Laguna de Perlas


Advertisement
Published: March 11th 2006
Edit Blog Post

Bluefields Brass BandBluefields Brass BandBluefields Brass Band

The real sound of Bluefields...
Die Geschichte mit den Wahlbeobachtern, mit denen ich von Bluefields nach Corn Island fahren kann, hat sich doch super angehoert, oder? Blieb leider auch nur eine Geschichte... Der Typ hat uns zwar noch am Hotel abgeholt und zum Pier gebracht, wollte dann noch etwas zum Trinken und Essen holen und ist dann nicht mehr aufgetaucht... Ok, 20 Dollar Entwicklungshilfe und eine Erfahrung reicher, aber ich war nicht der einzige, wir waren noch mehr am Pier, die auf ihn hereingefallen sind. Aber ich muss noch einmal einen Zwischenstopp in Bluefields machen und wenn er mir da wieder uebern Weg laeuft, werd ich ihm die Eier abschneiden.

So, jetzt hatte ich 2 Moeglichkeiten, mit der 2 Uhr Maschine nach Corn Islands fliegen oder erst einmal nach Laguna de Perlas und am Mittwoch mit dem offziellen Boot nach Corn Islands. Entschied mich fuer die 2. Also warten bis genuegend Passagiere da waren, die nach Perlas wollten - dauerte so ca. ne halbe Stunde, denn bis das Boot nicht auf den letzten Platz gefuellt ist, geht hier nix los - und dann ging es mit dem Panga (Speedboot) los. Den Rio Kuriwanas, durch Mangrovenwaelder, hinauf bis zum Beginn der Lagune zum Hauptort Perlas. Fuer
Mercado Central BluefieldsMercado Central BluefieldsMercado Central Bluefields

Mein Abendessen, so sehen die Metzger hier aus, Kuehlung ist nicht, ich hab noch bessere...
die ca. 60km brauchten wir ne gute Stunde, die Lagune selbst ist 80km lang.

Dort angekommen erst einmal eine Unterkunft gesucht und mit der Green Lodge auch schnell gefunden. Nettes Haus im Holzstyle, schoener Veranda und Schaukelstuehlen - das mag ich ganz besonders im Schaukelstuhl auf der Veranda sitzen und nichts tun - und Wesley, dem netten und sympathischen Inhaber. Kein Vergleich zur Unterkunft in Bluefields, dem "Port Lobster Hotel". Also was im LP stand, konnte ich in keinster Weise nachvollziehen. Es war ein heisses, stickiges Loch, das selbst mit Ventilator auf hoechster Stufe immer noch unertraeglich war und beim Betreten nachts knirschte es unter meinen Fuessen - ihr wisst, was ich damit meine "La c..." - und nicht gerade kleine Ameisen sausten an den Waenden entlang. Ueber Toiletten und Dusche schreibe ich lieber nichts, nur soviel, dass sie zumindest physisch vorhanden waren ...
Stefan, Capri II in Chile war dagegen ein Traum!!!

Ok, zurueck nach Perlas. Nett hier, etwas verschlafen, es wird hier mehr Englisch gesprochen, eigentlich Creol Englisch, ich nenne es "Ragga Englisch", weil es sich so anhoert - notin man... Bin inzwischen mit einen Canadier aus Calagary unterwegs, gehoerte auch zu den Betrogenen und am
AwasAwasAwas

Mein zuhause fuer die naechsten 2 Tage, einfach, aber nett.
Nachmittag lernnen wir Orlando kennen, einen Moskito aus Awas. Awas ist ein kleines Moskitodorf ca. eine halbe Stunde Fussweg von Perlas entfernt und Moskitos sind die Ureinwohner dieser Region. Er laedt uns zu sich in sein Dorf ein, um das dortige Leben kennen zu lernen. Das Angebot nehme ich an, wann hat man schon einmal die Chance unter Moskitos zu leben, fern ab vom Tourismus und es werden 2 unvergessliche Tage werden.

