Chiang Mai, Jungle and Sightseeing


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August 24th 2011
Published: August 24th 2011
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So langsam wird es hell, die Landschaft zieht vorbei, der Bus brettert über die holprige Straße und mein Kopf schlägt immer wieder unsanft gegen die Fensterscheibe. So richtig erholsam ist Schlafen im Bus nicht. Überhaupt fällt es mir schwer an solch unruhigen Orten in einen tiefen Schlaf zu fallen. Carmen hat damit kein Problem. Sie liegt gemütlich und zufrieden, mit offenem Mund auf den Sitzen und scheint tief zu Schlafen. Ich schaue mich um und sehe im ganzen Bus verteilt Leute in Fötusstellung auf den Sitzen liegend. Außer dem brummen des Motors ist nichts zu hören. Ich döse noch etwas vor mich hin und ca. 15 Minuten später kommen wir gegen 6 Uhr Morgens am Busbahnhof in Chiang Mai, der mit 180 000 Einwohnern zweitgrößten Stadt, im Norden von Thailand an es ist Dienstag der 16.08.2011.
Auf einmal geht alles ganz schnell. „Chiang Mai, Chiang Mai“ ruft eine Stimme aus der Fahrerkabine, ein Thai hastet durch die Gänge und weckt alle auf. Wir schnappen eilig unsere Sachen und stürzen mehr oder weniger verknittert aus dem Bus in den angenehm kühlen Morgen. Unser Gepäck liegt bereits ausgeladen am Boden. Wir schnappen unsere Rucksäcke und werden in ein Pickup Taxi verladen. Dann geht’s auch schon los. Eine Mitreisende Französin kontrolliert ihr Gepäck und stellt fest das ihr 12000 Baht (300€) und die Kreditkarte geklaut wurden. Aus dem Handgepäck welches sie am Boden ihres Sitzplatzes stehen hatte. Wir sind geschockt. Sie ist geschockt. Wir kontrollieren hastig unsere Taschen und zum Glück, alles noch da. Wir haben schon oft von solchen Diebstählen im Bus gehört. Wenn Alle schlafen streifen leise Typen durch die Gänge und suchen nach sorglosen Backpackern die ihr Geld in Rucksäcken am Boden oder im Gepäckfach über den Sitzen aufbewahren. Es gibt auch Storys von Dieben die direkt im Gepäckfach liegen oder das an Raststätten die Bodenplatten abgeschraubt und so das Gepäck geklaut wird. Später haben wir auch noch eine Geschichte gehört wo ein Franzose, in einem anderen Bus, einen Dieb auf frischer Tat ertappt und völlig ausgerastet ist. Wie´s ausging haben wir nicht erfahren.
Nach weiteren 20 Minuten Fahrt im Pickup kommen wir an unserem Hotel, welches gleich in dem Dschungeltrip inkludiert ist, an. Wir steigen aus. Die Anderen fahren noch weiter. Die Französin macht eine Szene und will sofort zur Polizei. Das Taxi fährt davon. Am Check in erklärt man uns das unser Zimmer erst ab 10 Uhr fertig ist. Wir legen unser Gepäck in einem gesicherten Raum ab und erkunden die Stadt. Chiang Mai ist die alte Hauptstadt und ehemaliger Königssitz als der Norden Thailands noch ein eigenständiges Land war. Aus diesem Grund finden sich über die ganze Stadt verteilt prunkvolle Tempelanlagen. Im Vergleich zu Bangkok kommen wir uns vor wie in einem Dorf. Wir entdecken einen echten Thaimarkt, eine Art Supermarkt, bestehend aus einzelnen Ständen in einer riesigen Halle. Hier kaufen die Einheimischen ihre Lebensmittel und sonstiges ein. Das ist kein Touristenmarkt voll mit Plunder, sondern das wahre Asien. Hier wird geschlachtet, verarbeitet, gekocht und verkauft in einem. Die Gerüche sind überwältigend. Aber an der Frische ist nicht zu zweifeln. Wir erleben mit wie in einer Gasse, auf dem Pflasterstein, frische, noch lebende Fische getötet, entschuppt und ausgenommen werden und wenig später auf Eis in Kisten landen. Wir entdecken Säcke voll mit lebenden Fröschen und Säcke, wir wissen nicht was sich darin befindet, die sich versuchen weg zu bewegen. Wie-der-lich!
Letztendlich finden wir ein kleines Cafe und genießen echten Thai-Cafe´ mit Kokosmilch. Anschließend verlaufen wir uns hoffnungslos und kommen nur nach mehrmaligem Fragen zurück zu unserem Hotel. Wir sind Müde und Kaputt. Nach einer Dusche schlafen wir erst
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Heut esse ich mal schön Fisch!
mal eine Runde. Als wir erwachen ist bereits Nachmittag. Der Hunger plagt uns. Ein paar Schritte vom Hotel weg finden wir eine Garküche. Chiang Mai ist wesentlich günstiger als Bangkok und in den Suppen ist richtiges Fleisch und nicht nur der Abfall von Huhn oder Schwein. Wir verbringen den Nachmittag am Hotelpool und um 18 Uhr treffen wir den Tourguide und die anderen Trekkingteilnehmer. Wir bekommen eine kurze Info über den Dschungeltrip zu einem Bergdorf und eine Packliste für die Tage im Urwald. Kann ja lustig werden.
Den Abend verbringen wir auf dem „berühmten“ Nachtmarkt im Rotlichtviertel von Chian Mai. Und als ob der ganze dort angebotene Mist nicht schon genug wäre, entdecken wir auch noch ein original „German Hofbräuhaus“, wie peinlich. Aber 50 Meter weiter ist eine sehr gute Garküche auf einem Parkplatzgelände. Wir sollten noch öfter hier schlemmen.
17.08.2011 Mittwoch

