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Published: October 6th 2014
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Mein lieber Freund Jetlag lässt mich nach wie vor noch nicht in Ruhe. Immerhin kann ich inzwischen schon ein paar Stündchen mehr schlafen. Zum Glück habe ich den Wecker gestellt, denn ich wollte nicht wieder den halben Tag verschlafen (und ich will dem Jetlag den Rang ablaufen).
Zuerst habe ich nachgesehen wo ich denn heute übernachten soll. Gefunden habe ich dann auch etwas, ziemlich kostengünstig und direkt neben dem Kyoto Imperial Palace Park. Bevor die Reise mit dem Shinkansen losgeht gibt es allerdings noch zwei Dinge zu erledigen.
Erstens: Ich muss noch zur Post, ich habe mir ein sogenanntes MiFi gemietet, ein mobiles WiFi. Zweitens: Der Railpass muss noch aktiviert werden.
Eins nach dem anderen, also auf zur nächsten Post bei der Ekoda-Station. Zu finden war das Gebäude eigentlich noch leicht, denn es war mit Post Office angeschrieben, da bin ich heilfroh. Das Postbüro ist ziemlich klein und es sitzen zwei Damen am Schalter. Da ich auf dem Weg heimlich geübt hatte wie ich danach frage ob es Post für mich gibt konnte ich die Frage ohne Probleme stellen. Sie fragte mich nach meinem Namen, was ich auch verstanden hatte. Langsam aber sicher versteh ich ein bisschen etwas.
Das Paket ist angekommen und ich darf es mitnehmen.
Zurück in meinen Räumlichkeiten musste ich das kleine MiFi gleich ausprobieren, damit auch alles klappt. Die Handhabung ist einfach, Knopf drücken, beim eigenen Gerät ins WLAN verbinden, fertig.
Dann steht der Reise nach Kyoto nichts mehr im Weg, auf zur Station. Aber moment, von wo aus fährt der Shinkansen überhaupt? Fix nachschauen, Shinagawa, gut, kein Problem, da komm ich von Shinjuku aus hin. Also los!
In Shinjuku-Station kenne ich mich langsam aus und weiss daher auch schon genau wohin ich muss um den Railpass zu aktiveren. Generell ist dies ziemlich einfach, man muss lediglich an einem bemannten Eingang der JR Lines vorbei, den Pass vorweisen wo er dann gestempelt wird.
Danach kurz den Überblick verschafft welche Linie nach Shinagawa fährt und mit dieser weiter.
Im Zug habe ich gesehen, dass einige Züge und Metros Verspätungen oder Ausfälle haben. Der Taifun hat Spuren hinterlassen.
Den Shinkansen zu finden ist auch nicht sonderlich schwer. Es gibt aber verschiedene Shinkansen, die nicht alle gleich schnell sind. So hält der Nozomi-Shinkansen zum Beispiel nur in Nagoya, Kyoto und Osaka während der Hikari bereits an weiteren Stationen hält. Mit dem Railpass darf man aber nicht mit dem Nozomi-Shinkansen fahren. Die Reise von Tokyo nach Kyoto dauert ein paar Stunden, ich suche mir ein Plätzchen und mache es mir gemütlich.
Auf der Reise kam ich ins Gespräch mit einer jungen Dame aus Kyoto, deren Name ich allerdings wieder vergessen habe. Und eigentlich kann man es auch nicht Gespräch nennen, da die gute Frau kein Englisch konnte und ich natürlich noch nicht wirklich viel japanisch verstehe. Es hat mir aber einmal mehr gezeigt, dass es gut ist, wenn man doch etwas japanisch kann.
Nichts desto trotz fand ich die Unterhaltung einen Erfolg, ein kleines bisschen Fortschritt in meinem Nicht-Können von Japanisch.
Oh, noch etwas zum Thema Schnellzug: Der Shinkansen ist mit ordentlicher Geschwindigkeit unterwegs, da kommen einem selbst Schweizer Schnellzüge langsam vor.
Nach der mehrstündigen Reise hiess es dann zum Hotel und weil ich nicht faul sein wollte entschied ich mich zu laufen. Google Maps gab mir 49 Minuten für die 4 Kilometer Fussmarsch an, ich brauchte im Endeffekt 1,5 Stunden. Erklärt sich darin, dass ich mich bereits unterwegs durch den einen oder anderen Ausblick abhalten liess. Kyoto ist eine schöne Stadt und nur schon vom Fussweg her gefällt sie mir besser als Tokyo.
Im Hotel angekommen checke ich mich in einem Mix aus Japanisch und Englisch ein und gehe dann auf mein Zimmer. Auf dem Bett liegt ein Yukata, eine Art dünner Kimono für diejenigen, dies noch nie davon gehört haben. Zum Yukata dazu gibt es auch den Obi, einen Gurt. Ich bin also erstmal in das japanische Gewand hineingeschlüpft und verbrachte die nächsten 30 Minuten damit herauszufinden wie man den Obi korrekt knüpft. Zur Sicherheit bin ich dann zurück an den Empfang um nachzufragen ob ich es richtig gemacht habe und habe erklärt, dass ich zum ersten Mal einen Yukata trage.
Daraufhin wurde ich belehrt, dass ich den Obi zu fest zugezogen habe und dass man mit dem Yukata, dass ich jetzt trage nicht in der Öffentlichkeit herumläuft. Gut zu wissen, denn ich meinte der Yukata wird auch getragen für z.b. Fester. Aber da gibt es wie ich nun herausgefunden habe noch eine Unterscheidung.
Die Damen an der Rezeption mussten auf jeden Fall über meine Unbeholfenheit kichern und ich nahm es mit Humor.
Für morgen steht die Erkundung von Kyoto auf dem Plan, für jetzt aber der Schlaf im Yukata.
Oyasumi nasai!
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Pascal
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Lieber Fabian :) Mach doch deine nächsten Videos im Breitbildformat. Hochformatiges gibt Augenkrebs :D Gruss aus der Schweiz(er Familie)