Am naechsten Morgen geht es los zum Dorf, nur mit dem kleinen Rucksack. Lerne erst einmal die ganze Familie kennen - Frau und 4 Kinder. Sie leben in einer ganz einfachen Huette, so wie das ganze Dorf, das direkt am Ufer der Lagune gelegen ist. Leben tun sie hauptsaechlich vom Fischfang, u.a. auch Lobster, Shrimps und Krebse. Ich erfahre viel ueber ihre Lebensweise und ihre Probleme, die sie wie so viele Minderheiten auf dieser Welt haben. Trotzdem machen sie auf mich einen grundsaetzlich gluecklichen Eindruck und es ist gut zu sehen, wie wenig man doch zum Leben braucht, speziell auch die vielen Kinder. Strom z.B. haben sie erst seit ca. 1 Monat, jedoch nicht unbegrenzt, sondern von 10 bis 22 Uhr. Spiele erst einmal mit der lokalen
SchubkarrenrennenSchubkarrenrennenSchubkarrenrennen

Wer wird wohl gewinnen...
Jugend eine Runde Basketball. Ja, sie haben einen Basketball Court, der nicht einmal so schlecht ist - soll von einem daenischen Projekt finanziert worden sein. Nachdem ich meinen Fokus auf den dortigen Korb eingestellt habe, laeuft es ganz gut und ich muss feststellen, dass ich immer noch ganz gut in Form bin *g*, nur die Hitze stoert ein wenig. Danach ein Bad in der Lagune und zum Mittagessen eine leckere Krebssuppe - am Morgen frisch gefangen - und selbst gebackenen Cocunut Brot. Am Nachmittag dann ein Spaziergang zu einem anderen Miskito Fischerdorf "Raitipura", welches vom Hurrikan 1988 ziemlich zerstoert wurde und wieder neu aufgebaut werden musste. Das bei der Bauweise nach einem Hurrikan recht wenig stehen bleibt, kann man sich denken, wenn man die Haeuser/Huetten gesehen hat. Der erste Tag endet mit einem guten Abendessen und ein wenig Karten spielen, dann lege ich mich in meine Haengematte, waehrend die Familie auf den Boden schlaeft - ja viel Komfort bietet diesen Leben nicht und man richtet sich noch viel mehr an die Tageszeiten. Also wenn s dunkel wird nimmt das Leben ab und man geht frueh schlafen, dafuer sind aber fast alle schon vor 6 Uhr wach, wenn die Sonne aufgegangen
The early catchThe early catchThe early catch

Von Orlando frisch gefangen, Minuten spaeter auf meinen Teller, lecker...
ist, was besonders schoen ueber der Lagune aussieht...

Die Geschichte mit den Wahlbeobachtern, mit denen ich von Bluefields nach Corn Island fahren kann, hat sich doch super angehoert, oder? Blieb leider auch nur eine Geschichte... Der Typ hat uns zwar noch am Hotel abgeholt und zum Pier gebracht, wollte dann noch etwas zum Trinken und Essen holen und ist dann nicht mehr aufgetaucht... Ok, 20 Dollar Entwicklungshilfe und eine Erfahrung reicher, aber ich war nicht der einzige, wir waren noch mehr am Pier, die auf ihn hereingefallen sind. Aber ich muss noch einmal einen Zwischenstopp in Bluefields machen und wenn er mir da wieder uebern Weg laeuft, werd ich ihm die Eier abschneiden.

So, jetzt hatte ich 2 Moeglichkeiten, mit der 2 Uhr Maschine nach Corn Islands fliegen oder erst einmal nach Laguna de Perlas und am Mittwoch mit dem offziellen Boot nach Corn Islands. Entschied mich fuer die 2. Also warten bis genuegend Passagiere da waren, die nach Perlas wollten - dauerte so ca. ne halbe Stunde, denn bis das Boot nicht auf den letzten Platz gefuellt ist, geht hier nix los - und dann ging es mit dem Panga (Speedboot) los. Den Rio Kuriwanas, durch Mangrovenwaelder,
Las muchachas de RaitipuraLas muchachas de RaitipuraLas muchachas de Raitipura

So in 15 Jahren muss ich da wohl noch mal vorbeischaun...
hinauf bis zum Beginn der Lagune zum Hauptort Perlas. Fuer die ca. 60km brauchten wir ne gute Stunde, die Lagune selbst ist 80km lang.

