Laos 2016 © Bernhard Sonnleiter


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January 13th 2016
Published: January 13th 2016
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Laos

Luang Prabang - Vang Vieng - Vienntiane

Laos 2016

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03.01.16

Siem Reap - Luang Prabang (UNESCO-Weltkulturerbe)

Frühmorgen schon fahren wir noch einmal mit dem Tuk-Tuk zum Angkor Wat. Heute gelingt es uns, auf die oberste Terrasse zu gelangen, bei der die Besucherzahl stark begrenzt ist. Ein Blick ins Heiligtum des Zentralturmes und von hoch oben über die gesamte Anlage lohnt die Mühe. Die Wartezeit bis zum Abflug verkürzen wir uns noch mit Schwimmen im Hotelpool.



Am Nachmittag fliegen wir nach Laos ab. Ziel ist Luang Prabang. Die charmante, alte Königsstadt liegt im landschaftlich reizvollen, grünen und bergigen Norden des Landes. Der Anflug der Maschine von Vietnam Airlines in der Abenddämmerung zwischen schroffen Bergen ins Tal von Luang Prabang ist ein Erlebnis. Unser Führer Bunnao erwartet uns geduldig, bis wir die Visa-Prozedur hinter uns gebracht haben und bringt uns ins Zentrum des 20.000 Einwohner Provinzhauptstädtchens, das einst Königsstadt war, in ein einfaches aber ausgezeichnetes Lokal zum Abendessen. Wir wohnen im Villa Santi Resort, der einstigen Residenz der Kronprinzessin Manilai, ein hervorragendes Hotel mit gediegenem laotischem Dekor und paradiesischen Garten.



Exkurs Geschichte:

Das großteils sehr schwer zugängliche, gebirgige Land wurde erst sehr spät besiedelt. Die älteste Besiedlung stammt von der Mon-Khmer-Gruppe, die im 6.-8.Jh. aus dem heutigen Kambodscha kam. Sie stellen heute rund 25%!d(MISSING)er Bevölkerung. Die Mehrheit der Bevölkerung sind die mit den Siamesen verwandten Tai. Sie stellen 2/3 der Bevölkerung. Die größte Gruppe der Tai sind die Lao, nach denen die Franzosen das Land benannten (Laos = Mehrzahl der von Lao). Sie brachten die offizielle Landessprache, den Theravada-Buddhismus und die aus dem Sanskrit abgeleitete laotische Schrift ins Land. Erst im 19. Jh. kamen aus China jene Minderheiten ins Land, die in den Bergregionen (ca. 10 %!)(MISSING)leben, wie z.B. die Hmong. Die Minterheiten werden vielfach unterdrückt, ihre Sprache wird weder in Schulen gelehrt, noch geschrieben.



Geschichtlich in Erscheinung trat Laos erst als Königreiches Lane Xang („Reich der eine Million Elefanten“), 1353 – 1707, das das Angkor-Khmer-Reich in seiner dominierenden Stellung in der Region ablöste. Der Buddhismus wurde Staatsreligion. Im 18. und 19. Jh. war Laos Spielball der Regionalmächte Birma, Siam und Vietnam. 1893 konnte Frankreich die letzte verbliebene Regionalmacht Siam ausschalten und sein Kolonialgebiet in Indochina auf Laos ausdehnen. Bereits unter der kurzzeitigen japanischen Herrschaft am Ende des 2. Weltkrieges bildete sich eine Unabhängigkeitsbewegung, die „Lao Issara“ (freies Laos) unter Führung von 3 Halbbrüdern des Königes, die das Land Laos („Pathet Lao“) für unabhängig erklärte. 1949 entließ Frankreich Laos schließlich in die Unabhängigkeit. Dies war dem „Roten Prinzen“ Souphanou Vong jedoch nicht genug; er ging in den Dschungel und kämpfte von dort aus mit den Guerilla der kommunistischen Bewegung Pathet Lao mit Unterstützung von Ho Chi Minh um die Machtübernahme der Kommunisten. Frankreich, das die antikommunistische Regierung weiterhin militärisch unterstützt hatte, unterlag 1954 gegen die Vietminh in der Entscheidungsschlacht von Dien Bien Phu und zog sich aus Indochina gänzlich zurück. Laos, zwar als unabhängiger Staat anerkannt, war wie auch Vietnam in einen kommunistischen und in einen westlich orientierten Teil gespalten. Vergeblich versuche Prinz Souvanna Phouma das Land zu neutralisieren und eine Koalition der nationalen Einheit zu bilden. Zu groß war der Gegensatz zwischen den US-freundlichen und den kommunistischen Kräften. Während des Vietnamkrieges war Laos de facto in einen US-besetzten und einen vom Vietkong besetzten Teil aufgespalten und litt als Aufmarschgebiet dieser beiden Kriegsparteien.



