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Published: April 8th 2012
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Footy 25 secs
Tim Tams
Mmmmhhhh... Seit Mittwoch hab ich jetzt schon keine Uni mehr gehabt und meine Osterferien haben offiziell begonnen. Sophie ist nach Byron Bay zu ihren Eltern gefahren, Katie ist immer noch in Europa und ich bin mit meinen asiatischen Mitbewohnern daher allein zu Hause. Da die sich recht wenig blicken lassen ist es ruhig im Haus. Und etwas einsam. Aber gut. Ich hab mir fest vorgenommen, die beiden besser kennenzulernen, also hab ich mit ihnen ein "Osterdinner" für morgen Abend ausgemacht. Ich bin schon gespannt, wie das wird.
Die letzten Tage habe ich viel Zeit mit den amerikanischen Mädels Ann, Mo und Skylar verbracht, da sie über die Osterferien nach Neuseeland fliegen und ich dann viel Zeit für mich allein haben werd. Wir sind draufgekommen, dass wir hier in Australien eigentlich noch viel mehr über unsere eigene Kultur lernen, als über die australische. Natürlich auch aus dem Grund, weil wir alle viel Reflektieren und beginnen unsere eigene Weltanschauung in Frage zu stellen. Australien ist in vielerlei Hinsicht einfach anders. Auch wenn die Kultur natürlich sehr westlich, überwiegend weiß und ein erste Welt Land ist. Wir haben gemeinsam Curry gekocht (irgendwie muss ich jedem hier zeigen, wie man Curry macht, da
Pommes
mit Rohrzucker und Zimt (und ja, die sind ziemlich verbrannt, weil wir uns verquatscht haben...) sie mein Curry alle so toll finden...) und ich hab etwas probiert, was ich mir absolut nicht appetitlich vorstellen konnte: sweet potatoe fries. Und ja, dabei handelt es sich um süße Pommes.. In Amerika gibt es schon eigene Fast Food Ketten, die sich rein auf Pommes spezialisiert haben und dort wurden auch diese süßen Pommes erfunden. Und zu meinem Erstaunen schmeckt das gar nicht schlecht. Wir haben die Kartoffeln genauso zubereitet wie normale Pommes, mit Olivenöl und Salz im Rohr gebraten und gewendet, und dann statt mit Ketchup und Salz, mit Rohrzucker und Zimt gegessen... Und so schräg sich das anhört, das war essbar und gar nicht mal so schlecht!
Wir sind in den Vollmondnächten (also rund um Vollmond...) am Strand spazieren gegangen, waren nachts baden und haben am Strand Dinge gesehn, die wir lieber nicht gesehn hätten...
Wir waren im Great Northern, einem Lokal in Newcastle, und haben uns eine Live Jazz Jamsession angeschaut und haben natürlich fast alle unsere Tage am Strand begonnen. Denn es gibt wirklich kaum etwas schöneres als in der Früh am leergefegten Strand spazieren zu gehen und die Sonne zu genießen. Das werd ich so sehr vermissen...
Und wie sowieso immer
haben wir viel gegessen, viele Tim Tams genossen (australische Schokokekse) und uns mit Eis für unsere "harten Tage" belohnt... Was man eben so macht!
Heute war Ostersonntag und ich hatte schon seit langem eine Einladung von einem australischen Freund, Rory, dass ich zu ihm Essen kommen kann. Gespannt hab ich am Vorabend Eier mit roten Zwiebelschalen gekocht (man soll ja schließlich als freundlicher Gast was mitbringen) und hab mir vorgenommen die rotgefärbten Eier dort zu verschenken. Was ich mir erwartet hab? Nicht viel, ich hatte ja schon von Freunden gehört, dass Ostern hier kein großes Fest ist, ebenso wenig in Amerika, eben mal wieder nur ein Event unterm Jahr, das die Wirtschaft ankurbeln soll... Ich bin dann also um 11 Uhr bei Rory vor der Tür gestanden, bzw gleich ins Haus hinein gegangen, das macht man hier so, und wurde von seiner Mutter und seiner Schwester in der Küche empfangen. Er selbst war nicht da. Die australische Gelassenheit lässt es zu, dass man Gäste warten lässt, Zeiten vergisst, Treffpunkte oder ganze Treffen gar nicht erst richtig ausmacht und einfach mal schaut, was kommt. Also hab ich mich mit den beiden ein wenig unterhalten und hab feststellen können, dass sie
gestern wohl gemeinsam um die Häuser gezogen sind, da alle ein wenig hung-over waren. (Spätestens als die Mutter dem Mittagessen nicht beiwohnen konnte, weil sie mal ganz schnell wohin musste, war das klar)
Rory ist dann auch nach kurzem aufgetaucht und hat angefangen zu kochen. Es gab fladenähnliches Brot mit Olivenöl und Koblauchpaste und Lasagne. Die war aber statt mit Rindfleisch mit Känguruhfleisch zubereitet und hatte viel mehr Gemüse als unsere italienische Lasagne. Oster Hokus-Pokus gabs gar keinen, weder Deko, noch Eier, noch Schokolade, noch ein besonderes Essen. Ich hab dann trotzdem mit meinen blassroten Eiern aufgetrumpft und hab ihnen Eierpecken (egg bashing) beigebracht. Sie haben die Eier erfolgreich zerstört, dann lachend auf den Tisch zurückgelegt und waren wohl etwas irritiert von unseren merkwürdigen Bräuchen. Ich wollte sie nicht noch mehr verstören und ihnen sagen, dass wir die Eier anschließend auch essen und dass es nicht unüblich ist, dass eine Person mehr als 3 Eier bei einem Essen isst, also hab ich die Eier einfach ihrem Schicksal überlassen. Wir sind dann nach dem Essen zu einem Footy Game (australischer Football = Rugby) gefahren und somit hab ich mein erstes Rugby Spiel gesehn. Das Spiel war gut besucht
(über 24.000 Leute waren dort) und die Stimmung war gut. Aber zu meinem Erstaunen war weder Aggression noch große Konkurrenz unter den Fans zu sehen. Es wurde eher das Spiel allgemein kommentiert, gute Aktionen wurden bejubelt und unfaire Aktionen kritisiert und ausgebuht. Die Fans der beiden Mannschaften saßen auf den gleichen Rängen bunt gemischt und waren friedlich. Gerade bei einem körperbetonten und eher aggressiven Sport wie Rugby hätte ich mir das anders vorgestellt.
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