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Published: January 15th 2009
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Parque Nacional Huapi - (Huetten)Trekking oberhalb von Bariloche / des Lago Nahuel Huapi
Tag 1 - Es ist Montag, der 12.01.2009
Aufgrund des erforderlichen Abbruchs der Tour am vergangenen Freitag (siehe gleichlautender blog Eintrag, Teil 1, Tage 3 + 4) habe ich mich dazu entschlossen, diese in den kommenden vier Tagen gemuetlich vom anderen Ende aus zu beenden.
Frueh am Morgen um 8.20 Uhr geht es von Bariloche aus mit dem Bus Nr 10 in Richtung Arroyo Lopez. Die Fahrt dauert etwas laenger als eine Stunde. Kurz vor Ende steigt zusaetzlich zu den sich schon im Bus befindenden Fahrgaesten eine ca. 45 koepfige Schuelergruppe dazu. Der Bus ist ueberfuellt. Jede Bewegung wird unmoeglich. Die Lautstaerke ist ohrenbetaubend.
Um 10.30 Uhr am Startpunkt der heutigen Etappe angekommen orientiere ich mich kurz und erreiche nach gut zwei Stunden unter bewoelktem Himmel das Refugio Lopez, gelegen auf ca. 1.700 m auf einem Felssporn. Von hier aus ueberblickt man einen grossen Teil des Lago Nahuel Huapi.
Waehrend des Aufstieges kommen mir singend und fuer meinen Geschmack viel zu neugierig zwei weitere Schuelergruppen entgegen. Ich hoffe, diesem Trubel spaetestens am Refugio zu entfliehen und hier fuer die kommende Nacht meine Ruhe
zu finden.
Kurz nach der Ankunft mache ich mich an den Aufbau meines Lagers. Einen geeigneten Platz hierfuer finde ich wiederum am Fusse einer Felswand geschuetzt von Baeumen und Straeuchern. Den Rest des Nachmittages verbringe ich doesend und lesend in der Sonne liegend. Am Abend entschliesse ich mich zu einem kurzen Spaziergang und schaue mir das erste Stueck der morgigen Etappe an.
Gegen 19 Uhr bin ich wieder zurueck am Zelt. Mit Steinen richte ich mir provisorisch eine Kochstelle ein und bereite mir hier mein Abendessen zu. Aus meiner bescheidenen Fertiggerichtesammlung waehle ich heute Pasta mit Tomatensauce. Um dem Ganzen noch das gewisse Etwas zu verleihen, helfe ich mit etwas Knoblauch und Salz, die mir gestern freundlicherweise ein in die Heimat zurueckkehrender US-Amerikaner ueberlassen hat, nach. Mit Blick auf den See geniesse ich mein Essen, spuele anschliessend Loeffel und Topf im nahe gelegenen Bach und verziehe mich gegen 21 Uhr in die wohlige Waerme meines Schlafsackes.
Tag 2 - Es ist Dienstag, der 13.01.2009
Der folgende Morgen. Es ist 6 Uhr und daemmert. Zum ersten Mal seit gut eineinhalb Wochen werde ich heute ausnahmsweise mal nicht von der Sonne geweckt. Aus Westen wehend schiebt der Wind
tief haengende Wolken ueber mein erstes Tagesziel - den gut 2.030 m hoch gelegenen Pico Turista. Wie sich bereits morgen Vormittag herausstellen wird, sind dies die ersten Zeichen einer Wetterumstellung.
Ich drehe mich nochmal um. Bis ich mich dazu durchringe aufzustehen ist es bereits 7.30 Uhr. Behelfsmaessig wasche ich mich im nahe gelegenen Bach. Die Zaehne putze ich mir auf dem Rueckweg zum Lager. Nach und nach packe ich zusammen, baue das Zelt ab und verstaue alle Sachen im Rucksack. Vor dem Abmarsch goenne ich mir ein kleines Fruehstueck - einen Muesliriegel, eine Schale Muesli, eine Tasse (Waldfruechte)Tee.
