Doch noch ein Tagebuch

---

Heute ist mein letzter Tag in Vietnam, und da ich forige Zeit habe, fange nun doch noch an, ein Tagebuch zu fuehren. Mal schauen, wie lange das gut geht.

Wollte zuerst heute morgen um 5 hier in Hanoi aufbrechen, um ueber einen kleinen Grenzposten nach Laos zu gelangen. Hab mich aber jetzt doch fuer die bequemere Variante entschieden und fahre mit einem Luxusbus in 15h direkt nach Vientiane.

Aber nun zu dem, was ich bisher hier in Hanoi so getrieben habe:

Habe im Zug von Hue nach Hanoi einen Kanadier kennnengelernt, mit dem ich dann um 4.30 Uhr morgens auf Hotelsuche gegangen bin. Nachdem wir endlich was gefunden hatten, hab ich dann den ersten Tag so ziemlich verschlafen. Hotel war gut, konnte ja nicht ahnen dass... spaeter mehr dazu.
In Hanoi hab ich dann Stadt-Sightseeing gemacht, mehrtaegige Ausfluege nach Sapa und in die Ha Long Bucht lagen zeitlich nicht drin, und vorher hatten mich schon einige andere Reisende gewarnt, von diesen Orten nicht allzuviel zu erwarten, da alles doch sehr tourimaessig aufgemacht sei. Da hab ich's halt gelassen und mir die Stadt ein bisschen genauer angeschaut und literweise vietnamkaffe mit suesser kondensmilch in mich hineingedrueckt.

Kino
Bin am 2 Abend mal wieder ins Kino gegangen, ein nettes Studiokino wie man es in einem Entwicklungsland wie St.Gallen nirgens findet. Auf dem Programm stand eine franz. Doku, die die Hintergruende und Umstaende des Indochina-Kriegs erlaeutern wollte. Leider war das ganze dann doch ein ziemlicher Propagandamuell, eine Lobeshymne auf die franzoesischen Kommunisten ohne irgendwelche kritischen Gedanken. Naja, bin in Vietnam und solche sachen dann doch ziemlich gewohnt....

Wasserpuppentheater
Am darauffolgenden Abend bin ich mit dem oben erwahnten Kanadier ins Wasserpuppenthater gegangen. Eine Art Kasperlitheater auf dem Wasser, ziemlich kunstvoll und actionreich inszeniert. Habe im moment meine Kamera nicht dabei, werde spaeter aber noch einige Bilder hochladen.

Ho Chi Minh Mausoleum und Museum
Nachdem man in ganz Vietnam von Bildern und und Museen und Schuhen und Uhren und T-Shirts und Kaffee undundund von Onkel Ho verfolgt wird, wars doch an der Zeit, den Mann in Personam zu Besuchen. Da er gerade von seinem jaehrlichen Facelifting in Russland zurueckkam, standen die Chancen gut, dass er wieder ein bisschen Farbe im Gesicht hat. Naja, so toll wars dann doch nicht. In Escholzmatt im Leichenhaus konnte man sich als Teenie wenigstens die Zeit nehen, den Toten richtig zu begutachen. Hier nicht. Von unmengen von Soldaten wird man in 30sec an seinem Bett vorbeigescheucht und das wars dann. Das war denn auch das eindrueckliche an diesem Ort: Die unglaubliche Miltaerpraesenz (Kein Fotoaparat erlaubt; im umkreis von 300m um das Mausoleum Rauchverbot; Militaer, das Besucher zu Gruppen zu 20 Personen formt und mit Pfeifen Laufen und Stoppen signalisert; 3x Taschenkontolle) war fuer mich als Touri dann doch etwas zu viel.
Das Museum war dagegen ein ziemliches Highlight in Hanoi. Wirklich Kunstvolle Ausstellung, die zwar nicht gross im Sinn hat zu informieren, den Besuchen (oder jedenfalls mich) aber im Bauch beruhrt. Zwischen den Lebensetappen von Ho immer wieder Kunstwerke von vietnamesischen und internationalen, kommunistischen, Kuenstlern, welche in Bezug zur Ausstellung stehen. War wirklich sehenswert. Auch hier folgen Bilder.

---

Comments

[flip]

und wie sind die puffs?
teuer? sauber?

[bitzi]

Gratis, habe in Vietnam im Schnitt 3 Heriatsantraege pro Tag bekommen. Typische Konversation mit einem Maedel: Where are you from? You're very handsome. Are you married? Will you marry me? Naja, die Sauberkeit hab ich dann nicht getestet..