Lateinamerika - Woche 89 (Mexico)


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North America » Mexico
August 18th 2006
Published: October 26th 2007
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12.08.06
Ich stellte den Wecker auf kurz vor 06.00 Uhr und machte mich parat. Ich oeffnete schon mal das Fenster, damit ich Jorge’s Auto oder sein Klopfen hoeren konnte. Doch bis 07.00 Uhr traf er nicht ein. Ich packte meine Sachen und ging schon mal auf die Strasse. Dort wartete ich an der Sonne und waermte mich ein wenig auf. Jorge kam erst eine halbe Stunde spaeter. Ich dachte nicht, dass wir uns so schnell wieder treffen. Wir suchten den Ausgang aus San Cristóbal und fuhren Richtung Palenque. Der Weg war recht kurvig und laestig mit den sogenannten Verlangsamungstechniken, sodass sich die Fahrt sehr in die Laenge zog. Aber wir wollten ja auch nicht direkt nach Palenque fahren, sondern noch ein paar Orte dazwischen besuchen. Den ersten Halt machten wir in Ocosingo. Der Hauptgrund dafuer war jedoch ein Besuch in der Autogarage. Die Arbeiter meinten, dass wir das Auto in 40 Minuten wieder abholen koennten. In der Zwischenzeit gingen wir gemuetlich fruehstuecken. Als wir zurueck kehrten, war das Ende noch fern. Ich schlief solange, bis das Auto endlich repariert war. Erst nach zwei Stunden konnten wir wieder weiterfahren. Es war also schon recht spaet und wir hatten noch ein grosses Programm vor uns. Der naechste Halt war in Agua Azul. Es erwartete uns ein sehr schoener, tuerkisfarbener Fluss mit diversen Badestellen und ringsherum waren etliche Artesanía-Staende aufgestellt. Jorge und ich liefen die ganze Strecke bis zum Ende, um ein paar Fotos zu machen. Dort gingen wir auch zum ersten Mal baden. Das Wasser war recht kalt, daher eine richtige Erfrischung. Wir liefen den ganzen Weg wieder zurueck und machten einen zweiten Halt praktisch beim Ausgang. Es war schon fast 16.00 Uhr, als wir weiterfuhren. Bis zu dem Wasserfall Misol-Ha war es doch noch eine rechte Strecke, aber anscheinend kamen wir gerade noch rechtzeitig fuer Fotos mit Sonnenschein. Nach dem Knipsen liefen wir hinter dem Wasserfall durch, was auch sehr spektakulaer und ein bisschen nass war. Jorge ging danach nochmals schwimmen, ich wartete auf ihn. Danach assen wir noch kurz etwas, bevor die Fahrt nach Palenque weiterging. Jorge fuhr mich zum genannten Ort, doch irgendwo mussten wir uns genauer ueber diesen informieren. Waehrend ich mit jemandem sprach, war auch Jorge mit jemandem am reden. Er lernte Antonio kennen, welcher uns einen Vorschlag gab fuer eine gute Unterkunft. Wir nahmen ihn gleich mit und fuhren zum Hostal Palapa. Dort fuehlte ich mich auch gleich wohl und blieb. Nun kam erneut der Abschied von Jorge, er hatte noch einen langen Weg vor sich. Ich machte es mir im Zimmer gemuetlich und kurz darauf kam auch schon Antonio um mich zu fragen, ob ich zur Bar komme. Kurz spaeter ging ich dorthin und unterhielt mich ein wenig mit ihm. Spaeter kam auch noch einer seiner Kollegen, Cesar, hinzu. Wir hatten es sehr lustig miteinander, fuhren kurz ins Zentrum um etwas einkaufen zu gehen und verbrachten den ganzen Abend zusammen. Antonio bot mir an, mich morgen auf seine Tour durch die Ruinen mitzunehmen und Cesar bot mir an, mich zu Wasserfaellen zu bringen. Das Tagesprogramm schien also schon komplett zu sein.

