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Published: November 22nd 2012
"Indonesien - Land des Lächelns" klingt übertrieben und doch stimmt es. Sie können lächeln und sie tun es sehr oft. Das ist vielleicht die erste Eigenschaft, die man bei den Einheimischen wahrnimmt.
Ich bin vor 8 Jahren schon einmal von Jakarta nach Bali gereist, dies war eine unserer schönsten Reisen nach Südostasien. Jetzt mache ich die gleiche Tour noch einmal.
Wird mir Indonesien wieder so gut gefallen?
Jakarta
Wir trafen uns in der Halong Bucht in Nordvietnam und blieben auch nur einen Tag zusammen. Sie fielen mir auf, weil sie eigentlich immer am Lachen waren, wenn sie miteinander sprachen. Ich machte Fotos von ihnen und anschließend tauschten wir Adresse aus.
Aber wie oft tauscht man mit Mitreisenden Adressen aus, die man hinterher doch nie wieder sieht?
In diesem Fall lief das offensichtlich anders ab. Immer wenn es irgendwo in Indonesien ein Erdbeben oder ein Tsunami gab, fragte ich bei meinen ehemaligen Mitreisenden in Jakarta nach und erkundigte mich nach ihren Wohlbefinden. Ich meldete mich auch dann, wenn das Epizentrum zum Beispiel im mehr als 1000km entfernten Banda Aceh lag. Da Indonesien nicht arm an Katastrophen ist, blieben wir so
Sie sagte "süß" als sie das Foto sah.
She said "Sweet" when she saw the photo.
Yogyakarta,Javaimmer in Kontakt. In manchen Jahren tauschten wir so auch mehrmals EMails aus. Als im letzten Jahr in Deutschland eine EHEC-Epidemie ausbrach, ging es sogar einmal umgekehrt. Man erkundigte sich nach meiner Gesundheit: "Walter are you okay?" Wir haben uns schließlich in Jakarta wieder getroffen. Ich liebe es, wenn ich in eine fremde Stadt komme und jemand auf mich wartet. In diesem Fall waren es drei junge Frauen, die in einem Vorortbahnhof auf mich warteten. Sie zeigten mir Kota (die Altstadt) und das Nationalmuseum. Den Tag beendeten wir in einem schoene Gartenrestaurant im Zentrum von Jakarta.
Vielen Dank für diesen wunderschönen Tag, es war ein schöner Start für meine Reise!
Pangandaran
Pangandaran ist ein Badeort an der Südküste von Java.
Da ich mich an Stränden langweile, habe ich mir ein Moped gemietet und bin 3 Tage damit rumgefahren.
Am Strand war ich nur um Fotos von den Fischern zu machen.
In einem Dorf sah ich Frauen, die sich in einem Fluss wuschen, dabei auch das Geschirr säuberten und ihre Wäsche reinigten. Allerdings sah ich auch, wie jemand anderes den Fluß als Toilette benutze.
Die Tochter einer Kioskbesitzerin kam gerade aus Singapur
Schulmädchen in Yogyakarta,Java
Schulmädchen bei ihren "Hausaufgaben" in Yogyakarta. Sie machten eine Umfrage unter ausländischen Touristen. Sie fragten mich auf Deutsch (!) zum Beispiel: "Welches lokale Gericht ich kenne?
Schoolgirls in Yogyakarta zurück, sie kümmerte sich dort um alte Menschen. Klingt gut nicht wahr? Leider arbeitete sie jeden Tag 12 Stunden und sieben Tage in der Woche. Ihr Vertrag war auch auf 2 Jahre befristet, danach musste sie Singapur unverzüglich wieder verlassen. Erst nach einem weiteren Jahr in Indonesien hat sie vielleicht die Chance wieder einen neuen Vertrag zu bekommen. Sie beschwere sich nicht, sagte sie immer wieder.
Auf meinen Touren mit dem Moped sah ich auch, wie ganze Familien Kieselsteine zerschlugen, in Europa machen so was Maschinen. Kann sich die Menschheit wirklich so eine Verschwendung von menschlichen Fähigkeiten erlauben?