Dort angekommen erst einmal eine Unterkunft gesucht und mit der Green Lodge auch schnell gefunden. Nettes Haus im Holzstyle, schoener Veranda und Schaukelstuehlen - das mag ich ganz besonders im Schaukelstuhl auf der Veranda sitzen und nichts tun - und Wesley, dem netten und sympathischen Inhaber. Kein Vergleich zur Unterkunft in Bluefields, dem "Port Lobster Hotel". Also was im LP stand, konnte ich in keinster Weise nachvollziehen. Es war ein heisses, stickiges Loch, das selbst mit Ventilator auf hoechster Stufe immer noch unertraeglich war und beim Betreten nachts knirschte es unter meinen Fuessen - ihr wisst, was ich damit meine "La c..." - und nicht gerade kleine Ameisen sausten an den Waenden entlang. Ueber Toiletten und Dusche schreibe ich lieber nichts, nur soviel, dass sie zumindest physisch vorhanden waren ...
Stefan, Capri II in Chile war dagegen ein Traum!!!

Ok, zurueck nach Perlas. Nett hier, etwas verschlafen, es wird hier mehr Englisch gesprochen, eigentlich Creol Englisch, ich nenne es "Ragga Englisch", weil es sich so anhoert - notin man... Bin inzwischen mit einen Canadier
BeisbolBeisbolBeisbol

Der Nationalsport in Nicaragua!
aus Calagary unterwegs, gehoerte auch zu den Betrogenen und am Nachmittag lernnen wir Orlando kennen, einen Moskito aus Awas. Awas ist ein kleines Moskitodorf ca. eine halbe Stunde Fussweg von Perlas entfernt und Moskitos sind die Ureinwohner dieser Region. Er laedt uns zu sich in sein Dorf ein, um das dortige Leben kennen zu lernen. Das Angebot nehme ich an, wann hat man schon einmal die Chance unter Moskitos zu leben, fern ab vom Tourismus und es werden 2 unvergessliche Tage werden.

Am naechsten Morgen geht es los zum Dorf, nur mit dem kleinen Rucksack. Lerne erst einmal die ganze Familie kennen - Frau und 4 Kinder. Sie leben in einer ganz einfachen Huette, so wie das ganze Dorf, das direkt am Ufer der Lagune gelegen ist. Leben tun sie hauptsaechlich vom Fischfang, u.a. auch Lobster, Shrimps und Krebse. Ich erfahre viel ueber ihre Lebensweise und ihre Probleme, die sie wie so viele Minderheiten auf dieser Welt haben. Trotzdem machen sie auf mich einen grundsaetzlich gluecklichen Eindruck und es ist gut zu sehen, wie wenig man doch zum Leben braucht, speziell auch die vielen Kinder. Strom z.B. haben sie erst seit ca. 1 Monat, jedoch nicht unbegrenzt, sondern von 10 bis 22 Uhr. Spiele erst einmal mit der lokalen Jugend eine Runde Basketball. Ja, sie haben einen Basketball Court, der nicht einmal so schlecht ist - soll von einem daenischen Projekt finanziert worden sein. Nachdem ich meinen Fokus auf den dortigen Korb eingestellt habe, laeuft es ganz gut und ich muss feststellen, dass ich immer noch ganz gut in Form bin *g*, nur die Hitze stoert ein wenig. Danach ein Bad in der Lagune und zum Mittagessen eine leckere Krebssuppe - am Morgen frisch gefangen - und selbst gebackenen Cocunut Brot. Am Nachmittag dann ein Spaziergang zu einem anderen Miskito Fischerdorf "Raitipura", welches vom Hurrikan 1988 ziemlich zerstoert wurde und wieder neu aufgebaut werden musste. Das bei der Bauweise nach einem Hurrikan recht wenig stehen bleibt, kann man sich denken, wenn man die Haeuser/Huetten gesehen hat. Der erste Tag endet mit einem guten Abendessen und ein wenig Karten spielen, dann lege ich mich in meine Haengematte, waehrend die Familie auf den Boden schlaeft - ja viel Komfort bietet diesen Leben nicht und man richtet sich noch viel mehr an die Tageszeiten. Also wenn s dunkel wird nimmt das Leben ab und man geht frueh schlafen, dafuer sind aber fast alle schon vor 6 Uhr wach, wenn die Sonne aufgegangen ist, was besonders schoen ueber der Lagune aussieht...

