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Published: October 20th 2008
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Ja, natürlich. Es ist schon einiges wahr, was man über die Japaner sagt. :-)
Am besten, du liest dir meine großen und kleinen Dinge durch, die mir aufgefallen sind und entscheidest dann, wie sehr das deinem Bild der Japaner entspricht. Viel Spaß ...
Ja, also bisher war ich die meiste Zeit in Yokohama (wo ich arbeite), hab aber auch schon einen Abstecher nach Kamakura (Tempel, ...) gemacht.
Egal, wo man ist. Man wird dauernd von irgendwelchen Lautsprechern aus mit Warnungen, Hinweisen, Werbung oder Musik berieselt. Gottseidank versteh ich nicht alles, was im Fahrstuhl und in der S-Bahn erzählt wird. Dazu kommen noch lustige Verkäufer mit Sprachrohren oder Megafonen, die vor Geschäften die aktuellen Sonderangebote (ich vermute) in die Öffentlichkeit schreien ("Hey, kommt rein, wir haben die neue Toilette mit Sitzheizung und Internet-Zugang heute zum Bestpreis von 24345 Yen") ... aber zu den Toiletten später mehr ... :-) Besonders witzig fand ich, dass so manche Fußgängerampel eine Melodie spielt, wenn sie grün ist und sobald sie rot wird, verwandelt sich die Melodie in ein Warnsignal ... einfach geil! ;-)
Vor einem Zug stellt man sich brav hintereinander an. Dafür sind extra Linien auf den Boden gemalt, damit man
exakt weiß, wo die Türe zum Zug aufgeht. Ich gebe zu, das hört sich übertrieben an. Aber wer erlebt hat, was abgeht, wenn die Türen bei so einem Zug erst mal aufgehen (zu Stoßzeiten), der ist dann richtig froh, wenn er sich in seiner Reihe sicher und geborgen fühlen kann. Zuerst aus Unwissenheit und später aus Experimentierfreude bin ich dem Ansturm von Menschen in gleichförmiger Bewegung "entgegengeschwommen" ... da hab ich aber zahlreiche verstörte Blicke geerntet, ich chaotischer Europäer ... ;-) Im Ernst, die Japaner erinnern mich manchmal (vor allem, wenn sie in Massen auftreten) an Ameisen. Sehr fleissig, die Gruppe ist das Wichtigste und schön gleichförmig bewegen, ohne Störungen wie "Nebeneinander gehen und quatschen" oder "Stehen bleiben und Schuhbandl binden". :-)
Man muss auf jeden Fall eine Lanze für die Höflichkeit der Japaner brechen. Sobald ich ihr Gemurmel halbwegs verstehen konnte, stellte ich fest, dass sie sich andauernd bedanken, wofür auch immer. Dass ich ins Geschäft gekommen bin, dass ich was bestellen will, dass ich bezahle, dass ich wieder gehe ... ;-) Nur einmal hat die Dame im Geschäft aufgeregt die Augen aufgerissen. Als ich nämlich, ohne die Schuhe auszuziehen, in die Umkleidekabine gegangen bin. *hihi*
Oag is ... man findet so gut wie keine Bankomaten, die Nicht-Japanische Kreditkarten akzeptieren. So dacht ich gestern schon, ich müsse verhungern. ;-) Aber wer suchet, der findet. So schön war das Rattern des Banknoten-Zählers noch nie ... *g*
Nach meinen ersten Eindrücken sind Japaner auch geduldige Menschen mit Sinn fürs Detail. Geduldig z.B., weil man regelmäßig Schlangen von Leuten vor bestimmten Restaurants sieht, während nebenan das Restaurant noch Plätze frei hätte. Da geht Qualität vor Geschwindigkeit. Also hab ich das auch mal ausprobiert und mich angestellt (meistens gibts sogar Sessel zum Warten). Hat sich ausgezahlt ... ausgezeichnetes Sushi mit Fischen, von denen ich noch nicht mal wußte, dass es sie gibt. Sinn fürs Detail beweisen die Japaner bei der Dekoration der Speisen, den "Plastik-Speisen-Previews" in den Schaufenstern der Restaurants und ... wenn z.B. 3 Kräne auf einer Baustelle nach Arbeitsende gleich ausgerichtet sind. :-)
Eine interessante Thematik ist die Mülltrennung und -entsorgung. Grundsätzlich gibt es keine öffentlichen Mülleimer. Ernsthaft ... nirgends! Wenn man Glück hat, findet man beim Getränkeautomaten (die im Abstand von ca. 50 m in der ganzen Stadt verteilt sind) ein rundes Loch, wo genau die Getränkedose oder -flasche reinpasst. Ansonsten kann man ev. Abfall mit nach Hause nehmen. Ein Schelm, wer jetzt glaubt, dann würde jeder alles einfach "fallen lassen". Nein, nein, die Japaner nehmen allen Müll mit nach Hause. Im Büro haben wir die luxuriöse Situation, dass wir sogar "small paper" und "small burnable waste" entsorgen dürfen ... *hihi* Wie auch immer: Japans Straßen sind extrem sauber.
Und zu guter Letzt jetzt noch - wie versprochen - die Klo-Sache. Nicht überall, aber meistens, findet man neben dem Klo eine kleine Steuerung, wo man alle möglichen Sachen einstellen kann. Ich muss gestehen, bisher hab ich mich aufgrund unzureichender Japanisch-Kenntnisse noch nicht getraut, das alles auszuprobieren. Einmal wars sehr witzig, ich habs lange Zeit nicht geschafft, runter zu lassen, bis sich herausgestellt hat, dass es total altmodischer Griff die Spülung war ... unglaublich. *LOL*
So, und jetzt Sayonara, nächstes Mal gibts dann ein bissi was zur Kultur, gell? :-)
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