Advertisement
Published: March 11th 2006
Edit Blog Post
Grenze zu Nicaragua
Grenzposten, der mich freundlich begruesste... Hola!
Costa Rica ist schon ziemlich touristisch gepraegt, was man an den Menschen, den Strassen, eigentlich der ganzen Infrastruktrur merkt. Ist ja nicht verkehrt, fuer mich jedoch, ein bisschen nach dem Abenteuer suchend, aber etwas langweilig. So verliess ich San Jose mit dem Bus Richtung Nicaragua. Habe mir den Grenzuebergang
Los Chiles ausgesucht, wo man nicht ueber den Landweg sondern ueber Wasser und mit Boot einreist. In Los Chiles endet die Strasse auf Costa Rica Seite, man holt sich seinen Ausreisestempel bei der "Migracion", die uebliche Ausreisegebuehr wird nicht verlangt und macht sich dann zu Fuss auf den Weg zum Fluss, wo die Boote nach San Carlos (Nicaragua) ablegen. Die Fahrt auf den Rio Frio dauert ca. 30 Minuten und auf halber Strecke passiert man den Grenzpfahl, kurz danach ist auch der erste militaerische Grenzposten, den ich auch gleich ablichte. Was aber nicht so gut kommt, er will das Bild sehen, zeige ihm das vorhergehende und alles ist in Ordnung - Digitalkamera macht's moeglich.
Der Rio Frio muendet dann in den Lago de Nicaragua - groesster See Zentralamerikas - an dessen Ufer die kleine Stadt
San Carlos liegt, Ziel fuer die erste Uebernachtung. Der Ort ist
El Castillo
Die spanische Festung ueber El Castillo am Rio San Juan sicherlich kein Highlight, hat aber sein eigenes Flair und die Menschen sind sehr offen und freundlich. Aber zuerst muss man wieder immigrieren, also Formular ausfuellen, Gebuehr bezahlen, Stempel...
Wie sich spaeter herausstellt hat San Carlos eine Staedtepartnerschaft mit Nuernberg und Erlangen - hab mich schon gewundert wieso hier Kinder mit Club Trikots herumlaufen, es gibt sogar einen Fussballverein der "Nuernberg" heisst. Schon lustig wie gerade San Carlos zu dieser Partnerschaft kommt. Und gerade zu diesem Zeitpunkt ist auch eine offzielle Delegation aus Erlangen hier, inklusive dem Erlanger Buergermeister. Muss man also nach San Carlos fahren, um den mal kennenzulernen...
Etwas verwunderlich ist es, dass es im Ort, bei Einbruch der Dunkelheit ziemlich duester ist - es wird so gegen 6 Uhr dunkel - keiner helles Licht anmacht und man im Restaurant beim Essen fast im Dunkeln sitzt. Den Grund merkt man spaeter, Unmengen von Muecken ueberfallen quasi den Ort und machen sich schwarmartig uber jede helle Lichtquelle her. Beim Gehen ist es fast unangenehm, weil sie einem staendig ins Gesicht fallen und ueberall abprallen - eine grosse Brille waere nicht schlecht. Das ganze legt sich aber nach ein paar Stunden wieder. Der Abend wird in der Bar am
Shopping
Die Schopping Mall von El Castillo Ort beschlossen, wo wir von Franklin vom Migrationsbuero eingeladen werden. Er selbst Real Fan - seine Meinung zum Nuernberger Club "esta mal..." hat er ja nicht unrecht.
Am naechsten Morgen geht es mit dem Boot den Rio San Juan gut 80km in Richtung Karibikkueste nach
El Castillo. Unterwegs saeumen zahlreiche Wasservoegel, Caimane, Schildkroeten und Bruellaffen in den Baeumen den Weg. Einige Stopps bei kleinen Ansiedlungen am Fluss werden immer wieder angelegt. Diese Huetten und Doerfer liegen im Regenwald und sind nur per Boot erreichbar, somit wird auch alles per Boot transportiert, inklusive Nutztiere. Es macht Spass, so auf dem Wasser immer tiefer in diesen Regenwald einzudringen. Nach 3 Stunden, an einer Flusswindung gelegen, erreiche ich El Castillo. Hoch oben auf einen Huegel gelegen, thronen die Ueberreste der ehemaligen spanischen Festung ueber den kleinen Ort, der sich mit seinen Haeusern am Ufer entlangzieht. Hier gehen die Uhren etwas langsamer, sehr angenehm ist, dass es keine Autos oder Mopeds hier gibt. Besichtige die Festung - bekomme sogar eine private, individuelle Fuehrung - die im 17 Jhd. von den Spaniern gebaut wurde um ihre Gegner (Englaender, Franzosen, Hollaender und Piraten) an der Durchfahrt zum Lago Nicaragua und weiter nach Granada zu hindern. Wenn man hier oben steht, versteht man auch schnell, wieso die Festung gerad hier gbaut wurde. Man hat einen super Ausblick auf beide Seiten des Flusses und hat so schon fruehzeitig sehen koennen, wer vorbeikommt. Trotzdem wurde sie irgendwann dann doch zerstoert.
Abendessen - alles was der Fluss bietet, von Fisch bis hin zu leckeren Fluss Camarones (Flusskrebse). Um 9 Uhr ist es aber schon fast wie ausgestorben auf der Strasse, nur im Billard Salon ist noch was los.
