Wieder am Trainingsberg – Volcano Malinche (4.461 m)


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March 25th 2011
Published: March 30th 2011
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Anfang Februar waren wir vor der Orizaba (Citlaltepetl)-Besteigung schon einmal im „Trainingslager“ am Malinche gewesen. Zwei Besteigungen mit 1.380 Höhenmetern hatten uns damals eine prima Vorbereitung für den Orizaba garantiert. Wieso also nicht auch jetzt, mit dem Ziel, danach die Izta zu erklimmen?
Unser erster „ Akklimatisationsversuch“ war am Dienstag, 22.3.. Wir sind die Straßenstrecke gemütlich mit einem Mexikaner marschiert, der seinen Autoschlüssel unterwegs verloren hatte und nun nochmals auf Suche war. Angeregt unterhielten wir uns mit ihm und verabschiedeten uns an der Wegkreuzung zum eigentlichen Gipfelanstieg. Als wir nachmittags wieder am Eingang des Ferienparks ankamen, konnte er uns erfreut mitteilen, dass das gute Stück gefunden wurde. Dann trafen wir auf eine Freizeitgruppe mit Jugendlichen, die sich an dem steilen Aufstieg ordentlich schwer taten. Erfreut versuchten die Älteren ein paar Brocken Englisch an die Frau zu bringen. Sie hatten unseren kleinen schwarzen Liebling, einen Vierbeiner vom Ferienpark, mit sich. Schwanzwedelnd kam der Welpe auf mich zu und ich verwöhnte ihn mit Hundeleckerlis, die wir am Malinche immer dabei haben. Wenigstens ein Hund, der von der großen wilden Hundebande aus unserem Februar-Aufenthalt noch am Malinche geblieben ist!
Das freudige Ereignis beflügelte und wir gaben Speed. In etwa 3 ¼ Stunden haben wir dann den Gipfel erreicht und genossen die herrlichen Ausblicke auf Popo und Izta zum einen und auf den Orizaba im Westen zum anderen.

Nach zwei Tagen wollten wir es lehrbuchmäßig (lt. „Doc Hans“) mit einer zweiten Akklimatisierung versuchen. Wir trotteten mit normalem Wandertempo voran. Plötzlich sahen wir durch die Pinien hindurch zwei Hunde auf der Anhöhe. Die Beiden taxierten uns und kamen dann auf unsere Lockrufe hin nach unten gerannt. Mann, war das eine Begrüßung. Die alte Mami und ihre dreifarbige Tochter sind auch noch da! Klar, dass die Begegnung mit einer ordentlichen Menge Hundefutter gefeiert wurde. Besonders die Kleine war recht scheu. Wir legten Futter aus und zogen uns dann zurück. Die beiden Hunde fraßen in Windeseile gierig die seltene Gabe. Es ist schon erstaunlich, dass die Tiere bei dem geringen Futterangebot in den Bergen bis ganz hinauf mitgehen. Manche Hunde gehen bis auf den Gipfel! Das beinhaltet dann auch Kletterei über große Steinblöcke.

Doch dies war nicht die letzte Hundebegegnung: Auf Anstieg zum Sattel kam doch der „alte Graue“ den Berg hinunter! Er hinkte sichtlich, was mir sehr leid tat. Zwei früh aufgebrochene Wanderer begleiteten ihn. Leider hatten wir nur noch einen kleinen Futterrest für ihn. Dankbar lehnte er sich an Hans und ließ sich von mir den Bauch kraulen. Dieses Wiedersehen hat mich sehr gefreut. Ich hatte damit gerechnet, dass man ihn beseitigt, kam er doch immer wieder auch in den Ferienpark hinein und stellte vielleicht ein Störobjekt dar.
Die Erlebnisse ließen uns diesmal leichter die letzten Höhenmeter nehmen. Vor zwei Tagen musste ich immer wieder kurz innehalten. Nun machte sich die Höhe nicht mehr so bemerkbar und ich spürte deutlich mehr die Kraft in den Knochen. Das Geröllfeld war nicht leicht zu begehen. Taktisch klug musste ein leichter Weg durch das steile, steinige Gebiet gesucht werden, um nicht zu viel Kraft zu verlieren. Und dann winkte der Gipfel!

Wir gingen wieder zurück und auf dem Sattel wartete schon unser „Grauer“. Klar, dass wir unsere letzten Nahrungskrümel opferten. Es gab in Wasser eingeweichte Brötchen. Schlabber!
Dann nichts wie hinunter. Alles durch Schutt und Vulkanstaub schlitternd ging das im Schweinsgalopp in die Tiefe. Juhu – wie in Südtirol. Das machte Spaß. Hans steuerte dann einen ausgewaschenen Bachlauf an und weiter ging das Jogging. Als es dann wieder flacher wurde, machten wir langsamer. Und wer kam nicht mit kreisendem Schwanz hinterher gerannt? Na klar, der „Graue“. Es sah lustig aus, wie er den Schwanz im Kreise drehte. Doch vermutlich brauchte er den Schwanz, um bei dem rasenden Abwärtsrun sein Gleichgewicht zu steuern. Denn noch immer hinkte er. Treu trottete er den ganzen Weg bis zum Eingang des Ferienparks mit uns mit. Hans meinte, „ich wäre noch nie so langsam den Berg hinunter gegangen“. Klar – wir haben ja alle 50 Meter eine Schmusepause eingelegt….



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