspunkt für eine 4-tägige Jeep-Tour über die Altiplano-Region Südwestboliviens dienen. Leider war die Organisation nicht so einfach wie gedacht, denn für unsere bevorzugte Reiseroute mit Endpunkt San Pedro de Atacama in Chile, fanden sich einfach nicht genügend Mitfahrende und so mussten wir stattdessen eine Tour mit Endpunkt Uyuni buchen. Nicht weiter schlimm, zumal uns versichert wurde, dass es regelmäßige Bus- und Zugverbindungen nach San Pedro gibt.

Some of you might know Tupiza as the town were Butch Cassidy and Sundance Kid got in contact with their maker. For us it was the departure point for a 4-day Jeep-tour through the Altiplano region in the Southwest of Bolivia. Organising the trip wasn’t as easy as we anticipated as there were not enough people who wanted to end the trip in San Pedro de Atacam in Chile and so we had to settle for a tour with Uyuni as the final destination. Not a big deal as we were assured that there are daily buses and a train connection to San Pedro.

Am nächsten Morgen lernten wir dann unsere kleine Gruppe kennen, die mit uns die nächsten 4 Tage in zwei alten Toyota Landcruisern verbringen sollten. Während in einem Landcruiser Englisch als Kommunikationssprache festgelegt wurde (2 Australierinnen, eine Französin und eine Schwedin), fuhr bei uns ein älteres argentinisches Pärchen mit, die dem Englischen, genauso wie unser Fahrer, nicht mächtig waren - Resultat: es wurde nur Spanisch gesprochen. Zumindest kann man so seine eigenen Sprachfertigkeiten etwas verbessern.

The next morning we got to know our fellow travel mates with whom we were going to spend the next 4 days in two old Toyota Landcruisers. In the first Landcruiser English was established as the language of choice (2 Aussie girls, a French girl and a Swedish girl) but in our car the Bolivian driver, the cook and an Argentinean couple didn’t speak any English resulting in: Todos los chicos hablan espanol - mas o menos. At least that way we could improve our Spanish skills.

In den ersten Stunden unserer Tour fuhren wir vorbei an beeindruckenden Schluchten immer höher, bis wir schließlich auf einem 4000m hohen baumlosen Hochplateau angekommen waren. Schneebedeckte Vulkane in der Ferne und die schier endlose Weite vermittelten ein wahres Out-of-the-world Gefühl. Unser Fahrer wollte diesen Eindruck mit seiner heiß geliebten traditionellen bolivianischen Flötenmusik untermalen, aber traf damit nicht wirklich unseren Musikgeschmack…zu seinem Unglück hatte das Radio einen USB Eingang und wir einen USB-Stick mit Musik - yeah, rock on!

During the first hours of our trip we drove up winding roads while passing several impressive gorges till at an elevation of 4000 meters we reached a treeless plain. Snow-capped volcanoes in the distance and the seemingly endless plain gave us a true out-of-the-world feeling. Our driver tried to further impress us with his beloved traditional Bolivian flute music but didn’t quite hit our taste in music…to his misery the radio had a USB port and we had a USB drive with music on it - yeah, rock on!

Die erste Tagesetappe war aufgrund unseres gemütlichen Aufbruchs von Tupiza recht kurz und knapp vor Sonnenuntergang erreichten wir unser Nachtquartier. Während wir unsere Zimmer belegten und feststellten, dass der Erbboden in dem Lehmbau, die dünnen Strohmatratzen und die Höhe von 4100 Metern eine eher kühle Nacht vermuten ließen, machten sich unsere mitfahrenden Köchinnen bereits fleißig ans Werk ein gutes Abendessen zu zaubern. Nachdem wir das leckere Essen verspeist und eine mitgebrachte Flasche Wein geleert hatten, gingen wir schon bald zu Bett, denn es sollte bereits um 6 in Früh weitergehen.

Due to the late departure from Tupiza the first stage of our trip wasn’t very long and just before sunset we reached the camp for the night. While our cooks started to prepare a delicious meal we figured that the mud floors in our room, the thin hay-filled mattresses, and the altitude of 4100 meters would guarantee a cool night. After having finished the good dinner and a bottle of wine we soon went to bed as the departure for the next day was scheduled to be at 6 in the morning.

