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scuba diving 2
um 8:30 im eiskalten Wind, in einem nassen, kalten Tauchanzug Endlich ist es so weit: Wir sind jetzt offiziell Scuba Diving Certified! Ann und ich haben gestern unseren zweiten Tauchgang gemeistert und sind damit mit unserem 3-tägigen Tauchkurs fertig. Bis auf ein paar Kratzer und Schürfer von den Korallen und Muscheln am Meeresboden sind wir auch heil geblieben.
Das Tauchen war schon eine sehr spannende Geschichte. Vor jedem Tauchgang hatten wir erstmal eine lange Theorie-Session, bei der uns alles von lebensrettenden Maßnahmen, Tauchausrüstung und Tank, bis hin zu Handzeichen und Tauchtechniken beigebracht wurden. Am Mittwoch war das Wetter leider nicht ganz so gut, also haben wir uns ziemlich das Popscherl abgefroren vor unseren Tauchgängen (und vor allem auch danach...). Ann und ich sind gemeinsam nach Swansea Heads gefahren, was mit dem Bus etwa eine Stunde von Hamilton entfernt ist (mit dem Auto nur gute 30 Minuten...). Da unser Tauchkurs um 8.30 Uhr anfangen sollte und wir pünktlich sein wollten, waren wir gezwungen mit dem Bus um 6.30 Uhr zu fahren, da der nächste zu spät in Swansea Heads ankommen würde. Giehae, die nicht so früh aufstehen wollte, ist mit dem nächsten Bus gefahren, was sich als weise Entscheidung herausstellen sollte. Da warn wir also, um 7.30 Uhr, am Meeting Point
und es war bitter kalt. Wir haben die Zeit genutzt und zusammengerollt am Boden liegend (um uns vor dem kalten wind zu schützen) gequatscht und philosophiert. Leider gab es in der Nähe keine Rückzugsmöglichkeit - der Treffpunkt war ein Parkplatz von einem kleinen Park direkt am Meer mit Fischersteg... Und Swansea Heads ist ziemlich abgelegen, also gabs auch keine Supermärkte oder Bars in Reichweite. Eine Stunde, und 20 abgefrorene Zehen später, sind dann unser Tauchlehrer und die anderen Tauchschüler - und auch Giehae - eingetroffen.
Ich weiß gar nicht, was ich viel über das Tauchen schreiben soll: Das Gefühl ist ziemlich unbeschreiblich. Aber andererseits auch nicht so besonders. Vor allem das unter Wasser Atmen vergisst man nach wenigen Atemzügen. Die Tauchausrüstung ansich ist recht schwer, alles in allem in etwa 20kg, mit einem Gewichtsgürtel, den man um die Hüfte trägt. Das Komplizierteste war eigentlich immer jeweils der Einstieg ins Wasser: Die Flossen kann man ja erst im Wasser stehend anziehen, zumindest, wenn man ins Wasser watschelt so wie wir das gemacht haben. Das wäre vom Boot aus sicher einfacher. Sobald man die Flossen dann an hat und die Taucherbrille sitzt, gibts eigentlich nicht mehr viel zu tun als unter
scuba diving 2.tag
nach dem letzten tauchgang zu tauchen und die restliche Luft aus dem bcd (Tauchweste) auszulassen. Wir haben unter Wasser einige Übungen gemacht, zum Beispiel den regulator (Atemregler) aus dem Mund zu nehmen, loszulassen und dann durch eine kontrollierte Bewegung wieder einzufangen und wieder damit zu atmen. (sollte der aus irgendeinem Grund mal aus dem Mund fallen...) Wir habe gelernt, wie man jemanden Zweiten mit seinem Tank mitbeatmet, haben unter Wasser unsere Brillen abgenommen, um das Gefühl zu kennen blind zu tauchen und Salzwasser einzuatmen, wenn man die Nase nicht ganz vom Atmen ausschließt. Uns wurde der Gastank unter Wasser abgedreht und wir konnten der Nadel am Finimeter (Druckmessgerät) dabei zusehen wie sie auf Null sank und somit unsere Atemluft aus blieb. All diese Übungen haben unseren letzten richtigen Tauchgang dann aber sehr angenehm gemacht, da ich die Sicherheit hatte, mit solchen Situationen umgehen zu können - oder zumindest schon einmal zu wissen, wie sich ein Gastank ohne Luft, ein Tauchgang ohne Atemregler oder Taucherbrille anfühlt.
