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Published: September 13th 2015
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Ich sitze grade auf der Dachterrasse im vierten Stock des Greenway China Hauses mit einem fantastischen Blick über Gongcheng. Im Hintergrund kann ich noch die grünen Tafelberge erkennen und wenn ich mich über den Rand beuge erblicke ich lauter kleiner Läden die nicht viel mehr sind als ausgebaute Garagen, zudem sehen sich die Häuser sehr ähnlich. Alles wirkt ganz schön heruntergekommen, hat aber Charme. Meiner Dachterrasse ergeht es ähnlich, es steht einfach ein Waschbecken in der Gegend rum und über mir hängen zwei rote, chinesische Lampions. Andauernd krähen ein, vielleicht auch zwanzig Hähne, die mich unterbrechen. Doch erstmal zu meiner Reise und wie es mir ergangen ist.
Los ging es ab Düsseldorf um 13:20 mit einem Direktflug nach Hong Kong. natürlich war alles mit Tränen verbunden, für mich nicht gerade einfach. Doch als ich dann im Flieger saß war alles in Ordnung. Das Ziel war gesetzt und es gab kein Zurück mehr. Der Platz war angenehm, ich saß neben Danilo (einem Mitfreiwilligen) und ich saß am Fenster. Den Flug über habe ich nicht schlafen können und habe stattdessen Filme geguckt. Drei Stück habe ich in den gut 11 Stunden geschafft, es waren: Mad Max: Fury Road, Alles steht Kopf und
the Imitation Game. Alle drei sehr gut. Als wir dann endlich in Hong Kong angekommen sind musste ich über vier Stunden Zeit totschlagen und das habe ich geschafft indem ich mit Danilo und Markus (meine einzigen männlichen Gefährten bis jetzt) über den Flughafen geschlendert, doch spätestens als wir den Mc Donalds gefunden haben und wir nichts besonderes außer Nudeln auf der Speisekarte gefunden haben, hatten wir genug und wollten eigentlich nur schlafen. Es waren schließlich in Deutschland mittlerweile fast wieder Morgen. Und das habe ich dann auch bei unserem Gate getan. Und im Flieger nach Guilin auch sofort wieder. In Guilin angekommen bin ich dann vor der Einreise erstmal auf Klo gegangen und stand vor einem loch im Boden, also wieder raus und eine Kabine mit "normaler" Toilette gefunden. Klopapier gesucht, nicht gefunden. Also wieder raus. An der Wand hing welches, wieder zurück in die Kabine und endlich mein Geschäft erledigt. Dagegen war die Einreise total simpel, ich bin zum Grenzbeamten gegangen um zu fragen was in die zwei Lücken auf meinem Zettel kommt. Er hat jedoch nur meinen Reisepass eingesammelt, gecheckt und mich einreisen lassen. Die Greenway Koordinatorin, Miss Tingting, war jedoch noch nicht da und so mussten wir
noch ne halbe Stunde warten bis wir nach kurzer Begrüßung zu zwei Autos geführt wurden die uns dann nach Gongcheng fuhren. Zu Beginn hab ich mich noch gewundert warum wir so langsam fahren, aber dadurch konnte ich die Landschaft bewundern und dazu gibt es nur eines zu sagen: Umwerfend! Ich werde auf jeden Fall dorthin zurück fahren und Fotos machen. Weil wir ganz langsam daher fuhren bin ich glatt nochmal eingeschlafen. Und wurde brutal geweckt als unser Fahrer gehupt hat, denn plötzlich waren wir auf einer Landstraße und es fuhren Tuk Tuks, Motorroller, Fahrräder, alte Traktoren, Fußgänger und einmal sogar eine Ochsengruppe. Generell heißt es in China: Zur Warnung hupen und dann trotzdem fahren. Sogar ein Roller gibt nicht nach wenn ein Auto überholen will... Wow... Nach diesem ersten Schock gewöhnt man sich schnell dran und nach etwa 3 Stunden sind wir dann angekommen, Mädels und Jungs wurden aufgeteilt auf zwei Gebäude. Unsere 6 Mädels kamen in Wohnungen bei einer Schule und wir in Hauptgebäude von Greenway, von dessen Dachterrasse ich grade schreibe. Dort gab es dann auch das erste chinesische Abendessen. Wie zu erwarten gab es Reis, aber er war sehr lecker. Danach war der Tag für mich auch
vorbei und ich bin ins Bett gefallen. Gute Nacht.