Geschlafen hatte keiner von uns wirklich gut, aber Coca-Tee und Frühstück brachten uns wieder auf die Beine und so konnte es wirklich bereits kurz nach 6 losgehen. Die grünen Wiesen, auf denen hunderte Lamas grasten und die kleinen Wasserläufe wurden immer seltener desto weiter wir nach Westen fuhren, bis wir schließlich in einer surrealen Marslandschaft angekommen waren. Aber auch hier ließ sich Wasser in der Form von extrem salzigen Lagunen finden, in denen sich hunderte Flamingos tummelten. Die farblichen Kontraste in dieser Gegend wirken beinahe unwirklich: Zwischen der roten Wüstenerde und dem tiefblauen Himmel erstrecken sich rote, gelbe oder türkise Lagunen. Bevor wir zu unserem Nachquartier gelangten, steuerte unser Fahrer brodelnde vulkanische Quellen an - auf 5100m!

None of us had a good sleep but coca tea and breakfast got us up and running and we really left shortly after 6. Going west, the green meadows with hundreds of grazing lamas and the small creeks slowly vanished and after a few hours of driving the landscape looked like somewhere on Mars. But there was still water around us in the form of extremely salty lagoons which were used by countless flamingos as feeding, breeding, and relaxing grounds. The contrast of colors here was almost unreal: In-between the deep blue sky and the reddish soil there were several lagoons, red, yellow, or turquoise in color. Before reaching the place where we were going to spend the night our driver steered the car to bubbling volcanic hot springs - at an altitude of 5100 meters!

Obwohl es Sommer war, machte sich die Höhe von über 4000 Metern in der Früh mit Morgenfrost bemerkbar - wie muss es wohl in der winterlichen Trockenzeit, der touristischen Hauptsaison, sein, wenn es regelmäßig minus 20 Grad hat? Mit der aufgehenden Sonne erwärmte sich die Luft jedoch recht schnell und wir konnten die herrliche Landschaft und die zahlreichen bunten Lagunen wahrlich genießen. Am Nachmittag erreichten wir dann wieder die Zivilisation und die Landschaft wurde deutlich unspektakulärer, was aber nur kurz wären sollte, denn das Highlight unser Tour stand für nächsten Tag am Programm: Die Durchquerung des Salar de Uyuni!

Although it was summer there was morning frost due to the elevation of more than 4000 meters - in winter, the main tourist season, temperatures regularly fall below minus 20 degrees Celsius. The rising sun did a good job warming up the air and we then could enjoy the beautiful scenery and the colorful lagoons. Later in the afternoon we reached civilisation again and the landscape became much less dramatic - but only for a short stretch as the highlight of our tour was still to come the next day: the crossing of the Salar de Uyuni!

Unsere Fahrer hatten uns gedrängt, ja rechtzeitig aufzustehen (also um 4 in der Früh), damit wir den Sonnenaufgang auf dem Salzsee erleben können - eh klar wer dann verschlief. Wir schafften es aber doch rechtzeitig aufzubrechen und als die Sterne am Nachthimmel langsam verblassten, rollten wir bereits auf der schneeweißen Salzkruste des Salars. Da wir in der Regenzeit in Bolivien waren, standen Teile des Salars unter Wasser, aber zu unserem Glück nur wenige Zentimeter - die völlige Windstille sorgte dafür, dass das Wasser im schwachen Licht der nahen Morgensonne wie ein Spiegel wirkte - ein absolut genialer Anblick!

Our drivers had urged us to get up on time (meaning at 4 in the morning) in order to see the sunrise over the Salar - now guess who overslept. We still managed to leave on time and when the stars in the sky started to fade away we were already rolling on the snow-white crust of the Salar. Parts of the Salar were under water as we visited Bolivia during the rainy season but luckily the water was only a few centimetres deep - in the dim light of the approaching morning sun the water seemed to be a perfect mirror - an incredible view!

Als dann wenig später die Morgensonne über den Horizont kroch, wurden die enormen Ausmaße des Salars ersichtlich: Die Salzkruste erstreckt sich über eine Fläche von 12.000 km² - einem Siebentel Österreichs! Im Gegensatz zu anderen Salzwüsten ist der Salar de Uyuni nicht völlig ausgetrocknet, sondern was wir als einheitliche Salzwüste sehen, ist in Wirklichkeit nur eine ca. 20cm dicke Kruste, die auf einem mehrere Meter tiefen See schwimmt. Der durch den extreme Salzgehalt verursachte Auftrieb des darunter liegenden Sees ist jedoch so hoch, dass ein Einbrechen verhindert wird - meistens.

