Advertisement
Published: February 5th 2013
Edit Blog Post
Der grosse Katamaran, der die Yasawas abfährt und sowohl Menschen als auch Güter an die Inseln verteilt, bringt und auf unsere erste Insel…zumindest fast! Man wird von einem kleinen Motorboot abgeholt und zum Strand gefahren, denn einen Steg gibt es auf den meisten kleinen Inseln nicht…traditionell werden wir von ein paar Leuten mit einem Lied direkt am Strand empfangen! In diesem kleinen Resort hat der Zyklon etwas heftiger gewütet und einige der kleinen Bures (kleine Hütten mit Strohdach, die wirklich schön wären) haben doch erheblichen Schaden davongetragen, aber davon lassen wir uns nicht die Laune verderben…
Die Insel hat ein kleines Dörfchen am anderen Ende, das wir mit der Managerin besuchen…wir schippern also in einem kleinen Boot ans andere Ende der Insel und uns wird die kleine Inselschule gezeigt! Bevor wir allerdings irgendetwas zu besuch bekommen, müssen wir den Ältesten einen kurzen Besuch abstatten, ein paar kleine Geschenke hinterlassen und mit ein paar Worte auf Fijiisch bedankt werden. Dann geht’s auf zur Schule. Hier befindet sich ein UNICEF Zelt, das dem Schulleiter als Haus dient, denn ihm wurde das Dach vom Kopf gefegt während des Sturms! Die Kids hier bleiben die ganze Woche in der Schule und haben einen Schlaf-
und Essraum…uns wird erzählt, dass die Familien hier kein Schulgeld zahlen, sondern jeden Tag eine Mutter der Kinder zum Kochen in die Schule kommt…es ist Freitag und die Kids dürfen fürs Wochenende zurück zu den Familien auf dem Rest der Insel! Aber zuerst wird sich noch schön in der Reihe aufgestellt und den Besuchern das ein oder andere Lied gesungen, wie es sich hier gehört. Anschließend geht es durch das kleine Dorf, das in Familien gegliedert ist…jede Familiengruppe hat ihre eigene kleine Umgebung im Dorf. Einige der Hütten sind recht spartanisch, was einen dann auch nicht wundern lässt, warum sie halb weggeweht wurden. Das einzig richtig solide Bauwerk hier ist die Kirche…hier hat sich das ganze Dorf auch während des Sturm versammelt und hinter verschlossenen Türen 8 Stunden gewartet, bis der Zyklon vorbeigezogen war…danach sah logischerweise nichts mehr so aus wie davor! Lou, die Managerin, zeigt uns ihr Haus und erklärt uns, dass sie im Moment Bills (Manager des Resorts und Ehemann) Cousin und seine Familie beherbergen und im Haus neben an ein Cousin die Familie eines weitere Cousins, denn deren beider Häuser waren auf dem halben Hügel hinter dem Dorf verstreut…außerdem wird uns eine grosse Kette mit einem Walzahn
gezeigt und wir erfahren, dass Bills Familie den neuen Chief der Insel bestimmt, denn dieser war ein paar Monate zuvor verstorben! Sobald Bill den neues Chief bestimmt, geht die Kette über an diesen…es gibt noch jede Menge mehr über diese Ketten zu erzählen, aber das sprengt den Rahmen hier…man gibt diese Kette zB an andere Familien, wenn man eine ihrer Töchter heiraten will und vieles mehr…sehr interessant und sehr alte traditionelle Sachen. Auf der Heimfahrt wird das kleine Boot zum Schulbus, denn die Kids aus dem Dorf beim Resort hüpfen alle mit an Bord und fahren mit uns zurück! Ich weiss nicht woher oder wieso, aber ich hab das Gefühl, dass alle Kids in ärmeren Teilen der Erde gesagt bekommen, sie müssten ein Peace oder sonstige Zeichen machen, sobald eine Kamera auf sie gerichtet ist…einfach klasse…einige der Kids haben wir dann später beim Schnorcheln wiedergetroffen…mit dem Unterschied, dass diese mit Brille, Schnorchel, Flossen und SPEER bewaffnet, Jagd auf Fische gemacht haben…total stolz wird uns dann ein durchbohrter Minifisch gezeigt, bevor dieser rustikal von der Lanze in die Hosentasche (!!!) wandert…herrlich diese Kids! Aber wer kanns ihnen übel nehmen. Lou zufolge ist das speer fishing, was im Normalfall auf dem Riff
verboten ist, nach dem Zyklon für einige Zeit erlaubt wurden…die Mamis schicken ihre kleinen also raus um Abendessen auf den Teller zu bekommen…
Ganz vergessen will ich hier natürlich nicht das/den/die Kava. Mit viel Wohlwollen kann man es “Getränk” nennen…an sich eine coole Sache! Die Fijianer sitzen zusammen in einem Kreis und in der Mitte befindet sich eine große Schüssel mit eben diesem Kava Zeug drin! Eine graue Suppe, die mich ein bisschen an das fade Wässerchen von zuhause erinnert, welches meine Eltern Ingwertee nennen…Kava wird aus einer Wurzel gewonnen…entweder zu Pulver gestampft oder in kleinen Teilchen geschnitten und in einer Art Teebeutel, welcher aussieht wie ein grosser grauer Strumpf, durchs Wasser gezogen, bis dieses diese gräuliche Farbe hat. Danach wird viel gesungen und geklatscht. Wird einem eine Schale mit dem Kava serviert klatscht man einmal die Hände zusammen ruft ein freundliches BULA in die Runde und trinkt artig aus…danach noch dreimal die Hände klatschen und der nächste in der Runde hat das vergnügen! Jetzt das coole an der ganzen Sache! Es wirkt ein bisschen wie ein Betäubungsmittel…schon nach der ersten Schale fühlt man wie seine Zunge ein bisschen taub wird und man nach mehreren Malen gerne mal ein
bisschen nuschelt…nach einer Weile wird man dann ganz schläfrig und kann sich in Bett verabschieden! Ist immer schön zu erkennen dieses Phänomen, denn am Anfang sind diese Kavapartys immer lebhaft laut und es wird viel gesungen und geklatscht…nach einer Weile wird es dann etwas ruhiger und jeder sitz einfach da, schaut in der Gegend rum und fühlt sich einfach nur wohl! Coole Sache was!?! Laut unseren Fijianern aus dem ersten Hostel in Nadi darf man Kava den ganzen Abend lang trinken und es passiert einem nichts, wenn man zB Autofährt und kontrolliert wird…das wird toleriert, denn Kava ist eine Tradition auf Fiji, aner wehe dir wenn du mit einer Winzigkeit an Marihuana erwischt wirst, dann ist hier nämlich die Hölle los!
Weiter geht’s mit der Reise auf Barefoot Island!
Advertisement
Tot: 0.058s; Tpl: 0.011s; cc: 7; qc: 45; dbt: 0.0341s; 1; m:domysql w:travelblog (10.17.0.13); sld: 1;
; mem: 1.1mb