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Published: November 27th 2006
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Nach Kunming und einer weiteren Nacht im Bus bin ich jetzt in Xishuangbanna, genauer gesagt in Jinghong, dem suedlichsten Teil Yunnans angekommen. Es ist warm hier, man merkt das Laos und Burma nahe liegen. China neigt sich schoen langsam dem Ende zu, ich brauch Waerme, Sonne, will nachts nicht schlafen koennen weils so heiss ist,...
Laos glaub ich wird mein naechstes Ziel sein, aber jetzt bin ich immer noch in China und es gibt wieder so manches zu berichten.
Bin am Samstag hier fruehmorgens angekommen und dann am nachmittag weiter nach Menghun, ca. 1,5 Stunden Busfahrt suedwestlich von Jinghong, gefahren. Eine kleine Stadt die umgeben von Bergen und Dschungel ist. Hab ein nettes Hotel gefunden und bin dann los gelaufen um mir die Stadt anzuschauen. Entdeckte auf einem Huegel eine Pagode und lief dann in diese Richtung. Nachdem ich oben angekommen war, entdeckte ich einen Weg der direkt in den Dschungel fuehrte. Da bin ich dann weiter gelaufen, hinein in's Gruen...
Nach einer halben Stunde stand ich ploetzlich auf offenem Feld, umgeben von kleinen, in einer Reihe gepflanzter Baeume, kein Weg mehr vor mir, es ging steil nach unten oder an den gepflanzten Baeumen entlang weiter gerade aus. Entschied mich vorerst
fuers geradeaus weiterlaufen, musste dann aber nach ein paar Minuten umentscheiden, weils geradeaus nicht mehr weiterging, und so gings bergab. Nach einer weiteren Stunde kamen mir dann ploetzlich um die 30 Chinesen entgegen, gruessten mich alle ganz freundlich, schauten aber doch ein wenig verwundert drein was ich da mache. Einer fragte mich dann auch, aber ich wusste es ja selber nicht so genau also fragte ich sie von wo sie kommen. Sie sagten das 4km weiter ein Bergdorf ist und das haben sie sich angeschaut. Gut dacht ich mir, dann geh ich da jetzt auch mal hin. Nach weiteren 15 Minuten kam mir eine Frau, ihr Sohn und ein Hund hinterher, und zwei weitere Chinesen von der Gruppe. Die unterhielten sich mit der Frau und vereinbarten das ich mit Frau/Sohn/Hund mitgehe. Das tat ich dann auch, aber ich hab sauber geschnauft, die sind den Berg schon fast rauf gerannt, ich hab geschwitzt wie bloed und geschnauft wie eine alte Frau, ab und zu hat sie sich umgedreht und mich mitleidig angelaechelt. Touristen wird sie sich gedacht haben, keine Ausdauer!!!
Nach einer 3/4 Stunde bergauf, gab sie mir dann eine Mandarine in die Hand, ich glaub sie dachte sonst fall ich
um. Und kurz darauf zeigte sie mir eine andere Richtung als die ihre und so setzte ich meinen Weg alleine, und ein wenig langsamer, fort.
Wunderschoene Landschaft (mal wieder!) und soooo schoen warm. Das geniess ich wirklich hier, nach der langen Zeit in der Kaelte jetzt wirklich im Sommer angekommen zu sein. Nach einer weiteren halben Stunde erreichte ich dann ein Dorf, allerdings waren weder die Tiere noch die Menschen dort sonderlich freundlich. Zuerst versperrten mir Wasserbueffel den Weg, standen da nebeneinander in der Reihe und wichen nicht zur Seite. Maechtige Tiere, so das ich mich geschlagen gab und umdrehte, eine andere Richtung einschlug. Fand dann auch einen anderen Weg, ging den, aber wenn mich jemand sah, verschwanden sie sofort wieder. Keiner gruesste, und als dann noch drei zaehnefletschende Hunde auf mich zukamen, entschied ich mich dafuer umzudrehen. Der Weg zurueck war viel leichter, klar, es ging bergab, und ich konnte die Landschaft viel genauer wahrnehmen als beim Hinauf schnaufen...
Viele Fotos geschossen und als die Dunkelheit hereinbrach kam ich wieder, nach ca. 5 Stunden in Menghun an.
Da legte ich mich dann erst mal hin, hoerte Musik, genauer gesagt Johnny Cashs Solitary Man, und schaute aus dem Fenster.
Irgendwann
bekam ich dann Hunger und ging in das naechstgelegene Restaurant. Dort sassen um 2 Tische ca. 20 Maenner, alle kraeftig am Trinken, Essen und Rauchen. An jedem Tisch steht eine richtig grosse Wasserbong, durch die sie ihre Zigaretten rauchen. Ein Tisch war noch frei und an den setzte ich mich dann hin, allerdings nicht lange, weil ich zu ihrem Tisch eingeladen wurde. Es ist soooo schade, das ich kein chinesisch spreche, wir konnten uns nur anlaecheln, und uns mit Haenden und Fuessen unterhalten.
In vielen Restaurants in China gibt es auf dem Tisch eine drehbare runde Glasplatte. Darauf werden die ganzen verschiedenen Schalen mit Speisen gestellt, und der Tisch wird einfach herumgedreht bis man vor der richtigen Schale sitzt. Man bestellt immer gemeinsam, es gibt nicht fuer jeden ein Menue, sondern alles wird in die Mitte gestellt und jeder isst von allem. Ich durfte dann von allem probieren, und bei manchem war ich mir absolut nicht sicher auf was ich da gerade rumkaue...
Manchmal ist es eben doch nicht so schlecht wenn man nicht nachfragen kann!!!
Am naechsten Morgen stand ich frueh auf, um auf den Sonntagsmarkt zu gehen. Wahnsinn, von Schweinen in Koerben, ueber selbstgenaehte Roecke konnte man dort
alles erwerben. Einen Hund sah ich auch, einen toten Hund dem das Fell schon abgezogen war, und das Fleisch zum Verkauf bereit stand, und grad als ich vorbei ging hackten sie ihm den Kopf ab...
Aber sonst war der Markt wirklich toll, bunt und laut, und voller Leben.
An diesem Nachmittag packte ich wieder meine sieben Sachen und fuhr weiter, zurueck Richtung Jinghong, mit einem Zwischenstop in Menghai. Dort lief ich den ganzen Tag durch die Stadt, genoss das schoene Wetter und das Leben auf der Strasse und fuhr frueh am Abend wieder zurueck nach Jinghong.
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