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Published: October 14th 2009
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Was hier oben auf fast 3000müM die Natur hervorzaubert ist schlicht atemberaubend. Ich habe einige wunderschöne, klare Schweizer Bergseen gesehen. Aber was sich mir hier offenbart, stellt einfach alles in den Schatten was ich je vor die Linse bekam. Glasklar ist gerade mal der Vorname, die Seen sind so transparent, dass man jedes Detail am Grund der über 10m tiefen Seen sehen kann! Und dazu die Farbe! Wenn man einem 5 Jährigen einen Farbkasten gibt und ihm sagt: „Male einen See“ dann nimmt er die Farbe welche sich die Natur hier dafür auch ausgesucht hat: Blau Blau Blau! WOW! Bilder sagen so viel mehr… Wir verbringen einen ganzen Tag damit dieses Naturschauspiel zu bewandern und zu bewundern.
Viel mehr hat die Stadt leider nicht zu bieten und so beschliessen wir am nächsten Tag weiter nach Songpan zu fahren.
Leider haben wir den Bus verpasst und so nehmen wir das Taxi runter nach SongPan, eine kleine Bergstadt mit einem grossartigen Restaurant: „Emmas Kitchen“, der Ort an welchem ich diese Zeilen schreibe. Emma ist grossartig, sie ist eine Institution in SongPan, sie kennt jeder und jeder kennt sie. Wirtin, Köchin, Barmaid, Übersertzerin, Bibliothekarin, Wäscherin und Reisebüro. Wir treffen nette Traveler aus aller
Welt und haben einen heiden Spass in Emmas Kitchen.
Bis heute habe ich gedacht, was ich hier mache sein abenteuerlich. Bis ich Greg kennenlerne. Greg ist von London hier her gekommen. Mit dem Farrad!! 15´000km. Ich fühle mich wie ein 5Sterne-luxus-all-inclusive-tourist…
Emma und unser ständiger Begleiter Lonley Planet raten uns, nach HuanLong zu fahren um einen weiteren Nationalpark zu bewundern. Wir mieten also einen Minivan und packen die Franzosen am Tisch nebenan gleich mit ein, nicht das wir Franzosen mögen würden, aber sie machen uns die Fahrt doch um einiges billiger da wir die Kosten teilen 😉. Die Strasse, OK, Strasse ist masslos übertrieben: Der Feldweg, auch Schlagloch-City genannt, führt uns über einen 4200m hohen Pass in das noch kleinere HuanLong.
Die klaren Bäche welche hier den Hang hinunter laufen, sind extrem Kalziumkarbonat haltig, was Mutter-Natur dazu bewegt, kleinere und grössere runde, Becken zu formen. Das Ganze wird von der grossartigen Farbenpracht des Herbstes untermalt und durch die mit Schnee bedeckten Gipfel im Hintergrund ergänzt. Ich lasse die Superlativ-Adjektiv-Orgie an dieser Stelle aus und lasse Euch einfach nur die Bilder geniessen.
Zurück in SongPan fragen wir uns, ob wir wirklich auf den geplanten 3 Tages Horse
Trek wollen. Denn bei all den multiplen visuellen Orgasmen der vergangenen 2 Tage ging das eigentlich beschissene Wetter völlig an uns vorbei und wir sprechen von Temperaturen um den Gefrierpunkt, Wind, Regen und Schneefall. So kommt es auch, dass die Hälfte unserer Gruppe den Schwanz einzieht und nur auf einen Tagesausflug geht. Dazu stellen wir erschreckt fest, dass unsere Kreditkarten hier oben in der Pampa weder von Firmen noch von Bankomaten akzeptiert werden. Mit Geldwechseln oder Traveler Cheques ainlösen ist auch nix, das hier einfach kein Bank hat. Kat mit ihren Dollars und Emma mit Ihren Kontakten zu reichen Leuten, ziehen unsere Köpfe schliesslich aus der Schlinge.
Wir treffen Martin den Engländer welchen wir in Xi'an kennengelernt haben wieder, der sich spontan dazu entschliesst mit uns zu reiten. Und wieder denken wir „Mit den mutigen ist das (Wetter)Glück“ und reiten gen Mittag des nächsten Tages im strömenden Regen los.
Und tatsächlich, kaum auf über 3000m wechselt das Wetter und die Sonne kommt sogar ein ganz klein wenig hervor. Die Szenerie in welcher wir gemütlich mit unseren 6 Pferden und, 2 alkoholiker Guides dahinreiten ist postkartentauglich. Steil geht’s bergauf über Schneebedeckte Hügel, durch gelbe Birkenwälder und glasklare Gebirgsbäche -
fantastisch. Kurz vor Sonnenuntergang kommen wir in einem kleinen Bauerndorf an. Die Anzahl Yaks, Pferde, Hängebauchschweine und sonstiges Kleinviech übersteigen die Einwohner locker um das Faktor 100. Die T1betische Familie die uns hier bewirtet ist super freundlich. Leider können wir uns mit ihnen fast nicht unterhalten, denn auch der englische Wortschatz unserer Guides beschränkt sich auf „Hello“, „You want beer?“, „Let´s go“ und „NO, this way“.
Am nächsten Tag geht’s Richtung „Ice Mountain“ weiter den Berg hinauf.
Ich habe das Glück auf dem Alpha-Pferd (Habe ihn liebevoll Emil getauft) und somit an der Spitze der Karawane zu reiten. So bin ich es auch, welcher die Wildtiere vor uns aufscheucht. Mit Pferden, Yaks, Mardern, Fasanen und unglaublicherweise sogar mit einem Adler werde ich an diesem wundervoll sonnigen Tag beschenkt. Danke.
Den Gipfel auf 5500m erreichen wir knapp wegen des starken Nebels nicht. So kehren wir wieder um und lassen uns, zurück im Dorf angekommen, von unserer Gastfamilie verköstigen.
Nach einer bitterkalten Nacht im Schlafsack geht’s auf Umwegen unter der Sonne durch kleine T1betisch angehauchte Dörfer und über mehrere Högel zurück nach SongPan - Was für ein Ritt.
Hoffentlich hat alles geklappt mit unseren Permits und den Zugtickets.
Wenn ihr die nächsten 2 Wochen nichts von mir hört, dann stehen die Chancen hoch...
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nosers
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hey martin
hallo dear super was du erlebst wir sind voll dabei und vergnuegen uns an deinen berichten machts gut und bleibt munter liebste gruesse gotti und aldo