Morgen gibt es Himbeereis


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North America » Canada » Ontario
June 11th 2006
Published: June 11th 2006
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Das sind mal gute Aussichten, oder?

Gestern bin ich hier angekommen, bei einer kleinen Bio-Farm in der Region Mapleton, Canada. Mapleton's Organic Bis dahin habe ich jedoch mal wieder eine kleine Odysee hinter mir gehabt:

Die letzten Regentage am Lago Atitlan


Fuer meine letzte Woche in Guatemala bin ich an unseren Anfangsort zurueck gekehrt, San Pedro am Lago Atitlan. Dort habe ich mich in einem netten, wenn auch sehr einfachen Hotel direkt am See einquartiert, noch mal ein paar Spanischstunden genommen und sonst vor allem nichts getan. Das heisst, wenn man Sonne-Geniessen als aktive Taetigkeit auffasst, dann habe ich damit die Vormittage verbracht und nachmittags meine Energie darauf verwendet, moeglichst nicht in den Regen zu geraten. Der jeden Tag einige Stunden fiel, und waehrenddessen haben sich die Wege in Baeche verwandelt. Mein Zimmer hatte zum Glueck nur an einer Stelle ein kleines Loch im Dach (im Bad waren es schon mehrere undichte Stellen), aber hinter meinem Rucksack habe ich bei der Abfahrt z.B. eine Schnecke gefunden, und wenn man die Tuer zur Dusche nicht zumachte hat sich dort regelmaessig eine Kroete eingefunden.

Weil aber andere nette Leute da waren konnte man auch die Regenzeit nutzen, und so habe ich neue Kartenspiele gelernt und habe am letzten Abend dort gemeinsam mit den anderen Gaesten grossartig gegessen- selbstgemachte Pasta mit Wein-Tomatensauce! (Ein Gast war ein mexikanisch-franzoesisch-kanadischer Koch). Das war ein angemessener Abschluss, und so war ich am Tag darauf nur noch in Panachajel, letzte Einkaeufe erledigen und fuer die Nacht vor dem Flug in Antigua, um fruehmorgens einen Shuttle zum Flughafen zu nehmen.

Das Auftaktspiel in Costa Rica


Mein Flug hierhin war recht kompliziert: Erst bin ich von Guatemala nach Costa Rica (Sueden), von dort nach El Salvador (wieder Norden und direkt neben Guatemala) und erst von dort aus nach Toronto.

Zufaellig war mein Zwischenstop in Costa Rica genau zur Zeit des Auftaktspiels der WM, und so sass ich mit lauter Costaricanern (falls die so heissen) im Flughafen und habe versucht, mein instinktives Zu-Deutschland-Halten zu unterdruecken. Ich war so schon etwas auffaellig, aber ich denke dass ich nicht direkt als Deutsche eingeordnet wurde 😊. Und so habe ich mitgefiebert und mit den Maennern und Frauen gefuehlt, die bei jeder Torchance aufgeschrien haben und sich je nach Ausgang vor Verzweiflung oder Freude auf den Boden geworfen haben (nicht alle, aber auch nicht nur einer!)

Die Nacht in Toronto Airport


Ich hatte mich in Guatemala morgens um 5 auf den Weg gemacht, und abends um 23:30 war ich endlich in Toronto. Da ich die Familie hier vorher nicht erreichen konnte (meine Mails kamen nicht bei ihnen an und ihre nicht bei mir), habe ich am Flughafen uebernachtet. Es gibt eine Website "Sleeping on Airports", die Toronto sehr empfiehlt, und tatsaechlich gab es reichlich bequeme Baenke zum Hinlegen, und ich hatte es mir mehr oder weniger direkt vor einem Typen, der fuer Leihautos zustaendig war bequem gemacht, und so fuehlte ich mich auch noch beaufsichtigt und sicher.

Schlafen konnte ich allerdings trotzdem nicht, und da ich in der Nacht vorher vor Aufregung und Verschlaf-Sorge auch nur zwei Stunden geschlafen hatte, war ich am Morgen entsprechend uebermuedet. Und mit Flohbissen uebersaet, deren Verursacher ich aber glaube ich aus Guatemala importiert habe (und entsprechend falsche Aussagen auf dem Einreiseformular bzgl. lebender Tiere gemacht habe).

Chrissie Glueckspilz, Folge XXXIV (mindestens!)


So frueh wie moeglich habe ich dann einen Bus in mehr oder weniger meine Richtung genommen, und der Fahrer hat mir direkt ein paar Tips zum Umsteigen gegeben, mich bis zum naechsten Haltepunkt umsonst mitfahren lassen und mir sogar noch eine Karte mit saemtlichen Bus- und Bahnlinien Torontos und Umgebung geschenkt. Das war schon mal ein guter Auftakt.

Leider ging es erst mal nicht ganz so gut weiter: Ich musste eigentlich in einen Ort namens Orangeville (das waere ungefaehr die Haelfte des gesamten Weges gewesen)- nur gab es am Samstag gar keine Verbindung dorthin! Also habe ich mich von der Busfahrerin an einer guenstig gelegenen Tankstelle absetzen lassen, wo ich mir erst mal einen Atlas genommen habe und herausgesucht habe, wo ich genau hinmuss. Als ich da so stand, kam ein Typ zum Bezahlen an die Kasse und ich habe ihn gefragt, ob er Richtung Orangeville faehrt. Das tat er, hat aber gefragt wo ich denn hin moechte, und ich habe es ihm auf der Karte gezeigt. Da stellte sich heraus, dass das hier ca. 15 Kilometer von seinem Wohnort entfernt ist, und so hat er mich bis direkt hier zur Farm gebracht; was immerhin noch gute anderthalb Stunden Fahrt waren. Unglaublich! Mein Gluecksmagnetismus haelt also auch in Canada weiter an.

Kuehe und Eiscreme


Am Mittag kam ich dann an, und es ist wunderschoen hier: Die Landschaft ist leicht huegelig, auf den Weiden nahe der Farm stehen die schwarzweissen Holsteiner-Kuehe (fuer Eis und Joghurt!), und ich habe ein kleines, himmelblaues Holzhaus nur fuer mich. Im grossen Haus wohnen die Besitzer, Ineke und Martin (urspruenglich aus Holland) sowie eine weiteres Maedel dass ueber den Sommer hier ist, Dominique aus der Naehe von Quebec. Ausserdem gibts einen blaueaeugigen, wuscheligen Hofhund namens Coco, eine dicke, langhaarige Hauskatze und mehrere Scheunenkatzen. Und ein Mootel, in dem die Kaelber untergebracht sind.

Ich habe mich direkt zuhause gefuehlt, und nach einer ersten Fuehrung durch die Anlage hier und einem gemeinsamen Mittagessen habe ich mich erst mal ein wenig hingelegt- und bis heute morgen geschlafen.

Heute nachmittag werd ich mit auf eine Art "Farmfest" fahren, wo u.a. das Eis von hier verkauft wird. Und morgen steige ich richtig ein und werde mein erstes Eis mitproduzieren- Himbeereis, hmmm!




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