Vom Outdoor-Duschen zum Mützenkaufen in 2 Tagen


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North America » United States » Maine » Trenton
October 7th 2011
Published: October 10th 2011
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Los geht'sLos geht'sLos geht's

Natürlich bestens vorbereitet im perfekten Klettersteigoutfit :-)
Am nächsten Morgen haben wir noch mit Jaimie den kleinen Ort Chatham auf dem Cape besucht, wo wir ein paar Robben und die riesigen Ferienhäuser der Hollywoodstars gesehen haben.
Dann bevor wir gefahren sind habe ich noch die Outdoor-Dusche bei Jonathan benutzt (garnicht so kalt wie man denkt) und wir haben uns auf den Weg Richtung Norden gemacht. Kurze Pausen auf dem Weg nach Maine, dem größten der Neuengland-Staaten haben wir in Portsmouth, New Hampshire auf einen Smoothie und in Freeport, Maine auf ein paar Tüten Outlet-Shopping gemacht. Das Wetter war allerdings so schlecht, dass wir die kleinen Fischerorte und Leuchttürme auf dem Weg ausgelassen haben.

Nach einem langen und regenreichen Fahrtag den wir morgens auf Cape Cod noch mit Sonnenschein begonnen hatten kommen wir am Abend gegen 21 Uhr in unserem Bed and Breakfast in Trenton, Maine in der Nähe des Acadia National Parks an.

Hier haben wir eine winzig kleine Suite reserviert, die jedoch sehr süß eingerichtet und mit einem Schaukelsofa ausgestattet ist. Ein Traum :-)

In Maine ist es allerdings ziemlich kalt, trotzdem ist es bei Dannys wo wir mal wieder zu Abend essen klimatisiert. Die spinnen, die Amis. Ein Kamin wäre besser!! Irgendwie hat uns das Essen bei Dannys in unserer Erinnerung auch besser geschmeckt und so beschließen wir, dass es diesen Urlaub bei dem einen Mal hier bleiben soll. Vor 2 Jahren waren wir jeden zweiten Tag bei Dannys gelandet...so ändern sich die Zeiten.
Am Mittwoch starten wir mit einer kleinen Enttäuschung in den Tag: in unserem super süßen familienbetriebenen BnB hatten wir uns das Frühstück etwas schöner vorgestellt. Doch es gibt außer Kaffee, Muffins und Obst nur abgepacktes Müsli, Joghurt und abgepackten Saft sowie ein paar Eier. Alles wird auf Styroportellern verzehrt und aus Styroportassen getrunken, die danach in einen riesen Mülleimer wandern. Unfassbar :-) Mit viel zu süßen Muffins, zu süßem Saft und zuckrigem Joghurt in den Mägen machen wir uns schließlich auf in den Acadia National Park. Obwohl längst nicht so "spektakulär" wie zum Beispiel der Grand Canyon National Park, zählt Acadia mit um die 3 Millionen Besuchern jährlich zu den meist besuchten Nationalparks der USA. Im Visitor Center wo wir unseren Eintrittspass kaufen wimmelt es nur so von Reisegruppen jenseits der 50 und wir senken den Altersdurchschnitt erheblich als wir uns in die Schlange stellen. Hoffentlich ist es im Park nicht so überfüllt.
Im Park verteilt es sich tatsächlich etwas und da wir zwar alle möglichen Broschüren mitgenommen haben, aber den Hiking Guide vergessen haben, halten wir einfach am ersten Parkplatz mit Trailhead und sehen uns die Route an. Der Precipe Trail ist nur etwa 3 km lang und überwindet dabei 218 Höhenmeter. Hin und Zurück soll man 2 1/2- 3 Stunden einplanen. Das hört sich ganz spannend an. Allerdings sagt ein Schild uns auch, dass es sich nicht um einen Wanderweg sondern um einen Klettersteig handelt. Wir tragen nur Jeans und normale Turnschuhe aber egal!! Los!!
Nach einer harmlosen Kletterpartie über riesige Gesteinsbrocken wird der Weg immer heftiger und schraubt sich den Mount Champlain in haarsträubenden Trampelpfaden am Abgrund entlang hinauf. An vielen Stellen sind kleine Geländer angebracht und wir bewegen uns auf Eisenstiften und -klammern direkt in der Felswand nach oben. An anderen Stellen widerum fehlen die Sicherungen und man muss sich etwas überwinden um voran zu kommen. Es macht unglaublichen Spaß aber sobald der Felsen nass ist, und das ist er an vielen Stellen durch herabrinselndes Felswasser komme ich mit meinen "Wanderschuhen" auch mal ins Rutschen, was garnicht so lustig ist. Überall auf dem Weg hat man aber eine tolle Sicht sodass wir keine Sekunde daran zweifeln, dass sich der Weg lohnt. Oben weht ein unglaublicher Wind sodass wir nur kurz Pause machen und die atemberaubende Sicht auf das Meer und die vielen kleinen bewaldeten Inseln im Atlantik genießen. Für den Abstieg wählen wir eine etwas längere aber dafür reine Wanderstrecke ohne Kletterpartien, die uns nach etwas mehr als 3 Stunden wieder an unseren Parkplatz führt. Jetzt haben wir uns den Sandy Beach verdient, den man locker mit de Auto anfahren kann und wo man ein bisschen in der Sonne dösen kann.
Das heißt wenn sie sich zeigt, der Himmel ist ziemlich bedeckt und ohne Sonne ist es auf Grund des Windes empfindlich kühl. Nach dem Strand fahren wir auf der Loop Road, das ist eine Straße für alle die, die den Nationalpark besichtigen wollen ohne jemals aus dem Auto auszusteigen, die schöne Küste entlang und halten noch ab und zu für ein Foto oder einen längeren Blick über die Buchten. Dann knurren unsere Mägen so sehr, dass wir uns im Jordan Pond House, dem einzigen Restaurant des Parks, bei der Spezialität des Hauses "Tea and Popovers" aufwärmen. Popovers sind in Muffinform gebackene fluffige "Brötchen", ähnlich wie der englische Yorkshire Pudding, die man hier mit Salzbutter und Erdbeermarmelade isst. Sehr lecker und genau das Richtige für uns. Nach dem Afternoon Tea fahren wir noch ein Weilchen durch den riesigen Park um dann gegen 5 bei Christians Lieblingsfotomotiv dem Bass Harbor Head Light in der äußersten Ecke des Parks anzukommen. Obwohl es inzwischen regnet und wirklich schweinekalt geworden ist, ist er jedoch nicht der einzige Fotograf, der hier einen Sonnenuntergangs-Shot von dem kleinen Leuchtturm machen will- die guten Plätze sind alle schon von höchst proffessionellen Fotografen mit Regenschirm-Halter besetzt. Trotzdem ist Chris nach einer Stunde zufrieden und wir fahren zu einem kleinen Diner mit dem Namen "Captain Nemo's Surf and Turf", dass wir auf dem Weg völlig abseits der Touristenorte gesehen hatten. Hier ist es total urig und bei einem Glas Merlot und einem Grilled Chicken Sandwich beenden wir den Tag. Nein halt, wir fahren danach noch zu Walmart und kaufen uns für 2 Dollar jeweils eine Mütze um den morgigen Tag in Maine zu überleben 😊
Im Hotel angekommen springen wir dann noch in den gemeinsamen Whirlpool (es gibt ein extra Pool-Haus!!), den außer uns netterweise keiner nutzt.

