Wenzhou- Here we come

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Samstag morgen um 5 geht’s für uns (noch etwas angetrunken, Schlaf wird eigentlich auch überbewertet) los zum Flughafen, 2 Stunden Flug.
Nachdem erstmal Schlaf nachgeholt wurde, sah die Welt auch schon besser aus. Die Schule, ein Internat, sehr modern, unsere Zimmer sehr gut ausgestattet und absolut in Ordnung, zumindest nachdem wir sauber gemacht haben und eigene Bettwäsche gekauft haben und Bilder und Abschiedsgeschenke der Liebsten von zu Hause aufgehängt und aufgestellt sind.
Nein, wir können uns wirklich nicht beschweren.
Nach 3 Tagen dann- Überraschung: Ja wie jetzt? wir sind ja gar nicht in Wenzhou. Nein, sind wir eindeutig nicht, aber Yueqing scheint auch in Ordnung. Eine typische chinesische Kleinstadt eben: 1 Mio Einwohner, grau, viel Müll…Alles etwas messy That’s China. China is different. Live with it. Das würde David, einer unserer Lehrer in den O-Wochen wohl sagen. Und da hat er wohl recht.
ABER es tut sich was. Überall sind große Baustellen, da geht noch was;-)
Wenzhou zumindest (ca 1 Stunde entfernt) ist eine tolle Stadt. Modern, am Meer gelegen, einigermaßen sauber und recht wohlhabend.

Nachdem wir nun wissen wo wir sind wäre es noch nett herauszufinden wen und wann wir unterrichten müssen, denn auch nach 3 Tagen ist der Informationsfluss, nennen wir es etwas schwerfällig.^^
Woran die Sprachbarrien nicht ganz unschuldig sind. Denn nun wird uns dreien auch endgültig klar, warum man junge „Westener“, die gerade mal ihr Abi gemacht haben, ins Land holt. Es spricht einfach kein Mensch Englisch. Selbst das was die Englisch Lehrer hier sprechen ist nicht wirklich gut.
Und wenn nichtmal die richtig Englisch sprechen können, wie sollen es die Kinder dann lernen?
Mit dem Lernen hier ist es sowieso so eine Sache. Man könnte fast sagen ein Hoch aufs deutsche Bildungssystem.
35-40 Kinder in einer Klasse-normal. Aus dem Kontext heraus etwas verstehen- Kontext was ist das?
Fragen des Lehrers beantworten? Nö. Das Gehirn benutzen? Selber denken? Hinterfragen? Far far away. Was der Lehrer sagt ist Gesetz.
Da marschieren 10 jährige in Militärkleidung über das Schulgelände zur Kantine, daneben Lehrer mit Trillerpfeife- wtf?
Die ersten Unterrichtsstunden, der Horror. Ich habe ja nicht viel Wissen in der Englischen Sprache vorrausgesetzt, aber DAS hab ich nicht erwartet.
Was zum Teufel haben die in den letzten 7 Jahren (ich unterrichte 7. Und 8. Klasse) gelernt? Nichts.
Nach einer Woche lässt sich aber immerhin sagen:Die Klassen sind vom Niveau her sehr unterschiedlich. Es gibt durchaus lernwillige,motivierte, freundliche Kinder. Aber dann wären da noch die Naughty ones….die würde man am liebsten zwischendurch mal an die Wand klatschen (hmm…vielleicht nicht die schlechteste Idee…^^)
Aber ich kann mich ja beherrschen.

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