13.08.06
Als ich morgens um 07.00 Uhr beim Restaurant war, stand noch kein Antonio dort. Ich setzte mich hin und unterhielt mich eine Weile mit Rafael, dem neuen Besitzer des Hostals. Er lud mich auf einen Kaffee ein und bot mir an, spaeter zu einem Wasserfall zu gehen, falls es mit meinem Date nicht klappen wuerde. Um 08.00 Uhr war es mir zu bloede, noch laenger zu warten, deshalb machte ich mich zu Fuss auf den Weg zu den Ruinen. Da heute Sonntag war, gab es freien Eintritt, eine super Idee. Ich besuchte also ein weiteres Mal Ruinen, war jedoch positiv ueberrascht. Die Anlage gefiel mir sehr gut und ich schaute mir praktisch alles an. Nach etwa zwei Stunden brauchte ich jedoch eine Pause und setzte mich hin. Kurz darauf sprach ich einen Touristen an, ob ich seine Karte anschauen duerfe, worauf wir richtig ins Gespraech kamen. Sein Name ist Johannes, ein Deutscher. Er gab mir etliche Infos ueber Cuba, welche ich natuerlich gut gebrauchen konnte. Spaeter begleitete er mich noch zu den letzten Ruinen und bis zu meinem Hostal. Dort verabschiedeten wir uns und gingen unsere eigenen Wege. Ich checkte aus dem Zimmer aus, um in eine Haengematte zu wechseln. Danach beschaeftigte ich mich ein wenig mit lesen und essen und wartete auf Cesar. Um 13.30 Uhr fragte mich Rafael, ob ich ihn ins Zentrum begleiten wolle. Ich nahm sein Angebot an und wir gingen nach Palenque zum Einkauf. Als wir eine halbe Stunde spaeter zurueck kamen, war Cesar immer noch nicht da. Ich wartete noch bis 14.30 Uhr, doch er traf nicht ein. Da hielt wenigstens Rafael sein Versprechen ein und wir gingen zum Wasserfall in der Naehe. Wir verbrachten einige Zeit dort und als wir wieder im Hostal eintrafen, sass auch tatsaechlich Cesar dort. Ich teilte ihm mit, dass ich nur kurz duschen gehen und dann gleich zu ihm kommen wuerde. Doch ich brauchte ein wenig laenger, da ich noch kurz ein paar Sachen umpackte. Als ich zum Restaurant lief, kam er mir entgegen und meinte, er wuerde gehen, wir koennten uns jedoch spaeter treffen. Das war wieder mal typisch, Maenner lassen Frauen stundenlang warten, sie selbst warten jedoch kaum. Ich nahm es gelassen und las ein wenig. Spaeter ass ich etwas Kleines und unterhielt mich mit ein paar anderen Gaesten. Die Musik war nicht so nach meinem Geschmack, weshalb ich mich schon frueh in mein Zimmer begab und es mir in der Haengematte gemuetlich machte. Es dauerte auch nicht lange, bis der eine Typ, mit welchem ich mich vorhin unterhielt, zu mir ins Zimmer kam. Er war ein bisschen laestig und es dauerte eine Weile, bis es in seinen Kopf drang, dass ich nichts von ihm will und er endlich das Zimmer verliess. Ich schloss die Tuere hinter mir und machte es mir in der Haengematte wieder gemuetlich. Eigentlich wollte Rafael noch kurz vorbeischauen, doch das dauerte auch seine Zeit, weshalb ich schlafen ging.

