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Published: July 21st 2015
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Eine Karte im Burgerladen. Es gibt keine Soft-Drinks sondern nur "Not-Beer". Habe mich hier sehr wohl gefühlt. Also was ich euch gleich sagen kann, es gibt (noch) keine Landschaftsfotos! Ich hatte bisher einfach keine Zeit die triste graue und arschkalte Landschaft zu fotografieren, da Wohnung einrichten erst mal wichtiger war bzw. ist.
Brrrrrrrrr Fangen wir aber mal nach der Landung in Dunedin an (ich bin Arschfroh, dass ich mit dieser mistigen Airline lebend angekommen bin!!!).
Ortszeit 16 Uhr steh ich also mit beiden Beinen in Dunedin, Neuseeland. Der Ort, der auf Gälisch Edinburgh heißt und wo jede zweite Straße und jeder zweite Fluss die gleichen Namen tragen wie die in Edinburgh, Schottland. Ein bisschen vorgegriffen, manche historischen Gebäude sehen sogar quasi gleich aus. Ich bin also 20.000 Kilometer weit geflogen um exakt den gleichen Kram vorzufinden wie in Schottland. Jap, ich hab mir auch die Frage gestellt ob ich denn mein Hirn zufällig im Klo runtergespült habe.
Nachdem die Umarmung und Küsserei mit Alex schon fast an einen Porno erinnerte, verließen wir ohne Scham aber unter den verängstigten Blicken vieler Kinder den Flughafen.
FUCK war das kalt! Bin ich in Sibirien? Es hatte gefühlte -127°C, die Atomteilchen bewegten sich kaum, so kalt war es. Gut, das ist vielleicht ein kleines bisschen Übertrieben, aber
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Schlafzimmer und Teil der Kücheneinrichtung von deutschen 30°C in neuseeländische -2°C zu gehen grenzt schon an Körperverletzung. In Auckland war es übrigens sehr angenehm bei ca. 18°C. Angenehm im Gegensatz zu Südpol-Dunedin; 18°C sind unnatürlich kalt für mich.
Hostellife Im vorbestellten Shuttle ging es für 36$ (Neuseeland Dollar, nicht USA Dollar. Der Wechselkurs ist zur Zeit traumhaft, man kann fast die Hälfte rechnen) Richtung Hostel. Alex nennt es ihr "Zuhause" mit "den besten Menschen der Welt". Auch wenn wir jetzt schon ne Nacht in der eigenen Wohnung geschlafen haben, sie nennt es weiterhin ihr Zuhause hier in Neuseeland.
Sie sagt das natürlich, weil die Leute in dem Hostel echt geil drauf sind und es ihre erste Erfahrung ist. Klar, wer will schon ein Hostel-Leben gegen die Realität tauschen. Ein Hostel-Leben verkörpert quasi die Sex-Drugs-Rock´n´Roll-Mentalität (natürlich ohne Drugs, dafür mit Unmengen von Alkohol). Du stehst auf wann du willst, du trinkst so viel du willst, du hast keine Verpflichtungen, es sind immer Leute um dich rum die Spaß haben. Das Alex natürlich gut aussieht und deswegen von den überwiegend Penis-denkenden Männern auf Händen getragen wird, nein, das will sie noch nicht so wirklich einsehen 😉.
Auf jeden Fall hatten wir dort ne
Luxus-Suite für günstige 80$ die Nacht. Musste sein, hey, Alex und ich hatten uns 2 Wochen nicht gesehen. Wir mussten unbedingt uns gegenseitig den Rücken kratzen und das ist ja bekanntlich sehr intim. Wer will schon andere beim Rückenkratzen zusehen (außer im Internet unter YouP-Rückenkratzen.com vielleicht). Ja, Alex war schon 2 Wochen hier und hatte auch ne Wohnung gefunden (in welcher wir gerade die erste Nacht verbracht hatten und ich diese Zeilen schreibe), allerdings gabs hier nix. Mit Nix ist gemeint, keine Bettdecke, nix für die Küche (also Soft-Geräte wie Töpfe Teller blabla) und generell war das Zimmer noch ziemlich kahl. Und Alex hatte ja ihr Zuhause im Hostel gefunden und der Deutsche hats ja. Also erstmal schön ne Woche Miete zahlen aber parallel im Hostel wohnen. Man darf das nicht verurteilen, das erste Mal so weit weg von daheim, ich kann es verstehen!
Das neue Heim Nach nun also 3 Nächten, unzähligen Bieren und dem Kennenlernen neuer Freunde (ich hab euch alle trotzdem nicht vergessen!!!) sind wir in unsere Bude eingezogen. Neubau, vielleicht etwa 6 Monate alt, so ziemlich das einzige Haus mit Doppelverglasung aber ohne Zentralheizung. Heißt, auch wir müssen uns so nen blöden Heizlüfter ins
Zimmer stellen (und natürlich ins Bad, wenn man sich da wegen Zeitung-lesens mal länger aufhält, wird man zum menschlichen Eiszapfen). Das Wohnzimmer hat ne coole Klima-/Heizungs-Anlage, aber leider die Zimmer nicht.
