... and this is the gobi!


Advertisement
Mongolia's flag
Asia » Mongolia » Gobi Desert
August 23rd 2008
Published: September 8th 2008
Edit Blog Post

mittagshaltmittagshaltmittagshalt

am rand der gobi
samstag, 23.08.08

jetzt sind wir erst fünf tage unterwegs und ich muss schon tage zählen, um rauszufinden, welcher wochentag heute ist...!

am letzten sonntag hat, wie ich ja schon im blog geschrieben hatte, die tour durch die mongolei von imaginative traveller angefangen. tourguide ist die 34-jährige engländerin jess, ein bisschen der aussteigertyp, der sich unabhängig von einem maximal zu erreichbaren einkommen, ihr leben in der natur verwirklicht - eine eigenwillige, aber sehr liebenswerte und offene persönlichkeit... obwohl für mich etwas zu krass, habe ich sie sehr schätzen gelernt. sie ist sehr geduldig, lebt nach 'mongolian time', so dass mit ihr ganz interessante gespräche zu stande kamen. die weiteren beiden touris ausser mir sind mima und hayley, 33 und 32 jahre alt, engländerinnen aus london... ich bin ja mal gespannt, wie sich die doch recht ausgesprochenen stadtmenschen in der rauen natur zurechtfinden. weiter zum team gehören die beiden mongolischen fahrer toroo und moorjig, 34 und 25 jahre alt, welche je einen russischen, ursprünglich für sibirien gebauten, 4-wd-kleinbus der marke 'forgon' fahren. diese charismatischen, lustigen vans haben null elektronik eingebaut, alles funktioniert mechanisch und kann folglich mit dem notwendigen know how im wahrsten sinne 'on the road' repariert werden - eine absolut praktische eigenschaft. toroo ist weiter ein sehr guter mechaniker, so dass schon mal auch ganze achsen demontiert (und auch wieder montiert) werden... amazing! :-)

am dienstag morgen geht also die fahrt los, nachdem all unser gepäck in den vans verstaut wurde - immer richtung süden, zuerst durch ub, vorbei am flughafen und dann durch die vorstadt, die aus tausenden von gers (mongolisch für jurte) und teilweise gruseligen plattenbauten besteht. da in der mongolei, bis vor knapp 20 jahren ein sozialistischer staat unter der peitsche der sowjetunion, grundeigentum immer noch nicht zulässig ist, kann quasi jeder sein ger dort aufbauen, wo er will - eigentlich noch recht praktisch für nomaden... und auch für uns touris, da somit überall wild gecampt werden darf.

die strasse, anfangs noch mit asphaltbelag, ist gespickt mit schlaglöchern - bald biegen wir aber ab... viele hundert kilometer dirt road liegen vor uns. ab jetzt ist strasse ein relativer begriff - gefahren wird, wo es gerade heute und jetzt am besten erscheint. soll heissen: es gibt keine piste in unserem sinn, sondern je nachdem zwei, drei, vielleicht aber auch sieben, acht oder mehr tracks in der landschaft... wenn gerade keine spur dorthin geht, wo man
gersgersgers

als weisse punkte
will, geht es halt querfeldein über die steppe, durch bäche, wie auch immer, einfach richtung süden. schon bald wird mir klar, warum in der mongolei keine fahrzeuge ohne fahrer gemietet werden können - ich meine, ich habe ja schon viele schlechte strassen in island oder in alaska gesehen, aber das übertrifft jegliche vorstellung - mit schlafen im van ist also nichts - aber wer will denn schon schlafen...!

die landschaft ist sanft hügelig, überzogen mit einer feinen schicht dünner gräser, schaf- und ziegenherden auf und neben der strasse, vorbei an den ersten pferdeherden - jedes bilderbuch ist ein dreck dagegen! wir sind am rand der gobi angekommen, wird als grasslands bezeichnet. nach wenigen kilometern dann der erste unfreiwillige stopp - flat tire an toroo's van. die jungs sind sauschnell: ein radwechsel dauert je nach wetter weniger als eine zigilänge! unglaublich, aber praktisch, denn ich weiss nicht mehr, wie viele flats wir total hatten...

gegen abend erreichen wir unser erstes camp zwischen im abendlicht leuchtenden steinformationen. nach dem abendspaziergang beginnt es leicht zu regnen - wir verkriechen uns also in unsere zelte. nach einer stürmischen nacht müssen wir schon das erste mal die zelte bei regen abbauen und im
rubbish donkeyrubbish donkeyrubbish donkey

wartet auf entleerung
van frühstücken... aber die stimmung bleibt gut, schliesslich haben wir ja camping gebucht und nicht strandurlaub.

und weiter geht's richtung süden. die landschaft wechselt von stunde zu stunde, wird immer karger, bald wird der grasschleier fleckig, dann nehmen die grau- und beigetöne überhand... und - die erste kamelherde taucht auf, mitten auf der strasse. die dinger sehen ja rattenscharf aus, wenn sie rennen - dass die sich nicht die beine verknoten und auf die schnauze fallen grenzt an ein wunder! - vielleicht hatte darwin doch recht...? ;-)

so erreichen wir den 'three beauties' national park westlich von dalanzadgad, wo dieses jahr der ewige schnee im yolyn am valley geschmolzen ist, und campieren wieder an einem wunderschönen ort in einem kleinen tal mit bach auf 2200 m.ü.m. am nächsten morgen dann - wolkenlos. und - wir müssen erst nach dem mittagessen losfahren, da heute nur eine relativ kurze route auf dem programm steht. also schnüre ich mir meine wanderschuhe unter die sohlen, die mädels mit flip flops (!), und los geht's! ich will einfach bergauf, immer höher, die aussicht wird immer grandioser, das licht, die gestaffelten bergketten, weit im süden wieder die sandige ebene und noch weiter das nächste
gergerger

bei den singenden dünen
gebirge, manchmal gers als weisse punkte - ich bin sprachlos!

