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Published: August 6th 2007
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Lang ists her. Meldung an alle: uns gehts weiterhin sehr gut. ... Ratet mal wo wir jetzt sind???
Genau ! Shanghai, China ! und wer meint, "moment ... China?? ... Wieso das und hmmm... da fehlt doch ein Land..." Genau ! und zwar Myanmar ! Das letzte Mal sassen wir in Hanoi Vietnam, sind dann fleissig via Bangkok nach Yangoon geflogen und hatten abenteuerliche 28 Tage im goldenen Land.
Der erste Moment war bereits beeindruckend anders: am Flughafen angekommen, fiel sofort auf: 1. die Maenner tragen hier Roecke ?! und 2. die Frauen und Kinder sind merkwuerdig "geschminkt"... Jetzt wissen wir, der Rock ist der s.g. Longyi, das traegt der Burmese von heute und das Make-Up ist eine Art Holzpaste, die sowohl kuehlt als auch pflegt und schoen macht. Kuehle ist bereits das 2te Stichwort, denn es war ganz gerne mal ca. 42 Grad...
Auf dem Weg ins Guesthouse der weitere Landeseindruck: starker indischer Einfluss: alles super chaotisch und bunt auf den Strassen, ueberall sehr sehr viele Moenche, die typischen Strassenverkaeufer, Hund und Huehner auf den Strassen und richtig untouristisch. Dies stellte sich sowohl positiv (wenige Touris) als auch negativ dar (zT fuer Auslaender gesperrte Strassen,
krasse Busfahrten
(nur LOCAL Busse, teilweise wenig Infrastruktur, kein Telefon, kein Internet fuer Touris).
OK, jetzt mal eins nach dem anderen.
Die erste Woche haben wir in Yangoon verbracht. Wir haben uns um das China Visum gekuemmert, ausfuehrlich alles angeschaut. Wahninnig grosse und goldene Shewgadon Pagode, super interessante Maerkte und Strassenerlebnise. Weiteres Highlight: wir waren zum ersten Mal im Burmesischen Kino...inkl. vor dem Film aufstehen und der Nationalflagge und Hymne "Respekt" zollen ... (Film World Trade Center, eher langweilig, aber unheimlich viele kleine Kinder mit im Kino ?!)
Wir sind jetzt auf dem ein oder anderen burmesischen Fotoapparat und haben eine Menge Haende geschuettelt. Blondes Haar ist ja hier etwas sehr besonderes und anscheinend auch sehr fotogen :-) Quasi Pop-Star Status. Uberraschend war dabei, wie wahnsinnig nett alle zu uns waren, und teilweise sehr gut Englisch sprachen.
Darueber hinaus haben wir in Yangoon auch Patrick und Janina kennengelernt (2 waschechte Berliner, wa ?!), mit denen wir 2 Wochen durch Myanmar reisen durften. Im Quartett sozusagen. Angenehme Abwechslung.
Nach Yangoon sind wir mit dem Hoellen-Bus (wahnwitzige 17h geplante - gewordene 24h inkl. Buspanne mit improvisierter Ersatzteilerfindung - die Busse erinnern bereits an ein Ersatzteillager. Einziges Hilfsmittel: ein
grosser Hammer
Shewagon Pagoda
mitten in der Stadt - bereits erwaehnt: mitten in der Nacht am A...von Nirgendwo - Witzig! die angeblichen Strassen ... eher bescheiden (Bolzplatz Atmosphaere waere gelobt) aber egal, wir kamen irgendwann, gut durch geschuettelt, aber lebendig am Inle Lake an!
Dort haben wir einige ruhige Tage in der "verlassenen Westernstadt" verbracht. Mit unseren Berliner Freunden eine nette Tagestour uebern See gemacht. Diverse TischTennis Matches verloren (erik). Kleines Schmankerl: Ein Taxifahrer aus einer Puppenspieler Dynastie erhaelt seine Familientradion in seiner Garage aufrecht. So wurden wir Zeuge des schoenen Spiels und kauften am Ende alle fleissig Marionetten.
Nach einigen Tagen trauten wir uns dann wieder auf die "Strassen von Myanmar" und fuhren Richtung Mandalay. Traurige Fakten: die Strassen werden zum grossen Teil von Kindern (!!!) in senkender Hitze gebaut... Soviel zur Militaer Junta...
In Mandalay standen einige Sightseeing Highlights an, wir haben mit Janina und Patrick eine Tagestour um Mandalay unternommen (siehe Bilder) und haben uns hier auch einmal mit dem Fahrrad unter die Leute getraut. Sehr schoenes, entspanntes Erlebnis. Wobei dieser Ausflug im Nachhinein in der Mandalay Times gelandet sein duerfte. 4 Westler auf dem Rad gibts hier anscheinend nicht alle Tage (kraeftiges Winke Winke...). Spaeter griffen Tini und Erik
noch einmal
Shewagon Pagoda 2
Pflicht: immer 3mal bimmeln
Witz vom "Privat-Guide": Es klingelt bis nach Deutschland zum Bike, verfuhren sich prompt, jedoch gluecklicherweise in einem Moench Stadtteil. Sonst immer hektik pur, hier jedoch eine Stadt in der Stadt. Nur Moenche und Ruhe. Super schoene Sache und neue Moench Freunde gabs auch.