14.08.06
Ich stand erneut frueh auf und lief gegen 07.00 Uhr vom Hostal los. Das Gepaeck deponierte ich dort. Nach einer Stunde kam ich endlich bei der Tankstelle an, um mir etwas Kleines fuer auf den Weg einzukaufen. Es war zwar unglaublich teuer, aber das Einzige in der Umgebung. Dann machte ich mich auf den weiteren Weg nach Yaxchilán und Bonampak, weiteren Ruinenstaetten. Heute war es ein bisschen schwieriger als sonst, von Ort zu Ort zu kommen. Ich kam erst gegen 12.00 Uhr in Yaxchilán an. Dort wurden mir auch gleich einige Bootspreise offeriert, doch ich war die einzige Touristin. Ich sah kurz vorher zwei Touristen in einem Auto und machte mich auf die Suche nach ihnen, um evtl. das Boot mit ihnen zu teilen. Ich fand das Paerchen in einem Restaurant und fragte sie. Sie waren ebenfalls erfreut, einen weiteren Touristen anzutreffen, aus demselben Grund. Sie bestellten sich jedoch gerade etwas zum essen. Unterdessen kehrte ich zur Hauptstrasse zurueck, um auf eventuelle weitere Touristen zu warten. Als sie gegen 13.30 Uhr zu mir kamen, hatte sich die Gruppe jedoch noch nicht vergroessert, weshalb wir uns nur zu Dritt auf den Weg machten. Der Bootsfahrer fuehrte uns zu seinem Boot und von dort aus fuhren wir etwa 40 Minuten bis zur Ruinenstaette. Wir waren wohl die letzten Besucher und hatten dementsprechend unsere Ruhe. Wir schauten uns die Ruinen an und hatten einige Treppen zu besteigen. Yaxchilán ist ein sehr schoener Ort im Dschungel. Dadurch sahen wir auch einige Tukane und Affen, was das Ganze noch interessanter machte. Etwa zwei Stunden spaeter kehrten wir mit dem Boot ins Dorf zurueck. Von dort aus wurde ich von Liska und Philipp bis Lacanjá mitgenommen. Dort verabschiedeten wir uns und ich machte mich auf die Suche nach einer Schlafmoeglichkeit. Es dauerte zwar ein bisschen, aber ich schaffte es sogar, eine Gratisuebernachtung zu organisieren. Danach wollte ich ins Dorf, um dort etwas essen zu gehen. Als ich einen Mann in einem Auto danach fragte, wie lange ich zu Fuss bis ins Zentrum brauche, gab er mir eine normale Antwort und fuhr weiter. Doch es dauerte nicht lange bis er zurueckkehrte und mir anbot, mich bis ins Zentrum mitzunehmen. Ich nahm das Angebot gerne an, verliess das Auto jedoch nach kurzer Zeit wieder, da er nur auf Sex aus war. Hier in Mexico sind die Maenner sehr aktiv am anbaggern und sie bezahlen sogar fuer Sex. Das waere zwar eine gute Moeglichkeit, hier Geld zu verdienen, aber ich denke, das lasse ich wohl lieber ;-). Stattdessen lief ich die ganze Strecke. Leider stellte ich fest, dass es keinen Comedor gibt, oder die Leute nicht bereit waren, zu kochen. Ich fand gerade mal einen kleinen Laden, wo ich mir eine Cola und ein Pack Salzcracker kaufen konnte, fuer den Fall, dass es wirklich nirgendwo etwas gibt. Dann kehrte ich Richtung Unterkunft zurueck. Es war schon sehr dunkel und ich kam recht spaet bei einem Restaurant gleich in der Naehe meiner Unterkunft an. Aber zum Glueck gab es noch etwas zu essen. Danach ging ich zur Unterkunft und unterhielt mich noch ein wenig mit der dort anwesenden Person, bevor ich mich in der Haengematte verkroch und schlafen ging.

15.08.06
Bereits um 06.30 Uhr lief ich los Richtung Bonampak. Der Weg dorthin zu Fuss dauert etwa 1,5 Stunden, somit waere ich puenktlich angekommen. Doch ueberraschenderweise nahm mich nach kurzer Zeit ein Angestellter mit, sodass ich bereits um 07.00 Uhr dort ankam. Nun musste ich zwar eine Stunde warten, aber immerhin musste ich nicht laufen. Kurz vor 08.00 Uhr wurde mir ein Ticket verkauft und ich konnte mir die Ruinen anschauen. Ich war jedoch sehr enttaeuscht davon, nur die verschiedenen Wandbemalungen waren sehenswert. Ansonsten war nur eine Plaza vorhanden, welche man bei vielen anderen Ruinen auch sehen kann. Nach etwa 15 Minuten war ich bereits fertig mit dem Besuch und machte mich auf den Rueckweg. Diesmal musste ich jedoch die ganze Strecke