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Published: December 20th 2008
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Wild South West
Wild South West Hallo, liebe Leute,
das wichtigste zuerst: wir haben sie ueberlebt, unsere acht Tage auf dem South Coast Track fern der Zivilisation. Und es war toll. Aber beginnen wir doch einfach mal von vorn...
Am 08.12. sind wir hier in Hobart auf Tasmanien angekommen und haben fuer 2 Tage unseren Backpacker bezogen. Hobart ist hier die groesste Stadt, aber dennoch irgendwie klein und sehr sehr nett.
Als wir im Hostel ausgecheckt haben, fragte der Receptionist, ob wir den Overland Track machen wollen. Als wir meinten, dass wir auf den South Coast Track gehen, antwortete er: "Gee, you are tough!" Aha??? Na gut, schauen wir mal.
Jedenfalls, um die Sache nicht zu einfach zu machen, haben wir noch ein paar zusaetzliche Herausforderungen eingebaut:
Handicap 1: auf dem Flughafen fuer den Transfer in die Wildnis wurde unser Gepaeck gewogen. Ergebnis: Jens Rucksack 25kg, mein Rucksack 23 kg. Das war immerhin schon mit je 2l Wasser, aber ohne die weiteren 1,5l Spiritus, die wir erst nach der Landung kriegen sollten. Aber Lebensmittel fuer 8 Tage wiegen halt, auch wenn man nur Trockenfutter dabei hat. Ueberfluessiges hatten wir eigentlich nicht dabei.
Handicap 2: Damit sich das schwere Gepaeck nicht so
Highway to Hell?
Highway to Hell? leicht ueber Stock und Stein und durch den Sumpf tragen laesst, habe ich auf dem Weg zum Flughafen erst mal an der Bushaltestelle meine Wanderstoecke liegen lassen. Zum Glueck hat mir die Natur recht bald ein paar neue bereitgestellt, was meine schwieligen Haende noch schwieliger gemacht hat und bestimmt fuer neue Armmuckis im rechten Arm gesorgt hat, aber sie haben ihre Dienste insgesamt sehr gut erfuellt.
Handicap 3: Nach unserem wunderschoenen Flug in der kleinen Cessna und der Landung in Melaleuca, einer Landebahn right in the middle of nowhere, wollten wir den gewuenschten Spiritus holen. Allerdings hatten wir nicht die benoetigten Container dabei. Das hat uns niemand gesagt, dass man so was braucht! Und im Supermarkt gab es den Sprit immer in Plastikflaschen, deshalb waren wir der Meinung, das waere hier genauso! Aber auch dieses Problem liess sich loesen: eine Wasserflasche wurde umfunktioniert, und der Pilot hat sich bereitwillig seine Plastiktrinkflasche abschwatzen lassen; und los ging's.
Der Track ist landschaftlich total klasse und sehr abwechslungsreich: Berge, Moore und Suempfe (wir haben sehr reichliche Bekanntschaft mit Schlamm geschlossen), Sandstraende, Klippen, Regenwald mit viel Eucalypthus, Pinien, Farnen, Moosen und Flechten, trockener Eucalypthus-Wald, Heidelandschaft, Buschlandschaft ... einfach schoen und beeindruckend.
Untouched by civilization
Untouched by civilization Die Tagesetappen waren mit 3 bis 10 Stunden angegeben. Wir haben 5 bis 12 Stunden gebraucht -- auf jeden Fall immer deutlich laenger als angegeben, und es war richtig anstrengend. Bei der haertesten Etappe hatten wir 900 Hoehenmeter rauf und runter bei 12 km Laenge. Den Berg rauf laufen war dabei noch das einfachste: da war der Weg naemlich gut ausgebaut. Runter hatten wir eine rutschige Schlammpiste ueber glitschige Baumwurzeln mit grossen Trittstufen, und das bei Regen, starkem Wind, Kaelte, ueber 20kg auf dem Buckel und mit ein paar Blutegeln an den Beinen. Aber wenn dann erst mal das Zelt steht und eine warme Mahlzeit im Kochtopf brodelt, fuehlt man sich wieder ziemlich gut.
Um unser Zelt herum sind immer mal wieder Wallabies gesprungen, die hiesigen Kaenguruhs. Echt niedlich. Eine Giftschlange hat mal unseren Weg gekreuzt und meinen Stock angezischt, Papageien flogen herum, und abends beim Kochen hatten wir mal Besuch von einem spotted quoll, einem weiteren Beuteltier. Aus Sicht des Quolls ging das so:
One evening, I, a spotted quoll,
was happily going on a stroll,
when suddenly a distinct smell
was hitting my nose, yummie like hell.
I followed my nose and came to a
As lonely as it can get
As lonely as it can get spot
where two creatures sat in front of a pot.
They looked quite bizarr, had two legs, were quite tall,
but they seemed to be harmless and nice, all in all.
From the pot I smelled mash with sweet corn and some peas,
and from further below, from their feet, I smelled cheese.
I tried to get closer and get to the pot,
but they lifted it up, that nasty lot.
So I had to stay hungry and got in a bad mood.
I had to keep walking and look for some food.
They didn't like sharing and ignored my call,
didn't even leave rubbish, just footprints, that's all!
Das Wandern hat bei mir offensichtlich unerwartete Kreativitaetsschuebe ausgeloest. Es gibt noch 2 weitere Reime, die quasi von allein waehrend des Laufens entstanden sind.
Die Vermutung, dass der Track nicht so sehr frequentiert ist, war wohl auch richtig: wenn man vom letzten Tag absieht, der auch fuer Tagesausfluege erreichbar ist, haben wir auf dem gesamten Trip nicht mehr als 12 Leute gesehen. Cool, oder?
Mal sehen, ob die Bilder einen Eindruck von unserem Trip vermitteln koennen... Viel Spass beim Anschauen!
Gruesse an alle und
The fern forest
The fern forest bis demnaechst,
Tanja und Jens
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Johann
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WOW
Hey Tanja, der Trip klingt ja echt spannend. Auf meiner Salkantay-Route in Peru bin ich ähnlich viel gelaufen und weiß, wie anstrengend das ist... da hast du meinen vollen Respekt! :-) Mal sehen, vielleicht komm ich ja auch irgendwann mal nach Australien, sieht auf alle Fälle reizvoll aus! Bis bald mal wieder & schöne Grüße, Johann