Gegen 9 Uhr mache ich mich auf den Weg und erklimme gleich zu Anfang ueber wieder einmal viel Geroell einen ca. 2.000 m hohen Bergkamm. Rechts von mir, in Richtung Nordwesten, liegt komplett in den Wolken verschwunden der Pico Turista. Ich entschliesse mich dazu weiterzugehen. Es folgen zwei weitere Ab- und ein weiterer Aufstieg bis ich, fuenf Tage spaeter als urspruenglich geplant, gegen 14.30 Uhr nach fuenfeinhalb Stunden das Refugio Italia, gelegen auf ca. 1.600 m an der Laguna Negra, erreiche.
Geschuetzt von Baeumen errichte ich mein Zelt in unmittelbarer Naehe der Lagune. Bevor ich auf einen Café im
nahe gelegenen Refugio verschwinde goenne ich mir ein erfrischendes Bad im eiskalten Wasser der Lagune. Mittlerweile scheint die Sonne. Ich entschwinde der Kaelte und spuere sofort die waermenden Strahlen. Um einem weiteren Sonnenbrand vorzubeugen schmiere ich mir vor allem mein Gesicht mit reichlich Sonnencreme ein.
Mittlerweile ist es 19 Uhr. Da heute mein letzter Abend auf einer der CAB Huetten ist entschliesse ich mich dazu, als gelungene Abwechslung zur sonstigen Tuetensuppe bzw. -pasta, eine Pizza zu bestellen. Unter Trekkern im Nationalpark geniesst diese einen schon fast legendaeren Ruf, jeder Reisefuehrer empfiehlt zumindest einmal deren Bestellung. Dementsprechend schmeckt sie auch - einfach phantastisch.
Den Abschluss fuer diesen gelungenen Tag bildet ein kurzer Spaziergang. Mit vom Wind zersausten Haaren verziehe ich mich gegen 21 Uhr in die wohlige Waerme meines Schlafsackes und schlafe wenig spaeter ein.
Tag 3 - Heute ist Mittwoch, der 14.01.2009
Wie bereits befuerchtet schlaegt in der Nacht das Wetter um. Immer wieder schickt der Wind heftigste Boeen ueber die Lagune unter denen sich die Baeume verbiegen. Nur gut, dass ich einen so geschuetzten Platz fuer mein Zelt gefunden habe. An Schlaf ist mitnichten zu denken. Fortwaehrend wache ich auf und fuehle mich wie auf dem Bahnhof. Mit der Lautstaerke eines sich in voller Fahrt befindlichen Zuges fegt der Wind ueber alles hinweg. Das Bild bei Anbruch der Daemmerung ist dementsprechend trist. Tief haengen die Wolken wie an einem trueben Herbstmorgen.
Mein eigentliches Tagesziel, der ca. 2.100 m hohe Cerro Navidad, waere zwar dennoch erreichbar, der gut dreistuendige Aufstieg hierhin bei diesen Bedingungen allerdings wenig sinnvoll. Dieser Weg in die Sackgasse waere nur bei einem ungetruebten Blick gen Suedwesten, in Richtung Monte Tronador, zu rechtfertigen gewesen.
Als einzig moegliche Option fuer die heutige Tagesgestaltung bleibt also nur der wehmuetige Abstieg ins Tal und der Rueckweg nach Bariloche. Hierzu entschliesse ich mich nach einem gemuetlichen Fruehstueck vorm Wind geschuetzt im Zelt. Nach einem dreistuendigen Abstieg durch den Nieselregen erreiche ich das Ende des Weges, den Anfang der Strasse zurueck in die Zivilisation. Ich habe Glueck und erreiche gerade noch den Bus in die Stadt. Gegen 16 Uhr erreiche ich diese. Ironischerweise klart es jetzt zunehmend auf. Vorsichtig tasten sich die ersten Sonnenstrahlen durch die Wolkendecke.
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Ariel
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Landschaft
Hallo! Diese Fotos sehen nicht so gut, vielleicht weil es gibt einigen Wolken dort... hast du keine Foto mit der Sonne ganz früh oder am Ende des Tages? Hast du keine Tiere gesehen? Normalerweise gibt es vielen Vogel dort...