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Published: December 25th 2009
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Anlässlich des bevorstehenden Weihnachtsfestes wollten wir am 24. einige religiöse Stätten in Nha Trang besuchen, äh, also eigentlich wollten wir uns nur ein paar Sehenswürdigkeiten ansehen, die sich rein zufällig als religiöse Stätten ergeben haben. Zu diesem Zweck liehen wir uns nach dem Frühstück zwei klapprige Stadt-Fahrräder aus. Es war das erste Mal seit China, dass ich wieder auf einem Rad saß und da der Verkehr wie schon mehrfach erwähnt hier wesentlich chaotischer ist als im Reich der Mitte, kann es einem dabei manchmal schon ganz anders werden, vor allem, wenn es ums Überqueren von Kreuzungen oder links abbiegen geht.
Unsere erste Station war die von den Kathetrale von Nha Trang, die 1930 von den Franzosen erbaut wurde und auf einem kleinen Hügel steht. Die Kathedrale war zu Weihnachten festlich geschmückt mit Sternen, Lichtern und mehreren bunten Krippendarstellungen, die man in Deutschland wohl eher als Kitsch bezeichnen würde. Aus großen Lautsprechern tönten ununterbrochen Weihnachtslieder auf vietnamesisch. Dabei war es schon etwas widersprüchlich, dass Stille Nacht, Heilige Nacht so laut gespielt wurde, dass man sich fast nicht mehr in normaler Lautstärke unterhalten konnte.
Nach der Kathedrale fuhren wir weiter zur Long Son Pagode, dem wichtigsten buddhistischen Tempel der Stadt. in
der Pagode befinden sich diverse bunte Mosaikdarstellungen von Drachen. Wiir wurden von einem freundlichen Mann empfangen, der behauptete Buddhist zu sein und in der Pagode zu leben. Er sah aber nicht wie ein Mönch aus. Er wollte uns dann überreden, Räucherstäbchen anzuzünden und vor einer Statue zu beten. Nach meiner negativen Erfahrung mit einem Mönch in China wollte ich mich darauf nicht einlassen und in der Tat wollte auch der Vietnamese hinterher auch Geld haben. Wir ignorierten ihn und stiegen auf den hinter der Pagode liegenden Hügel. Dieser war deutlich höher als der, auf dem die Kathedrale stand. Auf seinem Gipfel befand sich eine riesige Buddha-Statue und man hat einen schönen Blick über die Stadt.
Nach dem Besuch der Pagode besuchten wir die Cham-Türme im Norden der Stadt. Wie die Ruinen von My Son handelt es sich hierbei um Überbleibsel des historischen Champa-Reiches. Im Gegensatz zu My Son sind diese aber noch besser erhalten und werden auch heute noch als Andachtsstätten genutzt. Ursprünglich handelte es sich um eine hinduistische Tempelanlage. Ich bin mir aber nicht sicher, ob die heutige Nutzung nicht eher buddhistisch ist. Anschließend radelten wir noch etwas durch die Gegend und verbrachten den Rest des Nachmittags am
Strand.
Für den Heiligen Abend hatten wir uns mit einigen Couchsurfern in einem Restaurant in der Touristengegend verabredet. Wie meisens bei solchen Anlässen ist es nicht immer genau klar, wer genau ales kommt und wie viele und dieses Mal hatte es etwas Verwirrung gegeben, weil einige vom 24. ausgingen, andere vom 25. Neben uns kamen schließlich noch drei Franko-Kanadier, sowie zwei Britinnen, die wir zufällig schon von der Fahrt von Nanning nach Hanoi kannten, wo wir uns auch ein Taxi geteilt hatten. Leider hatten die beden in Nha Trang Pech gehabt. In ihr Zimmer war eingebrochen worden und ihr ganzes Geld wurde gestohlen. Den verschlossenen Rucksack hatten die Diebe einfach aufgeschlitzt.
Nach dem Essen wollten sich die anderen noch einen Club zum Party machen suchen. Cloud und ich schauten hingegen nochmals bei der Kathedrale vorbei, wo um 21:30 die Christmette begonnen hatte. Cloud war neugierig, da sie noch nie in einem Gottesdient ar und ich wollte auch wissen, wie man in Vietnam so einen Weihnachtsgottesdienst abhält. Auch wenn der Gottesdienst in der Grundform gleich abläuft wie überall in der Katholischen Kirche, herrschte hier eine vollkommen andere Atmosphäre als in einem besinnlichen deutschen Gottesdienst.
Schon als wir uns
der Kathedrale von weitem näherten begegneten wir auf der Straße einer großen Menschenmasse. Viele Leute trugen Weihnachtszipfelmützen. Es herrschte Volksfeststimmung. Am Wegrand wurden Essen, Luftballons und Weihnachtsutensilien verkauft. Auf dem Weg zur Kathedrale war ein ständiges Kommen und Gehen. Wir arbeiteten uns durch die Menge nach vorne und kamen zu dem Platz außerhalb der Kathedrale, wo auf einer Freilichtbühne der Altar aufgebaut war. Mehrere Geistliche saßen dahinter, während ein Bischof an der Kanzel stand und die Predigt hielt. Von den Liedern, die danach gesungen wurden, habe ich lediglich eines erkannt und außer "Amen" habe ich natürlich kein Wort verstanden. Es war nicht einfach, die verschiedenen Elemente Cloud auf englisch zu erklären. Ihr muss das alles sehr seltsam vorgekommen sein. Wir blieben noch bis zum Beginn der Kommunion und machten uns anschließend auf den Heimweg.
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christian
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SAmeSAme
wünsche dir auch eine Weihnacht(gehabt zu haben??), hier der aktuelle wetterbericht: 5 Grad, Dauer- oder wahlweise Nieselregen, matschige Wege, jeder Schnee pünktlich zum Fest wieder weggetaut!! Dann lieber ausgeraubt ,-))) LG christian