laufen, da es noch keine Autos hatte. Nur die letzten paar Meter wurde ich von einem Bus mitgenommen. Bei der Bushaltestelle traf ich eine Touristin an. Ich unterhielt mich eine Weile mit ihr und teilte ihr meine Bonampak-Erfahrungen mit. Sie entschloss dann gleich, diese nicht zu besuchen. Wir liefen zusammen Richtung Hauptkreuzung, wurden aber auch diesmal gleich mitgenommen. Von dort aus wollte sie den Bus nehmen und ich wollte per Anhalter weiter. Wir hatten nach kurzer Zeit Glueck und wurden von einem Ehepaar mitgenommen. Geneviève schloss sich mir doch noch an. Meine Plaene waren, zwei Wasserfaelle auf der Route nach Palenque zu besuchen. In Nueva Palestina verabschiedete ich mich von allen und machte mich alleine auf den weiteren Weg. Doch es dauerte nicht drei Minuten, da tauchten alle wieder auf und meinten, sie wollten die Wasserfaelle auch besuchen. Das fand ich natuerlich genial. Wir besuchten also beide Wasserfaelle zusammen und verabschiedeten uns erst etwa zwei Stunden spaeter. Ich wurde kurz spaeter von einem Motorradfahrer bis nach Palenque mitgenommen. Er fuhr mich sogar bis zum Hostal, wo ich mein Gepaeck ablud und dann machte er mit mir einen Rundgang durchs Zentrum. Ich verabredete mich mit German auf morgen, mal schauen, wieviel Verlass darauf ist. Im Zentrum machte ich dann zuerst einen Besuch im Internet, wo ich meine Reiseberichte nachschrieb. Danach ging ich noch ein wenig auf Shoppingtour, bevor ich zur Unterkunft zurueckkehrte. Dort war praktisch kein Mensch, nicht mal Rafael. Ich ass deshalb nur etwas Znacht und ging schon mal mein Gepaeck packen und frueh ins Bett. Ich schlief schnell ein, wachte jedoch um 03.00 Uhr morgens auf, als jemand an meine Tuere klopfte, um mich zu fragen, ob ich Papier habe, um einen Joint zu rollen. Ich teilte ihm mit, dass ich nicht rauche und ein bisschen unfreundlich gab ich noch hinzu, ob er nicht ganz normal sei, um diese Zeit Leute zu wecken wegen einem Joint. Er entschuldigte sich und ging wieder in sein Zimmer. Nur dumm, dass ich dann etwa eine halbe Stunde lang nicht mehr schlafen konnte.

16.08.06
Ich war puenktlich um 06.30 Uhr parat, die verabredete Zeit mit German. Ich haette wetten koennen, dass er nicht kommt. Um 07.00 Uhr lief ich bereits los und nahm spaeter einen Bus ins Zentrum. Von dort aus versuchte ich es per Anhalter. Es dauerte eine Ewigkeit, doch dafuer hatte ich jemanden gefunden, der mich bis zur Laguna von Catazajá fuhr. Lorenzo war mit seinem Arbeitskollegen unterwegs und musste im Dorf noch etwas erledigen. Zwischendurch fuhr er mich mit dem Auto durchs Dorf und zeigte mir die Lagune. Als er mit seiner Arbeit fertig war, fuhren wir noch zu seiner Mutter nach Hause, in ein kleines Dorf etwa eine halbe Stunde entfernt. Auf dem Weg passierte etwas sehr Lustiges. Wir sahen ein Guerteltier und Lorenzo trat auf die Bremse. Der andere Typ rannte aus dem Wagen und versuchte, das Tier zu schnappen. Doch es war schon weit davon gerannt und der Typ rannte hinterher. Es dauerte auch nicht lange, bis er es gefangen hatte. Das Lustige war nur, dass er dafuer in einen kleinen See, der sich im Gras vom Regen gebildet hatte, hineinsprang und demnach durch und durch nass wurde. Es sah einfach zu witzig aus. Er gab das Tier in einen Rucksack und setzte sich pudelnass hinten auf den Pick-Up. Wir fuhren weiter und besuchten Lorenzo’s Mutter. Dort deponierte ich kurz meinen Rucksack und weiter ging es mit einer Bootstour. Ein Kollege oder Nachbar fuhr uns mehr als eine halbe Stunde durch die Gegend, was sehr schoen war. Ich fuehlte mich wieder mal unheimlich wohl bei diesem Klima und der wunderschoenen Natur. Als wir wieder zurueckkehrten, fuhren wir wieder Richtung Palenque. Ich stieg jedoch bei der Kreuzung aus, um weiter Richtung Campeche zu reisen. Es dauerte erneut lange, bis mich ein Camionfahrer mitnahm. Leider machte er bei einer grossen Kreuzung ein Nickerchen und meine