Die Minen - Fluch und Segen zugleich

---

Die Minen gibt es nach wie vor. Statt von den grossen internationalen Minen-Firmen wie Rio Tinto (regelmässig in Negativschlagzeilen) wird das Erz von Kooperativen abgebaut. Diesen fehlt das Geld für grosse Investitionen, so bauen kleine Kooperativen bzw. Gruppen innerhalb der Kooperativen (die oft aus einigen Familien bestehen) das Erz ab. Abbaubedingungen wie Anno 1600. Was neu ist sind Stirnlampen und Dynamit. Unter miserablen Arbeitsbedingungen und zum Teil 12 Stunden Tagen krampfen die Kumpel untertage und hoffen alle auf den Fund einer Ader, die sie alle Reichmachen würde. Scheinbar gibt es einige Familien, die nach 1-2 Generationen schliesslich eine gute Ader gefunden haben und sich dann ein schönes Leben machen können.
Touristischer Hit sind die Besichtigungstouren in den Minen. Einerseits nicht ganz ungefährlich, da es sich nicht um Museen handelt, sondern um rudimentäre Minen ohne Beleuchtung und Treppen, in denen tagtäglich mit Dynamit gearbeitet wird. Mit der Tour war Andreas im 4ten Geschoss untertage. Dort ist’s über 35 Grad und nach einem Besuch hustet man noch mindestens einen Tag Staub. In einer kleinen 5er Gruppe robbten wir uns durch die Gänge um einen Eindruck zu erhalten, was Erz-Abbau untertage heisst. Freiwillig wurde zu Beginn der Tour von allen Teilnehmern Geld zusammengelegt, um Limonade und Dynamitstangen zu kaufen. Diese wurden von den Führern in den Stollen an die Kumpel verteilt die wir auf dem Rundgang trafen.
Am Schluss der Führung besichtigten wir noch die Verarbeitungsanlagen, in denen das Silber und das Zink aus dem Erzstaub herausgelöst und aufkonzentriert wird.
Jeder Teilnehmer erhielt ein „Silberarmband“ aufs Handgelenkt aufgemalt. Leider verlor sich der Silberstaub nach einigen Minuten – was blieb waren die Erinnerungen.

---