An unserem zweiten Tag im Acadia NP wollten wir uns eigentlich Fahrräder leihen und damit den Park auf den 47 Meilen langen Carriage Roads erkunden. Allerdings ist es morgens so eisekalt, dass wir uns dagegen entschließen. Stattdessen bummeln wir ein bisschen durch Bar Harbor, den kleinen aber super touristischen Ort am Rande des Parks, in dessen Hafen gerade die AIDA eingelaufen ist, und machen einige kürzere Spaziergänge um die diversen Seen im Park. Durch den Wind ist es aber so kalt dass wir nicht wirklich eine Menge Spaß dabei haben. Als wir schließlich auf den Cadillac Mountain, den höchsten Berg an der Ostküste Nordamerikas hinauffahren, bläst es uns fast vom Gipfel. Eine kleine Runde drehen wir aber doch da die Aussicht einfach toll ist dort oben.

Dann spielen wir noch eine Runde Minigolf am Rande des Parks, wo es etwas weniger windet und essen in Bar Harbor noch lecker Seafood bevor wir wieder die Hot Tub in unserem Bed and Breakfast entern und dann früh ins Bett gehen.

Denn am nächsten Morgen um 05.30 Uhr klingelt unser Wecker, wir wollen zum Sonnenaufgang auf den Cadillac Mountain, angeblich der Ort von wo man als einer der ersten Menschen der USA den neuen Tag begrüßen kann.

Allerdings sind wir, als wir dort gegen 06.20 Uhr ankommen längst nicht alleine, bestimmt 60-80 Menschen haben sich trotz eisiger Temperaturen (wir mussten unser Auto erst freikratzen, außerdem hat es über Nacht die ganze Umgebung mit Frost überzogen) zu diesem Ereignis eingefunden. Und als die Sonne über den Horizont kriecht wird Beifall geklatscht...Touries!!

Aber der schöne Sonnenaufganng entschädigt etwas für die Temperaturen.
Trotzdem zieht es uns jetzt wieder Richtung Süden und wir hoffen auf wärmere Temperaturen. Bye bye Acadia.


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