Fahrt war zu Ende. Von dort aus versuchte ich es weiter per Anhalter, Busse waren schon fast keine mehr vorhanden. Doch hier wollte mich einfach keiner mitnehmen. Ein anderer Lastwagenfahrer fragte mich, wo ich hin moechte und er bot mir an, mich mitzunehmen. Ich setzte mich schon mal in seinen klimatisierten Lastwagen, musste jedoch noch etwa eine halbe Stunde warten, da er noch einen Kumpel abwarten musste. Es wurde ein wenig laenger als eine halbe Stunde, bis sein Kumpel kam. Und dann war nochmals warten angesagt, da dieser noch etwas erledigen musste. Nach einer weiteren halben Stunde kam der Fahrer zurueck und meinte, er muesse nur noch die Rechnung bezahlen, das wuerde nicht mehr lange dauern. Aber wenn ich wolle, koenne ich es ja inzwischen nochmals versuchen mit Autostop. Das machte ich auch, doch es gab schon fast keinen Verkehr mehr. Nach etwa einer halben Stunde hatte ich endlich Glueck und drei Jungs fragten mich, wo ich hin moechte. Sie mussten in dieselbe Richtung und luden mich ein. Die Fahrt war ganz angenehm, aber recht lange. Irgendwann machten wir eine Pause um etwas zu essen. Gegen 20.00 Uhr kamen wir endlich in Campeche an. Omar, Israel und Emiliano wollten heute noch nach Cancún fahren und liessen mich deshalb im Zentrum raus. Wir verabschiedeten uns und verabredeten uns provisorisch in Cancún in ein paar Tagen. Ich fragte sofort zwei Maedchen an, ob sie einen Ort zum uebernachten wuessten. Sie waren sehr hilfreich, wussten selbst aber auch nichts. Sie begleiteten mich mit dem Bus zu einer Unterkunft, welche jedoch zu teuer war. Dann machte Cinthia einen Anruf und checkte andere Hotels. Schlussendlich lud sie mich jedoch zu sich nach Hause ein. Wir liefen dorthin und es erwartete mich die ganze Familie mit offenen Armen, als wuerden wir uns schon lange kennen. Wir redeten eine Weile, ich bekam etwas zu trinken und zu essen und durfte eine Dusche nehmen. Die Familie mit den vier Kindern lebt sehr einfach. Das Haus besteht aus einem Badezimmer, einem Wohnraum und einer Kueche, weshalb die meisten in einer Haengematte schlafen. Als ich mich frisch gemacht hatte, redeten wir noch eine Weile, dann gingen wir schlafen, ich im selben Raum wie die Eltern und dem 11-jaehrigen Sohn Francisco.

17.08.06
Kurz vor 08.00 Uhr stand ich auf, alle anderen waren schon laenger wach. Ich machte meine Sachen parat und eine Stunde spaeter ging ich ins Zentrum. Francisca gab mir noch zwei Aepfel mit und meinte, wenn ich Hunger haette, koenne ich zum Essen kommen, wann immer ich wolle, damit ich nicht zuviel Geld ausgeben wuerde. Das war echt unglaublich, vorallem da sie selber so einfach leben. Ich fuhr mit dem Bus ins Zentrum und lief praktisch den kompletten historischen Teil ab. Campeche hat sehr viele koloniale Gebaeude, in den verschiedensten Farben. Zudem sind im ganzen Zentrum irgendwelche kleine Festungen zu sehen. Ausserhalb des Zentrums besuchte ich auch noch die Festung San Miguel, doch der Weg dorthin war lange, vorallem da meine Fuesse schon schmerzten und es hoellisch heiss war. Bei der Festung traf ich wieder drei Jungs aus Cancún und unterhielt mich ein wenig mit ihnen. Auch sie gaben mir ihre Adresse, fuer den Fall, dass ich Hilfe gebrauchen kann, sobald ich in Cancún bin. Den Rueckweg musste ich zum Glueck nicht mehr laufen, denn jemand nahm mich auf seinem Motorrad mit und liess mich im Zentrum wieder raus. Dort machte ich einen kurzen Internetbesuch. Danach lief ich noch zur Touristeninfo, um einige Infos ueber die Region zu erhalten. Es war schon recht spaet, als ich mich endlich auf den Heimweg machte. Ich fuhr mit dem Bus nach Hause, wo mich die Familie schon erwartete. Ich erhielt etwas zu essen und dann redeten wir eine Weile. Spaeter kamen die Kinder auch hinzu und zeigten mir ein wenig die Nachbarschaft. Heute wurde es vor lauter reden recht spaet, aber es war eine schoene Zeit und eine tolle Erfahrung mit der Familie.

