Tag 2

---

Am Nachmittag unternehmen wir unsere erste Besichtigungstour zum Tempel
Bantey Srei, ca. 30 km ausserhalb von Siem Reap. Wir staunen ueber die
kleine Tempelanlage mit vielen feinst ausgearbeiteten Steinverzierungen.
Dort haben wir unseren ersten Eindruck von den geschaeftstuechtigen Kindern,
die auf uns losstuermen, sobald wir vom Tuk-Tuk klettern, und uns
Ansichtskarten, Armreifen, Floeten und Buecher verkaufen wollen. Robert
ersteht auch gleich ein perfekt nachgedrucktes Buch ueber alle Tempelanlagen
in der Umgebung von Angkor zum sensationell guenstigen Preis. (...Falls
jemand von euch einmal einen neuen Fuehrerschein oder eine gesamte neue
Identitaet benoetigt, so empfehlen wir eine Reise nach Kambodscha. Hier kann
man angeblich alles faelschen lassen.)
Die Landschaft ist sehr faszinierend, von den Reisfeldern und den
Wasserbueffeln sind wir besonders beeindruckt.
Trotz der tollen Tempelanlagen und der schoenen landschaftlichen Umgebung
beschleicht uns angesichts der bitteren Armut der Menschen ein bedrueckendes
Gefuehl, das wir waehrend der Tage in Kambodscha auch nicht mehr loswerden.
Bettelnde Kinder, verstuemmelte Minenopfer, aermlichste Behausungen und das
offensichtliche Elend der Menschen ausserhalb der "schoenen" Touristenzonen
geben uns sehr zu denken. Der durchschnittliche Tageslohn eines
Fabrikarbeiters, der zum Beispiel Schuhe oder Kleidung fuer den Westen
produziert, betraegt zwei Dollar, was auch in Kambodscha kaum zum Leben
reicht.

---