GOLDEN BAY / NORTH WEST COAST


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Published: January 10th 2009
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Region Golden Bay / North West Coast



Wir sind nun an der wunderschoenen Golden Bay ganz im Norden der Suedinsel angelangt. Ein Bisschen Schlechtwetter bewoelkt und ein paar Troepfchen aber kein Regen hats bis hier gegeben. Die Sicht war allererdings sehr beschrenkt von Motueka ueber die Takaka Hills nach Takaka war starker Nebel. Aber wir sind in Callingwood sicher angekommen. Eben Takaka Hills. Bei unserer Ankunft haben wir von der Landschaft gar nicht soviel mitbekommen, da es so dunstig, neblig war. Nicht 'Donschtig' wie das auf der Alp im Tessin immer gemeint war... Es hat mir aber trotzdem so gut gefallen dass ich nachher, als wir dann zwei Nachte in Nelson verbracht haben, grad nochmals zurueck gefahren bin um diesen Pass nochmals zu machen (Vielleicht erinnert sich jemand an den Fernpass in Oesterreich...). Awesome zum motorbike fahren, wirklich. Hier gibts Kurven und nochmals Kurven mit Ausblicken die sind effektiv unglaublilch. Leider kein Foto dabei, denn das Fahren war wichtiger als das Fotografieren... Schon stupid diese Raser, eh?

Nun, zurueck zu unserem Trip. Wir sind also in Callingwood angekommen. (Hier empiehlt sich mal die Karte anzuschauen auf www.maps.google.co.nz z.B. im Suchfeld Collingwood, Tasman eingeben um einen Ueberblick zu bekommen wo ueberhaupt diese Regionen sind von denen ich hier spreche. Ihr muesst auch etwas vergroessern um die Inlets nordwestlich und die detailierten Strassen darauf erkennen zu koennen)

In Callingwood welches wirklich der letzte Town im Norden ist, da hats grad mal von allem eins, n post office, n Lebensmittelladen, n Camping, n pub... und das ists dann wohl eher schon Dort wollten wir ne campsite fuer ca. drei Naechte mind. aber zwei buchen. Die Lady dort von der Reception wollte uns aber nur einen Platz fuer eine, allerhoechstens zwei Naechte geben schliesslich sei alles ueberbucht! Klar es war ja grad Weihnachten und die Kiwis von Nelson, Cristchurch und woher auch immer, haben grad mal ihre Sommerferien begonnen. Sicherlich ist es ja auch unser Fehler, da wir nichts im Voraus gebucht haben. Fredy meinte: Vor elf Jahren war das noch nicht so...!
Nun da ist aber noch nen camping ground etwas noerdlicher, welcher allerdings etwas bescheidener sei, aber das tuts fuer einfache Buerger wie wir ja auch. Die Lady hat uns prophezeit, dass auch dieser ueberbucht ist und wir spaetestens in einer Stunde wieder bei ihr stehen wuerden. Also haben wir unser Glueck versucht. Tatsaechlich war dieser Camping bescheidener. Da war nicht mal jemand dort. Also niemand von der Administration. Da kann man einfach mal Zelte aufschlagen und surfen gehn und am naechsten Tag kommt mal einer vorbei zu dem man dann das Geld bringen kann.

