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Published: November 3rd 2008
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ÄGYPTEN, 13. - 21. September
Also, begonnen haben meine 2 Freizeitstressmonate mit einem Traum-Tauchurlaub in Ägypten (Sharm El Sheik) mit Lukas. Zum ersten Mal nach unserer 2,5 monatigen Reise im Winter haben wir wieder 24 Stunden am Stück miteinander verbracht.
Angekommen im 40 Grad heißen Touriort haben wir uns sofort in der nächsten Tauchschule erkundigt und einen Masterplan für die kommenden 7 Tage aufgestellt.
Gleich am Sonntag begannen wir unsere Tauchkenntnisse mit einem Check-Dive aufzufrischen. Nachdem wir knapp ein Jahr nicht mehr mit Sauerstoffflasche und Neopren unter Wasser waren, hatten wir anfangs doch einige Schwierigkeiten, unter Wasser das Gleichgewicht und die Tiefe zu halten. Wie zwei "Jojo-Taucher" sind wir in circa 10 Meter Tiefe auf und ab gefloated.
Von unserer Tauchlehrerin Chaneen (die schreibt man wirklich so!!!) waren wir nicht wirklich begeistert. Umso größer war die Freude, als wir dann zu Beginn unseres Advanced-Open-Water Kurses am Montag. Tilo zugeteilt bekamen. Der Norddeutsche ist schon seit einigen Jahren in Ägypten Tauchlehrer und erinnert uns durch sein Aussehen und sein Verhalten unter Wasser ein ganz kleines bisschen an unseren ersten Tauchlehrer auf Utila, Ben.
An unserem ersten Advanced-Kurs-Tag tauchten wir (unsere Gruppe bestand nur aus Luk, Tilo und mir) vom
Strand weg an unserem Hausriff. Wir waren begeistert, dass man so nahe am Strand so viele, wunderschöne Fische und Korallen finden kann. Wir haben eine 2 Meter lange Riesenmoräne, Blaupunktrochen und Zierfische gesehen, wie wir sie sonst nur von Bildern oder aus Aquarien kennen.
Am nächsten Tag gings mit dem Boot zu 3 verschiedenen Riffen. Wir waren an Bord mit einer Gruppe Deutscher, die allesamt eine fette Fotoausrüstung mithatten und 2 Tage zuvor bei einem Tauchgang eine Gruppe von 27 Hammerhaien getroffen haben.
An Bord besprachen wir immer die nächsten Tauchgänge. Ein Divemaster an Bord zeichnete vor allen 3 Tauchgängen die Riffe aus dem Gedächtnis auf einer Tafel nach. Trotz meiner leichten Seekrankheit bin ich schwer begeistert. An Bord dieses kleinen Bootes, mit eine Küche von maximal 2 qm bekommen wir das einzige, wirklich leckere Essen in der gesamten Woche in Ägypten - doch dazu später...
Die 3 Tauchgänge an den verschiedenen Riffen waren der Burner, wie sahen riesengroße Snapper-Schwärme, eine Schildkröte und einen gesunkenen Sanitäranlagentransporter. Wir tauchten zum ersten Mal auf 30 Meter und spielen dort „Stein-Papier-Schere“. Ein unvergessliches Erlebnis!
Leider braucht Lukas immer ein bisschen mehr Luft, weswegen er einmal 15 Minuten vor mir zum Boot
zurück musste. Ich blieb noch ein bisschen mit Tilo im Wasser. Zum Glück haben wir nichts Spektakuläres mehr gesehen, sonst hätte ich bestimmt ein schlechtes Gewissen gehabt.
Nach den 3 Tauchgängen waren wir fix und fertig, mich hat meine permanente Übelkeit an Bord auch ein bisschen mitgenommen, dazu kommt noch die unglaubliche Hitze, am Abend sind wir beide flach gelegen.
Eigentlich haben wir Halbpension gebucht und hatten jeweils Frühstück und Abendessen in Buffet-Form bei unserem Zimmer dabei.