Um 8 Uhr Morgens werden wir per Telefon geweckt, wir sollen nicht schon wieder verschlafen. Nach einen Frühstück geht’s im Pickup Richtung Dschungel. Nach ein stündiger Fahrt mit Stopp auf einem Markt, erreichen wir unseren Ausgangspunkt an einem Flusslauf am Ende der schmalen Straße, mitten im Wald. Schuhe, oder gar Wanderschuhe, wie ich sie ursprünglich mitnehmen wollte, wären völlig überflüssig gewesen. Die erste Stunde wandern wir barfüßig durch Fluss und Flussbett. An kleinen Naturpools machen wir die erste Rast. Ich bin bereits Schweißgebadet. Es gibt Reis aus einem Bananenblatt. Es beginnt zu Regnen und wir streifen die Ponchos über. Im Nachhinein genau so überflüssig wie Wanderschuhe, da man unter den Ponchos dermaßen Schwitzt, das man auch gleich im Regen gehen kann. Es geht quer durch den Urwald, auf schmalen Pfaden, vorbei ein riesigen Insekten und beeindruckender Vegetation. Um uns herum scheint alles zu Leben. Nach weiteren eineinhalb Stunden teils steiler Berg auf Passagen kommen wir in ein Hochtal , das Reis Anbaugebiet des Bergvolkes an und machen 5 Minuten Rast. Unser Guide raucht die ganze Zeit eine Art Zigarillo aus Bananenblätter und wird mit der Zeit immer seltsamer. Auf meine Frage hin ob das eine Art Joint sei, fängt er an ziemlich schräg zu lachen und zuckt mit den Schultern. „Oh my Buddha!“ und es geht weiter.
Nach insgesamt vier Stunden wandern bei 90% Luftfeuchtigkeit und 30° erreichen wir völlig Verschwitzt und mit schlammigen Füssen das kleine Bergdorf. In Pfahlhütten leben hier ca. 25 Menschen von Reisanbau und Viehzucht. Völlig autark, ohne Strom und mit Wasser aus Bergquellen. Wir werden bekocht und es gibt richtig leckeres Thaifood. Danach zaubert unser Guide eine Gitarre hervor und es wird ein kitschiger aber sehr schöner Abend. Wer denkt das man im Dschungel Ruhe und Erholung findet, der irrt sich. Der Jungelsound ist lauter als man denkt. Die ganze Nacht schreit und pfeift und surrt es um uns herum. Wir beide haben diesmal eine unruhige Nacht. Ständig in Angst vor Spinnen oder sonstigen Attacken.