Die USA unterstützten die antikommunistischen Kräfte, die ebenfalls mit Guerillataktik gegen den Vietkong vorgingen. Unter US-freundlichen Guerilla befanden sich besonders viele Angehörige der unterdrückten Minderheiten der Bergvölker, wie der Hmong. Mit der Niederlage der USA in Vietnam 1975 übernamen auch in Laos die kommunistische Pathet Lao die Macht und riefen die Volksdemokratie aus. Bis heute sind die Kommunisten an der Macht, Laos ist eines der letzten 5 offiziell kommunistischen Länder der Welt, wobei jedoch die Wirtschaft im Gleichschritt mit China völlig liberalisiert wurde.



04.01.16

Luang Prabang

Das 30.000-Einwohner-Städchen ist heute Provinzhauptstadt und war einst die Hauptstadt des ersten und einzigen Reiches, das alle Lao vereinte. Fa Ngum, der Begründer dieses laotischen Großreiches soll hier im 14. Jh. den Theravda-Buddhismus in Laos eingeführt haben. Das Zentrum der Stadt auf einer Halbinsel am Mekong gelegen, besteht zwar nur aus 2 Parallelstraßen, weist aber 35 mit Mönchsleben erfüllte Vats (Kloster-Tempel) und zahlreiche französische Kolonialvillen auf; seit 1995 steht die Stadt auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes. Die schönste und prachtvollste Tempelanlage ist der Vat Xien Thong.



Das größte Heiligtum der Stadt, eine kleine stehende Buddhastatue aus Bronze, Gold und Silber, der Phra Bang stammt aus dem 8. Jh., vermutlich aus Kambodscha und soll besondere Kräfte besitzen. Ihr wurde sogar erst jüngst von den kommunistischen Machthabern ein goldener Tempel errichtet.



Den Königspalast haben erst die Franzosen 1904 errichtet, da sie den historischen, hölzernen für den frankophilen König Sisavangog nicht als repräsentativ genug erachteten. Der Palast besteht aus französischen und laotischen Elementen und ist innen und außen prachtvoll dekoriert. Die Privatgemächer der Königsfamilie im hinteren Teil scheinen wie kürzlich verlassen. Tatsächlich lebte der letzte König Svang Vattana hier mit seiner Familie bis 1975, als die kommunistische Pathet Lao endgültig die Macht übernahm (Die Königsfamilie kam vermutlich 1978 in einem der sog. Umerziehungslager ums Leben).



Wir starten den Tag mit einem Kochkurs im bekannten Restaurant Tamnak Lao. Kochkurse sind in Laos sehr beliebt. Wir lernen, wie man traditionelle laotische Gerichte zubereitet: viele Kräuter und Gemüse bilden die Grundlage für äußerst bekömmliche Gerichte. Wir bereiten Soßen zu, faschiertes Huhn in Lemmongrass, Büffelfaschiertes à la Tartare, Fisch in Bananenblättern. Unter der didaktisch hervorragenden und fachkundigen Anleitung des Chefkochs gelingen uns überraschend köstliche Gerichte und unser Blick für die Landesgerichte ist geschärft (eigentlich sollte man sich in jedem Land auf diese Art und Weise mit der einheimischen Küche vertraut machen)



Das Ziel am Nachmittag sind die Khuang-Si-Wasserfälle. Die türkisblauen Wasserfälle laden zu einem Bad in einer der Kaskaden ein, die sich über zahlreiche Kalk-Sinterterrassen ergießen.



Auf dem Rückweg besuchen wir ein Dorf der ethnischen Minderheit der Hmong, einem der vielen Bergstämme. Die Hmong werden von der Regierung besonders argwöhnisch betrachtet, da sie besonders viele Anti-Pathet-Lao Guerillakämpfer gestellt hatten.



05.01.16

Luang Prabang

Um 6 Uhr früh erleben wir das Ritual Mönche, die wie jeden Morgen durch die Stadt ziehen, um Spenden zu sammeln. Nicht die Empfänger, sondern die Spender sind dankbar, denn als Buddhist einem Mönch Essen oder Geld zu spenden, verbessert das Karma der eigenen Seele für die nächste Wiedergeburt.



