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Published: December 6th 2006
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jetzt sitz ich in luang prapang, es ist 10.47 Uhr und ich bin kurz vor meiner Abreise. Nachdem die Busfahrt hierher so berauschend und schoen war und ich so oft einfach gern ausgestiegen waer und ein bisschen mehr Zeit an so manchem Ort verbracht haette, hab ich mich jetzt dazu entschlossen meine Reisemethode ein wenig zu aendern, um flexibler zu sein. Zuerst war die Idee vom Fahrrad, aber hier eins zu kaufen kostet ueber 200 Euro und das ist einfach zu teuer, ausserdem wird es ab 11 Uhr so heiss, das man sich kaum draussen aufhalten kann. Dann kam die Idee vom Trampen und das probier ich jetzt einfach. Mal schauen wie es laeuft, was mir fuer Leute begegnen, ob mich ueberhaupt jemand mitnimmt, und wo ich letztendlich lande. Aber ich bin guter Dinge und sowas von reif fuer ein bisschen Abenteuer. Dieses staendige Busfahren, von einem Touri-Ort zum andern hat mich die letzte Zeit schon ein wenig deprimiert und gelangweilt. Ja und jetzt gehts los, ich freu mich, und bin schon so gespannt was auf mich zukommt, mein Ziel ist der Sueden, ueber 800 Kilometer entfernt, wo ich dann Weihnachten Cocktail schluerfend in der Haengematte verbringen moechte. Schaun ma mal
Hitch Hiking
als ich zu Fuss unterwegs war, kurz nach Luang Prapang wo's mich hinverschlaegt, halte euch, falls moeglich, auf dem laufenden.
Also, bis dann...
Donnerstag, 07.12.2006: Der erste Tag gestern ging schon wieder gut los. Ich bin ca. eine halbe Stunde stadtauswaerts gelaufen, aber es wurde irgendwann einfach zu heiss, so dass ich ein Tuk Tuk angehalten hab das mich, so hab ich mir das auf jeden Fall vorgestellt, ein bisschen stadtauswaersts faehrt. Dieser eine Kilometer dauerte ca. 1 Stunde, denn er konnte nicht glauben was ich da vorhabe und ist dann nochmal zur Minibus-Haltestelle, da war dann ein Freund von ihm der mir ein wenig uebersetzt hat. Aber so richtig verstanden hat er auch nicht was ich will.
Nach einer knappen Stunde haett ich dann schon fast die Geduld verloren, und ich glaub der Tuk Tuk Fahrer hat es mir angesehen, und ist dann auch sogleich losgefahren.
Da stand ich dann, ca. 3 km ausserhalb von Luang Prapang, in der prallen Mittagshitze und streckte meinen Finger raus. Es hielten auch ziemlich schnell Jeeps an, aber die wollten alle Geld haben. Irgendwann kam dann ein Minitruck, der mich 5 Minuten mitnahm, bis er sich auch dazu entschied Geld fuer die Weiterfahrt zu verlangen. Also stieg ich wieder aus und bin dann
einfach losgelaufen. Nach ungefaehr 15 Minuten kam dann wieder ein Tuk Tuk mit einem Westler drin. Ich erklaerte ihnen was ich wollte, und es funktionierte, die ersten 10 km konnte ich mit ihnen weiterfahren. Wir lieferten den Franzosen ab, und der Tuk Tuk Fahrer konnte auch nicht glauben was ich da vorhab, machte sich richtig Sorgen, dachte ich haette kein Geld fuer den Bus und wollte mir dann unbedingt zumindest noch was zu trinken kaufen. Ich lehnte dankend ab, aber hatte noch ein paar Fragen zum Weg. Also schlug ich meinen neuerstanden 2.Hand South-East Asia Reisefuehrer auf, und suchte nach Laos. Aber Laos war leider nicht drin, wurde rausgerissen, und ich musste wieder ueber mich lachen, weil ich nicht einen Blick reingeworfen hab als ich ihn gekauft hab, also stand ich da, ohne Reiseroute, keine Landkarte und auch nicht wirklich einen Plan wie ich den Fahrern das verklickern soll. Naja, er hat mir dann noch ein bisschen was auf laotisch aufgeschrieben, so dass ich zumindest fragen konnte wo sie hinfahren...
Gut, dann bin ich wieder losgelaufen, ungefaehr eine halbe Stunde, dann kam ein Moped Fahrer daher der mich mitnahm. Die erste unangenehme Geschichte. Nach fuenf Minuten sagte er mir wie
Kio Kacham
mit den Laoten beim Essen und Trinken. Die Speise rechts ist gabackene Schweinehaut, und schmeckt wie die Krustn vom Schweinsbraten. MMMMHHHH.
Links, das ist gebratene Bueffelhaut, hat einen eigenen Geschmack und ist ziemlich fett.
Hob mi fast scho wie daheim gefuehlt wonderful ich sei, nach 7 Minuten fragte er ob er mich kuessen kann, nach 9 Minuten kam dann schon "can i fuck you" und nach 10 Minuten sagte ich ihm dann das er anhalten soll, ich stieg also wieder ab und lief weiter. Da hab ich mir dann schon gedacht was das wohl wird, aber es sollte noch nicht das Ende sein!!!