18.08.2011 Donnerstag

Nach dem reichhaltigen Frühstück geht es weiter zum nächsten Bergdorf. Der Pfad ist steil und Matschig. Nach 10 Minuten ist man wieder nassgeschwitzt. Es geht hinunter. Wir streifen durch Reisplantagen, überqueren Bäche, durchkämmen den Urwald teilweise auf allen Vieren und treffen auf einheimische Bauern in Holzhütten. Wenn jetzt noch einer ne Jimi Hendrix Platte auflegt, wäre das Vietnamkriegsfeeling perfekt. Wir machen Rast an einem Wasserfall und können uns endlich in einem Naturpool abkühlen. Nach 3 Stunden Marsch erreichen wir das Tal und werden mit dem Pickup zum Essen gefahren. Nach dem Essen ist Touristentime. Elefantenreiten und Bambusflosrafting. Hunderte von weißen Touri´s werden täglich durchgeschleust. Man kommt sich vor wie ein Stück Zahlvieh was um jeden Preis belustigt werden will. Auch auf kosten
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COT in Chiang Mai
von Tieren und Natur. Die Thai´s machen ihren Job. Ob sie es gern tun sei dahin gestellt.
Am späten Nachmittag fahren wir zurück. Im Pickup ist es ruhig geworden. Alle sind erschöpft und schlafen ein. Die Hitze und die Abgase tun ihr übriges. Am Hotel angekommen schnappen wir unsere Sachen und ziehen in ein anderes, günstigeres und sehr liebevolles Guesthouse. Wir sind fast die einzigen Gäste dort und die Besitzer kümmern sich rührend um uns. Wir genießen die Dusche und lassen unser Klamotten waschen. Den Abend verbringen wir wieder auf dem Nachtmarkt und in unserer Lieblingsgarküche. Wir beschließen noch eine Nacht länger hier zu bleiben.

19.08.2011 Freitag und 20.08.2011 Samstag

Wir wachen erst gegen Mittag auf und verbringen die meiste Zeit des Tages in der Lounge des Guesthouses. Wir leben in Zeit und in Ruhe. Lassen uns Baumeln. Der Dschungel war anstrengender als gedacht. Erst am Abend ziehen wir wieder los und treffen später noch 4 Österreicher vom Dschungeltrip. Wir nehmen ein Bier in einer der zahlreichen Bar´s und freuen uns das wir hier sind. (weil wir wir sind, sind wir hier, oder weil wir hier sind, sind wir wir. Glick auf Rob!)
Am Samstag ist Sightseeing in den zahlreichen Tempeln angesagt und anschließend eine ein stündige Thaimassage für mich und Fußmassage für Carmen. (Ohne Happy End) Und um 18 Uhr ist es dann auch wieder vorbei mit dem Norden. Wir werden Pünktlich abgeholt und zum Reisebus gebracht. Es geht wieder 12 Stunden zurück nach Bangkok und von dort soll es endlich auf eine Insel ans Meer gehen. Chiang Mai hat uns begeistert. Das Klima ist angenehm, es gibt noch eine authentische Stadt neben den Tousristenstraßen, die Thais sind freundlich und weniger aufdringlich wie in Bangkok und vor allem das nette Guesthouse von Nataya und ihrer Familie wird uns noch lange in Erinnerung bleiben.



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