Am zweiten Tauchtag, an dem nur mehr Ann und ich gebucht hatten, sind wir dann unter Wasser in einen Strom gekommen und mit flotten 3 Knoten dahingesaust, da musste man schon aufpassen, dass man nicht irrtümlich von der
open-mic-night
...die Ann ist halt doch ziemlich klein... :) Gruppe weggeschwemmt wird. Wir sind unter einer Brücke durch getaucht, was uns kurzzeitig in komplette Dunkelheit einschloss. Und auch, wenn der ganze Tauchgang von einem mulmigen Gefühl begleitet wurde, war die Freude danach unsagbar groß. Und ein weiterer Tauchgang an der Gold Coast oder der Sunshine Coast ist auch schon in Aussicht. Und dennoch spüre ich, wie langsam aber sicher meine Zeit hier zu Ende geht. Ich hab viel für die Uni zu erldigen und nebenbei noch einige Sachen auf meiner To-Do-Liste stehen, die ich in Newcastle und Sydney noch schaffen will, bevor ich dann endgültig meine Koffer packe.
Ich hab jetzt immer wieder ein paar Prüfungen anstehen, einige Abgabetermine und Präsentationen, aber sonst nicht viel an der Uni zu tun. Also verbring ich lange Tage entweder im Student Hub oder zu Hause. Samstag wollten Ann und ich zum Strand gehn - zumindest hätten wir uns das vorgenommen. Bei 20°C in der Sonne zu liegen ist halt nur was für harte Kerle, aber was tut man nicht alles für nachsommerliche Gefühle.
Mir ist auf der Uni von einem Studienkollegen etwas herrlich australisches gezeigt worden:
Gestern, Samstag, hab ich wieder eine kleine Dinnerparty bei
mir zu Hause gehabt. Monique und Skylar sind gerade in Melbourne, darum hab ich viel Zeit mit Ann verbracht - auch neben unseren Tauchkursen. Ich hab sie, gemeinsam mit ihren Mitbewohnern, zu mir eingeladen, nachdem wir Samstagfrüh bei ihnen in Bar Beach gefrühstückt haben. Eigentlich wollte ich zum Strand radeln, hab aber noch einen kurzen Abstecher bei ihnen in Bar Beach machen wollen bevors an den eigentlichen Strand geht. Da Ann mit ihrer Mitbewohnerin Catie (gerade neu eingezogen) und Josie (deren beste Freundin) gefrühstückt hat, habe ich mich dazugesellt, obwohl ich schon gefrühstückt hatte.
Wir haben den ganzen Vormittag bei ihnen in der Küche verbracht und gequatscht und diskutiert was das Zeug hält. Als Fazit könnte man sagen, dass wir festgestellt haben, dass Australier gar nicht so offen sind, wie sie immer tun (oder wie man es immer hört). Mir selbst sind zwar noch keine Australier unfreundlich gegenübergetreten, aber bei den Amerikanerinnen hab ich das schon öfter mitbekommen. "Fuck Americans!" oder "American Bitches!" hört man unter den Jugendlichen des öfteren. Wo dieser Ami-Hass her kommt wissen wir nicht wirklich. Wobei wir sehr interessante Theorien darüber aufgestellt haben... Des weiteren hab ich an dem Abend gelernt, dass unser allseits beliebter
Präsident Obama in Amerika gar nicht so beliebt ist. Und das war sehr interessant zu hören, denn die Mädels (Catie ist übrigens auch Amerikanerin) konnten tatsächlich begründen, warum sie Obama nicht gut finden. Und dass seine internationale Beliebtheit nur daher kommt, dass er eine sehr positive Ausstrahlung hat, gut Rden halten kann und zumindest zu einem Bruchteil schwarz ist. Welchen Einfluss seine Entscheidungen auf die amerikanischen Bürger haben war mir zum Beispiel auch blunzen ( = egal). Zumindest bis gestern noch.
Am Abend bei der Dinnerparty sind auch Donte (ein weiterer Mitbewohner von Ann und Monique) und seine Freundin zu mir gekommen und wir haben Casserole gemacht. Als Vorspeise gabs Guacamole, mit unglaublich guten Avocados, als Nachspeise typisch amerikanisch Cookies. Und dann war da natürlich noch der "Goon" - australischer billiger süßer Wein. Da man sich hier sonst nix leisten kann als armer Student, ist man doch mit allem zufrieden. Und Goon gibt es in 3 Liter Beuteln um 10$, was dann in etwa unserem Budget entspricht.
Wir haben unseren gemeinsamen Abend mit amerikanischen und österreichischen Kartenspielen ausklingen lassen. Und als Resultat von dieser aufregend, quirrligen Woche bin ich jetzt krank. Zum allerersten Mal in Australien. Ein Hoch
auf die Prüfungszeit! Juche!
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