Der naechste Tag wird anstrengend und ist ein kompletter Transittag, war zwar nicht ganz so geplant, hat sich aber dann eben ergeben. Zuerst um 7 Uhr 3 Stunden im Boot wieder zurueck nach San Carlos. Kurz vor 10 bin ich dann dort und will mich gleich mal erkundigen, wann der naechste Bus nach Juigalpa faehrt - faehrt in 5 Minuten ab. Na gut, dann steige ich da gleich ein. Muss auch gar nicht ganz bis Juigalpa fahren, mein heutiges Ziel ist Rama und da kann ich schon vorher an der Kreuzung bei
Lovago in einen Bus nach Rama umsteigen, sagt man mir zumindest. Die Fahrt bis zu diesem Kreuzungspunkt ist eine absolute Hardcore Strecke - koennte einen Platz in den Top Five meiner harten Bus Trips einnehmen. Der Lonely Planet schreibt, "a dusty hellish bus trip". Ja, that's it. Ein ziemlich alter Bus, neuere wuerden die Strecke wahrscheinlich gar nicht mitmachen. Von Strasse kann man wirklich nicht sprechen ist eine Staubpiste, ubersaeht mit Schlagloechern und ausgefahrenen Wannen, die den Busfahrer zum staendigen Schlangenlinienfahren zwingt. In der Regenzeit moechte ich diese Strecke nicht unbedingt fahren... Es geht vorbei an wirklich aermlichen Ansiedlungen, kaum mal ein gemauerts Haus, nur einfachste Holzhuetten, manchmal fragt man sich schon, wie die Menschen dort wohnen koennen. Die Landschaft ist Weidelandschaft und es macht trotzdem Spass bei der Fahrt aus dem Bus heraus das Leben und das Geschehen dort zu beobachten - langsam genug dafuer faehrt der Bus ja - zumindest solange es nicht anfaengt, dass einem alles wehtut vom Durchschuetteln. Nach 6 Stunden fuer ca. 120km - das sagt wahrscheinlich alles aus - wird die schon genannte Kreuzung erreicht. Der Bus setzt mich ab und ich gehe in die andere Richtung. An einem Kiosk erfahre ich, dass noch ein Bus aus Managua kommend um 16.30 vorbeikommt. Was fuer ein Glueck, also noch eine knappe halbe Stunde und ich komme tatsaechlich heute noch nach
Rama. Mit 10 Minuten Verspaetung kommt der Bus vorbei, ist diesmal ein recht moderner und auf der ganz gut ausgebauten Strasse geht es, abgesehen von den zahlreichen Stopps, ganz gut voran. Um 8 Uhr komme ich dann in Rama an, dort endet auch die Strasse mehr oder weniger mitten im Regenwald. Von hier aus geht es das letzte Stueck nach
Bluefields an der Karibikkueste nur mit dem Boot weiter, was ich dann am naechsten Tag vor mir habe. Der Ort selbst macht keinen besonders einladenden Eindruck und man verbringt hier nur soviel Zeit wir noetig, was halt Durchgangsorte so auf sich haben. Aber eine Nacht ist schon Ok, auf der Strasse gibt es auch einige Staende, wo man noch was zum Essen bekommt.
Gegen 7 Uhr bin ich am Pier. Es gibt keine fixen Abfahrtszeiten, gefahren wird, wenn das Boot voll ist, um kurz nach 9 ist es dann soweit. Es ist schon ziemlich warm und vor allem schwuel geworden, Luftfeuchtigkeit bestimmt ueber 90%! (MISSING)Kurz zuvor fahren noch 3 Boote mit einer Militaereinheit, wie immer in Kampfanzuegen und voller Ausruestung ab. Mein Boot ist ein "Panga", sind schmale, laengliche Schnellboote fuer max. 20 Personen und es braucht fuer die 100km nur 2 Stunden. Dementsprechend geht es auch ab nachdem es den Pier verlassen hat. Macht Spass so auf den Rio Escondido hinunter zu brausen, vor allem wenn es sich an den Flusswindungen in die Kurven legt, fast ueber dem Wasser schwebt und bei Wellen immer hart auf dem Wasser aufsetzt. Nach 2 Stunden taucht dann wirklich auch Bluefields, frueher mal ein Piratennest, auf und es wird am Pier angelegt. Man merkt sogleich, dass man in der Karibik angekommen ist. Ein Mix an ethnischen Bevoelkerungsgruppen und Stimmengewirr und es ist noch waermer geworden. Muss dann aber feststellen, dass es am Samstag kein Schiff nach
Corn Islands, so wie im Lonely Planet beschrieben, gibt. Das naechste faehrt erst wieder am Mittwoch, also bleibt wohl nur fliegen. Habe aber Glueck und lerne beim Mittagessen Leute kennen, die als Wahlbeobachter - am Wochenende ist hier Wahl - am Samstagmorgen mit dem Speedboot nach Corn Islands fahren - 2 Stunden Fahrtzeit. Ich kann mitfahren, fuer 20 Dollar - was Ok ist - kein Problem, super klappt ja dann hoffentlich doch noch mit der Karibikinsel...
Fotos gibt es beim naechsten mal, sofern ich das hinbekomme!
Advertisement
Tot: 0.164s; Tpl: 0.011s; cc: 9; qc: 61; dbt: 0.1162s; 1; m:domysql w:travelblog (10.17.0.13); sld: 1;
; mem: 1.2mb