5. September: Heute habe ich wirklich schlecht geschlafen, weil es so unglaublich warm war und das Bett nicht viel weicher ist als Holz. Doch das war halb so wild, nur die gefühlte Luftfeuchtigkeit von über 80% und dazu 30 Grad hat mir zu schaffen gegeben. Also raus und erstmal einen Tagebucheintrag schreiben. Dort auf der Dachterrasse wurde ich dann auch von Miss Tingting gefunden und gefragt ob ich mit frühstücken möchte, natürlich habe ich Ja gesagt. Es gab warmes Reis Porridge, eine dickflüssige, trübe Flüssigkeit mit aufgequollenem und zerhackten Bohnen drin, die nicht nach sehr viel schmeckt. Dazu gab es allerdings "Bao zi" oder Buns, einen Reismehlteig mit Schweinefleisch Füllung. Die waren so gut dass das Porridge richtig lecker war, dann gabs noch eine Füllung mit süßem Bohnenmus, die auch einfach nur großartig war. Danach sind wir alle losgezogen um eine chinesische SIM-Karte zu kaufen, das hat dann im Laden auch nur 3 Stunden gedauert und auf dem Rückweg haben wir noch in einen chinesischen Super Markt reingeschaut und bescheuerte Getränke gekauft. Als wir wieder am Greenway Haus waren gab es auch schon wieder Abendessen. Dann ging es
zu den Mädchen in die Wohnung, die etwa 30 Minuten von uns entfernt ist, um zu checken ob bei denen irgendein Programm funktioniert, was die Internetzensur verhindert. Aber Fehlanzeige. Also bin ich mit Danilo und Markus noch etwas durch die Stadt geschlendert und als wir dann um zehn nach zehn vor der Tür standen war diese abgeschlossen. Mit letzter Kraft des Handyakkus haben wir unsere Koordinatorinnen angeschrieben und kamen wieder rein. Dann bin ich sofort ins Bett gegangen.
6.September: Heute hab ich gut geschlafen. Nach dem Frühstück haben wir Isabella kennengelernt, die Chefin vom Ganzen, und mein erster Eindruck war das sie eine liebenswürdige Frau ist, aber wenn man ihr auf die Füße tritt, dann tritt sie zurück und zwar mit Stahlkappen. Ich habe auch meine ersten Worte chinesisch gelernt und es ist schon echt heftig, aber dadurch das man Deutsch kann ist es wesentlich einfacher gewisse Töne zu machen. Doch dazu schreibe ich gesondert noch etwas. Abends bin ich mit Markus, Danilo und zwei chinesischen Koordinatorinnen noch raus gegangen um etwas zu essen und vielleicht etwas zu trinken. Etwa zehn Meter von unserer Haustür entfernt haben wir dann das passende Lokal gefunden und haben chinesisches Barbecue
gegessen. Das funktioniert so das man einfach zu einer Kühlbox geht in der viele verschiedene Spieße sind, die man sich aussucht und die dann frisch auf einem Grill zubereitet werden. Ich habe einen Chicken Wings Spieß und einen Rinderspieß genommen, Danilo hatte einen Hähnchen Nieren Spieß, sowie einen Muschel Spieß. Natürlich durfte ich mal probieren nd generell waren die Spieße eher scharf gewürzt, aber sehr lecker. Als die Frage aufkam wie groß den das Bier sein soll habe ich gesagt ein mittleres reicht, und die anderen stimmten mir zu. An den Tisch wurde dann aber nicht ein einfaches Glas gebracht wie wir das aus Deutschland kenn, sondern ein riesiges Glas mit mehr als 1, 5 Litern drin, das einen Zapfhahn besaß. Es war ein schöner Abend und wir haben uns mit den beiden Koordinatorinnen, Lia und Icy, sehr gut unterhalten. Aber wir kamen um zwanzig vor zwölf schon wieder nicht rein. Aber auch das hat sich bald geklärt und wir konnten schlafen gehen.
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