When the sun rose over the horizon the enormous dimensions of the Salar became visible: the salt crust stretches over an area of about 12.000 km² - a seventh of the size of Austria! In contrast to other salt flats in the world the Salar the Uyuni isn’t completely dry as the white crust is just a mere 20 centimeters thick and floats on top of a lake. The buoyancy caused by the extreme salt content of the underlying water prevents break-ins - most of the times.

Mit hohem Tempo brausten wir dann über den Salzsee zu einer Insel inmitten der weißen Ebene. Beim näher kommen, konnten wir erkennen, dass die Insel mit unzähligen, teils mehrere Meter hohen Kakteen bewachsen war. Während wir sichtlich beeindruckt einen Spaziergang über die Insel machten, wurde schon das Frühstück beim Auto vorbereitet - einer der Vorteile von organisierten Touren. Nachdem wir unser leckeres Frühstück verspeist hatten, machten wir uns wieder auf den Weg zum Festland - aber nicht ohne zwischendrin anzuhalten, um die perspektivische Surrealität des Salars auf Film, äh Speicherchip, zu bannen - mit uns als Hauptdarstellern.

We continued with high speed over the salt flats to an island in the middle of the white plain. While approaching we could see that the island was covered with countless cacti - some as high as a house. Being on an organised tour gave us the advantage to explore the magnificent island while our cooks prepared breakfast. After we had finished our yummy breakfast we headed for the mainland again - but not without stopping in the middle of the great white plain to take pictures and play with the unreal perspective.

Nach ein paar Wasserdurchfahrten erreichten wir dann wieder festen Boden. Im Anschluss an ein letztes Essen mit der Reisegruppe besuchten wir dann noch zum Zugfriedhof im nahen Uyuni. In anderen Ländern wären alte Dampflokomotiven schon längst eingeschmolzen worden und in Form einer Pfanne oder dergleichen auferstanden - nicht so in Bolivien bzw. Uyuni: Lokomotiven, die zu alt oder zu kaputt waren wurden hier einfach außerhalb der Stadt geparkt und der Korrosion überlassen.

After we crossed through deeper water a few time we then reached hard soil again. Our cooks prepared a last meal for the group and then we drove to the nearby train cemetery of Uyuni. In other countries old steam trains would have been melted down and resurrected as pots or pans but no so in Bolivia: trains that were too old, too broken, or both were simply parked outside the city and left there for corrosion to take them down.

In Uyuni trennte sich dann unsere Gruppe und wir machten uns auf die Suche nach dem Bus nach San Pedro de Atacama. Nach bereits einigen Wochen in Lateinamerika war die Überraschung nicht wirklich groß, als uns mitgeteilt wurde, dass es gar keinen Bus nach San Pedro gibt (wie uns von der Agentur versprochen wurde). Die Zugverbindung zu einem nahen Ort von San Pedro, war mit einer Fahrt pro Woche auch eher suboptimal und so blieb uns nichts anderes übrig, gemeinsam mit einer Französin bei einer Überstellungsfahrt einer anderen Agentur mitzufahren. Da wir unterwegs übernachten mussten, verloren wir einen Tag, aber zumindest konnten wir so im Eilzugstempo nochmals die atemberaubende Landschaft Südwestboliviens bestaunen. Am nächsten Vormittag wurden wir von unserem Fahrer dann an der bolivianisch-chilenischen Grenze abgesetzt, von wo uns wenig später ein Bus nach San Pedro bringen sollte. Am Fuße von zwei Vulkanen, mitten in einer Marslandschaft auf 4000m Höhe gelegen, machte das kleine bolivianische Grenzhäuschen einen wirklich einsamen Eindruck. Für langes Nachdenken über diesen eher abgelegenen Arbeitsplatz war nicht viel Zeit, denn unser Bus kam wirklich und sogar pünktlich…aber der Bus war ja auch aus Chile und nicht aus Bolivien 😉

Our group split up when we reached Uyuni and we started looking for a bus to San Pedro de Atacama. After being in Latin America for a few weeks then we were not really surprised when we found out that there is no Bus to San Pedro (as it was promised by our tour agency) and that the train to a city close to San Pedro runs just once a week. Having no other choice we and a French girl booked a trip to San Pedro with another tour agency. This time it was just a relocation trip but we had to stay overnight and lost a day - at least we could see the impressive landscape again. The next morning our driver dropped us off at the Bolivian-Chilean border. From there a bus was supposed to take us to San Pedro. The little hut that served as the Bolivian border post was located in the middle of this surreal Mars-like landscape at an elevation of 4000 meters. We didn’t have time to think long about the solitude of this workplace as our bus really came - on time…but this was a Chilean bus and not from Bolivia 😉



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