Wir wollten dies eigentlich tun, da kam so n Typ mit nem weissen Toyota Pick up Truck ausm Camping rausgefahren und hat uns gefragt, ob wir einen Campingplatz suchen. Klar, sei ja kein Problem haben wir gesagt, es hat hier ja noch reichlich Platz. Doch er hat dann gemeint er haette den perfekten Platz an einer wunderschoenen Lage und wir muessten nicht im Zelt schlafen, er habe sogar eine cabin dort. Also ein einfaches Haus das mit Betten, Kochmoeglichkeit und Toilette eingerichtet ist. So sind wir ihm halt mal weiter noerdlich und dann westlich etwa fuenf Minuten gefolgt. Dann durch denn Wald sind wir zu einem Maschinenunterstand gekommen. Dort hatte er einige Motorgeraete eingestellt. Dahinter lies sich eine Kiesstrasse steil aufwaerts erkennen. Mit der schweren BMW hab ichs da mal vorgezogen nicht raufzufahren, noch die Erinnerung an das Malheur von Akaroa im Kopf. Fredy folgte ihm und fur da mal rauf, ist dann aber schnell wieder runter gekommen. Er hat gemeint; 'Das geht ja mords steil aufwaerts dann kommst zu dem Haus wo der wohnt, aber dann gehts noch viel steiler einen Gras - Lehmweg hoch, wo der mit dem 4x4 Toyota raufgefahren ist und ich im folgen sollte... Somit habe ich wieder umgekehrt. No way'! Es hat aber nicht lange gedauert ist der Baertige mit dem japanischen Arbeitsgeraet wieder zu seinem Maschinenunterstand runtergekommen. Dass wir ihm nicht folgten hatte er fast nicht begreifen koennen, da wir ja Offroadpneus auf den bikes aufgezogen hatten. Er ist dann zur Einsicht gekommen dass die bikes mit Gepaeck doch etwas zu schwer sind. Er hat uns dann aber ueberzeugen koennen zumindest mal mit dem Toyota mitraufzukommen und die Lage mit der Aussicht mal anzuschauen. Also haben wir das so gemacht.

Da war wirklich ne kleine Alp. Traumhafte Aussicht. Im Norden sieht man den Farwell Spit (Landbogen ganz um Norden der Suedinsel NZs) und im Westen die Inlets welche jeweils mit Wasser gefuellt und dann wieder leer sind je nach Stand der Gezeiten (tide), und dahinter laesst sich die Tasman Sea erkennen, also die West Coast. Die cabin ist sehr einfach, bescheiden eingerichtet und immer waren da auch n paar Schafe da. Etwas weiter unten waren da auch noch n paar Schweine. Ebenfalls hatte es auch die nicht verwertbaren Produkte der Schafe rumliegen. Oder eben anders gesagt, schon verwertete Produkte... Es ist wirklich eine excellente Lage, zugegeben, doch mit dem vielen Gepaeck niemals machbar dort raufzufahren. Da brauchst n Cross Toeff. Und immer runter zu den bikes und wieder hoch krakseln... Doch wir haben uns sehr gut mit im verstanden und er hat den Vorschlag gemacht dass wir ja sein Quad (Vierrad Toeff) gebrauchen koennten um da jeweils rauf und runter zu fahren. Nen Anhaenger habe er auch und wir koennten somit auch das Gepaeck so raufnehmen. Am Anfang war ich ja der Meinung dass das da oben keine realisierbare Loesung fuer uns fuer mehrere Tage sein kann und dann spaeter war es Fredy der gezoegert hat. Aber als er den Quad erwaehnt hatte und nachdem er uns aufn Bier in seinem Haus eingeladen hatt und wir seine Frau und die vier Kinder kennen gelernt hatten, haben wir uns klar einverstanden erklaert. Der zehnjaerige Sohn hat uns dann mit dem Anghaenger voll Gepaeck raufgefahren. Fredy konnte sich in der cabin einrichten und ich hab mein Zelt aufgeschlagen (des bereits bekanntliches Problemes wegen). Dann sind wir kurz zu seinem Haus runtergelaufen... und siehe da, es war fuer uns schon gekocht. Spater haben wir dann den Quad wieder raufgenommen und sensationell geschlafen.

Ich wusste jeweils nicht recht ob die Schafe mein Zelt anfressen oder ob sie das Gras ums und fast unter dem Zelt fressen. Das hat so komisch geklungen also gar nicht 'Silent of the Lambs'... Das Zelt stand jedenfalls am naechsten Morgen noch. Leider wars um 06.15 beim Sonnenaufgang bewoelkt. Die Sicht waere fantastisch gewesen um n paar Fotos zu schiessen.