Mit dem Frühstück konnten wir uns irgendwann schon anfreunden - Lukas aß meistens Butterbrot, ich weißes Joghurt (dass die Spatzen in den Brotkörben saßen hielt uns irgendwann dann auch davon ab, Croissants zu essen...). Doch mit dem Abend-Buffet kamen wir einfach nicht zurecht.
Nachdem wir am Sonntag- und Montagabend vergeblich versucht haben, etwas Essbares an den Buffettischen zu finden (genauere Ausführungen spar ich mir hier...), haben wir beschlossen, das „Gratis-Abendessen“ künftig nicht mehr zu nutzen, sondern die unzähligen Restaurants an der Strandpromenade und auf der Hauptflaniermeile auszuprobieren. Das Essen war zwar besser, auf den Magen hat es uns trotzdem geschlagen...mehr dazu später.
Am Mittwoch haben wir beschlossen, eine Tauchpause einzulegen, da wir den Mosesberg „Sinai“ besteigen wollten. Der Mosesberg ist
über 2000 Meter hoch, deshalb ist es mit dem Höhen- und Druckunterschied nicht ratsam, am selben Tag zu tauchen und in solchen Höhen herum zu wandern. Die Sinaitouren werden auch nur in der Nacht angeboten, also mussten wir auch am Donnerstag eine Tauchpause einlegen, weil wir nicht vor 12 Uhr Mittag von unserem Trip zurück kommen würden.
Wir nahmen uns voruns, am Donnerstag zu chillen, endlich mal am Strand Sonne tanken und erst am Freitag noch 3 Bootstauchgänge einlegen. Soweit der Plan...
Am Mittwoch Abend um 10 Uhr holte uns und eine Gruppe von ca. 30 Deutschen, ein Bus ab. Lukas und ich waren vorbildhaft mit Hikingschuhen, Wanderhosen, Mammutrucksack, Wasser und Jause ausgerüstet. Einige aus unserer Gruppe hatten die Tipps der Reiseleiter, nur mit gutem Schuhwerk mitzugehen, völlig in den Wind geschlagen. Lukas und ich ereiferten uns im Entdecken von allen möglichen und unmöglichen "Wanderschuhen" Von Badeschuhen, über Lacoste-Ballarina bis zu Flip-Flops war alles dabei...
Wir fuhren dann also 3 Stunden in den Norden bis zum Katharinenkloster am Fuße des Sinai. Dort wartete schon eine Horde von Kameltreibern mit ihren Kamelen und boten die Wüstenschiffe als „Berg-Taxi“ an. In den ersten 15 Minuten unserer „Wanderung“ erlagen ca. 10 bis
15 Leute aus unserer Gruppe (die Gruppe hieß Ali Baba...) der Versuchung und bestiegen die sanftmütigen Tiere.
Nachdem die Ali Babas alle 10 Minuten Halt machte, um durchzuzählen, ob auch alle 30 Deutschen und Österreicher zusammen sind und alle zu einer Verschnaufpause zwangsverpflichteten, beschlossen Lukas und ich, uns von der Gruppe abzusetzen und wanderten im hellen Mondschein in ca. 2 Stunden alleine auf den Sinai.
Oben angekommen waren wir mit wenigen anderen „Schnelleren“ und vielleicht 5 Beduinen alleine. Es war wunderschön, durch den hellen Mond konnten wir die umliegenden Berge überblicken. Die schlafenden Wanderer und die wenigen Beduinen haben eine unglaubliche Ruhe ausgestrahlt, so dass auch wir beschlossen, vor dem Sonnenaufgang noch ein kurzes Nickerchen zu machen.
Ein junger Ägypter lieh uns für ein paar ägyptische Pfund 2 stinkende Kameldecken, die uns dort oben vor dem Erfrieren retteten. Wir suchten uns den schönsten Platz mit der geilsten Aussicht und schliefen prompt ein. Kurz vor Sonnenaufgang erwacht Lukas - zum Glück - ich hätte das ganze Spektakel wahrscheinlich verschlafen.