2. Tag in Awas bei den Moskitos

Diesmal schon sehr frueh aufgestanden, Dusche ist der Brunnen, aus dessen Tiefe man sich einen Eimer Wasser zieht, danach geht es mit dem Boot hinaus auf die Lagune zum Fischen. Naja, ein wirkliches Boot ist es nicht gerade - eng schmal und wacklig mit einem aus Plastikfolie und Aesten selbst gebastelten Segel. Aber Segeln kann Orlando ziemlich gut, haben sie wahrscheinlich alle im Blut. Fahren hinaus, um die Netze einzuholen, die am gestrigen Abend ausgeworfen wurden und es ist sogar einiges drin - ein paar Fische, 2 richtig Grosse darunter und im anderen, feinmaschigen Netz, Shrimps. Was von den kleineren gibt es zum Fruehstueck und aus den Shrimps wird spaeter zum Mittagessen eine unglaublich leckere Shrimpssuppe gezaubert mit Kokusnussbrot - so ziemlich das Beste, was ich seit langem gegessen habe. Am spaeteren Vormittag unternehmen wir noch eine Wanderung in die Savanne, wo es auch Krokodile gibt, leider aber nachtaktiv. Der Nachmittag ist dann relaxen, also in der Lagune schwimmen und in der Haengematte abhaengen, ein bisschen die Moskitosprache lernen - gefaellt mir ziemlich gut, zwischendurch gibt es mal einen kurzen aber heftigen tropischen Regenschauer.

Am Abend moechte ich dann noch die Original Moskitosprache aufnehmen, was aber in einen improvisierten Moskito unplugged Konzert ausartet und sie haben sichtlich viel Spass daran. Alle moeglichen Kuechengeraete werden noch als Instrumente eingesetzt und die Freude wird noch groesser als ich ihnen danach gleich das Ergebnis vorspiele, was sie ziemlich begeistert.

Am naechsten Morgen fahren wir mit dem Boot zur ungefaehr eine halbe Stunde entfernten Farm in der Lagune, wo die Moskitos ihre Fruechte und Gemuese fuer den Eigenbedarf anbauen - Bananen, Yucca, Bohnen, Papaya, Mais... Sieht alles ziemlich unaufgeraeumt aus fuer unsere gewohnten Gartenvorstellungen, aber es waechst...

Nach der Rueckkehr heisst es dann Abschied nehmen, was allen recht schwer faellt. Jim, sein Sohn will jetzt unbedingt nach Deutschland. Nachdem ich ihm erzaehle, dass wir ohne Ende Schnee haben und ihn erklaere, was Schnee ueberhaupt ist, ueberlegt er sich das glaube ich noch einmal.

Orlando bringt uns zurueck nach Perlas, von wo wir aus das Panga nach Bluefields nehmen wollen, vorher holen wir bei Wesley noch das restliche Gepaeck. Es ist ca. 10 Uhr und wir tragen uns als Nummer 5. und 6. auf die Passagierliste ein - 16 werden benoetigt, damit das Boot ablegt. Also erst einmal warten, das kann dauern in Nica. Um 16 Uhr sind es dann doch schon 10 Leute auf der Liste und es sieht nicht danach aus, dass es noch viel mehr werden. Versuchen jetzt mit einem Polizeiboot zurueck zu kommen, welches ein amerikanisches TV Team transportiert die eine Reportage ueber die Drogenbekaempfung in dieser Gegend machen - klappt aber nicht, duerfen uns nicht mitnehmen. Also noch eine Nacht bei Wesley in der Green Lodge verbringen und dann mit dem ersten Boot um 6.00 Uhr nach Bluefields.

Das hat dann auch super geklappt, kurz nach 6 Uhr, nach dem ueblichen Einstiegschaos geht es los und gut eine Stunde spaeter ist Bluefields erreicht. Die Rio Escondido, also das Boot nach Big Corn Island liegt schon im Hafen, kaufe gleich die Tickets, denn es kann gut sein, dass man spaeter keine Tickets mehr bekommt. Am Bord treff ich auch gleich einige Bekannte.

Alles weitere dann in der Corn Island Section... (kommt demnaechst)

Advertisement



Tot: 0.064s; Tpl: 0.012s; cc: 12; qc: 57; dbt: 0.0338s; 1; m:domysql w:travelblog (10.17.0.13); sld: 1; ; mem: 1.2mb