18.08.06
Ich stand erst gegen 07.00 Uhr auf, da vorher alle noch am schlafen waren. David, der Vater, stand ebenfalls auf. Er bot mir an, mich mit dem Motorrad bis zur Hauptkreuzung zu fahren, das war natuerlich perfekt. Ich verabschiedete mich von allen und wir fuhren los. Nach etwa zehn Minuten Fahrt war ich bereits dort und verabschiedete mich auch von David. Es dauerte nicht mal eine Minute, bis mich jemand mitnahm. Juan-José war sogar so nett und fuhr extra wegen mir 20 km weiter, um die Ruinen Edzná besuchen zu koennen. Er begleitete mich beim Besuch der Ruinen, obwohl er diese schon mal gesehen hatte. Danach fuhr er die ganze Strecke wieder zurueck und liess mich in Hopelchén, einige Kilometer weiter, ausgangs des Dorfes raus. Dort bekam ich eine weitere Mitfahrgelegenheit bis zu den Hoehlen. Ich lief mit meinem tonnenschweren Rucksack einen knappen Kilometer bei bruetender Hitze, es war uebelst. Als ich ankam, war ich die einzige Touristin und der Preis recht hoch. Nachdem ich sagte, ich werde mir ueberlegen, ob ich die Hoehlen besuche, meinte er, wenn ich auf weitere Touristen warten wuerde, liesse er mich gratis herein. Das war ein super Angebot. Es dauerte auch nicht lange, bis zwei weitere Touristen kamen und wir die Hoehle besuchen konnten. Das Preis-/Leistungsverhaeltnis haette auf jeden Fall nicht gestimmt, ich habe schon viel schoenere Hoehlen gesehen und war froh, nichts bezahlen zu muessen. Nun durfte ich die ganze Strecke wieder zurueck laufen und an der Kreuzung auf eine weitere Mitfahrgelegenheit hoffen. Das war gar nicht so einfach, keines der eh schon wenigen Autos wollte anhalten. Nach langem Warten hatte ich Glueck mit einem Camionfahrer. Er freute sich ueber meine Anwesenheit, vorallem weil ich auch noch spanisch konnte. Er liess mich bei den Ruinen von Uxmal raus. Bis zum Eingang war es nur eine kurze Strecke und ich durfte mein Gepaeck bei der Kasse deponieren. Der Eintritt war recht happig, aber es sind ja auch einige der wichtigsten Ruinen dieser Umgebung. Ich machte also einmal mehr einen Rundgang durch Ruinen, fand diese jedoch sehr schoen und der Preis hat sich dementsprechend auch gelohnt. Nach etwa einer Stunde war ich schon fertig und lief wieder zur Hauptstrasse zurueck. Dort nahm mich auch ein Paerchen mit, das ich vorher oefters beim Spaziergang durch die Ruinen gesehen hatte. Sie fuhren nicht ganz nach Mérida und liessen mich deshalb irgendwo raus. Von dort aus hatte ich einmal mehr Glueck und es wurde mir eine Gratisfahrt angeboten, bis ins Zentrum. Nun war wieder mal Hotelsuche angesagt und es wird immer schwieriger, etwas Guenstiges zu finden. Ich lief recht lange umher und konnte immerhin irgendwann mein Gepaeck deponieren, um die Suche ohne Last fortzusetzen. Als ich im Hostal Zócalo bei der Hauptplaza ankam, traf ich zufaelligerweise auf Geneviève, welche ich vor ein paar Tagen getroffen hatte. Das Hostal war guenstig und angenehm, weshalb ich mich entschied, zu bleiben. Wir hatten uns einiges zu erzaehlen. Nachdem ich mein Gepaeck vom anderen Ort hierher gebracht hatte, gingen wir auf die Strasse zum spazieren und etwas essen. Mérida ist ebenfalls eine schoene Stadt, vorallem ist sie sehr lebendig, was wahrscheinlich an dem heissen Klima liegt. Ueberall waren viele Leute auf den Strassen, Musik war zu hoeren und viele Artesanos verkauften ihre schoenen Sachen. Wir waren schon frueh recht muede, weshalb wir ins Hostal zurueck kehrten und zu Bett gingen.


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