Als wir aufwachten erkannten wir den Ort, den wir vor circa 1,5 Stunden erklommen hatten kaum wieder. Das kleine Plateau war überfüllt mit sicher 200 oder 300 Touristen. Hinter uns sang
eine Horde Asiaten, unter uns haben Beduinen einen Ramsch-Souvenier-Basar eröffnet und vor uns saßen verschwitzte Touristen mit roten Köpfen und Plastik-Cola-Flaschen.
Nichts desto trotz waren wir gefesselt von den folgenden Minuten. Der Horizont verfärbte sich blutrot und ganz langsam ging die glühende Sonne auf und tauchte das umliegende Gebirge in ein unglaubliches Farbenspiel.
Leider übersahen wir den richtigen Zeitpunkt zum Aufbruch und müssten dann in einer Touristen-Karavane die über 2000 Stufen hinunter zum Katharinenkloster steigen. Durch den langen Stufenabstieg wurden auch unsere Knie ein bisschen weich, die FlipFlops- und Ballarina-Träger jedoch stolperten wild vor und hinter uns herum. Um 7 Uhr morgens kamen wir unten an - die Sonne brannte jetzt schon schier unerträglich herunter.
Das Essen der letzten Tage, die Anstrengungen der Nacht und die Hitze trugen zu immer stärkerem Bauchweh bei... (Clara: i glab, mi hots erwischt...Luk: i glab, mi a!) Ich denke, hier kann ich mir weitere Ausführungen sparen..-
Die Führung durch das Katherinenkloster (eine der kleinsten und ältesten Diözese weltweit) in der Morgenhitze, vorbei am Dornbusch und der Bibliothek mit den ältesten und bedeutensten religiösen Schriften wird zu einer Qual.
Zurück im Hotel (um cirka halb 2 am Nachmittag) bleiben wir den restlichen Tag
im Bett und verzichten auf Abendessen. Trotz der Strapazen, dem Touristenauflauf und dem nachträglichen Betthüten, war der Ausflug zum Sinai einmalig und unvergesslich!
Am nächsten Tag stellte sich keine Besserung ein, wir frühstückten weißes Joghurt und lagen am Strand im Schatten. Zum Glück hatten wir unsere Schnorchelausrüstung aus der Tauchschule mitgenommen, so erkundeten wir noch die verschiedenen Hausriffe am Strand und machten Unterwasser-Schnorchelfotos.
Am Freitag gings uns nicht wirklich besser, also sagten wir unsere 3 geplanten Tauchtrips ab. Dass wir enttäuscht waren, könnt ihr euch sicher vorstellen, doch unser neuer Leitsatz „no regrets“ ließ keine schlechte Stimmung aufkommen und wir versuchten, unsere Bräune noch ein bisschen aufzupäppeln und verknipsen noch einen ganzen Unterwasserfilm beim Schnorcheln.
Am Abend hatten wir eigentlich fettes Clubbing im Pascha geplant...fiel leider auch ins Wasser, doch eigentlich war es gar nicht so schlecht, dass wir die letzten Tage noch ein wenig relaxen konnten, da das Tauchen doch anstrengender war, als wir uns gedacht hatten.
Obwohl der Urlaub ein bisschen anders verlaufen ist, als wir ursprünglich geplant hatten, war es eine tolle Zeit, besonders, weil Lukas und ich endlich wiedereinmal Zeit miteinander verbringen konnten, die Taucherlebnisse am Anfang der Woche der Hammer waren und auch
die Tour zum Sinai ein unbeschreibliches Erlebnis war.
In der Nacht von Samstag auf Sonntag sind wir zurück nach München geflogen. Lukas hat dort gleich seinen Anschlussflieger nach London, ich bin mit dem Zug nach Radstadt gedüst...
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Luke the Conqueror
non-member comment
du bist einfach de geilschte!!
he clatschei, thanx for updating the travelblog. du bist de beste. voi cool a dei neuer blog. keep on blogging, luke