Newfoundland


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Published: October 26th 2009
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Hallo Leude,
meld mich mal wieder nach ein paar wunderschoenen und durchaus extremen Wanderungen! Leider kann ich hier grad keine Bilder hochladen, aber ich nutz die Zeit schonmal euch nen groben Ueberblick in Worten zu geben:
Nach einem lustigen Abend mit viel Bier mit einigen Leuten in Corner Brooks gings am Dienstag zum Gros Morne National Park, einem von der UNESCO geschuetzten Park im Norden von Newfoundland! Ich erkundigte mich zuert einmal an der Tourist-Info, wo ich mit Karten und nuetzlichen Infos ausgestattet wurde. Da grade off-Season ist haben sie mich noch nichmal aufgefordert Parkgebuehren zu zahlen sodass ich mir keine Ausrede einfallen lassen musste 😉 Meine Gitarre konnte ich auch dort unterbringen, sodass ich sie nicht den kalten Bergtemperaturen aussetzten musste,. Sie haben mich sogar zum Anfang des Trails auf den Gros Morne Mountain gefahren und da es schon spaet wurde war es klar dass ich da irgendwo auf halber Strecke zelten musste. Is zwar verboten - hat sie aber auch nich wirklich gestoert! So bin ich ca 1,5 Stunden zum Fuss des Berges gelaufen und hab dort im doch schon recht tiefen Schnee mein Zelt aufgebaut! Es war ziemlich nebelig und von der Bergbesteigung wird bei solchem Wetter abgeraten - aber vllt wird es ja morgen besser! Ins Zelt in meinen Schlafsack gekuschelt verbrachte ich eine ziemlich ruhige Nacht. Beim Aufstehen schneite es leicht und es war noch nebliger als die Nacht xzuvor, sodass ich noch nen bisschen faul in meinem Zelt liegen blieb! Ploetzlich hoert ich Stimmen draussen von anderen Wanderern und es stellte es sich heraus, dass es 3 Maedels waren und ich die eine von denen aus Cape Breton kannte! Sie wollten auch aufn Berg und so liess ich mein Zelt zurueck und began mit ihnen den Aufstieg. Zuert boten sich uns noch eine schoene Ausblicke ins Tal, doch schon bald war es so nebelig, dass man kaum noch was sehen konnte! Zwar schade fuer den Ausblich, aber dafuer eine andere Art von Abendteuer! Aufm flachen Top des Berges konnten wir uns grade noch von Wegweiser zu Wegweiser tasten - so beschraenkt war die Sicht! Mit etwas raten und Glueck haben wir letztendlich doch noch den Gipfel gefunden und machten uns nach eingen Erinnerungsfotos auf den Rueckweg ueber die andere Seite des Berges. Mit einigem Verlaufen und waten durch teilweise huefttiefen Schnee ging es zurueck zum Zelt! Die MAedels hatten ein Auto und waren in einem Hostel untergebracht. Sie boten mir an mich dort aufzuwaermen und ich koennte dort wahrscheinlich auch heimlich nen Schlafplatz finden ohne zu zahlen. Ich fuhr also mit ihnen zum Hostel, assen zu Abend und waermte mich dankbar an ner heissen Tasse Tee. Ebenfalls wusch ich meine Waesche und da mich keiner ansprach ob ich gezahlt haette verbracht ich die Nacht aufm Boden auf meiner Matraze! Is doch auch mal ganz schoen nen festes Dach ueberm kopf zu haben und ne heisse Dusche is nach ner kalten Nacht im Zelt auch nich zu verachten! Am naechsten Morgen fauhr ich mit den Maedels zu nem anderen kleinen Trail, wanderten dort zu nem Wasserfall und betrachteten ein Herde Kariboos von ca 12 Tieren, die immer wieder unseren Weg kreuzten. Danach gings zurueck ins Hostel und nach nem leckeren Mittagessen und ner Zeit inner Library mussten die Maedels zurueck zur Faehre und ich wollte zum Anfang meines neuen Trails, zum Western Brook Pond! Da es mittlerweile schon gegen 5 war und es anfing dunkel zu werden war es schwer ne Mitfahrt zu bekommen und ich beschloss am Highway in Richtung Trailanfang zu laufen! Ein Parkwaechter, den ich unterwegs traf erzaehlte mir von einem Campingplatz in ca 8 km Entfernung bei dem ich wahrscheinlich kostenlos bleiben koennte! Ich lief also im Dunkeln am highway entlang immer wieder versuchend zu trampen obwohl die Bedingungen im Dunkeln nich grad die Besten sind und der Highway auch kaum Autos hatte! Nach ca 2 Stunden wandern hielt ca 200 Meter vorm Campingplatz an und bot mir ne Fahrt an. Na super! ich entschloss daher doch zum Trailanfang zu fahren um dort morgen frueh starten zu koennen! Es brachte mich dorthin, ich fand einige Picknicktische und trockenes Holz, sodass ich mein Zelt aufschlug und die Nacht am prasselnden Lagerfeuer verbrachte! Kurz vorm Schlafengehen - so gegen 2Uhr hoerte ich ploetzlich ein Rascheln im Busch das stetig naeher kam. Is nich grad ein Geraeusch was man sich wuensch wenn man allein im Wald ist! Ich hoerte dazu ein Schnauben - etwas das ich bereits vorher gehoert hatte: Moose!!! Einerseits beruhigt war ich doch sehr angespannt, denn das Rascheln kam immer naeher! Ich lief nen bisschen herum um die naechtlichen Besucher zu Gesicht zu bekommen! Is echt ne krasse Begegnung mitten in der Nacht ploetzlich die riesige Gestalt eines Moose vor dem Schein der Taschenlampe zu haben, schnaubend, dich anschauend mit diesen leuchtenden Augen! Ich konnte jedenfalles kaum schlafen und erst als ich fuer ne laenge Zeit kein Geraeusch mehr vernommen hatte kam ich gegen 4Uhr zur Ruhe!

Eine ausfuehrliche Beschreibung der folgenden Wanderung folgt spaeter, doch nur mal soviel: Ich hab beschlossen, dass das ein wuerdiges Ende der diesjaehrigen Hiking-Saison in Kanada ist! Warum? Nunja, sagen wir mal so: Steifgefrorene Schuhe, Socken und Hosen, zerrissene Jeans, verlorene Wanderschuhe, Flussueberquerungen ohne Hose durch eiskaltes Wasser, Naechte mit -12 Grad und Hagel- und Schneestuerme mit Windgeschwindigkeiten die an einen Orkan erinnern sind fuer mcih auf jeden Fall ein zeichen, dass der Winter langsam eionsetzt! Der letzte Tag meiner Wanderung erinnert jedenfalls eher an Survival als an Wandern! Aber keine Angst, ich habs ja geschafft und meine Zehen und Finger sind auch schon wieder aufgetaut! Mach mich gleich auf den Weg nach saint John's, wo ich wahrscheinlich erst morgen ankomme, geniess da da Wochenende und meinen Geburtstag (*zwinker*) und versuch dann dort oder Halifax Arbeit zu finden! Mal schauen wann sich der Plan wieder aendert! 😉

Liebe Gruesse nach Deutschland...oder wo immer ihr euch auch grade aufhaltet!

Jaja

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