Geschichte Finnlands (Abriss von Willi)


Advertisement
Finland's flag
Europe » Finland
July 26th 2009
Published: October 9th 2009
Edit Blog Post

(Eine kurze Zusammenfassung der Artikel bei Wikipedia, für evtl. Fehler wird daher keine Haftung übernommen.) ;-)
Die urzeitlichen Wurzen Finnlands sind noch nicht wirklich bekannt. Vermutlich führen mehrere Einwanderungswellen vor und während der Eisenzeit aus verschiedenen Richtungen zur Einführung eine sesshaften Ackerbaukultur mit ergänzenden Jagdverhalten. Die indigenen Samen, (eine Jäger- und Sammler Kultur) wurden von den Einwanderern in die nordischen Regionen verdrängt oder von ihnen assimiliert.
Durch die Lage an der Ostsee nahm Finnland auch am Handel mit Mitteleuropa teil, man hat zahlreiche römische Artefakte aus der Zeit um 100 v. Chr. gefunden. Auch die Völkerwanderung und die Wikingerzüge belebten den Ostseehandel, der den Finnen zugute kam. Ab der Jahrtausendwende gab es engere (Handels) Beziehungen zu Nowgorod. Durch den Handel mit dem Kiewer Rus, bzw. den anderen Anrainervölkern der Ostsee wurde Finnland christianisiert. Ostfinnland unter slawischen Einfluss orthodox, Westfinnland katholisch.
Schon zu dieser Zeit kam es zwischen Schweden, wo sich aus Wikingerclans langsam eine Monarchie zu formen begann, und zwischen Nowgorod, dem warägisch-slawischen Vorläufer Russlands, zu Gebietsstreitigkeiten und zu bewaffneten Konflikten. Bis ins fünfzehnte Jahrhundert hinein waren finnischer Boden und Volk ein Zankapfel zwischen den beiden regionalen Mächten. Ein Großteil der schwedischen Soldaten wurde interessanterweise von Finnen gestellt. Durch die günstige geographische Lage an der Oststee wurden finnische Küstenstädte (z.B. Turku) in den Handel mit der Hanse eingebunden und damit auch den kosmopolitischen und freigeistigen Gedanken der hanseatischen Patrizierstädte ausgesetzt. Dies führte zu einer bis heute nachwirkenden Identifikation mit Mitteleuropa.