Verbrüderung in Yogyakarta
Man wird immer wieder von Gruppen von Schülerinnen angesprochen, die für die Schule eine Umfrage unter Ausländern machen. Man merkt aber schnell, es geht hier nicht um eine Aufgabe für die Schule sondern um das gemeinsame Foto mit einem Ausländer. Eine Gruppe von Schülerinnen sprach mich sogar auf Deutsch an! Im nahegelegenen Borobudur (Buddhistischer Tempelkomplex und über 1000 Jahre alt) sieht man am Sonntag auch viele einheimische Sonntagsausflügler, natürlich wollen auch sie ein gemeinsames Foto mit einem ausländischen Touristen machen. Es gibt viele einheimische Besucher und jeder will
ein Foto. Es bilden sich manchmal sogar Warteschlangen. Wenn man blond und blauäugig ist, hat man vielleicht nicht so viel Zeit für Borobudur, lernt dafür aber viele nette Menschen kennen. Es sieht nach Verbrüderung aus. Unter den einheimischen Ausflüglern sieht man viele Frauen mit ihren Kindern, Männer scheinen eher eine Nebenrolle zu spielen aber vielleicht war das auch nur ein Zufall.
Yogyakarta ist für mich die attraktivste Stadt in Java
.
Solo
In meinem Reiseführer wird diese Stadt oft mit Yogyakarta verglichen. Der Zug von Yogyakarta nach Solo war vergleichbar mit einem Regionalzug in Deutschland nur war er viel sauberer. Im Zug lernte ich zwei junge Frauen kennen, die gerade ihr Studium beendet haben. Ich habe von ihnen Bilder gemacht, die ich ihnen sogar zuschicken wollte. Als wir in Solo ankamen, stellte sich heraus, dass es keine Gepäckaufbewahrung gibt. Die beiden jungen Frauen haben auch selber nachgefragt. Die Antwort des Bahnhofspersonals war eindeutig. Ich hatte mich nicht verhört. Ich hätte jetzt mehr als 5 Stunden am Bahnhof verbringen müssen und hätte von der Stadt nichts gesehen. Mit dem Gepäck durch die Stadt zu laufen, wollte ich mir nicht antun. Eine der beiden
Später haben sie auf mein Gepäck aufgepaßt.
Im Zug nach Solo.
Later they took care of my luggage.
jungen Frauen bot mir an, das Gepäck bei ihr unterzustellen. Sie wollte meinen Rucksack gleich am Bahnhof mitnehmen und ihn mir abends wieder zum Bahnhof bringen. Diese Idee gefiel mir nicht wirklich. Ich wollte meinen Rucksack doch lieber bei ihr Zuhause selber abgeben. Ich wollte auch wissen, wo sie wohnt. Sie zögerte und ich merkte, dass das nun ihr nicht gefiel. Am Schluss bin ich mit dem Taxi ihrem Moped hinterher gefahren. Bei ihrer Wohnung angekommen, merkte ich wieder, dass sie mir das Gepäck schon auf der Straße abnehmen wollte. Die Vorstellung, dass ich ihr Haus betrete, gefiel ihr nicht. Ich habe ihr den Rucksack da gelassen. Die arme Frau hat dann den schweren Rucksack alleine ins Haus getragen.
War ich jetzt etwa zu leichtsinnig? Ja, das war ich in diesem Moment bestimmt. Es hat mich aber nicht beunruhigt. Ihr Freund fuhr mich sogar zum Kraton (Palastanlage) in die Stadt, die allerdings 10 Min. später schloss. Ich habe mir dann halt die Stadt angesehen. Meinen Rucksack habe ich mir auch schon früher abgeholt. Es hat alles geklappt. Ich habe ihr Haus nach kurzem herumirren wieder gefunden und sie war auch Zuhause. Ich habe den beiden jungen Frauen vertraut
Mädchen beim Verlassen einer Mosche
Diese Foto wurde vor 8 Jahren aufgenommen.
Mt.Bromo,Ost-Java und bin jetzt um eine gute Erfahrung reicher.
