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Published: September 4th 2008
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Die Tempel von Rishikesh
Aufgenommen beim Fruehstueck mit Blick ueber den Ganges Melden uns zurueck. Nach eher ungemuetlichen Fahrt im Local Bus bei der man die Haelfte der Zeit ueber dem Sitz schwebt, kommt man also im "Yoga capital of the World" an. Ein sehr eigenes Flair beherrscht dieses kleine, teils etwas verschlafene, teil hektisch chantende Dorf am Ufer des Ganges. Obwohl Rishikesh zweifelsohne eine grosse Attraktion darstellt, finden mehr indische als westliche Touristen den Weg hierher. Diese und auch die westlichen(vor allem Israelis) Besucher pilgern hier von Tempel zu Tempel, von Ashram zu Ashram. Die beruehmtesten Gaeste waren uebrigens die Beatles, die genau 40 Jahre vor uns monatelang einen Ashram bewohnt haben um grosse Teile des White Albums zu verfassen und aber auch festzustellen, dass ihr Oberyogi oder Ashramchef oder was auch immer er war, etwas zweifelhafter und betruegerischer Natur war.
Von unserem Balkon aus hat man auch wunderbar Blick auf den Ganges, man traut sich nur oft wegen der vielen Affen, die auch gerne mal auf den Balkon kommen und sich an Fenster haengen oder mit Stoecken werfen (natuerlich immer wenn man schlafen will) nicht hinaus...P. wird auf dem oertlichen Tempel sogar von einem offensichtlich schlechgelaunten Affen geschlagen, der aber, als P. zum Gegenschlag ausholt, schleunigst die Flucht ergreift. J. hat,
Like a bridge over dirty water
eine der beiden Bruecken die die beiden Stadtteile verbinden. Teilweise etwas crowded wenn auch Mopeds und Motorraeder (inklusive hupen versteht sich) an sich photographieren lassenden Touristen vorbei wollen. Dauerzustand in Indien, dezente Magenprobleme, die zu einer Peanutbuttertoast und Ingwerhoniglimeteakur zwingen.
Um die Hauptattraktion in dieser heiligen Stadt nicht an uns vorueberziehen zu lassen, nehmen auch wir an einem Yoga Kurs teil, beschliessen aber, nachdem wir von den Dehnungsuebungen gelangweilt und der indischen Entspannungsmusik schlichtweg genervt sind, dass wohl keiner von uns je Yoga Guru werden wird.
Bei Sonnenuntergang wohnen wir einer Zeremonie bei, es wird hier zu Ehren einer 2 Meter grossen Shiva Statue die auf einem (eigens dafuer errichteten?) Betonbau mitten im Ganges sitzt. Das Ganze sieht ein wenig fragil und schlecht konstruiert aus, aber die Feier ist beeindruckend und ekstatisch. Es wird geklatscht, gesungen, getanzt und natuerlich werden auch Kerzen ins Wasser gestellt. Als wir dann aber in den Regen kommen, und zwar so richtig, wird schnell die naechste Bar aufgesucht und wir bleiben dort haengen. So richtig. Fuer die naechsten beiden Tage koennte man meinen... Die Bar erinnert verdaechtig an Rastabar von P.s letztjaehrigem Thailandaufenthalt (wenn man sich fertige Irishpubeinrichtungen bei Ebay bestellen kann, wieso dann nicht auch Rastabars?) und wir lernen dort Simon den australischen und Lucas, den israelischen Hippie kennen (mit dem verrueckten Blick). Ergo: Chillen nach Lust und Laune in der Little
Touristenphoto
J geblessed mit rotem Punkt Glocke laeutend Buddha Bar waehrend sich die Strasse zunehmend zu einem reissenden Fluss aus Matsch und Dreck verwandelt. Leider gibt es hier weder Bier noch Fleisch; auf P.s unschuldige Fragen nach diesen beiden boesen Menschheitsverderbern und Drogen wird entsetzt geantwortet:"No Sir, this is holy city"... Soll sein, es ist trotzdem nett. Am naechsten Tag, als es dann gar nicht mehr nach Regen aussieht, muss dennoch weitergechillt werden, bestenfalls wird noch der oertliche Tempel mit etwa hundert verschiedenen teils etwas skurril anmutenden Vishnuinkarnationen und Phallussymbolen besichtigt.
Am dritten Tag kann sich P., inzwischen der Apathie verfallen, ueberhaupt nur mehr zu einer Massage aufraffen, die dann aber von 2 muskuloesen Maennern gleichzeitig auf eine etwas zu kraeftige Art und Weise ausgefuehrt, gar keinen entspannenden Effekt hat. Wir beschliessen weiterzureisen um nicht final haengenzubleiben. Die Leute, die wir hier kennengelernt haben sind mitunter jahrelang (natuerlich unfreiwillig!!!) nicht weggekommen und um unseren Familien und Freunden das Schicksal eines Lebens ohne uns zu ersparen buchen wir ein Busticket nach Chandigarh.
Philipp&Judith
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