Als naechstes hielt ein Jeep, mit einem ganz ganz netten Laoten drin, der auch richtig gut englisch konnte. Mit ihm fuhr ich 15km weiter. Auf den letzten 5 km kamen uns dann noch ein Hollaender und ein Franzose unter, die ebenfalls trampten, die luden wir dann auch noch ein. Als wir ausstiegen entdeckte ich einen Lastwagen, zu dem bin ich dann auch hingelaufen und hab gefragt wo sie denn hinfahren. Phonsavan war die Antwort, das liegt im Osten von Laos, schon ziemlich nah an Vietnam dran. Ok dacht ich mir, da fahr ich jetzt hin. Mit 8 Typen im Lastwagen versetzte mir ein flaues Gefuehl im Magen mit ein bisschen Angst vermischt, aber ich redete mir selber gut zu und stieg ein. Die Fahrt dauerte ca. 3 Stunden und es war mir manchmal ein wenig unangenehm, vor allem
Die Strassenbau Ingeneure
ratet mal wo der Westler herkommt. Ich wusste es sofort... weil zwei von ihnen doch irgendwie versucht haben mich anzumachen, aber ich hatte alles unter Kontrolle 😊. Dennoch war ich froh als wir einen Stop zum Essen machten und ich ein Schild mit GUESTHOUSE entdeckte. Wir stiegen alle aus, ich packte meinen Rucksack und sagte ihnen das ich hier bleiben werde. Wir haben noch gemeinsam gegessen und dann sind sie gefahren. Und ich war in Kio Kacham. Die Guesthouse Besitzerin lud mich auf ein Bier ein und so sass ich da, erleichtert und gluecklich das ich schon die ersten 75 km geschafft hatte. Dann hockten sich noch weitere Laoten dazu, 2 die richtig gut englisch konnten. Wir unterhielten uns den ganzen Abend lang, tranken laotischen Whiskey (sehr sehr lecker) und sie erzaehlten mir das sie Ingeneure sind und fuer den Strassenbau von ganz Laos verantwortlich sind. Sie sind gerade auf dem Weg nach Luang Prapang, aber am Samstag fahren sie zurueck nach Vientianne und wenn ich irgendwo noch in der Naehe bin nehmen sie mich gerne dorthin mit. Einer von ihnen gab mir seine Email Adresse und Telefonnummer und lud mich zu sich nach Hause in Vientianne ein. Um 9 ging ich dann ins Bett, konnte allerdings nicht schlafen weil
Kio Kacham
Beim morgendlichen Waschen direkt neben meinem Zimmer eine Karaoke Party stieg. Laotische Popmusik, der Gesang war ehrlich gesagt schrecklich, aber irgendwann schlief ich dann doch ein. Heute morgen war ich schon um 6 wach, bin durch das Dorf gelaufen, hab den Sonnenaufgang angeschaut und dann wieder zurueck zum Guesthouse. Dort stand dann wieder ein Lastwagen, diesmal allerdings nur mit 4 Maennern, und ich fragte wo sie hinfahren. Phonsavan sagten sie und ich fragte ob sie mich mitnehmen koennten. Sie erzaehlten mir das sie aus Vietnam sind, die 8 vom Vorabend waren uebrigens auch Vietnamesen, was mir einer der laotischen Ingeneure spaeter am Abend erzaehlte, und so wurde ich ein wenig stutzig. Aber ich hatte ein besseres Gefuehl. Also stieg ich ein. Die Fahrt nach Phonsavan war wirklich toll. Wir unterhielten uns mit ein paar Brocken englisch, mit Zeichnungen und Haenden und Fuessen. Ganz angenehme, liebe Menschen wo ich mich kein einziges Mal unwohl fuehlte. Sie luden mich nach Vietnam ein, gaben mir alle ihre Telefonnummern und fragten mindestens 10 mal nach wann ich denn kommen wuerde. Wir haben dann noch zusammen gegessen, naja, Vietnamesen haben halt eine andere Essgewohnheit, so standen einige sonderbare Speisen auf dem Tisch. Unter anderem Herz, aber ich habs
probiert und ich muss sagen es schmeckte echt nicht schlecht.
Phonsavan wird auch Muang Pek oder wie der Bezirk selbst Xieng Khouang genannt. Da die alte Bezirkshauptstadt während des Krieges zwischen den Pathet Lao und den USA fast vollständig zerbombt wurde, wurde Phonsavan Mitte der 1970er als neue Provinzhauptstadt gebaut. Bekannt ist die Stadt vor allem wegen der Ebene der Krüge (laotisch: Thong Hay Hin). Dort befinden sich mehrere Hundert Steinkrüge in der Größe von einem halben bis zu drei Metern. Das Alter der Krüge wird auf 1500 bis 2000 Jahre geschätzt. Das Gewicht der Krüge beträgt bis zu 6.000 Kilogramm. Im Moment wird erwogen, das Gebiet zum UNESCO-Welterbe zu erklären.
Die Provinz Xieng Khuang wurde in den 1970ern von den Amerikanischen Truppen massiv bombardiert, deshalb sind auch heute noch viele der Lagerstätten nicht zugänglich. Lediglich bei den Stätten 1, 2 und 3 wurde ein Großteil der Bomben geräumt. Laos ist ueberhaupt das meist zerbombte Land auf der Welt, dank Amerika.
Und das glaub ich schau ich mir morgen mal an.
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