Nach Mandalay sind wir dann via Bootstour nach Bagan gefahren. Eigentlich zu teuer (25 US$), aber das billige Boot war von der Militaer Junta, die Zugstrecke basiert auf Zwangsarbeit und hat einen eher fragwuerdigen Sicherheitsstandard (faellt ganz gerne mal aus dem Gleis)... Also ab aufs Boot. In Bagan erwartete uns das groesste Pagodenfeld von Myanmar ... und zwar in der Tat. Wir hatten ja bereits einige Pagoden gesehen, aber das war wirklich der Hammer wohin man sah: Pagode, neue, kleine, grosse, alte, goldene, steinernde.... Pagode Pagode Pagode... das ganze per Fahrrad (Tag 1) bei 40 Grad... Juhu. Schoener Sonnenuntergang. Und am zweiten Tag mit romantischer Pferdekutsche (und nicht romantischem Pferdekutscher) morgens ab 5h Sonnenaufgang. Sehr sehr fein. Tini und Erik gluecklich. In Bagan schien die Zeit stehen geblieben zu sein, tolle Restaurants, NUR nette Menschen, viele Pferdekutschen ... und keine geteerten Strassen. Toll. In Bagan trennten sich die Wege von Patrick, Janina, Erik und Tini. Ein Wiedersehen ist jedoch in Berlin garantiert
(Pfand: eine
Marionettenpuppe).
Wir sind dann mit der Hoellenbusfahrt der Hoellenbusfahrten von Bagan via Yangoon (20h, letzte Reihe im Bus, Erik immer 50 cm in der Luft da keine Stossdaempfer ....an Schlafen war nicht zu denken). Dann in Yangoon direkter Umstieg in den naechsten Bus (7h nach Pathein) und von dort aus in ein Gefaehrt, welches nicht als Bus bezeichnet werden kann. Eher Reis-Sack Transporter Van mit Menschenmenge ueberall und oben drauf. Mann oh Mann. und Frau (Tini) fand es auch noch witzig. (kann ja auch ueberall schlafen, erik passt ja auf ... :-).
Jetzt waren wir aber sowas von Strandreif, das wir gleich 9 Tage geblieben sind. Chaungtha hies der Strand und wir wohnten endlich wieder in einer geilen Huette am Strand mit Restaurant und allem drum und dran. Das war auch noetig.
Rueckblickend kann man sagen, dass Myanmar echt super war: heiss, chaotisch, abenteuerlich, manchmal auch schmerzvoller Bus, spannend, schoenes Fruehstueck, hilfsbereitschaft, menschlichkeit, Moenche, Pagoden, Glitzer Pagoden ueberall (nachts beleuchtet wie ein Weihnachtsbaum), wenige Touristen, Strassengespraeche "Hello, how are you", SUPER Strassen-Staende mit Essen, witzige Kinder, neugierige, sportliche Jungs .... JEDER sollte morgen nach Myanmar fahren.
Einziger schwarzer Fleck ist und bleibt die
*
Shewagon Pagoda 4
erik putzt seinen Samstags (Geburtstags) Buddha. Damit auch alles sauber weitergeht ... 1948 Burma wird von England unabhaengier Staat, jedoch eine Militaerdiktatur
* Militaerregierung erklaert sich bereit 1990 demokratische Wahlen zu veranstalten
* Oppositionspartei (NLD, gefuehrt von Aung San Suu Kyi (genannt the Lady) gewinnt diese mit ueber 80%, jedoch "vergessen" die Militaers die Macht abzugeben und stellen Aung San stattdessen unter Hausarrest. Mehrere Oppositonsmitlgieder "verschwinden"
* seitdem herrscht menschenrechtlich bedenkliches Chaos ohne jegliche Rechtsstaatlichkeit.
Aung San wird immer wieder unter Hausarrest gestellt (zuletzt 2003 bis heute), (sie hat 1991 den Friedensnobelpreis erhalten.)
* Spricht man die Burmesen auf die Geschichte an, sagen sie nur, dass the Lady unermesslich verehrt wird.
Wir haben von der MilitaerJunta an sich direkt nichts mitbekommen, jedoch wurden staendig unsere Paesse kontrolliert, wir haben Kinderarbeit gesehen und die fragwuerdigsten Sachen passieren wohl in den fuer Auslaender gesperrten Gebieten.
Zur Zeit sind wir in Shanghai, morgen fahren wir weiter nach Beijing und danach wohl nach Tibet. So long. Ostergruesse nach Deutschland. Tini und Erik
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ingo
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Yeah, Baby!!!