... ich habe mich verliebt - die gobi, definitiv einer der schönsten flecken auf dieser erde! ich versuche mit jess zu verhandeln, zwei wochen hier zu bleiben...

am nachmittag dann kurze fahrt nach westen zum nächsten malerischen camp, wo wir den sonnenuntergang knapp verpassen... und im dunkeln sosolala unser camp wieder finden - aha, man merke, wenn die sonne untergeht, wird's subito dunkel... gps und head torch wären hilfreich. der aufmerksame leser hat den konjunktiv bemerkt... ;-) die mädels verziehen sich in ihre zelte und ich geselle mich mit jess zu den beiden langsam zutraulich werdenderen fahrern in einen van - die ersten vodkaflaschen werden vernichtet. ist ja kein problem, ist ja nur 40%-iges zeug :~)

vodka gut verdaut, steht am darauf folgenden morgen die nächste gobi-etappe an. wieder fahren wir richtung westen durch teils grasige und teils steinig-sandige landschaft bei grandiosem licht. ich springe hinten im van von der einen seite zur anderen, da ich mich nicht entscheiden kann, welches die doch noch umwerfendere aussicht ist... im süden tauchen langsam die sanddünen auf - khongoryn els, die singenden dünen, 180km lang und bis zu 300m hoch
gergerger

im inneren
- sehr eindrücklich! die haben es sogar auf die titelseite vom 'lonely planet' gebracht. ;-)

vor dem nachtessen dann ein kurzer kamelritt zu den dünen und zurück, chli touristisch, aber ok. wir übernachten wegen des oft sehr starken windes hier diese nacht in einem ger, ein kleiner familienbetrieb mit drei touristengers... so betrachte ich den kamelritt auch als eine art finanzielle unterstützung für diese familie und wir sind ja auch nur zu dritt mit der kameltreiberin, eine der töchter des 'hauses', äh des gers...

da wir 'leider' praktisch null wind hatten, kann ich das singen der dünen nicht bestätigen, den dazu bräuchte es eben den wind... dafür, dank der windstille, fuhren wir nach dem sonnenuntergang los zu den dünen - fünf betrunkene mongolen (der gerbesitzer, wo wir übernachten und zwei weiter touristenfahrer), jess und wir drei touristen in einem van mit gitarre. wir klettern durch den verdammi rutschigen sand steil nach oben auf die erste kleine plattform, etwa auf einen drittel der höhe der dünen - die mongolen singen den ganzen abend, killen eine vodkaflasche nach der anderen und unser gesamter biervorrat wird vernichtet. nach dem wohl schönsten mondaufgang in meinem leben hinter den entfernten bergketten des 'three
saxaulsaxaulsaxaul

bei den flaming clifs
beauties' np fahren wir zurück, werden beim gerbesitzer noch auf eine runde kamel-airag (= kümis) in seinen ger eingeladen und gehen relativ zugedröhnt ins bett... im nachhinein einer der schönsten und authentischsten abende der ganzen tour!

am nächsten morgen müssen wir zeitig aus den federn, denn es steht eine längere fahrt bevor - wasser in trinkflaschen füllen ist pflicht nach dem letzten abend... die fahrt geht jetzt richtung norden wieder durch wunderbare, eindrückliche, karge landschaften nach bulgan, wo wir im ger-restaurant dumplings mit mutton (= schaffleisch) essen - lecker! vorbei an bayanzag (flaming cliffs) erreichen wir gegen abend unser nächstes camp am ongi river zwischen malerischen hügeln und mit einem doch recht eigenwilligen kamel - dieses wurde vom gerbesitzer als waisenkind adoptiert, lebt jetzt als attraktion in diesem gercamp und hat definitiv ein verdauungsproblem... wir zelten in der nähe dieses gercamps und können so die infrastruktur mitnutzen - die erste zwar kalte aber immerhin dusche seit ub. nach dem nachtessen werden wir von einem mongolischen freund von jess, dem sie ein altes zelt schenkt, als dank zu einer runde airag, diesmal vom pferd, eingeladen... airag ist vergorene stutenmilch, schmeckt so wie etwas zwischen joghurt und abgelaufener, saurer milch und
orphan camelorphan camelorphan camel

am ongi river
ist verdammi gewöhnungsbedürftig. aber die mongolen fahren voll darauf ab und trinken das zeugs schalenweise ohne mit der wimper zu zucken... das ist wohl abhärtung vom zarten kleinkindesalter an. ;-)

ja, die gobi - wer meine fotos mag und ein bisschen zeit hat, soll mal die koffern zu packen beginnen. ich war wohl kaum das letzte mal in meinem leben hier...

und bald folgt der zweite teil vom mongolia-blog - ein paar fotos habe ich übrigens mit freundlicher genehmigung von hayley von ihr übernommen.

liebe grüsse
dominik


gobi desert bei flickr...!





Advertisement



8th September 2008

wow.
hihi. sieht mir ja in der tat umwerfend aus! kanns fast mit dem hielo continental aufnehmen! ;-) wären da nich frau, hochzeit, kind, haus... wär weiss und ich tauchte plötzlich im zelt auf... take care und stay tuned. auf bald. iw.
9th September 2008

mongolia
ja, man muss sich entscheiden im leben - manchmal muss man allerdings auch ein bisschen nachhelfen... ;-) lg d.

Tot: 0.272s; Tpl: 0.013s; cc: 11; qc: 50; dbt: 0.2093s; 1; m:domysql w:travelblog (10.17.0.13); sld: 1; ; mem: 1.2mb