Die Ablösung von Schweden erfolgte im Zuge der napoleonischen Kriege, als Russland im Vertrag von Fredrikshamn fast das ganze (heutige) Finnland zugesprochen bekam. Um die schwedisch geprägte Bevölkerung ruhig zu halten, gewährte Zar Alexander I den Finnen eine Teilautonomie, was Religion und die Fortführung der alten Standesrechte betraf. Finnland wurde als Großfürstentum ein Teil des russischen Reiches. Alexander I förderte stark das bis dahin relativ bedeutungslose Helsinki, um das bisherige kulturelle und kommerzielle Zentrum Finnlands, Turku, zu schwächen. Das lag ihm wohl eindeutig zu nah an Schweden. Als Turku 1827 auch noch niederbrannte und die Universität nach Helsinki umzog, war dieses nun das geistige Zentrum des Landes.
In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wuchs, wie auch in Deutschland, in Finnland das Nationalbewusstsein. Ausgehend von akademischen Kreisen wurde durch die Besinnung auf die eigene Sprache und die Schaffung einer eigenen Literatur eine neues Bedürfnis nach finnischer Identität geweckt. Das Nationalepos „Kalevala“ (eine Sammlung mündlich überlieferter finnischer Mythologie) wurde in dieser Zeit geschrieben.
Zar Alexander II wollte Finnland mit Russland vereinheitlichen und tat dies auch gegen den Protest des finnischen Senats. Er erließ einen entschlossenen Generalgouverneur, erzwang die Vereinheitlichung des Postwesens und schränkt im sogenannten Februarmanifest die finnische Autonomie stark ein. Dies alles führt zu einer Gegenbewegung die vom passiven Widerstand bis hin zu aktiven Maßnahmen ging. Am 16. Juni 1904 wurde Generalgouverneur Bobrikow, welcher der Unruhen mit Repressionen Herr werden wollte, von einem Nationalisten erschossen, bevor dieser sich selber richtete. Diese nationalistischen Unruhen wurden dann jedoch zuerst von der Russischen Revolution von 1905 und dann vom beginnenden ersten Weltkrieg überdeckt.
Die russische Revolution führte zur Autonomie Finnlands am 06.Dezember 1917 und zum anschließenden Bürgerkrieg. Dieser wurde zwischen den Sozialisten („Roten“) und den Bürgerlichen („Weißen“) geführt, wobei letztere von deutschen Truppen unterstützt wurden. Obwohl der Krieg nur drei Monate dauerte, haben die dort begangen Grausamkeiten und die Erlebnisse danach (Hunger- und Seuchentote in den Gefangenlagern) zu den immer noch prägendsten Erlebnissen jüngerer finnischer Geschichte. Mit nur 5 Mio. Einwohnern hat ein Bürgerkrieg viel persönlichere und direktere Dimensionen, als z.B. in den USA. Der Bürgerkrieg hatte die finnische Gesellschaft tief gespalten, und auch heute noch wird ungern über diese Zeit erzählt.
Zwischen den Weltkriegen versuchte Finnland, einige ostkarelische Gebiete „anzuschließen“, dies scheiterte aber an der mangelnden Begeisterung der Bewohner. Durch den Frieden mit Sowjetrussland wurde Finnland international anerkannt und in den Völkerbund aufgenommen. Eine Streit mit Schweden um eine Inselgruppe und innere Spannungen (ähnlich denen der Weimarer Republik) folgten.
Da sich Finnland einigen Forderungen Stalins nicht beugen wollte, wurde es im Winterkrieg 1939 von er SU angegriffen. Auf Grund dieser Aggression schloss der Völkerbund die SU aus, gleichzeitig war es der letzte Amtsakt seiner Geschichte. Trotz heldenhafter finnischer Abwehrbemühungen (ebenfalls ein Quell finnischer Identität und Patriotismus) wurden die zahlenmäßig und materiell unterlegenen Finnen nach anfänglichen Erfolgen zurückgedrängt. Am Ende mussten sie doch harten Konzessionen zustimmen, u.a. die Abtretung großer Teile Kareliens, um einen Friedensvertrag mit dem übermächtigen Nachbar abzuschließen. 10% seiner Agrarwirtschaft und industriellen Stärke gingen Finnland so verloren.
Durch die mangelnden Erfolge der Roten Armee gegen die unterlegenen Finnen wurde diese von den Militärs als undiszipliniert und leistungsschwach eingeschätzt und somit Hitlers Entschlossenheit zum Überfall auf die SU verstärkt. Daher auch die Schätzung von amerikanischen und britischen Militärs nach dem Einmarsch der Wehrmacht, dass die SU innerhalb von drei oder sogar zwei Monaten zusammenbrechen werde.
Nach dem Angriff Deutschlands auf die SU beteiligte sich Finnland im sogenannten „Fortsetzungskrieg“ am Russlandfeldzug, um die verlorenen Gebiete zurückzugewinnen. Als die SU jedoch die Oberhand gewann, schlossen die Finnen im September 44 einen separaten Waffenstillstand mit Moskau, und waren dadurch verpflichtet, die deutschen Verbündeten zu vertreiben. Der „Lapplandkrieg“ schloss sich an, der bis zum Frühling 1945 dauerte.
Im Kalten Krieg wahrte Finnland, vor allem unter Urho Kekkonen, eine Neutralität, die sich jedoch oft an die SU anlehnte. Daher war z.B. „Finnlandisierung“ ein gern benutzter Begriff in Deutschland, um einen Abfall von pro-amerikanischen Positionen zu diffamieren.
Der Zerfall der SU hat in Finnland in den frühen 90er Jahren zu einer starken Rezession geführt, da der bis dato stärkste Handelspartner wegfiel. 1995 trat Finnland der EU bei, bis Ende der 90er hatte sich die Wirtschaft wieder erholt und im Januar 2002 wurde der Euro eingeführt.





Advertisement



Tot: 0.147s; Tpl: 0.012s; cc: 10; qc: 51; dbt: 0.0853s; 1; m:domysql w:travelblog (10.17.0.13); sld: 1; ; mem: 1.1mb