Dann sind wir gegen Mittag Richtung ganz Norden, Nordwesten gefahren. Das heisst etwas nordwestlich vom Farwell Spit (Karte). Dort nach einem etwa 20 Minuten walk sind wir an die Wharariki Beach gestossen. Ich uebertreibe nicht wenn ich sage dass dies definitiv die schoenste Beach ist an der ich bisweilen in meinem Leben war! Die Fotos sprechen fuer sich. Effektiv, es war fast kein Mensch dort. Die Roppe (seal) hat mich freundlichst gegruesst. Das Wasser blau und tuerkisgruen und der Sand so weiss und fein... So ein Schwuemmli zum abkuehlen... gar nicht kalt, es war einfach herrlich wie im Paradies. Mit einem Wort, PERFEKT!
Dann sind wir noch zum Farwell Spit Lookout Restaurant und haben uns ein Bierchen um innen ebenfalls noch etwas abzukuehlen genemigt. Der Farwell Spit ist ein Vogel Naturschutz Gebiet. Da darf man nicht rausfahren. Ausser man bucht nen Trip, dann ists selbstvertaendlich erlaubt mit dem grossen 4x4 coach (Car) dort rauszugondeln. Spezieller als die Beach zuvor duerfte dies dann aber nicht mehr sein.

In der Zwischenzeit war Andrew mit dem zehnjaehrigen Sohn, wessen Namen mir gerade entfallen ist, mit dem Jet Ski an der West Cost beim Langusten fischen bzw tauchen. Ich habe meinen Augen nicht getraut, als ich gesehen habe was die heimgebracht haben. Wir sind dann noch etwas westwaerts mit dem Pick up gefahren um noch mehr von diesen Fang zu hohlen, welche sie aus Platzgruenden nicht mitnehmen konnten. Oben beim Haus hat Andrew mal ne alte Badwanne vorgeheitzt um diese dann abzukochen. Und schon wieder war fuer uns auch gekocht. Allerdings nicht crayfisch, es gab Lamm. So konnten wir ja gar nicht unsere gekauften Menues mit dem Gaskocher kochen... Wie auch immer, geschmeckt hats. Die haben die Langusten genau richtig auf die Minute abgekocht, je nach Groesse. Gewuss wie! Das waren ca. 25 Stueck. Ich wuerd sagen, die machen ganz schoen Geld damit... Aber nix da. Erstens duerfen sie die nicht verkaufen (wer sich daran haelt) und zweitens, dort spielt Geld gar nicht so ne grosse Rolle. Wie das? Geld spielt doch ueberall fast die wichtigste Rolle, oder nicht? Hier nicht. Diese Gegend, wie noch so manche Gegend in NZ, ist bewohnt von ehemaligen Hippies. Also nicht so welche mit dem Joint in der Hand, easy peasy cool man und so..., nein hier wird die Grundidee der Hippi Komune noch gelebt. Hier wird unter sich getauscht und seltener gekauft. Andrew, welcher aber hier in der Gegend geboren wurde, und seine Familie hat Auslagen von ca. 300 Dollar pro Monat. Wobei das viele Land, Haus und all die Motorgeraete alles ihnen gehoert. Jet Ski, gosses Fischerboot, zwei Lastwagen, der Quad, der Toyota, der Sohn hat noch einen kleinen 100 ccm Cross Toeff... und... und... und. Denk mir mal der groesste Posten der Auslagen da ist der Treibstoff. Andrew arbeitet ca. 20 Prozent bei einem Farmer auf Abruf und der Rest, eben der Tauschhandel. Somit bleibt auch einige Zeit um mal in den Waeldern jagen zu gehn, oder eben nicht so sinnlos aufs Meer zu fahren wie wir das tun. Egal, jedenfalls hat mich das schon tief beeindruckt, das andere Leute eben auch andere Ideale haben und nen anderen Lebensstil fuehren, als was wir so kennen. Schule, Lehre, Arbeiten oder Weiterbildung oder gar beides und dann immer noch fuer jemanden arbeiten. Jedenfalls aber immer mehr oder weniger des Geldes wegen! (Das ist Genitiv zweiter Fall gell Christine...)