Der Königspalast, den wir danach besuchen, der bis zur Machtübernahme der Kommunisten 1975 als Residenz des Königs diente, ist heute Nationalmuseum. Der Baustil und die Innenraumgestaltung tragen eine eigene prunkvolle, aber trotzdem geschmackvolle Note. Die Möbel der Repräsentations- und Privaträume sind eine Mischung aus laotisch-traditionellem und Art-Deco- Stil.



Per Boot fahren wir dann auf dem Mekong durch wunderschöne Landschaften zu den Pak-Ou-Höhlen. In diesen beiden miteinander verbundenen Höhlen stehen tausende goldener Buddha-Statuen unterschiedlicher Machart und Größe. Auf dem Weg können wir im kleinen Ort Ban Xanghai erfahren, wie der lokale Reiswein hergestellt wird.

Nachdem wir wieder nach Luang Prabang zurückgekehrt sind, besuchen wir den ältesten Tempel der Stadt, Wat Xieng Thong (UNESCO-Weltkulturerbe,) der die klassische Bauweise der buddhistischen Tempel in Laos repräsentiert. Wie durch ein Wunder wurde das Juwel weder beim Einfall der chinesischen Ho Ende des 19. Jh., noch im Vietnamkrieg beschädigt. Der Kloster-Tempel stammt aus dem Jahre 1560, als die Hauptstadt von Laos aus machtpolitischen Erwägungen nach Vientiane verlegt wurde. Wir genießen das Privileg den goldenen Tempel im Licht der untergehenden Sonne glänzen zu sehen .Im Abendlicht erscheint dir Vielfalt der goldfarbenen Details der Bauwerke unwirklich. Über dem Ufer des Mekong spiegelt sich die untergehende Sonne.

Der Tag endet mit dem Besuch des berühmten Nachtmarktes, der zwar touristisch, aber trotzdem ruhig-charmant von der Atmosphäre her ist. Es werden neben dem üblichen Ramsch auch Handwerksprodukte der Berg-Laoten angeboten. Überhaupt genießen wir diese Stadt nach der Hektik Kambodschas, weil sie südostasiatischen - gepaart mit französischem - Charme, Ruhe und Freundlichkeit ausstrahlt. Es ist so, wie wenn man von einer europäischen Metropole in ein Alpenstädtchen reiste.



06.01.16

Vang Vieng

Durch schroffe, saftig grüne Berglandschaften fahren wir Richtung Vang Vieng. Die heutige Fahrt ist nicht wenig anstrengend: wir fahren auf einer der schönsten Bergstraßen durch das Herz von Laos. Ein Weg, der mit unendlich vielen Kurven über mehrere bis zu 1500m hohe Pässe durch eine wunderschöne Landschaft führt. Die Mittagsrast auf einem Pass gibt den Blick frei auf eine schroffe Berglandschaft, die auch in den Dolomiten liegen könnte. Schließlich geht es steil hinunter bis Vang Vieng, schon fast in der Mekongebene.Der Ort liegt idyllisch am Fluss Namsong und ist Anziehungspunkt für viele Rucksacktouristen. Manche kamen angeblich wegen des Opiumangebotes, das es hier gegeben haben soll, andere wegen der vielen Outdooraktivitäten, die angeboten werden, vom Rafting bis zum Klettern. Wir wohnen in der Villa Namsong, am gleichnamigen Fluss wunderschön gelegen. Die Betreuung in dem Boutiquehotel, zu dem man nur über eine schmale Schotterstraße zufahren kann, ist wirklich persönlich.



07.01.16

Vang Vieng - Vientiane

Schon am Morgen knattern die Langboote über den Namsong-Fluss am Hotel vorbei. Die Kalkfelsen und Täler rund um Vang Vieng sind die Heimat zahlreicher Höhlen und Grotten. Wir besuchen die Tham Jang Höhle, die schon im frühen 19. Jahrhundert zur Verteidigung gegen die chinesischen Invasoren verwendet wurde. Heute werden in der Grotte Buddhastatuen verehrt.

Die Reste eines Flugplatzes am Ortsrand ("Site Lima 6") erinnern daran, dass der Ort den Amerikanern im sog. „geheimen Krieg“, zwischen 1964 und 1974 als Militärbasis diente, als sie den von Patet Lao beherrschten Landesteil und den sog. Ho-Chi-Minh-Pfad, den Nachschubweg der Vietkong nach Südvietnam, bombardierten.