Irgendwo auf Java: Die Last der Vergangenheit
In meinem Hotel habe ich einen älteren Holländer kennengelernt. Ich bemerkte schnell, dass er das Gespräch mit mir suchte. Beim Frühstück am nächsten Morgen sprachen wir schließlich miteinander. Während des Gesprächs saßen wir die ganze Zeit an getrennten Tischen. Er ist über 70 Jahre alt und wurde in Malang (Java) geboren. Er hat über 20 Jahre in Deutschland gearbeitet und war auch genauso lange verheiratet. Seine Firma ging Bankrott und seine Ehe wurde geschieden, was er als eine Erleichterung empfand. Obwohl er inzwischen mit einer Frau aus Bandung (West-Java) verheiratet ist, lebt er letztendlich in diesem Hotel alleine. Auf den Weg nach Indonesien lernte er seine jetzige indonesische Frau kennen, die allerdings in Bandung geblieben ist. Er wohnt im Hotel, weil er den Kontakt zu anderen Menschen sucht. Seine Frau braucht er offensichtlich nicht.
Es dauerte nur wenige Minuten und ich wusste, dass er als Kind mit seinen Eltern während des 2. Weltkrieges in japanischer Gefangenschaft war. Die Gefangenen wurden von den Japanern schlecht behandelt und viele sind auch in der Gefangenschaft gestorben. Er erwähnte immer wieder, dass
und jetzt acht Jahre später
und hier wie das zweite Mädchen von rechts heute aussieht. Sie ist seit 3 Jahren verheiratet und hat seit 2 Monaten ein Kind. Mt.Bromo, Ost-Java zu den Opfern auch seine Mutter gehörte und sie nicht älter als nur 33 Jahre alt wurde. Man merkte schnell, dass der Tod seiner Mutter ihn immer noch sehr beschäftigte. Mehr als 67 Jahre sind vergangen und dieses Ereignis verfolgt ihn immer noch. Wie oft hat er diese Geschichte schon erzählt? Erzählt er sie vielleicht jeden Tag einen anderen Hotelgast? Er sah traurig aus als ich erwähnte, dass ich gleich weiter reisen werde.
Mt.Bromo und das Wiedersehen nach 8 Jahren
Die meisten Touristen bleiben hier nur eine Nacht.
Man steht mitten in der Nacht um 3:00 Uhr auf, schaut sich den Sonnenaufgang beim Mt.Bromo an und verlässt den Ort gleich danach fluchtartig wieder.
Wir blieben damals eine weitere Nacht
.
Das Hotelpersonal war sehr freundlich, vor unserem schönen Bungalow wurden Tomaten gezüchtet, das Klima war wunderbar und abends gab es gute Musik zu hören. Wir waren auch fast die einzigen Gäste
im Hotel.
Warum also nicht einen Tag länger bleiben?
Ich machte damals viele Fotos von Menschen, einige dieser Fotos hängen inzwischen schon seit Jahren bei uns an der Wand. Vor meiner Abreise habe ich Abzüge machen lassen und mitgenommen.
An der Rezeption in meinem
Hotel habe ich die Abzüge vorgelegt und wusste gleich, wo sie wohnen. Ich habe es mir schwerer vorgestellt. Ein damals 12 Jahre altes Mädchen ist inzwischen seit 3 Jahren verheiratet und hat seit 2 Monaten ein Baby (siehe Foto). Sie ist immer noch sehr jung.
Leider ist eine Person auf einen meiner Fotos vor 3 Monaten bei einem Unfall ums Leben gekommen. Ich traf aber ihren Ehemann und gab ihm das Foto. Er war darüber sehr erfreut und bedankte sich immer wieder. Es ist das einzige Foto,dass er von seiner Frau hat, sagte er immer wieder. Seltsamer Zufall, seine Frau verstirbt und ich bringe kurze Zeit später das einzige Foto seiner Ehefrau vorbei.
Nächste Station: Bali
Auf
http://waha.smugmug.com/Indonesia gibt es mehr
Fotos zu dieser Reise.
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