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Published: July 27th 2009
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Salar de Uyuni
Wieder ein bisschen ungeplant bleiben wir auf unserem Weg nach Uyuni in Oruro haengen - montags gehen keine Zuege in den Sueden. Auch gut, so "erholen" wir uns in einem extrem schraegen "Thermalbad" in der Naehe von Oruro und kurieren unsere beleidigten Maegen aus. Von Oruro aus checken wir uns gleich unsere Tour in in die Salzwueste von Uyuni - unser Plan B scheint als ganz gut zu funktionieren...
Leider sind wir etwas zu spaet dran, als wir uns ein Busticket nach Uyuni (Overnightbus) kaufen wollen und ergattern nur noch "Plaetze" im Mittelgang. Mit gefuehlten 20 Bolivianern drangen wir uns in den Mittelgang, zwischen dicke Mamis und schnarchende Omas. An Schlaf ist nicht zu denken, die Schlaege der unsasphaltierten Strasse, das staendige Gedreange von Leuten die aus- und einsteigen sowie die extremst ungemuetlichen Positionen (kauernd am Boden) machen ein Schliessen der Augen fast unmoeglich.
Um 4 Uhr morgens erreichen wir voellig geraedert Uyuni und schlafen noch ein paar Stunden, bis um halb 11 unsere 3 Tages Tour los geht.
Wir finden uns im "Paerchen4WD" wieder, mit 2 Belgiern und 2 Franzosen, sowie mit unserem Guide und Fahrer Valerio und einer Koechin, die wir nur Sigñora
nennen.
Der erste Stop unserer Tour ist ein "Zugfriedhof" mit lauter alten, verrosteten Zuegen und auslaufenden Gleisen. Gleich dort treffen wir auf geschaetzte weitere 20 4WDs (und unser Guide meint noch, dass momentan nicht allzuviele Touristen hier sind). Kein Wunder, Professor Jorge in La Paz hat gemeint, dass der Tourismus hier in den letzten 2 oder 3 Jahren um 500 Prozent gewachsen ist - es gibt ca. 60 verschiedene Touranbieter, also auch dementsprechend viele Touristen. Es ist trotzdem ein sehr gewoehnungsbeduerftiges Bild, bei den Hauptsehenswuerdigkeiten immer auf einen Haufen fotografierwuetiger Touristen zu treffen (und zu merken, dass man selber, obwohl ma sich abzugrenzen versucht, irgendwie auch gleich ist...).
Jedenfalls fuehle ich mich beim Herumklettern auf den rostigen Zuegen wie in einem alten Western.
Danach geht der Trip weiter in die Saltwueste. Das gleissende Weiss und die unglaubliche Groesse der Salzwueste ist echt beeindruckend. Ich hab Bilder gesehen und Erzaehlungen gehoert, aber wirklich hier zu stehen, mitten in diesem schier unendlichen Weiss ist einfach der Hammer. Man weiss nicht, wo das Salz aufhoert und der Horizont anfaengt. Wir brettern mit unserem Jeep ueber die glatte Oberflaeche der Wueste. Weil links und rechts nichts anderes als weisses Salz ist, braucht
unser Guide Valerio, waehrend er Manu Chao und Coldplay auf seinem IPod sucht, gar nicht auf die "Strasse" zu sehen 😊
Zum Mittagessen machen wir bei der Isla Pescada halt. Eine kleine Oase mitten in der Salzwueste mit lauter Riesenkakteen. Den restlichen Tag liegen wir im Salz herum, fahren kilometerweit durch die weisse Wueste und machen irgendwann in einem ziemlich basic Hostel halt. Unsere Koechin kocht ganz gut, wir werden sogar vegetarisch versorgt.
Am naechsten Morgen verlassen wir die Salzwueste fahren durch Wuesten- und Steppenlandschaften, die aussehen, als haette Bob Ross selbst sie gemalt. Wir machen bei unzaehligen Lagunas halt, sehen rosa Flamingos und bunt geschmueckte Lamas. Mittlerweile ist das Wetter ziemlich rauh geworden, der Wind blaest durch unsere Kleidung (wir sind definitiv nicht richtig ausgeruestet fuer dieses Klima - in der Nacht hat es zwischen -15 und -20 Grad...) und unsere Fuesse scheinen sich gar nicht mehr aufzuwaermen. Wir sind zum ersten Mal etwas genervt von unseren Mitreisenden - die Belgier muessen alles und jeden fotografieren, sie schiessen mit 2 Kameras wild drauf los (eine der beiden Kameras weist am Ende des ersten Tages schon ca. 200 Fotos auf...).
Die zweite Nacht ist noch unangenehmer und kaelter
als die ersten. Wir schlafen in einem 6er Dorm mit den anderen, der Wind blaest beim Fenster rein und unsere Schlafsaecke und die 3 Decken schaffen es nicht ganz, uns zu waermen.
Am dritten und letzten Tag reisst uns Valerio schon um halb 6 aus den Federn (die Nacht war ohnehin nicht allzugemuetlich, in der Unterkunft gibt es auch keine Dusche, also sind wir nicht ganz so ungluecklich, ueber die fruehe Abreise).
Wir machen zum Sonnenaufgang bei einem Geiserfeld halt, der heisse Wasserdampf schiesst nur so aus der Erde. Weils aber immer noch Minusgrade hat, verziehn wir uns nach einigen Fotos wieder zurueck ins Auto.
Um 8 machen wir bei heissen Thermalquellen halt und treffen hier wieder auf die gesammelte Touristenmanschaft - ich zaehle 20 Jeeps...
Die besonders harten Traveler goennen sich trotz Minusgrade ein Bad in den heissen Quellen, wir bevorzugen es, unsere Haende bei Tee, Kakao und Pancakes zu waermen.
Das naechste Highlight ist die Laguna Verde, ganz im Sueden von Bolivien, schon fast an der Grenze zu Chile. Die gruene Laguna mit den imposanten Bergen im Hintergund ist echt der Wahnsinn. Die Belgier treiben ihren Fototick auf die Spitze und wir lassen sie 1 Stunde
in der Kaelte fotografieren, wahrend wir zur chilenischen Grenze fahren...
Den restlichen Tag brettern wir durch unbewohntes Gebiet ueber verdammt schlechte Strassen (irgendwas stimmt mit unserem Reifen nicht, aber Valerio hat ihn innerhalb von 5 Minuten gewechselt...) zurueck nach Uyuni.
Ziemlich geschafft von der Kaelte, dem engen Jeep und den wahnsinnig holprigen Strassen nehmen wir uns ein Luxuszimmer mit heisser Dusche und Heizstrahler 😊
Am naechsten Abend nehmen wir den Nachbus nach Salta um dort unseren gemeinsam Urlaub ausklingen zu lassen. Wir chillen, haengen in Cafes ab und spazieren uebern den traditionellen Sonntagsmarkt von Tarabuco. Erich kauft seine Mitbringsel und wir planen unsere weiteren Reisen. Da wir beide ziemlich lange Strecken zuruecklegen muessen (Erich muss 16 Stunden zurueck nach Santa Cruz fahren, ich fahr 19 Stunden nach Argentinien) wollen wir frueh genug unsere Tickets kaufen, um nicht wieder irgendwo im Mittelgang zu enden 😊
Alles funktioniert ganz gut und so machen wir uns am Montagabend auf - hier trennen sich unsere Wege - Erich faehrt zurueck in den Norden, ich in den Sueden zu Chrissy - Argentina, here I come!
Next Stop: Salta/Argentina
besos,
eure Clara
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