Wir überqueren den Fluss, um den Ort Huai Ngai zu sehen, wo wir das Leben einer Dorfgemeinschaft der Ban-Minderheit mitbekommen, die aus den Bergen angeblich wegen eines Staudammprojektes hierher ausgesiedelt wurden. Man hat ihnen mehr oder weniger einen großen Campingplatz für ihre Hütten hier im Tal zur Verfügung gestellt. Es gibt eine Dorfwasserleitung und Gärten rund ums Dorf. Vielleicht liegt es an der Mittageshitze, aber fröhliche Gesichter, wie sonst überall sehen wir nicht. Jedenfalls sehen wir entwurzelte Menschen, denen der Fortschritt, dem sie ihren Lebensraum opfern mussten, nicht hilft.



Dann erreichen wir die laotische Hauptstadt,



Vienntiane ist weder groß (500.000 Ew.), noch großstädtisch, aber es erstickt im Verkehr. Seit 1560 Hauptstadt des „Reiches der 1 Million Elefanten“. Nach dem Zerfall dieses Reiches ging der Stern von Vientiane unter und es wurde sogar 1828 von den Siamesen völlig dem Erdboden gleich gemacht. Erst unter der französischen Herrschaft wurde die Stadt mit kolonialen Bauten und Straßen wieder aufgemöbelt. Nach Ende der französischen Kolonialzeit 1954 kamen und gingen Regierungen im Jahrestakt. Extreme politische Kräfte wie Kommunisten, Rechte und Neutralisten verloren sich zusammen mit ihren jeweiligen Protektoren Nordvietnam, USA und UdSSR im politischen Kleinkrieg, der schließlich vom Vietnamkrieg überlagert wurde. 1975 wurde Vientiane Hauptstadt der Laotischen Demokratischen Volksrepublik. Seit der wirtschaftspolitischen Kehrtwende der kommunistischen Regierung in den 80er Jahren, mehr aber noch seit der Öffnung gegenüber den Nachbarn in den 90er Jahren boomt das Wirtschaftswachstum und mit ihm die Hauptstadt.



08.01.16

Vienntiane, Rückflug nach Phnom Penh

Wir erkunden den Wat Sisaket, den ältesten erhaltenen Tempel mit Tausenden von Miniatur-Buddha-Statuen, errichtet vom Nationalhelden König Anouvong, der als tragischer Held im Krieg mit den Siamesen 1828 umkam.

Dann besuchen wir das Patuxay Denkmal, Laos Version des Arc de Triomphe, vom Präsidentenpalast über die Prachtstraße Lane Xang Ave gut zu sehen. Indem wir bis zum Dach hinaufgehen, bietet sich uns eine Panoramasicht über die Stadt.

Wir besuchen That Luang - den heiligsten Ort in Kambodscha und Nationalsymbol - einen goldenen Stupa mit Reliquien Buddhas, die von König Setthethirat im 16. Jahrhundert erstmals in seiner heutigen Form errichtet wurde. Die Urgestalt des Stupas geht der Legende nach auf das 3.Jh.vor Chr. zurück.



Wir haben ein Land bereist, das zu den ärmsten der Welt zählt. Das pro Kopf-Einkommen wird mit $ 1.500 pro Kopf/Jahr angegeben. Sicher eine statistische Größe, die wie andere Wirtschaftskennzahlen nichts aussagt in einem Land, wo 80% der Bevölkerung von der Subsistenzwirtschaft leben. Das Land ist reich an natürlichen Ressourcen und wird oft mit einem armen Buben verglichen, der auf einer Schatzkiste sitzt, zu der ihm der Schlüssel fehlt. Seit der wirtschaftspolitischen Kehrtwende stehen die Investoren Schlange und der Ausverkauf droht. Das Wasserkraftpotential ist enorm, die kommunistische Regierung möchte das Land zur „Batterie der Region“ machen. Proteste der Bevölkerung werden nicht geduldet, hingegen soll die Korruption enorm sein. Wir sehen sehr viel bittere Armut, insbesondere wenn wir von den Touristenpfaden abweichen. Als Tourist fällt einem die hauptsächlich die Herzlichkeit und Freundlichkeit der Menschen auf. Die Fröhlichkeit der Kambodschaner vermissen wir etwas.


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13th January 2016

Verkürztes Warten auf erhofftes Eis:-)
Liebe Ingrid und lieber Bernhard, während wir auf das Hoffentlich-endlich-wieder-spiegelglattzufrieren des Neusiedler Sees warten, begleiten wir euch auf eurer interessanten Reise! Vielen Dank für die Erzählungen und Hintergrundinfos und für die tollen Bilder! Über eine Verkostung laotischer Köstlichkeiten irgendwann 2016 würden wir uns sehr freuen! Im Gegenzug könnten wir herrliche Pizza aus unserem selbst gebauten Backofen anbieten! Ganz liebe Grüße und alles, alles Gute für dieses neue Jahr! Herzlichst, Gudrun und Franz

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