Weiter dann am naechsten Tag. West Coast. Mal so richtig gravel road fahren, ohne das schwere Gepaeck natuerlich. Wir sind da mal diesen inlets entlang. Also Fiorde oder Sounds oder wie die auch immer die heissen moegen. Es ist recht eindruecklilch wieviel Flache da mit der Ebbe und Flut (low and high tide, oder fuer mehr gebildete Englisch Sprachige ebb and flood) zum Vorschein kommt oder wieder ueberspuehlt wird. Der Kueste entlang gegen Sueden, da haben wir kaum ein Auto angetroffen. Das kennt in Nelson oder Christchurch oder wo auch immer fast keiner. Doch aber eine spezielle Spezies Menschen scheint das doch zu kennen... Die Motorradfreaks!
Wir sind da die Naturstrasse runtergefahren bis es noetig war einen Fluss zu ueberqueren. Klar ohne Bruecke. Da haben einige Kiwis mit ihren 4x4 Gelaendewagen gewartet bis das Wasser etwas zurueckgegangen ist und bis ihre verspaeteten Freunde aufgeschlossen hatten. Wir haben das Ganze betrachtet und mal geschaut wie und ob fuer uns eine Ueberquerung moeglich ist, so anhand wenn da einer mal durchgefahren ist. Nun, da sagt sich sicher einer jetzt: Geil, entlich Adventure! Doch zum anderen hab ich mir gesagt 'wieviel Adventure kann ich gebrauchen?' Also bei low tide war das Wasser etwa noch max. nen halben Meter tief. Doch es hatte relativ grosse Steine, also Sturtzgefahr ist mit nem schweren bike eher groesser, und ich bin ja so kurz auf dem hohen bike... Nun, wie ich ja bestens weiss macht es meinem Teil nichts wenn es mal faellt. Aber wie schauts aus wenn es ins Wasser faellt? Da es eh nur noch ca. 10 km weitergegangen waehre und dann ein unueberquerbarer Fluss gekommen waere, so sagten sie, so habe ich es vorgezogen lieber umzukehren. Besser als ein Adventure mit einem groesseren Schaden wenn das Motrrad laenger im Wasser gelegen ist... Normalerweise ist ja wer bremst feige, aber eben n Bisschen Hin sollte schon auch noch dabei sein... gelle?

Wir sind dan n paar Kilometer weiter zurueck an ne lange Beach. Und es hat sich rausgestellt, dass wir dort eben nicht alleine waren. Dort war ein camp voller Wahnsinniger. Kiwis die mit Motocross bikes und Quads die ihre Weihnachts - Neujahr Ferien verbrachten. Ja nicht nur junge freaks. Durchs ganze Sement des Alters mit Frau und Kind. Einfach etwas mit den Geraeten im Sand rumspinnen und zwischendurch beim Bier am Lagerfeuer am Abend nen Lastwagen anzuenden... Ja. Da stand n abgebrannter Kleinlaster! Volle Kanne eben.
Wir haben da es vorgezogen eher ein Bad zu nehmen und uns in der Sonne etwas braeteln zu lassen. Die NZ Sonne ist uebrigens extrem stark. Wer sich da nicht alle zwei Stunden mit ner Sonnenmilch Faktor 30 einschmiert ist selber schuld. Jedenfalls war es herrlich wieder an so ner grossen, verlassenen Beach zu sein. Cool einfach (obwohl es heiss war).
Dann beim Zurueckfahren haben wir da noch kurz beim Cafe nen Stop gemacht um uns auch innen etwas abkuehlen zu koennen. Ein Cafe? Wer eroeffnet denn hier ein Cafe in dieser Menschen verlassenen Gegend? Die Hippies natuerlich! Wie erwaehnt, die brauchen ja nicht viel Geld aber doch etwas. Und es ist die einzige Strasse die dort runtergeht. Ein aelteres Ehepaar betreibt dieses Cafe. Innen wirklich wunderschoen. Er ist urspruenglich aus Suedafrika und sie ist aus Kalifornien. Aber bei denen hat man schon gemerkt aus welcher Zeit sie kommen und in welcher sie immer noch leben. Auch an der qualitativ guten Musikanlage im Cafe und daran was fuer Musik die laufen liesen. Wirklich ein toller Lebensstil. Meine hostmother Margaret aus Christchurch, welche ich dann evtl. spaeter hier noch vorstelle, hat mir gesagt dass ich nur dort hin gehen muss wo die Hippies leben dann werde ich die schoenen Plaetze in NZ schon finden. Recht hat sie gehabt...


Vorsicht! Es hat einige Fotos hier drauf.




















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