Wanderung zu den Seen


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August 25th 2010
Published: September 3rd 2010
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Wanderung zum ersten See



Am Morgen brachen wir frohen Mutes zu Fuss zum Kol'saj See auf. Auf der ca. 7 km langen Strecke bekamen wir einen ersten Eindruck vom Kol'saj Nationalpark. Sanft gefaltete Hügel gingen langsam über in schroffere Felsformationen und weiter Richtung voralpine Bergformen. Die zuvor fast baumlose Gegend wurde zusehends bewaldet, primär durch die Tien-Schan-Fichte.
Vorbei an einigen Jurten kamen wir schliesslich zur Anhöhe mit dem letzten Kontrollposten vor dem See und einer wunderschönen Aussicht. Als wir uns auf ein Bänklein setzten gesellte sich eine häkelnde Kasachstanerin zu uns. Sie bezeichete sich selbst als Babuschka - Grossmutter. Nebst dem, dass wir mit ihrer halben Familiengeschichte vertraut wurden, bemerkte sie immer wieder, "Friede und Freundschaften" sei das Wichtigste.
Sie erzählte von ihre Vater der bei Stalingrad gekämpft hatte und wir merkten, dass Friede ganz und gar keine Selbstverständlichkeit ist - wie oft im Osten sind die Leute wirklich dankbar dafür.
Leider war die Babuschka nur zu Gast dort und schlugen wir schlussendlich Anfangs See den falschen Weg ein. Am Anfang noch breit und von einem WC-Häuschen und einer Bootanlegestelle gesäumt, bald endete der Weg jedoch scheinbar im Gestrüpp. Wir hielten durch und passierten einige absturzgefährdeten Stellen als und auf ca. halbem Weg eine russische Familie entgegen kam und auch ganz froh schien, dass sie nicht die einzigen auf diesem Weg sind.
Die gute Nachricht für uns war, dass es ein Durchkommen zum See-Ende gibt. Ansonsten war leider die gegenseitige Auskunft eher einseitig...etwa gleich viel Zeit auf einem sehr schwierigen Weg - wie von beiden Seiten betont wurde. Dass die russische Familie mit mehreren Kindern den Weg gewählt hatte erstaunte uns doch - die Familie wollte einfach rund um den See laufen. Wie sich später herausstellte, war der Weg auf der anderen Seeseite beinahe rollstuhlgängig und ein ziemlicher Gegensatz zu dem von uns gewählten Weg.

Oben am See angekommen, entdeckten wir beim Essen auf der anderen Seite vom Bach eine Wandergruppe, ebenfalls beim Essen. Als wir eine Brücke über den Bach suchten und bereits das halbe Flussdelta abgesucht hatten, blieb uns einzig ein Baumstamm über den Bach. Die beobachtete Wanderguppe stellte sich mit Fotoapparat auf und war schliesslich fast etwas enttäuscht, dass keiner von uns ins Wasser gefallen war. Radka und Tomas aus der Tschechischen Republik und Natalja und Volodja, beide Almatiner, waren zum campen im Nationalpark.
Trotz dem lustigen Gespräch brachen wir schliesslich auf. Einen Tag später sollten wir die Gruppe jedoch am zweiten See wieder treffen und noch mehr Zeit haben.
Nach einigem Weiterwandern kehrten wir um Richtung Gasthaus. Auf dem Rückweg trafen wir einen Mann der jemanden suchte. Später auf der Landstrasse hielt derselbe Mann mit seinem Auto neben uns und nahm uns mit bis zum Gästehaus. Er schien irgendwie wie nicht von dieser Welt, wollte kein Geld für das Mitfahrenlassen. Beim Aussteigen rief er uns ein englisches "God bless you" nach. Nun waren wir sicher - er war definitiv nicht von dieser Welt und muss ein Engel gewesen sein.



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