Weil es gerade so gut passt...

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4 ½ stündige Busfahrt nach Hangzhou. Wir sitzen in einem Doppeldeckerbus, ganz vorne, direkt vor der Scheibe, es dämmert, wir schweigen, I-Pod an, ich lasse den Blick über das Land schweifen und in meinem Kopf summt es…

„Die Eisenbahn fährt durch unbekanntes Land,
vorbei an gold'nen Feldern, tiefen Flüssen und zum Strand.
Der Vorhang vor dem Fenster, flattert durchs Abteil.
Und ich vermiss dich, weil...
...du Heimat und Zuhause bist,
weil bei dir mein Bauchweh aufhört.
Halt mich, halt mich fest.
Tu sooo, wie wenn das jetzt für immer so bleibt, für immer so bleibt, für immer so bleibt, für immer so bleibt.
Ich brauch kein' Kompass und keinen Sextant,
ich finde stets zu dir.
Ich komm zurück, weil ich dich mag.
Kopf in deinem Schoß, wie eine Taube in ihrem Schlag.“ (Philipp Poisel)

Einfach weil es gerade so gut passt. Einfach weil einen zwischendurch so etwas wie Heimweh überkommt.

Man einfach nur genervt ist weil die Schüler einem manchmal tierisch auf die Nerven gehen, der Verkehr für einen Herzkasper sorgt, weil man sich fühlt wie Harry Potter im fahrenden Ritter, der Hygienestandardt hier nicht mit dem europäischen vergleichbar ist, das Internet mal nicht funktioniert, die blöde Waschmaschine deletantisch mit meinen Klamotten umgeht, das Leitungswasser nicht so der Knaller ist, die Taxifahrer kein pinyin lesen können, Leute lautstark auf einen einreden obwohl man schon dreimal gesagt hat, dass man kein chinesisch versteht, man angestarrt wird, die Menschen durch Naivität glänzen, die Matratze viel zu hart ist, ich jedes Mal einen Proxy benutzen muss um Blogs lesen zu können oder facebook und youtube, HRW oder sonstiges besuchen zu können, wenn man abgezockt wird („ey, nur weil wir Europäer sind…“), Chinesen manchmal einfach zu spontan sind und manchmal weil es einfach anders ist als man es erwartet hat.

Und doch, dann sind da wieder die Dinge die alles wieder gutmachen. Manchmal genau die Dinge, die man anders erwartet hat und zu viele um sie aufzuzählen.
Und es ist schön, wenn man nach einem Tag an dem man 6 naughty classes unterrichtet hat, ausführliche e-mails die einen über alles was zu Hause geschieht auf dem laufenden halten, oder sei es nur ein kleiner Eintrag im Gästebuch in einer der Internetcommunities, zu lesen( Da bekommt man dann auch mal so nette Ratschläge wie: „ Verhandle niemals mit Terroristen…ähhh …Kindern!“ (you made my day)^^ ) und dass ich weiterhin von gewissen Personen mit Musik und youtube videos versorgt werde. Oder einfach nur die kurze Nachfrage:“ Evi!, Wie geht’s dir?“ Das ist so schön! DANKE! :-)

Seit der Busfahrt bin ich mir nun auch sicher: Es war eine gute Entscheidung nach China zu gehen: Ja, es wird ein gutes Jahr.

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