Egal, anderes Land, andere Energiekostenvorstellungen (schon komisch, Neuseeland ist so auf Natur und Nachhaltigkeit aus, aber in der Energienachhaltigkeit sollte Afrika weiter entwickelt sein).
Wir haben also alles Mögliche eingekauft, von Tellern über Gläser über Pfannen über Kondome über einen Heizlüfter. Und es ist schon viel wohnlicher.
Heute gehen wir einen Schrank und einen Spiegel aus einem Second-Hand Shop abholen. Die sehen beide ganz cool aus und stinken auch nicht nach toten Menschen, so wie es bei alten Dingen ja leider oft der Fall ist. So richtig schöner 30-Jahre alter Schweißgeruch der sich langsam aber sicher bei älteren Menschen an den Möbel festlegt, kennt doch jeder. Aber nö, haben unsere Möbel nicht!
Die beiden Sachen holen wir heute mit nem Auto ab, welches uns ein Mitbewohner aus dem Hostel zur Verfügung gestellt hat. Geil, der kennt mich erst seit 3 Tagen und lässt mich damit fahren. Haha, selten so verrückte Leute getroffen 😉. Linksfahren geht ja. Die Herausforderung hier ist nur, dass ich mit seinem
Auto quasi durch "ausrollen" bremsen muss denn diese haben nicht mal mehr Metall, auf welches Metall bremsen könnte (von Bremsscheiben brauchen wir gar nicht reden). Und um der Sache noch den letzten Kick zu geben, eine Versicherung gibts auch nicht. Ach ich liebe es, wenn kein Druck auf mir lastet...
Fakten Fakten Fakten Die Autos hier sind zu 60%!S(MISSING)chrott und fast alle aus Asien. Also Toyota, Honda usw. Selten findet sich ein deutsches Auto, und wenn, ist das auch TÜV-bereit. Alle anderen würden in Deutschland nicht mal die Abwrackprämie bekommen, so kaputt hören die sich an bzw. sehen so aus.
Der Wetterwechsel spielt sich hier ähnlich wie in Schottland ab. Von Sonne über Regen mit Wind nach nur Wind zur Sonne dauert es nach Lust und Laune mal nur 2 Minuten, auch wenn es gefühlt deutlich mehr regnet und windet als die Sonne scheint. Okay, hier ist es Winter, ich soll froh sein das nicht überall Schnee liegt. Trotzdem bäh.
Wir haben mit unserem Haus eher den Jackpot gewonnen, was nicht nur die Wohnqualität und Sauberkeit angeht, sondern auch das Material welches verwendet wurde. Fast alle Häuser in Neuseeland sind 1-Stöckig, haben Plastikwände und sind
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Die Stimmung meiner Freundin. Ich liebe sie trotzdem :). 1-fach verglast. Also mit 1-fach verglast meine ich es so, wenn ich sage, dass ein IKEA-Trink-Glas besser isoliert ist und ein dickeres Glas hat. Genau die gleiche Krankheit...äh Kultur wie in England. Ich glaube als Fensterbauer könnte man hier echt viel Geld verdienen. MEINE IDEE!!!
Apropo Geld verdienen. Interessante Nerdfakts dazu: Neuseeland ist eine "Customer-Pays" Gesellschaft, heißt so viel, dass hier quasi nix durch den Staat gefördert bzw. subventioniert wird. Demnach ist auch fast alles teurer als bei uns, außer das Busfahren. Hier hat die MVG als Hitler aller Buspreise die Nase vorn. Nur der aktuelle Wechselkurs macht hier doch vieles für uns billiger bzw. hält den Preis auf einem gleichen Level. Achja, Benzin kostet hier nur ca. 1,20 Euro umgerechnet, Bier ab 1€ für 0,33L im Supermarkt, Zigaretten 14€ pro Schachtel, Schnaps ab 30 Euro für 0,5 Liter (auch Plastikflaschen-Vodka).
Auch wenn der Eintrag jetzt größtenteils negativ formuliert ist bzw. etwas negatives beschreibt, heißt es nicht, dass es mir nicht gefällt. Im Gegenteil, mir gefällt es sehr gut hier. Leider konnten wir noch nichts von der Landschaft sehen und Dunedin ist doch eher eine kleine, stellenweise hässliche, aber stellenweise auch sehr süße Stadt. Nichts was mich jetzt umhaut (bis auf die Tatsache dass man in Restaurants sein eigenes Wasser mitnehmen darf, die Leute überaus freundlich sind und das es richtige Palmen gibt (ja auch bei dem Wetter)), aber das wird die nächsten Wochen sicher noch kommen. Wichtig war es bis jetzt erst mal alles zu regeln und zu ordnen. Bald machen Alex und ich einen auf Christopher Kolumbus und werden die Inseln erkunden.
Bis zum nächsten mal!
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